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Durchtrennte NYM-Leitung unter Putz reparieren Suche nach: nym (2988) leitung (19120) |
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BID = 405878
stolpe Gerade angekommen
Beiträge: 4 Wohnort: Geesthacht
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Hallo Zusammen,
ich habe zu der folgenden Fragestellung bereits im Forum gesucht und im Prinzip auch meine Antwort gefunden - und zwar in dem Beitrag
https://forum.electronicwerkstatt.d......html
Der ist aber schon im Archiv und daher mache ich nun ein neues Thema auf:
Der Sachverhalt ist einfach: mein Mieter hat in seiner Wohnung in der Küche eine NYM-Leitung 3 x 1,5 angebohrt. Er hat seinen Schwager und auch einen
örtlichen Installateur befragt, wie repariert werden kann. Beide sind der Auffassung, dass die Adern verquetscht werden können und anschließend ein
Schrumpfschlauch drauf kommt. Dann einfach zugipsen.
Ich war früher einmal (vor ca. 15 Jahren) in der Prozessleittechnik tätig. Ich habe nun einen Kollegen aus diesem Bereich gefragt, was normgerecht
überhaupt für diese Reparatur zulässig ist (für mich ist das schon zu lange her und heute mache ich was völlig anderes). Seine Antwort ist, dass man
eben NICHT nur die Adern verbinden und schrumpfschlauchen darf, sondern ausschließlich zulässig ist, wenn
a) eine spezielle Muffe (wie z.B. auch für Erdkabel) verwendet wird (seiner Ansicht nach die norm-sicherste Methode) - allerdings teuer und nur von
Muffen-Profis sicher auszuführen
b) wie schon beschrieben mithilfe eine UP-Dose, Wago-Klemmen und Brücken - allerdings mit der Einschränkung, dass Dosen eigentlich NICHT auf halber
Wandhöhe (die Schadstelle ist ca. 1,80 m hoch) gesetzt werden dürfen, sondern nur in einer Parität unterhalb der Decke.
1. Frage
Da in meiner vermieteten Wohnung natürlich auch die Sicherheit bezüglich evt. Versicherungsschäden eine wichtige Rolle spielt, möchte ich gerne
wissen, was jetzt wirklich stimmt und was exakt normgerecht ist, bzw. wo in der Norm soetwas zu finden ist ?
Ich habe auch etwas über Verbinder und Zange gefunden
(https://forum.electronicwerkstatt.d.....fsnym). Was ist
darunter genau zu verstehen ?
2. Frage
Hat der Installateur meines Mieters recht mit seiner Auffassung, Adern nur zu verbinden und zu schrumpfschlauchen ?
3. Frage
Der Installateur meines Mieters sagt, dass solche Schrumpfschlauchverbindungen sogar für 1.000 V und mehr zugelassen sind. Stimmt das ?
4. Frage
Wenn Frage 3 = Ja, was sind das genau für Verbindungen und wie müssen die aussehen, wenn sie normgerecht sind ?
5. Frage
zu 4., wie heißen solche Verbindungen und wo kann man soetwas bekommen (Herstellername ?) ?
Für Antworten und Verweise auf technische Spezifikationen und Norm-Passagen wäre ich sehr dankbar.
Vorab schon einmal vielen Dank !
MfG
Stolpe
[ Diese Nachricht wurde geändert von: stolpe am 11 Feb 2007 14:27 ] |
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BID = 405879
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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zu 1.
Beauftrage den Angefragten E-Installateur: Er verantwortet die ausgeführten arbeiten!
zu 2.
Bei richtiger Materialwahl: Eindeutig die beste Lösung!
zu 3.
Ja!
zu 4.
Blanke Stoßverbinder mit Schrumpfschlauch(schwere ausführung mit Kleber innseitig) überziehen, anschließend ganze Muffenstelle einschrumpfen!
(z.B. von Cellpack) |
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BID = 405886
stolpe Gerade angekommen
Beiträge: 4 Wohnort: Geesthacht
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Hallo ego,
vielen Dank für die schnelle Antwort !
