SAT-Antenne Blitzschutz

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Autor
SAT-Antenne Blitzschutz
Suche nach: sat (4149) antenne (4427) blitzschutz (626)

    







BID = 530405

:andi:

Inventar



Beiträge: 3200
Wohnort: Bayern
 

  


Hallo,

mir ist bekannt, dass es einige Themen dazu gibt, ich fand aber keins, das genau meine Situation wiederbringt.

Auf unserem Dach ist eine ungeerdete Sat-Antenne angebracht. Es gibt auch keinen Schirmerder-Block für die 4 abgehenden Koaxleitungen.

Das Haus hat äußeren Blitzschutz und im Keller eine PA-Schiene. Diese ist diagonal im anderen Eck vom Haus wie die Antenne (Leitungsweg wären ca. 20m). Das Rohrleitungsnetz ist am PA angeschlossen, die Bade/Duschwannen aber nicht extra (Es führt zumindest nichts von dort zur PAS).

Außen am Dach führt in etwa 1,5m Abstand zum Mast der Blitzschutz nach unten.

a) Darf bzw soll der Antennenmast mit dem vorbeiführenden Blitzableiter verbunden werden?

b) Müssen die Schirme im Dach geerdet werden, und wie?
Kann die entstehende PE-Schleife irgendwelche Probleme geben (Schirm ist über meinen Satreceiver - Stereoanlage - PC bereits geerdet, mit sehr geringem Querschnitt halt)

danke.

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"Gestern gings noch, da kann net viel sein"

BID = 530407

shark1

Inventar



Beiträge: 4878
Wohnort: DACH

 

  

Nein die Antenne sollte nicht auf dem Dach mit dem Blitzschutz verbunden werden, da es zu einkopplungen kommen kann wenn ein Blitz einschlägt. Wurde aber frühr hier immer so gemacht.
Ich weiß aber nicht was besser ist:
ungeerdete Antenne oder Verbindung mit Blitzschutz

BID = 530409

:andi:

Inventar



Beiträge: 3200
Wohnort: Bayern

Danke. Weitere Meinungen sind willkommen. Foto:
Der Leiter nach unten ist an der Dachrinne angeschellt und geht dann auf eine Stange in den Boden.

Beim kürzlichen Austausch des Stromleitungs-Dachständers wurde anscheinend keine Funkenstrecke mehr verbaut, ist das ok?




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[ Diese Nachricht wurde geändert von: :andi: am 25 Jun 2008 10:50 ]

BID = 530429

Fentanyl

Fentanyl mit Overkill
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Beiträge: 1912

Die professionelle Variante ist eine getrennte Fangeinrichtung - also z.B. eine Fangstange, die die Schüssel in dem Maß überragt, dass die Schüssel im Schutzwinkel liegt. Die Fangeinrichtung ist nicht mit der Sat-Schüssel verbunden. Die Sat-Schüssen ist über mindestens 16mm² eindrähtig mit der PAS verbunden, der Schirm ist über 4mm² eindrätig mit der PAS verbunden. Ich mach es in solchen Fällen meist so, dass ich am Dach eine lokase PAS errichte und diese mit 16mm² eindrähtig oder 25mm²/35mm²/50mm² mehrdrätig an die HPAS anbinde. Ab da gehts zu den Antennenmasten und Leiterschirmen.

Man könnte die Antenne auch einfach über das 16mm² erden und nicht separat schützen, aber das ist nicht empfehlenswert, aus mehreren Gründen:

- Am wichtigsten: Bei einem Einschlag würde man sich Blitzteilströme unnötigerweise ins Haus einführen, die bei Annäherung der leitung an andere Leitungen zu schweren Schäden führen können. Wenn schon ein äußerer Blitzschutz vorhanden ist, ist das eine ideale Grundvoraussetzung für die fachmännische Ausführung des Blitzschutzes der Satan. Und die kosten halten sich dabei eigentlich in Grenzen. Okay, wenn man aus optischen oder platztechnischen Gründen HVI-Leitung nehmen möchte (was garnicht schlecht ist), kostet es etwas mehr, aber dennoch sollte man soetwa richtig machen.

- Die Querschnitte des äußeren Blitzschutzes sind oft größer (trotz unterschiedlichen Leiterwerkstoffen ist der effektive Leitwert allein schon durch die mehreren Ableitungen und evtl. Querverbindungen deutlich höher).

