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Fragen zum 4m-Band (BOS-Funk) Suche nach: funk (2106) |
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BID = 651981
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Hoi,
Mache gerade einen Sprechfunkerlehrgang. Jetzt interessiert mich: Welchen Vorteil bringt es, dass die (meisten) Kanäle aus einem Frequenzpaar bestehen? Also dass auf unterschiedlichen Kanälen gesendet und empfangen werden kann?
Wird damit Interferenz im Relaisbetrieb vermieden, oder was ist der Hintergrund? Wenn die Relaisstation das Signal nicht in das andere Band umsetzen würde, könnte der Empfänger ja sonst unter Umständen das Signal zweimal leicht zeitversetzt empfangen: Einmal vom ursprünglichen Sender, und dann noch mal von der Relaisstation. Bei UHF-Fernsehempfang stört das ja, wenn man zwei Sender (auch gleichen Inhalts) auf der gleichen Frequenz reinbekommt.
Oder ist der Hintergrund ein anderer?
Gruß, Bartho |
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BID = 651988
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo,
habt ihr auf dem Lehrgang nicht von
Wechsel- bzw. Gegensprechen gehört?
Letzeres erfordert zwei Kanäle, ersters
viel Sprechdiszipin, ohne Training nicht
machbar.
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen |
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BID = 651995
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36130 Wohnort: Recklinghausen
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Zitat :
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Mache gerade einen Sprechfunkerlehrgang. Jetzt interessiert mich: Welchen Vorteil bringt es, dass die (meisten) Kanäle aus einem Frequenzpaar bestehen? Also dass auf unterschiedlichen Kanälen gesendet und empfangen werden kann? |
Zum einen ist auf diese Art Vollduplexbetrieb möglich. Es können also beide Stationen gleichzeitig sprechen. Das wird im BOS-Funbk aber nicht angewendet.
Desweiteren ist so auch ein Relaisbetrieb möglich, was im BOS-Bereich wichtiger ist. Die Eingabe befindet sich auf dem Unterband, die Relaisausgabe im Oberband. Das Relais selbst steht auf einem Berg, einem Fernmeldeturm oder einem sonstigen hohen Punkt der das komplette Gebiet abdeckt. U.u. wird das ganze auch mit einem Gleichwellennetz abgedeckt um wirklich große Gebiete abzudecken die man mit einem Relais nicht abdecken könnte.
Alles was auf der Eingabe reinkommt wird auf der Ausgabe sofort wieder ausgesendet. So ist es dann möglich das ein Fahrzeug mit einer geringen Sendeleistung ein anderes Fahrzeug oder eine Feststation die kilometerweit entfernt ist trotzdem erreicht.
Würde man im Fahrzeug statt dem Oberband das Unterband empfangen, würde man nur die Fahrzeuge aus der Nähe hören.
Die Wachen haben teilweise auch keine Funkgeräte sondern modulieren die Ausgabe des Relais direkt über eine Leitung.
Zitat :
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das Signal zweimal leicht zeitversetzt empfangen: Einmal vom ursprünglichen Sender, und dann noch mal von der Relaisstation. |
Da sich das Signal mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet wäre das nicht wirklich so.
Zitat :
| Bei UHF-Fernsehempfang stört das ja, wenn man zwei Sender (auch gleichen Inhalts) auf der gleichen Frequenz reinbekommt. |
Aber nur weil die Sender nicht synchron laufen.
Bei einem Gleichwellenbetrieb, wie z.B. im BOS-Funk oder auch bei DVB-T laufen die Sender synchron und stören sich nicht gegenseitig.
Auf öffentliche Hörbeispiele von der Ein- und Ausgabefrequenz eines BOS-Relais verzichte ich hier mal aus nachvollziebaren Gründen.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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BID = 651996
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13354 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Zitat :
GeorgS hat am 1 Dez 2009 15:54 geschrieben :
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ersters viel Sprechdisziplin, ohne Training nicht machbar.
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Offtopic :
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Geht auch ohne Training,nur Frauen dürfen dann keine dabei sein...
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
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BID = 651997
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Darüberhinaus gibt es einen technischen Grund, denn auf diese Weise ist es möglich den gleichen Frequenzsyntheziser ohne umzuschalten als Oszillator sowohl für den Sender wie auch für den Empfänger zu verwenden.
Sende- und Empfangskanal haben dann einen Frequenzabstand in Höhe der ersten Zwischenfrequenz des Empfängers.
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BID = 652001
Murray Inventar
Beiträge: 4791
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Zitat :
perl hat am 1 Dez 2009 16:31 geschrieben :
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Sende- und Empfangskanal haben dann einen Frequenzabstand in Höhe der ersten Zwischenfrequenz des Empfängers.