Ich wüßte aber gerne noch, wo ich das entsprechende in der Norm wiederfinde.
Kannst Du - oder jemand anderes - das vielleicht sagen ?
Und doch noch ein Nachfrage zu 1): ich würde ja den Elektriker des Mieters beauftragen - dennoch wüßte ich aber gerne, ob sein Vorschlag normgerecht ist. Ich habe jetzt mal bei cellpack geschaut - für mich stellt es sich so dar, dass es Pressmuffen gibt, die mit speziellen Zangen wohl gepresst werden und dann geschrumpftschlaucht werden. Wäre dies die einzige zulässige Schrumpfart ?
Oder gibt es noch eine andere Verbindungsmöglichkeit, die der o.g. Installateur wohl meint, die anders funktioniert und trotzdem zugelassen ist (z.B. etwas ohne pressen, nur schrumpfen - kann ich mir aber eigentlich nicht vorstellen) ?
Vielen Dank für eine Reaktion !
MfG
Stolpe
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BID = 405892
Tobi P. Schreibmaschine
Beiträge: 2168 Wohnort: 41464 Neuss
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Um die entsprechenden Stoßverbinder wirst du nicht herumkommen. Ich kann dir keine entsprechende Norm nennen, aber bei der richtigen Materialauswahl ist die Verwendung einer Schrumpfmuffe vollkommen zulässig. Anstatt blanker Stoßverbinder würde ich aber isolierte verwenden.
Andere Möglichkeit der Reparatur wäre die Verwendung einer Giessharzmuffe oder alternativ eine dieser neuen Gelmuffen von Tyco. Ist in so einem Fall aber völlig übertrieben.
Lass mich raten: Dein Kollege kommt aus der Industrie? In diesem Bereich sind die Leute meist päpstlicher als der Papst, bei meinem letzten Industrieeinsatz musste ich z.b. sechzehn Formulare ausfüllen, um die Genehmigung zur Freischaltung einer Anlage zu bekommen.
Also lass den Eli ne Schrumpfmuffe setzen und gut ist. Er soll aber auf jeden Fall die Wirksamkeit der Schutzmassnahmen prüfen und dir das Protokoll aushändigen!
Gruß Tobi
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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"
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BID = 405903
stolpe Gerade angekommen
Beiträge: 4 Wohnort: Geesthacht
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Hallo Tobi P.,
vielen Dank für die Infos
Ja, Du hast recht, mein Freund kommt aus der Industrie: Prozess-Ingenieur in einem BMW-Werk.
Ich würde trotzdem noch ein Detail abklopfen wollen: verstehe ich es richtig, dass es sich bei einer Schrumpfmuffe um eine richtige Muffe handelt, wo die Adern in Klemmen geschraubt werden (ähnlich wie bei Erdmuffen) und anschließend geschrumftschlaucht werden ?
Und was ist unter "Stoß"Verbinder zu verstehen ? Die Adern stoßen zusammen - aber wie hält das ganze ?
Oder wie funktioniert das genau ?
Vielen Dank,
MfG
Stolpe
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BID = 405907
Tobi P. Schreibmaschine
Beiträge: 2168 Wohnort: 41464 Neuss
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Nein, bei einer Schrumpfmuffe werden keine Schraubklemmen verwendet, sondern Stoßverbinder. Das sind einfache Quetschverbinder. Die beiden Aderenden werden jeweils in ein Ende des Verbinders eingeführt, anschliessend wird dieser an den Enden mit einer geeigneten Zange verpresst.
Über die Reparaturstelle wird ein Schrumpfschlauch geschoben, der an der Innenseite mit Schmelzkleber beschichtet ist. Dieser Schrumpfschlauch bildet die eigentliche Schrumpfmuffe. Werden blanke Stoßverbinder verwendet, ist zusätzlich dazu jeweils ein Schrumpfschlauch über die einzelnen Verbinder zu ziehen. Bei der Verwendung isolierter Stoßverbinder ist das nicht nötig, die sind bereits ausreichend isoliert.