- Man spart sich die aufwändige Verlegearbeit. Aufwändig deswegen, weil Trennungsabstände peinlich genau einzuhalten wären und selbst dann ist die Lösung mit dem ins Haus gelegten Kabel für den direkten Blitzschutz Mist. So kann man die Leitung viel lockerer und einfacher verlegen, Wenn ich mich recht erinnere, sind noch nichtmal 16mm² erforderlich, es müsste sogar mit 4mm² gehen, weil das ja eine PA-Leitung ist und keine Blitzschutzerdung. Bin mir aber nicht hundertprozentig sicher, obs nicht trotzdem gefordert wird.

Ach so: Was für Überspannungsschutzgeräte habt ihr eigentlich (Hersteller/Typenbezeichnung) für die Energieversorgung, die Telefonleitungen, evtl. andere Datenleitungen und was habt ihr fur die Sat-/Antennen-Leitungen vorgesehen?

MfG; Fenta

BID = 530515

:andi:

Inventar



Beiträge: 3200
Wohnort: Bayern

Wenn ich den Schirmerder-Block an die PAs anbinde, hole ich mir doch genauso den Strom eines Einschlags durchs Haus. Was in die Schüssel schlägt, geht auch auf die Koaxleitungen...
Wie gesagt müsste die Anbindung an PAS 20m durchs Haus verlaufen. Abgesehen davon gibt es keine Leerrohre dafür.

Wir haben keinerlei Überspannungsschutz. Ich habe keine Lust, einen neuen Zählerschrank für 1000€ zu setzen um das unterzubringen. Wir haben alte Aufputzzähler im Keller, müsste dann auch von TT auf TN-S umstellen.
In den Unterverteilern wärn 4TE platz. Ob Feinschutz allein sinn macht, weiß ich aber nicht.

Telekommunikation ist komplett ungeschützt.

Edit: Eine UV ist mit 4x10+1x10 angefahren, die Andere mit 5x6.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: :andi: am 25 Jun 2008 17:03 ]

BID = 530522

Primus von Quack

Unser Primus :)
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Beiträge: 7368


Zitat :
Fentanyl hat am 25 Jun 2008 11:58 geschrieben :

....Die professionelle Variante ist eine getrennte Fangeinrichtung - also z.B. eine Fangstange, die die Schüssel in dem Maß überragt, dass die Schüssel im Schutzwinkel liegt....


...das ist mal nen guter Vorschlag




Zitat :
Fentanyl hat am 25 Jun 2008 11:58 geschrieben :

....Ich mach es in solchen Fällen meist so, .....


...und wie viele Fälle waren das schon in deiner Blackwork Zeit




Zitat :
Fentanyl hat am 25 Jun 2008 11:58 geschrieben :

...dass ich am Dach eine lokase PAS errichte und diese mit 16mm² eindrähtig oder 25mm²/35mm²/50mm² mehrdrätig an die HPAS anbinde.....


...nur 50mm² das ist aber leichtsinnig 185mm² ist doch das mindeste

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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 530566

Fentanyl

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@Andi: Das ist grober Pfusch (nicht von dir, sondern von dem Errichter des äußeren Blitzschutzes - er hätte auch den Überspannungsschutz installieren müssen)! Ein äußerer Blitzschutz ohne inneren Überspannungsschutz/Blitzteilstromschutz stellt eine ganz erhebliche Gefahr dar und entspricht eindeutig nicht der Norm! Bei einem Einschlag in eine Fangspitze und Ableitung in die Erde wird das Erdpotential für eine gewisse Zeit gegenüber dem Potential von aktiven elektrischen Leitern angehoben. Dies kann, je nach Stärke des Blitzes, so stark sein, dass das Resultat für die Leitungen ähnlich dem ist, wenn es voll in einen Dachständer einschlägt - will heißen: Schwere bis schwerste Schäden an fast der gesamten Elektroanlage und angeschlossenen Geräten, möglicherweise Personenschäden und hohes Brandrisiko. Das argument, dass im Schrank nur noch 4 TE platz seien, gilt in der Regel nicht, DENN:

- Fast alle Verteilnetzbetreiber erleuben den Einsatz leckstromfreier Blitzstromableiter (Klasse B/1/I) in einem plombierbaren Gehäuse neben oder nahe dem HAK (auf jeden Fall geschaltet zwischen HAK und Zählerschrank. Wer die anlage freischalten können will, baut noch einen Leistungs- oder Lasttrennschalter ein (auch das muß der VNB genehmigen, ist aber in aller Regel kein Problem!

