Danke für die Korrektur und für die Kommentare.

Aus der "welche Partei soll ich wählen"-Diskussion halte ich mich an dieser Stelle raus, ist ja eh noch ein wenig hin bis zur nächsten Bundestagswahl.

Ich bin auch kein Fan der Hetze, die die Opposition veranstaltet.
Ich frage mich hauptsächlich, warum Guttenberg beim Volk so gut ankommt, die Umfragewerte scheinen ja sogar noch gestiegen zu sein!
Leistet er als Minister denn eine solch hervorragende Arbeit, dass das gerechtfertigt wäre? Nein! Er weiß sich lediglich in Szene zu setzen.

Mich stört an Guttenberg nicht, dass er Fehler macht. Sondern wie er damit umgeht!

Nochmal zur Doktorarbeit:
Die Uni hat ihm ja nun mit einem simplen Verweis auf die Promotionsordnung den Doktorgrad wieder genommen. Sie hat festgestellt, dass gegen die Promotionsordnung verstoßen wurde; ob wissentlich oder unwissentlich, braucht sie nicht weiter zu untersuchen. Hätte sie das bei der Bewertung der Arbeit festgestellt (und nicht erst danach), wäre Guttenberg exmatrikuliert, also der Uni verwiesen worden!

Meine Bewertung, ob Guttenberg vorsätzlich getäuscht hat oder nicht:
Wie schon geschrieben sind etwa 20% des Textes ohne hinreichende Quellenangabe zurechtkopiert worden. Wenn man sich seine Arbeit vor der Abgabe noch mal durchliest, sieht man doch, was man selbst geschrieben hat und was nicht! (Das kann jeder hier im Forum leicht nachprüfen, indem er alte Beiträge von sich selbst raussucht und noch mal durchliest.) Und wenn einem Textstellen auffallen, die man nicht selbst geschrieben und bei denen man den Urheber nicht angegeben hat, holt man das eben vor der Abgabe nach.
Dabei kann es passieren, dass man zwei, drei Stellen übersieht. Aber 20%? Sogar in der Einleitung?
Auch, dass die Arbeit über einen Zeitraum von 7 Jahren geschrieben wurde, ist keine Entschuldigung. Oder sollen wir glauben, dass die Arbeit an verschiedenen Schreibmaschinen geschrieben, die Manuskriptfragmente immer mal wieder in diversen Schubladen verschwunden sind, die ausgeliehene Literatur ja schon längst wieder zurückgegeben war und dadurch die Zitatangaben fehlerhaft sind? Im Computerzeitalter verschwinden keine Fußnoten mehr!
Für mich ist damit klar, das Guttenberg mit seiner Dissertationsarbeit bewusst getäuscht hat. Dass er das getan hat, stellt für mich gar nicht mal so ein großes Problem dar und ist sogar nachvollziehbar: Klar ist ein Doktortitel gut für die Karriere, am besten mit summa cum laude, aber wenn die Zeit für die eigene wissenschaftliche Arbeit fehlt...

Das Guttenberg den wissenschaftlichen Dienst unwissend für seine Doktorarbeit eingespannt hat, ist daneben ein Skandal für sich. Ghostwriter auf Kosten der Steuerzahler, ohne dass der Ghostwriter selbst weiß, dass er als solcher mißbraucht wird! Ein Schurkenstück. Hier hat sich Guttenberg zweier Vergehen schuldig gemacht: Zum einen des schon angesprochenen Plagiatismus, also das vorsätzliche Täuschen des Doktorvaters. Zum anderen hat er durch das ungenehmigte Kopieren der gesamten Arbeit das Urheberrecht des Erstellers der ursprünglichen Arbeit verletzt, und das ist sogar eine Straftat! (Deswegen werden manche Bilderuploads ja auch wieder hier vom Server gelöscht.)

DonComi schrieb:

Zitat :

Und er zeigt zumindest sowas wie Reue:

Das ist keine Reue, das ist Heuchelei! Er gibt immer genau so viel zu, wie er gerade nicht mehr abstreiten kann! Erst, wenn die Fakten durch die Medien gehen, gibt er schönredenderweise was zu! Und stellt sich selbst dann auch noch als Opfer dar!
Reue wäre gewesen, wenn er sich ganz zu Anfang hingestellt und gesagt hätte:
"Jahohl, ich habe damals abgeschrieben. Ich wollte den Doktortitel, obwohl ich genug anderes um die Ohren hatte, und habe mich darum mit fremden Fehlern geschmückt. Das war ein Fehler, und ich möchte bei allen um Verzeihung bitten, die ich geschädigt oder getäuscht habe." Weil das aber partout nicht in die Saubermann-Rolle, die er nur zu gerne spielt, passt, hat er das natürlich gelassen.

