Jugendsünden

Im Unterforum Stromunfälle - Beschreibung: Unfälle mit Strom und Gefährliches

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Autor
Jugendsünden

    







BID = 474584

Hellumm

Gesprächig



Beiträge: 140
Wohnort: München
 

  


Beim entrümpeln des Dachbodens meiner Eltern habe ich das gefunden.
So habe ich vor 25 Jahren mein Kinderzimmer beleuchtet

Von den noch schlimmeren Konstruktionen ist leider nichts mehr übrig geblieben, oder sollte ich lieber sagen Gott sei Dank?

Aber mal ehrlich, der eine oder andere von Euch hat bestimmt ähnliche Sachen gemacht, oder nicht?

Gruß,
Hellumm



BID = 474610

photonic

Schreibmaschine



Beiträge: 1301
Wohnort: Zürich, Schweiz

 

  

Ich hab auch eine, leider gibt es davon kein Bild und keine Überreste mehr .

Ich hatte im Garten meiner Eltern eine kleine Hütte. Da wollte ich natürlich Fernsehschauen, das Ding brauchte 230V bei so 20W. Da ich mir nicht zutraute eine 230V-taugliche Leitung dort hinaus zu ziehen bastelte ich eine "Kleinspannungsleitung" (Gegenteil einer Hochspannungsleitung) aus viel zu dünner Leitung. Auf der einen Seite ein Trafo 230V -> 24 V, beim Verbraucher einer 12V -> 230 V. hmm, 50% Spannungsfall auf der Übertragungsleitung geht doch noch in Ordung...

Das Gebastel war mindestens 3 Jahre in Betrieb, hatte sogare eine Sicherung im Zwischenkreis...

BID = 474614

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13359
Wohnort: Tal der Ahnungslosen

Hört bloß mit "Jugendsünden" auf...
Hab als 12 oder 13jähriger "Rotzer" einen Elektronikbaukasten geschenkt bekommen(ja,hatten wir in der Tätärä auch).Irgendwann bin ich auf den Gedanken gekommen,den damit zu bauenden "akustischen Schalter" als Lichtorgel zu missbrauchen.In Ermangelung eines gescheiten Trafos natürlich gleich an das Relais auf der Steckplatte ein paar "Strippen" angelötet,und die ganze Sache mit 220V flackern lassen.Natürlich ohne Berührungsschutz,Sicherung oder dergleichen.Zur Krönung das ganze auch noch neben die Badewanne gestellt,damit man eine schöne "Untermalung" hatte.Fi-Schalter waren damals auch ein absolutes Fremdwort.Wenn ich daran denke,wird mir heut noch schlecht...

_________________
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

BID = 474659

Trumbaschl

Inventar



Beiträge: 7574
Wohnort: Wien

Hm, so gut war ich nicht drauf, da hätte mir mein Vater ordentlich auf die Finger geklopft. Bloß mit der Brandsicherheit hatte ich es nicht so extrem... meine Experimentierwand bestand aus Holz-Weichfaserplatten udn auf der habe ich mit irgendwo gefundenem oder gekauften Material unzählige Schaltungen aufgebaut, teilweise auch mit fliegenden Schlauchleitungen Wechselschaltung bis ins Nebenzimmer. Zugentlastung klarerweise 0.

Die übelste Situation war eigentlich als ich vielelicht 6 war, da wollte ich "hören wie der Strom klingt" und habe 2 blanke Enden einer Schlauchleitung mit Stecker in einen eleren Telefonhörer gesteckt. Nix gehört, Hörer auf den Boden des schwer chaotischen Kinderzimmers geschmissen, vergessen.

Tage später... "Mann, die Aderenden sind aber wild abgespleißt! Mal ordentlich neu verzwirbeln! Auuuutsch!" Da war die Leitung dann aus dem Hörer gerutscht und der Stecker noch drin...

_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"

BID = 474755

Kurzschlus

Gesprächig



Beiträge: 192
Wohnort: Magdeburg

Hihi, sehr viel besser war ich wohl auch nicht...

Habe immerhin alle netzspannungsfuehrenden Kabel mit Isoband abgeklebt...

Direkte Begegnung mit 220V-Netzspannung hatte ich noch nie. Fuer ein Steckdosen-Stricknadelexperiment, was mein Bruder einmal gemacht (und ueberlebt) hat, hatte ich nie den Mut.