- 4 TE in den UVen reichen aus für den Einbau je eines Mitteschutzblockes für den anschluß von L1, L2, L3, N und PE. Als Grobschutz würde ich MCD50B / MCD125B von Obo nehmen, als Mittelschutz entweder Obo V50-B+C (sehr starker Mittelschutz), Obo V20C oder Dehnguard M TNC/TNS/TT, Ableiter jeweils in der richtigen Netzform auswählen! 6mm² ist zwar nicht so gut wie 10mm², aber damit kann man arbeiten!

Für Telefonleitungen ist ebenfalls ein Schutz erforderlich! Da können auch leicht Schäden an den Anlagen der Telekom entstehen und ich weiß nicht, wie es juristisch gehandhabt wird, wenn der Schaden durch dein Blitzschutzsystem verursacht wurde, weil du keinen Schutz hattest...

Übrigens: Bei meinem Konzept mit der getrennten Fangeinrichtung, die exponiert zur Schüssel ist, wird darüber der Blitzstrom bgeleitet, nicht über die Leitungschirme (wenn, dann nur minimal). Auch hier ist aber ein Überspannungsschutz erforderlich!.

In allen diesen Bereichen ist der Überspannungsschutz in dieser Situation deshalb so wichtig, damit er die Überspannung vom PE oder PEN in die aktiven Leiter einkoppeln kann.

Feinschutz alleine reicht nicht, er ist aber erforderlich für moderne Heizungsanlagen, Computer, TK-Equipment, Steuerungen, ... etc.!

Sowohl Netzfeinschutz als auch TK- und andere Datenleitungsschutzgeräte kann man sich gefahrlos selbst erstellen, wenn man einige grundlegende Punkte beachtet!

Ich hoffe, bei euch ist wenigstens der einfache Potentialausgleich im Haus (an der HPAS der Fundamenterder, evtl. Zusatzerder, Heizungsverrohrung, Hauptwasserleitung, metallische Gasleitung, Leitungsschirme von Datenleitungen, Überspannungsschutz (später), BAD, ... etc?

MfG; Fenta

BID = 530567

Fentanyl

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Beiträge: 1912

@Primus: Es kommt darauf an, wieviel zu schützen ist und wie lang die Leitungswege sind. besonders gerne nehme ich 35mm² für lokale PAS!

MfG; Fenta

BID = 530579

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681


Zitat :
Fentanyl hat am 25 Jun 2008 19:48 geschrieben :

@Andi: Das ist grober Pfusch (nicht von dir, sondern von dem Errichter des äußeren Blitzschutzes - er hätte auch den Überspannungsschutz installieren müssen)! Ein äußerer Blitzschutz ohne inneren Überspannungsschutz/Blitzteilstromschutz stellt eine ganz erhebliche Gefahr dar und entspricht eindeutig nicht der Norm! Bei einem Einschlag in eine Fangspitze und Ableitung in die Erde wird das Erdpotential für eine gewisse Zeit gegenüber dem Potential von aktiven elektrischen Leitern angehoben. Dies kann, je nach Stärke des Blitzes, so stark sein, dass das Resultat für die Leitungen ähnlich dem ist, wenn es voll in einen Dachständer einschlägt - will heißen: Schwere bis schwerste Schäden an fast der gesamten Elektroanlage und angeschlossenen Geräten, möglicherweise Personenschäden und hohes Brandrisiko.


Bei meinen Eltern ist auch "bloß" ein Blitzableiter installiert, ohne Überspannungsschutz. Willst Du mir jetzt allen Ernstes weiß machen, dass der Blitzableiter kontraproduktiv ist?
Haus ist Bj 78, Fundamenterder sitzt mittig (TNC vom VNB), der Ableiter ist an allen vier Hausecken geerdet.
Auch bei Direkteinschlag in den Dachstuhl ohne Blitzableiter würde das lokale Erdpotential gegenüber PEN und L vom Stromversorger angehoben, also schadet der Ableiter schon mal nicht.
Selbst wenn die Überspannung im Falle eines Einschlages über den Fundamenterder in PE und N kommt, fliegt doch der FI, falls es irgendwo PE-L-Durchschläge geben sollte. Bei N-L-Durchschlägen sollten die LS abschalten. Das Brandrisiko stufe ich dann doch "etwas" geringer ein als bei Blitzeinschlag direkt in den Dachstuhl ohne Blitzableiter...
Und was sonst kaputt geht, zahlt die Versicherung. Zuletzt war's eine Eumex (TK hängt mittlerweile hinter Feinschutz).