Ah, BMW Ich bin gelegentlich für BMW Krefeld tätig
Gruß Tobi
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BID = 405911
Tobi P. Schreibmaschine
Beiträge: 2168 Wohnort: 41464 Neuss
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Als kleine Ergänzung: Es wäre anzuraten, den Schrumpfschlauch über die Leitung zu ziehen, bevor man die Adern verbindet
Grinsenden Gruß, Tobi
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BID = 405915
stolpe Gerade angekommen
Beiträge: 4 Wohnort: Geesthacht
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Hallo Tobi,
also kann ich mir die Quetschverbinder in etwa so vorstellen, wie diese Kabelverbinder in der 12-V-Kfz-Elektrik ?
Zitat :
| über die Leitung zu ziehen, bevor man die Adern verbindet |
Daran hätte ich sicherlich gedacht - aber ich lasse das trotzdem lieber einen E-Installateur machen - wegen Mietwohnung....
Vielen Dank für die Hilfe
MfG
Stolpe
P.S.
Zitat :
| ...doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann... |
Der Meinung bin ich auch - und vor allem: immer richtig gutes Profi-Werkzeug; da macht das Arbeiten mehr Spaß !
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BID = 405953
Volker S. Gesprächig
Beiträge: 171
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Moin zusammen,
ich repariere auch gerne mit Schrumpfmuffen. Es spricht aber auch nichts gegen eine Unterputzverbindungsdose. Der Aufwand beim Loch stemmen wird wohl ungefähr der gleiche sein. So bleibt die schadhafte Stelle auch in Zukunft zugängig.
Gruß Volker
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BID = 405989
Tobi P. Schreibmaschine
Beiträge: 2168 Wohnort: 41464 Neuss
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Der größte Vorteil einer Schrumpfmuffe gegenüber einer UP-Abzweigdose liegt im wesentlich höheren WAF und das ist immerhin ein nicht zu unterschätzender Faktor in der modernen Elektroinstallation
Gruß Tobi
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BID = 406004
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Stimmt.
Dose wäre aber auch an jeder beliebigen Stelle zulässig. Allerdings darf, wenn sie sich (wie das hier der Fall wäre) im Handbereich befindet, der Deckel nur mit Werkzeug lösbar sein (also z.B. geschraubt statt Federbügel)!
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BID = 406013
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: shark1 am 11 Feb 2007 21:59 ]
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BID = 406014
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Zitat :
stolpe hat am 11 Feb 2007 16:29 geschrieben :
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also kann ich mir die Quetschverbinder in etwa so vorstellen, wie diese Kabelverbinder in der 12-V-Kfz-Elektrik ?
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Ja in etwa, nur dass die 12V für die E-Instalation unzulässig sind!!!
Sie bestehen nämlich nicht nur aus einem Rund gewaltzten blech, sondern aus einem massiven Cu-Rohr, das mit einer entsprechenden Zange gepresst werden muss!
Suche mal unter:
Rohrkabelschuhe & Verbinder bei
Klauke, Haupa, Cimco, Weitkowitz,...
Würde aber bei nicht all zu auffälliger Stelle mit einer UP-Dose arbeiten, da schneller, einfacher und es muss nicht so viel aufgestämmt werden!
Es gibt auch Blindabdeckungen in Steckdosenoptik!
Shark1
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Meine Meinung muss nicht einschlägigen Normen (ÖVE, VDE, CENELEC,... ) entsprechen!! Ich schließe jede Haftung für Schäden aller Art aus!!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: shark1 am 11 Feb 2007 21:58 ]
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BID = 406059
Volker S. Gesprächig
Beiträge: 171
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Moin Tobi,
wofür steht WAF?
Gruß Volker
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BID = 406067
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Bin zwar nicht Tobi, kenne den WAF allerdings auch zur Genüge...
Woman (oder Wife) acceptance factor
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
Alles unter 1000°C ist HANDWARM!
Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!
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