Der einzige Stromschlag (ausser von Weidezaungeraeten und Heizkoerper-Teppichbodenkombinationen), an den ich mich erinnere, war einmal, als ich beim Messen in einer Ost-West-Stufe ausgerutscht war (laut Schaltplan 620V p-p). War mir ein schoener Schreck, seitdem bin ich vorsichtiger geworden beim Messen.

(Wie wichtig es war, den Netzschalter richtig herum reinzustecken, war mir natuerlich bekannt, einen Trenntrafo konnte ich mir nicht leisten, und die Fernseher, bei denen das Chassis auf Minus nach dem Gleichrichter lag, zumeist Japaner, habe ich gar nicht erst repariert, das hat eh keinen Spass gemacht, wie die aufgebaut waren.)

Aber eines war eine interessante Erinnerung, bei der ich einen echten Schreck bekommen habe:
In meiner ersten eigenen Wohnung fiel eine Steckdose aus. Pruefung mit dem Leitungstester ergab eine Unterbrechung unterm Putz. Aufgeklopft und gesehen, dass ein LS-Kabel mit einem NYM-Kabel verzwirbelt wohl eine Unterbrechung hatte. (Das war vom Vormieter, einem Maurer.) Das mit einer Luesterklemme fixiert und zugegipst.
Strom wieder angemacht. Am Abend erschrak ich, als ich ein faszinierendes blaues Funkeln an dieser Wandstelle bemerkte. Der Gips war noch nicht ausgetrocknet! (Klar habe ich diesen Stromkreis dann ein paar Tage lang abgeschaltet zum Austrocknen)

Ach ja, nur zur Sicherheit: Nichts davon ist zur Nachahmung empfohlen, weil hochgefaehrlich, halt Stichwort "Jugendsuenden"...

BID = 474762

Morgoth

Schreibmaschine



Beiträge: 2930
Wohnort: Rockenhausen (Pfalz)

Ich habe mal, um einen Eisenbahntunnel auszuleuchten (Zug war steckengeblieben) eine 220V-Glühlampe (ja, damals waren es noch 220V) mittels 2 Nägeln und einer Fassung mit Leitungsresten an einer Verlängerungsleitung befestigt. (Nix passiert, ich wusste schon wann ich wo anfassen darf und wann nicht, aber wenn ich daran denke könnte ich heute noch im Boden versinken...)
Außerdem habe ich mal mit nem Autospannungsprüfer (Vollmetall) in nem Labornetzgerät rumgemessen, dessen Sicherung ich zuvor geschossen hatte (wusste ich aber nicht). Ja... das war mein erster (und bisher letzter) 230V-Stromschlag.
... Naja ok, den ein oder andern Netzelko habe ich auch schon entladen, aber die waren wohl alle nimmer soo voll...

_________________
Es irrt der Mensch solang er strebt

BID = 474780

Benedikt

Inventar

Beiträge: 6241

Meine Liste ist ziemlich lang, daher nur mal ein Highlight (der Rest verstößt gegen die Forenregeln):
Alle Netzteilelkos die ich hatte parallel verdrahtet (und natürlich nicht isoliert), auf 350V geladen und dann eine Glimmlampe als Taschenlampe verwendet. Die hat einige Stunden geleuchtet. Damit konnte man auch schön Widerstände sprengen. Es müssten insgesamt einige 10000uF gewesen sein.

Die Stromschläge die ich bekommen habe, zähle ich mittlerweile schon gar nicht mehr, müsste aber mittlerweile im 3stelligen Bereich liegen. Direkt am Stromnetz habe ich aber bisher keinen einzigen Stromschlag bekommen, dafür aber unzählige im Bereich bis 10kV (aus einem Neontrafo). Das schlimmste waren 230V von Hand zu Hand aus einem 250VA Trenntrafo, dicht gefolgt von dem Spannungsverdopplerkondensator aus einer Mikrowelle (1uF @ 2,5kV).