Zitat :
Für Telefonleitungen ist ebenfalls ein Schutz erforderlich! Da können auch leicht Schäden an den Anlagen der Telekom entstehen und ich weiß nicht, wie es juristisch gehandhabt wird, wenn der Schaden durch dein Blitzschutzsystem verursacht wurde, weil du keinen Schutz hattest...


Wenn sich die Post damals am fehlenden Überspannungsschutz gestört hätte, hätte sie wohl kaum eine Telefondose gesetzt...
Soweit ich weiß, ist es lediglich verboten, bei TAE-Dosen die Klemme 4 (Erde) mit dem PE der Stromversorgung zu verbinden. Aber wozu sollte man das auch wollen...


Gruß, Bartho

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am 25 Jun 2008 20:30 ]

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am 25 Jun 2008 20:33 ]

BID = 530581

:andi:

Inventar



Beiträge: 3200
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Das Haus ist 40 Jahre alt, und der äußere Blitzschutz auch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dem Errichter hier was vorzuwerfen ist.

Wenn man den Grobschutz im Dach am HAK installiert, muss trotzdem ein Erder hochgezogen werden oder? Wie gesagt ist mein Gebäude TT, das Netz von oben jedoch inzwischen TNC.

Im Keller ist der Zählerschrank wohl zu alt für solche Projekte. Ich denke da würde der VNB dann einen neuen sehen wollen. Hier wäre die PAS aber gleich daneben. Es gibt nur eine, und an der hängen Wasserleitungen, Heizungsleitungen und meine beiden UV.

Andere Möglichkeit: Soll der äußere Blitzschutz runter? Das ist ja glaub ich so ne Glaubensfrage, ob man einen hat oder nicht und ob der die Blitze erst anzieht.....

Hier die Zähler, die Leitung vom HAK kommt hinter den unteren verplombten Kappen aus der Wand.




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BID = 530589

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Zitat :
Fentanyl hat am 25 Jun 2008 19:49 geschrieben :

@Primus: Es kommt darauf an, wieviel zu schützen ist und wie lang die Leitungswege sind. besonders gerne nehme ich 35mm² für lokale PAS!

MfG; Fenta



...ja und neuerdings auch OBO

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BID = 530608

Fentanyl

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Zitat : Bartholomew hat am 25 Jun 2008 20:24 geschrieben :

Bei meinen Eltern ist auch "bloß" ein Blitzableiter installiert, ohne Überspannungsschutz. Willst Du mir jetzt allen Ernstes weiß machen, dass der Blitzableiter kontraproduktiv ist?
In gewisser Hinsicht: Ja! Das Haus ist jetzt zwar äußerlich rundum gegen Blitzeinschlag geschützt, aber durch den fehlenden inneren Blitzschutz können Blitzteilströme jetzt über den Umweg übers Leitungsnetz schwere Schäden hervorrufen!



Zitat :
Haus ist Bj 78, Fundamenterder sitzt mittig (TNC vom VNB), der Ableiter ist an allen vier Hausecken geerdet.
Und hoffentlich sind Blitzschutzerder und Fundamenterder über ausreichend starke Verbindungen miteinander verknüpft?!


Zitat :
Auch bei Direkteinschlag in den Dachstuhl ohne Blitzableiter würde das lokale Erdpotential gegenüber PEN und L vom Stromversorger angehoben, also schadet der Ableiter schon mal nicht.
Genaugenommen bildet sich eine Potentialdifferenz zwischen PEN und den Außenleitern aus, weil PEN ja direkte Verbindung zur Erderanlage haben muss! Zudem ist der Potentialtrichter bei einem Einschlag in den Dachstuhl natürlich nicht so ausgeprägt, wie wenn er in die Erde abgeleitet wird – wenn es überhaupt einen signifikanten gibt. Dies zeigt, dass Überspannungsschutz generell wichtig ist, ob man eine äußere Blitzschutzanlage hat oder nicht!