Abschließend noch was, was ich in der Zeit gefunden habe (natürlich mit Quellenangabe ):
http://www.zeit.de/politik/deutschl.....age=2

Zitat :

Ein anderer Freiherr zu Guttenberg hat vor langer Zeit schon passende Worte gefunden: "Am Ende zählt, ob er ist, was er vorgibt zu sein", schrieb 1971 der Großvater des Verteidigungsministers in seinem Buch. Sein Titel: Fußnoten.

Wie, glaubt ihr nicht? Bitteschön: http://www.amazon.de/Fu%C3%9Fnoten-.....r=8-1

Ganz abschließend möchte ich dann doch noch bemerken:
Vielleicht demonstriert das "Phänomen Guttenberg" sehr ausdrucksstark, dass das deutsche Volk im allgemeinen lieber Politiker wählt, die gut Heucheln können, also solche, die das weniger gut können, dafür aber gute Politik machen. Das würde auch erklären, warum die Parteien durch die Bank weg so furchtbar inkompetent geworden sind, wie das hier mehrfach aufgeführt wurde (und viel anders sehe ich das leider auch nicht). Ich wähle seit geraumer Zeit auch nur noch jeweils das vermeintlich geringste Übel...
Ist wohl ähnlich wie mit dem "Chinamüll": Sind die Chinesen Schuld, oder die Deutschen, die's kaufen?
Bloß, dass es auf dem Politikmarkt nur noch mangelhafte Qualität gibt...


Gruß, Bartho

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am 23 Feb 2011 22:43 ]

Jupp, es ist nun amtlich, die Uni hat den Titel entzogen.
Damit ist er nun offiziell schuldig!

Damit habe ich keine Probleme, im Gegenteil - unsereiner hat schon Probleme für einen Laborbericht bekommen, in der fast eine eigene Grafik als Fremdmaterial ohne Quellenangabe „identifiziert” worden war. Es ist in so einem Fall wohl nicht meine Aufgabe, nachzuweisen, dass ich selbst der Urheber bin, aber ich habe es dennoch gemacht. Mir ist also durchaus bewusst, welche Tragweite (auch strafrechtlich) sein Handeln hatte.

Andere wurden fast exmatrikuliert, und zwar weil sie plump abgeschrieben haben. Die fraglichen Berichte waren aber nicht wirklich wichtig und dennoch wird da zurecht sehr genau hingeschaut.


Was mich interessieren würde:
Wenn das mit den 20% wirklich stimmen sollte, dann muss das oberpeinlich für das entsprechende Gremium sein, das die Arbeit mit summa cum laude ausgezeichnet hat...


Mit meinem „Urteil“ wollte ich warten, bis die Universität das Urteil ausgesprochen hat. Denn nur die Universität hat die Aufgabe, dies zu machen, niemand sonst! Und da das Prinzip
„Jeder Mensch, der einer strafbaren Handlung beschuldigt wird, ist solange als unschuldig anzusehen, bis seine Schuld in einem öffentlichen Verfahren, in dem alle für seine Verteidigung nötigen Voraussetzungen gewährleistet waren, gemäß dem Gesetz nachgewiesen ist.“^(*)
gesetzlich jedem zusteht, habe ich mich auch daran gehalten. Nun ist es ja von der zuständigen Instanz (Uni Bayreuth) amtlich gemacht).

* gehört zwar in einen etwas anderen Kontext, passt hier aber

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[ Diese Nachricht wurde geändert von: DonComi am 23 Feb 2011 23:05 ]

Zur Entziehung des Titels hätte meines Erachtens schon das nicht gekennzeichnete Zitat aus der FAZ in der Einleitung gereicht (in der Promotionsordnung steht drin, dass alle Zitate vollständig zu kennzeichnen sind, nach den Regeln ist also schon eine fehlende Quelle eine zu viel). An andere Stelle hat er eine fremde Bewertung einer Sachlage als seine eigene ausgegeben, auch das ist für sich genommen schon ein Exmatrikulationsgrund. Das sollen (neben der zehnseitigen, schlecht als Fremdwerk gekennzeichneten Ausarbeitung des wissenschaftlichen Dienstes zum Gottesbegriff in der Verfassung der USA, die der Prüfer nicht einsehen konnte, da nicht öffentlich) die schlimmsten Verfehlungen in der Arbeit seien (dazu kommen halt dutzende Seiten "Kleinkram").

Zitat :

Wenn das mit den 20% wirklich stimmen sollte, ...

Das mit den 20% an kopierten, nicht gekennzeichneten Textstellen ist meine eigene, persönliche Schätzung, die ich nach Überfliegen der unten verlinkten GuttenPlag-Übersicht getroffen habe. Die knapp 70%, die durch die Medien geistern, beziehen auf die Seiten, auf denen auch nur ein Fitzelchen schlecht zitierter Text findet, sind daher meines Erachtens nicht so aussagekräftig wie die Angabe der gesamten kopierten Textseiten (also geklaute Textabschnitte seitenfüllend zusammengerechnet).
Ob das stimmt, kann jeder selbst nachprüfen: In Guttenplag werden sowohl Doktorarbeit als auch ältere Originalquelle direkt gegenübergestellt. Da könnten höchstens Quellen Erfunden worden sein, aber im Wiki gilt ja das 1000-Augen-Prinzip, also unwahrscheinlich.

