Es war wohl im zweiten Lehrjahr, als ich mit einem Altgesellen (er war wohl schon über fünfzig) in einer großen Lagerhalle in einem Kabelgraben Stahlpanzerrohr verlegen wollte.
Weil uns noch Schellen fehlten, schickte mich der Geselle in die Werkstatt um sie zu holen. Als ich nach ca. zehn Minuten wieder durch das Rolltor der Halle ging, sah ich am anderen Ende der Halle meinen Gesellen in seltsam verkrümmter Haltung im Kabelgraben hängen, die Bohrmaschine fest umklammert. Das Glück wollte es, daß ich just an der Hauptverteilung vorbeikam. Ich glaube, mein Spurt und der beherzte Griff zum Hauptschalter haben ihm das Leben gerettet.
Er war überhaupt irgendwie ein Unglücksrabe. Als mein Kollege, ebenfalls im zweiten Lehrjahr ihm von oben (von einer Kabelbühne) etwas abnehmen wollte und sich deshalb vornüber bückte, fiel ihm das Kabelmesser aus der Brusttasche und wo landete es, ja, natürlich auf der Glatze des Altgesellen. Sein Glück war nur, daß es nicht mit der spitzen Seite, sondern mit dem Heft voran fiel. Als wir mal wieder zusammen eingeteilt waren und Rohre verlegten sagte ich zu ihm: " Wenn jetzt Die Schelle in den Spänebunker fällt, haben wir ein Problem" Ich hatte es kaum ausgesprochen, weg war sie. Zur Erklärung Die Firma in der ich gelernt habe, stellte Spanplatten her. Der besagte Spänebunker enthielt die zum Herstellen der Platten benötigten Holzspäne und die Schelle war eine aus Flacheisen selbst hergestellte; fertige gab es noch nicht.
Die Schelle wanderte also unweigerlich in eine Platte und würde beim Pressen die Presse beschädigen.
Wir haben uns geschworen, niemandem etwas zu veraten. Am nächsten Tag stand dann einen ganzen Tag die Presse still, weil eine von den 12 schweren beheizbaren Druckplatten ausgewechselt werden mußte.
Der Altgeselle ist dann wohl auch in der Firma gestorben ------
an einem Herzinfarkt.
Gruß
Peter

lustige Sachen mit Strom gab es damals im Betrieb häufig, z.B. als der Lehrling sah, wie ich bei einem Fernseher einen Aussetzfehler suchte, indem ich Röhre für Röhre am Pumpstutzen festhielt und mit dem Schraubenziehergriff abklopfte. Er machte das danach auch, doch als er an der PL504 ankam, klopfte die ihn ab...

Mir fällt da noch ein lehrreiches Experiment ein:

Die älteren von Euch erinnern sich bestimmt an die Wäscheschleudern die mit einem hochtourigen Universalmotor betrieben wurden.
So einen hab ich mal genommen, und ich weis beim besten Willen nicht mehr wie ich darauf kam, hab ihn in Reihe mit einem Betriebskondensator aus einer Waschmaschine angeschlossen...

Mann ging der ab!!! Wie Schmidts Katze
Als ich ihn dann beim dritten oder vierten Versuch mit dem "optimalen" Kondensator kombiniert hatte hat es innen drin ein gaaanz fürchterliches Geräusch gegeben
Das war die Wicklung, die sich vom Läufer an den Stator verteilt hatte

Nunja heute weis ich, dass ich den Reihenschwingkreis erfunden hatte...

Gruß powersupply

Zitat : Jornbyte hat am 24 Nov 2007 23:06 geschrieben :

...den Kopfhörer meines Vaters in die Seckdose gesteckt, mit dem damaligen Wissen, da kämme die Musik raus. Nun ja, ich lebe noch, der Kopfhörer hat machtig geraucht...

UFFF...

Du hast Glueck gehabt!

Mein alter Hoergeraeteakustiker hat mir vor ca. 25 Jahren bei einem Gespraech ueber die Anfaenge der Hoergeraetetechnik erzaehlt, dass mal bei einer Reparatur einer einen Uebertrager falsch angeschlossen hat, und der Kunde im Krankenhaus wieder aufgewacht ist...

...sein Ohrhoerer war ihm durch die Hochspannung regelrecht explodiert...

Das soll um ca. 1950 herum gewesen sein.

Hoffe, Dein Gehoer hat unter dem Unfall mit diesem Kopfhoerer nicht gelitten!
Passt dieser Kopfhoererstecker echt in die Netzsteckdose??

Zitat :

Passt dieser Kopfhoererstecker echt in die Netzsteckdose??

Die passen einwandfrei. Die gleichen Stecker wurden auch für die Tonabnehmeranschlüsse verwendet. Es kann also durchaus passieren das von einem alten Plattenspieler beide Stecker in eine Steckdose passen.

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-=MR.ED=-

Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.

@powersupply: Das erinnert irgendwie an die Mythbusters, die Urväter der Jugendsünden Da war auch mal was mit ner Waschmaschine (in der ein Dummy steckte -> ) und nem sehr hochtourigen und vor allem leistungsstarken Motor

Hier auch mal eine kleine Geschichte aus dem Nicht-Elektro-Bereich: Anfang letzten Jahres habe ich einige Branchenkollegen in Höhensicherungstechnik eingewiesen. Zur Auflockerung gabs auch gelegentlich mal kleine Kletter-Trainingseinheiten in nicht allzu geringer Höhe, was von den Teilnehmern auch ganz gut angenommen wurde. Einer der sieben Teilnehmer war Azubi und hatte nicht so richtig Lust was zu lernen, jedenfalls hat er nie richtig zugehört. Als dann das Thema Zwischensicherung aufkam und das passieren derselben, kam es wie es kommen musste: beim praktischen Training hing der Kerl zur Erheiterung aller in fünf Metern Höhe über der Zwischensicherung im Seil und kam weder runter noch wieder rauf. Beim erklären der Verwendung der Handsteigklemme hatte er nämlich ebenfalls nicht zugehört Mir war es recht, da konnte ich am lebenden Objekt wenigstens noch etwas auf Bergetechniken eingehen