Zitat :
Selbst wenn die Überspannung im Falle eines Einschlages über den Fundamenterder in PE und N kommt, fliegt doch der FI, falls es irgendwo PE-L-Durchschläge geben sollte. Bei N-L-Durchschlägen sollten die LS abschalten. Das Brandrisiko stufe ich dann doch "etwas" geringer ein als bei Blitzeinschlag direkt in den Dachstuhl ohne Blitzableiter...
Nein, nein und nochmals nein! Zunächsteinmal finden Überschläge in aller Regel schon vor FI und LS statt. Hinzukommt, dass normale FI ein Abschaltvermögen von meist nicht mehr als 10kA, in seltenen Fällen 15kA haben, LS haben oft sogar nur 6kA, seltenst mehr als 15kA. Blitzteilströme haben jedoch in aller Regel mindestens 25kA und maximal etwa 150kA. Werden FI oder LS mit signifikant mehr als dem zulässigen Abschaltstrom beaufschlagt, bleiben davon oft nur ein Häufchen Asche und ein wenig Metall übrig. Selbst Schmelzsicherungen können durch den abrupt verdampfenden Schmelzleiter explodieren! Die beste Sicherheit bieten noch bestimmte Typen von Leistungsschalter (ohne flexible Drähte, 100-150kA) und deren FI-Module, denen auch starke Blitzströme in der Regel nichts anhaben können (außer elektronischen FI-Relais, diese sind mit Ableitern zu schützen!).


Zitat :
Wenn sich die Post damals am fehlenden Überspannungsschutz gestört hätte, hätte sie wohl kaum eine Telefondose gesetzt...
Soweit ich weiß, ist es lediglich verboten, bei TAE-Dosen die Klemme 4 (Erde) mit dem PE der Stromversorgung zu verbinden. Aber wozu sollte man das auch wollen...
Ähem – das meinst du doch nicht wirklich ernst, oder? Überspannungsschutz ist eine zusätzliche Sicherheitsoption und die Telekom oder früher Post interessiert es eine Sch*****, ob deine Geräte kaputt gehen – das ist denen völlig egal! Eine Nicht-geschützte Telefonleitung ist genauso eine klaffende Lücke im Konzept wie der unzureichende Schutz der Energieversorgung! Die Telekom vertritt lediglich die Meinung: „Wer was zusätzliches will, soll sich gefälligst selbst drum kümmern und einen Elektriker rufen!“ - dass die meisten Elektriker selbst nichts oder nicht viel vom Thema Überspannungsschutz verstehen, wird ja oft eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Und die Techniker der Telekom sind ebenfalls größtenteils zu inkompetent, um gute Überspannungsschutzanlagen zu konzipieren. Deshalb macht man es logischerweise selbst. Man „muß“ zwar dagegen verstoßen, dass man vor der ersten TAE eigentlich nichts machen dürfte, aber anders lässt sich ein gutes Überspannungsschutzkonzept nicht verwirklichen: Der Grob-/Grobmittel-Schutz muss möglichst nah an den Hauseintritt der Leitung, möglichst gleich nach dem APL, vor den Splitter kommt ein etwas feinerer Mittelschutz und Feinschutz, das DSL-Modem bekommt einen Fein/Feinstschutz, ebenso bekommt die ISDN-So-Schnittstelle einen Ableiter (Mittel/Fein/ESD-Schutz) verpasst und nach außen führende Leitungen sind natürlich auch zu schützen. Auch der Schutz einiger Netzwerkschnittstellen macht Sinn und andere Datenleitungen (Heizungsanlagen-Außensensor, Alarmanlagenschleifen, BMA, Antennenleitungen, nach außen gehende Stromleitungen und anderes ist natürlich auch in das Gesamtkonzept mit einzubeziehen. Erst enn alles geschützt ist, hat man ein wirklich sicheres Konzept, auf das man sich aber auch verlassen kann, insbesondere da es viele Optionen gibt, noch Dinge zu verbessern, wie z.B. den Netz-Feinschutz durch Netzfilter und Doppelwandler-USV-Anlagen.