BID = 474784

elektrolurch

Gesprächig



Beiträge: 183
Wohnort: Heidelberg

Damals in der Schulzeit (70er Jahre) habe ich für die Schulpartys die Beschallung, Beleuchtung und Lichtorgel gebaut. Die "Lightshow" bestand aus altem NYFAZ und Lautsprecherkabel und jeder Menge farbiger Birnen, die durch vorgeschaltete Leuchtstoffröhren-Starter zum Flackern gebracht wurden. Die Kabel waren an Starter und Birnen angelötet in "fliegender" Verdrahtung. Die eigentliche Lichtorgel war mit Triacs im TO3-Gehäuse aufgebaut, die hinten am Aluchassis mit Glimmerscheiben gegen Chassis isoliert waren und sonst natürlich berührt werden konnten. Weiter gehörte zur Lightshow ein uralter, umgebauter Röhren-Fernseher (ohne Netztrennung). Die Ablenkeinheit war von der Vertikalendstufe abgetrennt und stattdessen mit der Tonendstufe verbunden. Die Musik wurde in den NF-Teil eingespeist. Das ergab Bildmuster ähnlich wie bei einem Oszilloskop.

Der Verstärker war einer RIM-Schaltung nachempfunden, aber mit Industrietransistoren. Die Bassboxen waren nachgebaute JBL-Rutschen. Die Musik war so laut und basslastig, dass Rückkopplung über die Plattenspieler entstand (CD-Player gab es damals noch nicht). So einigermassen half dagegen eine untergelegte Styroporplatte und geschlossene Haube mit Bierflaschenbeschwerung. Ein Wunder, dass ausser ein paar Stromschlägen nichts Ernsthaftes passiert ist, so besoffen und zugekifft wir damals waren.


BID = 474825

Tim Taylor

Schriftsteller



Beiträge: 617
Wohnort: Seefeld / Hechendorf

Na gut! Ihr habt mich überzeugt!

Mein größter Stolz ist/war auch gleichzeitig meine größte Jugendsünde (elektrotechnisch natürlich!)

Also vor ca. 27 Jahren, baute ich mit 16 die ultimative Lichtsteueranlage!

4 Stück 3 Kanal Lichtorgelbausätze von Bühler (die günstigen)und ein 12 Kanal Lauflicht und ein paar Stroboskope.
Das Lauflicht war eine Eigenentwicklung von mir!
Die Steuerung dazu bestand ausschließlich aus den damals erhältlichen TTL ICs SN74xxx. Sie war frei programmierbar und befand sich auf 5 oder 6 dicht gepackten Europakarten (Punktraster, freiverdrahtet). Speicherkapazität 6 * 64 Bit, auch in TTL! Dazu eine oder zwei Hände voll Optokoppler und Triacs TIC206. Stromaufnahme nur für die Steuerlogik: ca 6 Ampere.

OK, jetzt das Schlimme!
Die Leuchten dafür wurden von mir zusammen mit guten Freunden aus 5mm Sperrholz gezimmert: Sie hatten in etwa die Form einer kastenförmigen Kuchenform. Darin befanden sich 3-12 E 27 Fassungen für die 60W farbigen Glühlampen von Radio Rim. Dicht an dicht gedrängt natürlich.
Der elektrische Anschluß zum Steuergerät erfolgte über 0.25 mm2 Flachbandleitung (die bunte)! Je Lampe eine Ader und als Rückleiter eine einzige! Das Ganze 10m lang.
Als Steckverbindungen dienten "Computer"Pfostenstecker und Buchsen im Rastermaß 2.54mm. Und als Berührschutz dafür: Sta-bilit Ex-press!

Tja, die Anlage tat stets (und oft) Ihren Dienst ohne Folgen, Probleme und Stromschläge. Ich glaube ein paar Teile davon sind noch im Keller zu finden.


So, liebe Mitlesende!
Tut soetwas nie, nie, niemals nachbauen! Es gibt schönere Wege, das Leben zu geniessen!

Bis dann

Euer

Ralfi


PS: Der Partyverstärker war natürlich auch ein Bausatz. Lüfter zum Kühlen der Endstufentransistoren gab es noch nicht so billig zum Kaufen wie heute. Es gab nur riesige Walzenlüfter und flugzeugpropellerähnliche Ventilatoren...
Also was tun gegen zu heisse Endstufen?
Transistoren (2N3055) auslöten, mit 80cm langen Leitungen wieder mit der Hauptplatine verbinden, und alle in einen großen Eimer, gefüllt mit dest. Wasser tauchen. Das sorgt auch bei der übelsten Party für Kühlung!