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Wird aber bei BOS IMHO nicht verwendet
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BID = 652003
Murray Inventar
Beiträge: 4791
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Zitat :
GeorgS hat am 1 Dez 2009 15:54 geschrieben :
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...Gegensprechen gehört?
Letzeres erfordert zwei Kanäle, |
ein Kanal reicht
.... besteht ja aus 2 Frequenzen
Zitat :
Mr.Ed hat am 1 Dez 2009 16:26 geschrieben :
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Bei einem Gleichwellenbetrieb, wie z.B. im BOS-Funk oder auch bei DVB-T laufen die Sender synchron und stören sich nicht gegenseitig. |
Aber nur im Idealfall ist das so, in der Praxis sind Störungen durch Laufzeiten normal.
Und Leitungen in dem Sinne (gemietet) gibt es ja heute auch kaum noch wenn man die nicht selber hat.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Murray am 1 Dez 2009 17:17 ]
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BID = 652016
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36130 Wohnort: Recklinghausen
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Gut, die Mietleitungen hat die Telekom mittlerweile fast überall gekündigt. Daher benutzen die BOS ja auch Kanäle im 70cm Band als Verbindung zu den Relaistationen.
Eine sauber abgeglichene Gleichwelle läuft ziemlich störungsfrei. Durch minimale Verstimmung der einzelnen Sender erreicht man, das sich die Zone mit Auslöschungen im Überlappungsgebiet bewegt.
Laufzeitunterschiede im Modulationssignal sollte es eigentlich keine geben, dafür gibt es ja einen entsprechenden Ausgleich der bei einigen Anlagen sogar vollautomatisch abläuft.
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-=MR.ED=-
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BID = 652024
Rial Inventar
Beiträge: 5401 Wohnort: Grossraum Hannover
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Offtopic :
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Zitat :
| Mache gerade einen Sprechfunkerlehrgang. |
Noch einer von den Leuten,die nichts besseres mit ihrer Freizeit anfangen können
Teletrabi und ich gehören auch dazu |
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Früh aufstehen ist der erste Schritt in die falsche Richtung !
Alle Tips ohne Gewähr und auf eigene Gefahr !!!
Vorschriften sind zu beachten !!!
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BID = 652055
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Besten Dank für die vielen Antworten
Zitat :
| habt ihr auf dem Lehrgang nicht von
Wechsel- bzw. Gegensprechen gehört? |
Kommt erst morgen dran; der Mensch, der die Technik-Stunde gestern eigentlich halten sollte, war unplanmäßig unterwegs, Feuer ausmachen.
Also zusammenfassend für den BOS-Funk:
Zwei Sender auf der gleichen Frequenz sind im allgemeinen doof.
Mit (beispielsweise) zwei Handfunkkgeräten klappt gleichzeitiges Senden und Empfangen auf der gleichen Frequenz nicht, weil Sender A sein eigenes Signal viel stärker empfangen würde als das von Sender B, deswegen ist auf der gleichen Frequenz nur Wechselsprechen möglich. Richtig?
Auch beim Gleichwellenfunk gibt es in der Verwirrungszone (da, wo man zwei Sender mit etwa gleicher Signalstärke empfängt) ohne Richtantenne Interferenzstörungen. Wenn beide Gleichwellenfunksender allerdings noch auf einem anderen Kanal senden, ist dieser an der Stelle, wo der erste Kanal nicht mehr ordentlich zu empfangen ist, noch reinzukriegen (sagt Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Gleichwellennetz ).
Deswegen senden und empfangen 4m-Funkgeräte auf zwei unterschiedlichen Frequenzen (auch, damit der wichtige Relaisbetrieb klappt).
Zum Digitalfunk, Zitat Ausbilder:
Zitat :
| Digitalfunk...
Ja.
Ja, kommt.
Kommt... Weihnachten.
Aber fragt mich nicht, welches Jahrhundert... |
Offtopic :
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Zitat :
| Noch einer von den Leuten,die nichts besseres mit ihrer Freizeit anfangen können |
Auf dem AGT-Lehrgang meinte der Ausbildungsleiter auch, wir wären doch allesamt bekoppt. Reingehen, wo vernünftige Menschen rauslaufen |
Gruß, Bartho
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am 1 Dez 2009 20:44 ]
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BID = 652057
Murray Inventar
Beiträge: 4791
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Zitat :
Mr.Ed hat am 1 Dez 2009 18:30 geschrieben :
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Laufzeitunterschiede im Modulationssignal sollte es eigentlich keine geben, dafür gibt es ja einen entsprechenden Ausgleich der bei einigen Anlagen sogar vollautomatisch abläuft.