Ich habe bei mir auch alles geschützt und bin sehr zufrieden mit der Technologie, weil bei mir seit Jahren nichts mehr durch Überspannung kaputt gegangen ist – eigentlich ist garnichts kaputt gegangen und die Jahre vorher sah das gaaanz anders aus (um 2000-2003), trotz , allerdings billigen Netz-Feinschutzadaptern und einem fertigen Überspannungsschutz für die Telefonleitung. Durch Mastversorgung und Dachständerversorgte Häuser in der Nähe war das hier sehr problematisch. Nachem ich mich dann selbst damit beschäftigt und eigene Ableiter gebaut habe (Telefonleitung) bzw. Dehn-Ableiter (Dehnbloc, Dehnguard, Dehnrail) eingesetzt habe, war Ruhe.

Mittlerweile habe ich eine ganze Palette über die Jahre immer wieder verbesserter Eigenentwicklungen in diesem Bereich und kann mir für fast alles bis etwa 1GHz Ableiter bauen.

@andi: Achso, ich dachte der Blitzableiter wäre neu. Naja, ich weiß nicht, wie es damals war, aber ich könnte mir vorstellen, dass es da zumindest etwas in der Art von „Empfehlungen“ gab. Sinnvoll wärs allemal gewesen!

MfG; Fenta

BID = 531243

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Grummel, Laptopüberhitzung hat meinen Post gefressen. Ist anscheinend doch kein Laptop im Sinne des Wortes...

Hat etwas länger gedauert, dafür jetzt mit Fotos.

Erstmal zur Telefonleitung:

Zitat :

Zitat :
Für Telefonleitungen ist ebenfalls ein Schutz erforderlich! Da können auch leicht Schäden an den Anlagen der Telekom entstehen und ich weiß nicht, wie es juristisch gehandhabt wird, wenn der Schaden durch dein Blitzschutzsystem verursacht wurde, weil du keinen Schutz hattest...


Zitat :
Wenn sich die Post damals am fehlenden Überspannungsschutz gestört hätte, hätte sie wohl kaum eine Telefondose gesetzt...
Soweit ich weiß, ist es lediglich verboten, bei TAE-Dosen die Klemme 4 (Erde) mit dem PE der Stromversorgung zu verbinden. Aber wozu sollte man das auch wollen...
Ähem – das meinst du doch nicht wirklich ernst, oder? Überspannungsschutz ist eine zusätzliche Sicherheitsoption und die Telekom oder früher Post interessiert es eine Sch*****, ob deine Geräte kaputt gehen – das ist denen völlig egal! ...

Kommunikatives Mißverständnis: Ich wollte darauf hinaus, das es mir egal ist, wenn der Telekom was kaputt geht, weil bei mir der Blitz eingeschlagen hat, nicht umgekehrt.
Und zu Post-Zeiten hingen eh nur Post-Geräte am Post-Hausanschluss, uns konnte also gar nichts kaputt gehen


Und nun zum sonstigen BLitzschutz:
Ich war bisher davon ausgegangen, dass Fundamenterder für den PE und Blitzerder zwei räumlich getrennte Systeme wären. Warum macht man das eigentlich nicht? Weil es auf die paar kV dann doch nicht mehr ankommt?

Habe mal zwischen PE Außensteckdose und Blitzableiter nachgemessen: 5 Ohm. Also hängt der Ableiter direkt am Fundamenterder, womit man sich, wie von Dir beschrieben, im Falle eines Einschlages eine hübsche Überspannung ins Haus holen würde.


Zitat :
Zunächsteinmal finden Überschläge in aller Regel schon vor FI und LS statt.

Das würde mich freuen, da liegt hier nämlich nicht viel dazwischen, was kaputt/in Brand gehen kann

An der HES ist nur die PES der HV angebunden (10mm² Kupfer). Das Wasserleitungssystem ist über einen Außenwasserhahn ebenfalls mit 10mm² Kupfer geerdet; diese Ader geht vermutlich an ein Rundeisen, an dem auch das Geländer vom Kellereingang hängt. Ansonsten gibt's noch die indirekte PE-Verbindung durch die Pumpen im Heizungsraum (Heizung und Warmwasser mit Öl).
Die Aussage, dass vom VNB TN-C kommt, möchte ich als nicht verifiziert wiederrufen, da muss ich doch noch mal anrufen. Das Haus selbst ist in TT verkabelt. Von Anfang an war ein 300mA-FI vorhanden, der dann Mitte der 80er gegen einen 30mA-Typ getauscht wurde. Zwischen PES und NS der HV ist keine Brücke, außerdem ländliche Gegend.
Womit der HAK abgesichtert ist, ist nicht bekannt, angesichts des 40A-FI hoffe ich mal auf 3*35A.
Im Vorzählerbereich sind noch 2*8 plombierbare TE frei. Watt muckt man do?
35A SLS, Grobschutz, Entkoppelungsinduktivität, Mittelschutz?