Edit: Smilie repariert
Gruß Tobi

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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tobi P. am 25 Nov 2007  1:52 ]

Zitat : Morgoth hat am 24 Nov 2007 23:21 geschrieben :

Bei den vielen erwähnten "Sicherungsfernauslösern" fällt mir noch etwas ein:

Mir auch.Meine Version davon:
In der damaligen Werkstatt meines Vaters standen zwei Werkbänke nebeneinander.In der Mitte beider eine kleine Handhebelschere zum schneiden dünner Bleche.An der Wandseite waren paar Steckdosen für Lötkolben,Bohrmaschine etc. Klein Mathias was löten wollen,und der eine Geselle hatte gerade einen betriebsbereiten Lötkolben da angesteckt.Um ihn nicht bei der arbeit zu stören,den Lötkolben quer rüber gezogen,und natürlich genau zwischen den Schneiden der Schere lang.Im nächsten Moment kam der zweite Geselle angestürzt,um von der Schelle die er grad baute noch ein Stückchen abzuschneiden.Auf einmal war es dunkel,der Geselle saß vor der Werkbank,und ich hab ein paar fürchterliche "Watschn" eingefangen...

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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

Das ist zwar nichts elektrisches, zeigt aber, dass Druckluft auch schöne Effekte erzeugen kann.

Beim Bau der Solaranlage (Thermisch) wollte ich einen 500l Zwischenspeicher mit Wasser füllen. Ich hatte nur vergessen, dass alle Öffnungen per Kugelhahn zu waren.
Schlauch sn den Füllhahn, Wasserhahn auf.

Irgendwann nach ca 350l Wasser floss nichts mehr in den Speicher.
Ich schauten nach dem Füllstand und öffnete den Kugelhahn am oberen Ende.

Das 28mm-Rohr endete kurz vor der aufgestemmten Wand zum Nebenraum.

Es wurde SEHR Staubig, als sich die 150l Luft in 10 Sekunden wieder auf 500l ausdehnten


Gruß Topf_Gun

Ein Altgeselle, damals ca. 50 Jahre, hatte die Eigenart, jedem neuen Lehrling, einen frischgeladenen Netzelko mit dem Befehl "FANG!" zuzuwerfen. So hatten wir also, sozusagen als Erkennungszeichen, zwei kleine Strommarken an der Hand.
Dies ging solange gut, bis Jemand den noch eben gefangenen Elko mit Schmackes durch das geschlossene Werkstattfenster und die ebenfalls geschlossene Seitenscheibe des Kundendienstautos befördert hat.

Da merkt an erstmal, wieviel kinetische Energie in so einem geladenen Bauteil stecken kann.



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Echte Männer essen keinen Honig. Sie kauen Bienen.

Geht nicht gibts nicht- es sei denn, es geht nicht!!

Zitat :

Das war die Wicklung, die sich vom Läufer an den Stator verteilt hatte

Wie sagt ein Freund von mir, seines Zeichens ehemaliger Straßenbahnfahrer... "Wenn bei einem DC-Reihenschlußmotor die mechanische Last wegfällt nähert sich die Drehzahl dem Punkt an dem der Außendurchmesser des Rotors größer wird als der Innendurchmesser des Stators!"

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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

So, ich möchte jetzt keinesfalls als Spassbremse tätig sein!
Will aber allen Mitlesenden folgende Warnung mitgeben:

Die hier beschriebenen Experimente, Verfahrensweisen und Erfahrungen sind in der tatsächlichen Ausführung allesamt potentiel tödlich oder können Anderen erheblichen Schaden an Leib und Eigentum zuführen!

Alle hier im Threat schon beschriebenen und noch kommenden Dinge und Erfahrungsberichte wurden bereits ausprobiert, mit meist glimpflichem Ausgang!

Es besteht also keine Notwendigkeit, sie abermals zu wiederholen!

Dieses Topic soll zeigen, dass auch Profis wie Anfänger Fehler machen können und dürfen.
Aber oft nur einmal in Ihrem Leben !!


Die , und sind nicht umsonst erfunden worden!

Sorry das muste einfach sein!

Und jetzt freue ich wieder auf weitere, unterhaltsame (selten so gelacht) und lehrreiche Negativgeschichten.

Euer

Ralf




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Echte Männer essen keinen Honig. Sie kauen Bienen.

Geht nicht gibts nicht- es sei denn, es geht nicht!!

Es ist sehr amüsierend in diesem Thread zu schmökern obwohl viele Begebenheiten ja eigentlich nicht zum Lachen sind und zum Glück glimpflich ausgegangen sind.
Erstaunlich ist aber, daß die meisten von Euch, die heute mit Strom bzw. Elektronik zu tun haben, ob Beruflich oder als Hobby, schon in früher Kindheit Bekanntschaft mit dem Thema gemacht haben und daran "hängen" geblieben sind.

Zitat :

Ein Altgeselle, damals ca. 50 Jahre, hatte die Eigenart, jedem neuen Lehrling, einen frischgeladenen Netzelko mit dem Befehl "FANG!" zuzuwerfen

also bin ich nicht der einzige Kindskopp :). jeder Lehrling oder Praktikant hat bei mir so die Wirkung des elektrischen Stromes kennengelernt. Es macht einen Heidenspass, die Jungs hüpfen zu lassen