_________________
Echte Männer essen keinen Honig. Sie kauen Bienen.

Geht nicht gibts nicht- es sei denn, es geht nicht!!

BID = 474857

Tim Taylor

Schriftsteller



Beiträge: 617
Wohnort: Seefeld / Hechendorf

Bin mal gespannt, ob sich hier auch ein Moderator oder 3000-plus-Poster öffentlich erleichtert.

Ich glaube fest, dass es auch diese Spezies von Forenteilnehmern faustdick hinter den Ohren hat.

Oder wurden sie etwa schon unfehlbar und elektrotechnisch perfekt geboren.
Also ich glaube es nicht - es sind ja (hoffentlich) doch nur Menschen, oder ?

In diesem Sinne

Ralf

_________________
Echte Männer essen keinen Honig. Sie kauen Bienen.

Geht nicht gibts nicht- es sei denn, es geht nicht!!

BID = 474865

Lightyear

Inventar



Beiträge: 7911
Wohnort: Nürnberg


Zitat :
Tim Taylor hat am 22 Nov 2007 21:10 geschrieben :

Bin mal gespannt, ob sich hier auch ein Moderator oder 3000-plus-Poster öffentlich erleichtert.


Hier bin ich und erfülle bislang beide Kriterien, hat wer gerufen..?


Zitat :
Ich glaube fest, dass es auch diese Spezies von Forenteilnehmern faustdick hinter den Ohren hat.





Zitat :
Oder wurden sie etwa schon unfehlbar und elektrotechnisch perfekt geboren.


Na logisch, ich habe schon als Säugling auf VDE-Ordnern geschlafen und Papis Entwicklungsinschinören (damals kamen gerade die ersten elektronischen RTR auf den Markt) über die Schulter geguckt, anstelle mich im Kindergarten zu prügeln...

Heute aber nicht mehr, binmüde, muss schlafen...

_________________
Gruß aus Nürnberg,


Lightyear


Alles unter 1000°C ist HANDWARM!

Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Lightyear am 22 Nov 2007 21:22 ]

BID = 474875

admin

Administrator



Beiträge: 5027
Wohnort: Heilbronn
Zur Homepage von admin


Zitat :
Tim Taylor hat am 22 Nov 2007 21:10 geschrieben :

Bin mal gespannt, ob sich hier auch ein Moderator oder 3000-plus-Poster öffentlich erleichtert. ...


Würde ich ja gerne
Aber würde wohl gegen die Regeln verstossen und dann wirds von den Moderatoren gelöscht.



Baldur


BID = 474877

DMfaF

Inventar



Beiträge: 6670
Wohnort: 26817 Rhauderfehn

Baldur auf Deine Antwort warten alle gespannt! Da werden sogar mal die Moderatoren nichts löschen!

Gruß
Bernd

BID = 474892

Tobi P.

Schreibmaschine



Beiträge: 2168
Wohnort: 41464 Neuss

Och das ist doch kein Problem Baldur. Du kannst ja vorher einfach die Moderatoren löschen

@Lightyear: Nix schlafen, erst mal erzählen!


Meine größte Jugendsünde (zumindest die, von der ich erzählen darf )war eine mit Lüsterklemmen verdrahtete Abzweigdose, damals war ich halt noch jung und dumm, heut bin ich nur noch jung



Gruß Tobi

_________________
"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tobi P. am 22 Nov 2007 22:22 ]

BID = 474898

photonic

Schreibmaschine



Beiträge: 1301
Wohnort: Zürich, Schweiz

ok, ich hab mal im Keller gesucht und eine noch erhaltene Jungendsünde gefunden, ein ich sage jetzt mal "Gleichspannungsnetzteil mit primärseitiger Strombegrenzung"

Weitere Erläuterungen spar ich mir, ich glaube die meisten sehen wozu das "gut" war... Ich hoffe das Foto verstösst nicht gegen die Forenregeln.




So etwas sollte man natürlich auf gar keinen Fall bauen, geschweige denn in Betrieb nehmen

[ Diese Nachricht wurde geändert von: photonic am 22 Nov 2007 22:43 ]


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