Zitat :

... dann muss das oberpeinlich für das entsprechende Gremium sein, das die Arbeit mit summa cum laude ausgezeichnet hat...

Man muss dazu auch sagen: Habe entweder bei der Welt oder bei der Zeit gelesen, dass Familie Guttenberg mit 24,x% im Rhön-Klinikum mit drinhängt. Und die sollen jahrelang der Uni regelmäßig einen sechsstelligen Betrag gezahlt haben...
Man soll vor Jahren schon gemunkelt haben, dass die Arbeit nur akademisches Mittelmaß ist, also eigentlich kein "summa cum laude" wert. Und das damals unter der Voraussetzung, dass Guttenberg alles selbst geschrieben hätte...
Ich kann das aber nicht bewerten, hab's nur im Netz gelesen und plappere es jetzt nach.


Gruß, Bartho


Edit: Im ersten Absatz noch was eingefügt.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am 23 Feb 2011 23:54 ]

Zitat : Nukeman hat am 23 Feb 2011 21:10 geschrieben :

... Dass jetzt besonders die Opposition schreit "auf ihn mit Gebrüll" bleibt natürlich nicht aus, die typische Schlammschlacht eben. ...

Wie wurde es neulich im Fernsehen so treffend karikiert:
"Nachdem man in seinem Abwasser keine Drogenrückstände gefunden hat, musste man halt anderweitig suchen..."

Als jemand, der sich seinen akademischen Grad, wenn auch nur den eines Dipl.-Ing. (FH), hart erarbeitet hat find ichs natürlich _e, dass andere sich einen Kaufen können.
Hat man mal recherchiert ob seine Examens/Diplomarbeit auch ein Plagiat ist oder kann man in jur.-Kreisen direkt den Dr. machen???

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Druff un D'widd!!!

Ich finde es unfair dass man dem Kopierminister von und zu Googleberg seinen Doktortitel aberkannt hat. Stattdessen hätte man ihn zwingen sollen den Titel Doktor f.p zu führen, als Analogie zum Doktor h.c.











ach ja, f und p stehen für Flagitium und Probrum

Zitat :

"Guttenberg immer beliebter. Wenn er jetzt noch eine Bank überfällt und sich entschuldigt, wird er Kanzler."

Quelle: Dieter Nuhr


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Gruß aus Nürnberg,


Lightyear


Alles unter 1000°C ist HANDWARM!

Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!

Meines Wissens hat er bisher nur das erste juristische Staatsexamen abgelegt. Das war dann hoffentlich echt...

Kopfhörer ...



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Zu geil:

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Lightyear


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Photoshop?

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Zitat : Bartholomew hat am 23 Feb 2011 23:48 geschrieben :

.... Man muss dazu auch sagen: Habe entweder bei der Welt oder bei der Zeit gelesen, dass Familie Guttenberg mit 24,x% im Rhön-Klinikum mit drinhängt. Und die sollen jahrelang der Uni regelmäßig einen sechsstelligen Betrag gezahlt haben... ......

Ich beherrsche den Griff Ctrl-c Ctrl-v auch: http://www.welt.de/politik/deutschl......html

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Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

Heute wollte ich eine mail an AEG schicken, mit der Bitte, mir den Preis von einer Bohrmaschinenwelle mitzuteilen. Mein Bohrfutter schlackert etwas, weil ich durch Unachtsamkeit die Welle verbogen habe.
Es war mir nicht möglich, die mail abzuschicken, weil die Angabe des Landes erforderlich war; nur leider war weder Deutschland noch Germany in der Auswahlliste. Deutschland ist ja auch so klein und muß nicht unbedingt erwähnt werden . Ich habe dann Östereich gewählt und im Text diesen Fehler erwähnt.
http://aeg-pt.com/internet/AEGkonta.....nForm

Gruß
Peter

Zitat :

Ich habe dann Östereich gewählt...

Wir heißen dich gerne Willkommen.

Ich wäre nicht auf die Idee gekommen, das es Leute gibt, die so ein Dropdown-Feld wirklich von Hand ausprogrammieren, da gibt es doch sicher schon fix-fertige Vorlagen, wahrscheinlich auch für das ganze Formular.

mfg Fritz

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http://www.youtube.com/watch?v=4GKBRd5nnR8

Folklore pur - da wundert es einen nicht, dass „aus Versehen” mal ein Kreuzritter, äh, ein amerikanischer Soldat dran glauben muss...

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