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Von dem automatischen Abgleich habe ich auch schon gehört, die Anlagen kamen aber wohl nach denen mit welchen ich in der Summe monatelang am Abgleichen war
Aber stimmt schon, die arbeiten erstaunlich langzeitstabil. Ganz selten das mal ein Regler ausfällt. Und Baulementealterung scheint es da irgendwie nicht zu geben. Oder die altern alle gleich.
Anfangs hatten die nur keinen Blitzschutz an den Antennen, da gab es Schäden Nachdem das nachgerüstet wurde fast nix mehr.
Und die ersten Schaltnetzteile waren Schrott, die wurden fast alle gewechselt.
Naja ich denke die müssen nun noch ca. 4 - 5 Jahre durchhalten, dann dürfte der Digitalfunk das abgelöst haben. Was wollt ihr da noch mit einem Sprechfunkerlehrgang???
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BID = 652067
Murray Inventar
Beiträge: 4791
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Zitat :
Bartholomew hat am 1 Dez 2009 20:41 geschrieben :
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Mit (beispielsweise) zwei Handfunkkgeräten klappt gleichzeitiges Senden und Empfangen auf der gleichen Frequenz nicht, weil Sender A sein eigenes Signal viel stärker empfangen würde als das von Sender B, deswegen ist auf der gleichen Frequenz nur Wechselsprechen möglich. Richtig?
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Soweit richtig.
Stelle dir zudem mal vor du schickst die vollen 10W vom Sender zum Empfänger wieder rein. Ob das dem gefällt?
Zitat :
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Auch beim Gleichwellenfunk gibt es in der Verwirrungszone (da, wo man zwei Sender mit etwa gleicher Signalstärke empfängt) ohne Richtantenne Interferenzstörungen. Wenn beide Gleichwellenfunksender allerdings noch auf einem anderen Kanal senden, ist dieser an der Stelle, wo der erste Kanal nicht mehr ordentlich zu empfangen ist, noch reinzukriegen
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Ähhh, glaube hier geht was durcheinander.
Also genau dazu ist die Gleichwelle da, um z.B. an der Stelle wo man 2 Sender auf gleicher Frequenz mit gleicher Feldstärke bekommt störungsfrei zu empfangen (wenn man allerdings durch unglückliche Umstände dann am Sender 1 viel näher dran ist als an Sender 2 funktioniert halt das Gleichwellenprinzip nicht mehr , halt das was nicht passieren sollte)
Zitat :
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Zum Digitalfunk, Zitat Ausbilder:
Zitat :
| Digitalfunk...
Ja.
Ja, kommt.
Kommt... Weihnachten.
Aber fragt mich nicht, welches Jahrhundert... |
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Hey, mal nicht so negativ
Das funktioniert seit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland
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BID = 652081
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Ich dachte, Gleichwellenfunk ist dazu da, um Frequenzen einzusparen, und nicht, um reibungslosen Funkzellenwechsel zu ermöglichen?
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BID = 652085
Murray Inventar
Beiträge: 4791
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Sowohl als auch...
Also wenn du keinen reibungslosen Funkzellenwechsel haben willst brauchst du auch keine Gleichwelle
Nur wozu soll das gut sein wenn du machmal keine verständliche Verbindung hast?
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BID = 652109
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36130 Wohnort: Recklinghausen
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Unsere Werkfeuerwehr ist mittlerweile komplett auf Tetra umgestiegen, die analoge 4m Anlage ist damit praktisch ungenutzt, von der Alarmierung der Meldeempfänger mal abgesehen. Die 4m Geräte blieben eine Zeit lang als Rückfallebene in den Fahrzeugen, sind mittlerweile aber ausgebaut.
Klappt soweit ganz gut, die Sprachqualität ist sehr gut, darüberhinaus kann man sich halt per Handfunkgerät von einem Ende des Geländes zum anderen problemlos unterhalten.
Das war vorher nicht möglich da wir aus Explosionsschutzgründen keine hohen Sendeleistungen fahren können.
Zitat :
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weil Sender A sein eigenes Signal viel stärker empfangen würde als das von Sender B, deswegen ist auf der gleichen Frequenz nur Wechselsprechen möglich. Richtig? |
Im Prinzip schon. Der Empfänger in Gerät A würde vom anderen Signal nichts mitbekommen.Ein drittes Gerät würde bei zwei Sendern eine Mischung beider Signale hören. Das würde sich in einem verzerrten Signal bishin zu einem Pfeifen äußern.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
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