Zum Nachzählerbereich: Angesichts der 30 Jahre alten Hausbrand-LS und der suboptimalen Verdrahtung (Kabelschuhe waren wohl gerade aus) sehe ich Dich schon den großen Schutteimer holen, Fenta :p

Zur Übersicht:
Unten Links:
FI, Steckdose, Sicherung für Steckdose (frag mich nicht, was die dünnen Äderchen da sollen und warum G20), Heizraum und Klingeltrafo (wenn es kein warmes Wasser mehr gibt, weiß man, dass die Klingel auch nicht mehr geht...), 3* E-Herd EG (gut 8m 5*1,5mm²).
Unten Rechts:
Klingeltrafo, Drehtstromsteckdose (nachgerüstet)
Oben Links:
Waschküche, Öllagerraum, Küche EG, Räume Keller, Flur Keller&Treppenhaus, Zimmer EG, Flur und Wohnzimmer EG, Eltako Wohnflur EG, 3*Sauna (steht direkt nebenan)
Oben Rechts:
3* UV 1. OG (6m 5*2,5mm² mit K25), 3* Absicherung für Drehstromsteckdose


Was mir nicht gefällt:
-teilweise verzinnte Adern, und zwar L1,L2,L3 vom Zähler an den FI (der N hat eine Aderendhülse ) und an den Adern der Drehstromsteckdose
-diese lustige braune Schlinge für den L3 der Drehstromsteckdose
-die Durchverdrahtung der Außenleiter an den LS
-teilweise angekratzte Isolierungen, aber nur an PE und N
-die alten, überdimensionierten LS (ich weiß, B/C 10/13 usw. wären schöner)
-die etwas wirre Verdrahtung, die 5 TE frisst (als die gemacht wurde, war die Drehstromsteckdose aber auch noch nicht installiert)
-teilweise zu mickrige Querschnitte (wobei bisher sichtbar nur die Drahtschlinge an der Drehstromsteckdose etwas gelitten hat)

Habe den FI mit einem 2Pol-Spannungsprüfer, Marke Steinel (lag hier gerade rum) mal provisorisch geprüft (neben der Testtaste). Das Ding hat nach Aufschrift einen Meßstrom von 14mA, damit fliegt der FI (sind ja auch noch ein paar Entstörkondensatoren am Netz). Fehlauslösungen gab es bisher keine.
An die Drehstromsteckdose kommt nur ab und an der 3,5kW Kärcher (Pflaster sauber machen, Zeugen Jehovas verscheuchen etc).

Und noch ein Bild von der UV im ausgebauten 1. OG:
3* Herd, der Rest aufgeteilt auf Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küche, Bad, Flur, Dachboden. Die beiden losen DoLüs sind nicht schön, aber anscheinend sollten für den zu kurz abgeschnittenen N und PE nicht extra Reihenklemmen gesetzt werden (oder die waren gerade aus).


Soo, also was empfiehlst Du an Überspannungsschutzgerätschaft?
In wie weit kostet Überspannungsnetz für die Telefonleitung Signalstärke?
Gibt's auch was für das Koax-Kabel vom LNB der Sat-Schüssel? Die Schirme liegen auf PE-Niveau (hängen umgebastelte PCs hinter). Die beiden nicht besonders exponiert liegenden Schüsseln sollten vielleicht doch mal an den Blitzableiter mit angeschlossen werden (eine am Ableiter des Loggiageländers, die andere an der Einführungsstange vom demontierten Haupteingangsgeländer; da steht mittlerweile eine Veranda).


Gruß, Bartho







BID = 531244

Primus von Quack

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...na wer hat denn da seine ganzen Stegleitungsabfbfälle in den Zählerschrank gequetscht


...sieht auch sonst ziemlich zugemüllt aus da muss mal dringend jemand mit Schippe und Besen durch

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BID = 531251

Fentanyl

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Ich antworte dir später detaillierter, weil ich mich langsam nach meinem kuschligen Bett sehne! Nur schonmal soviel:

- PAS, Blitzschutzsystem und Erderanlage müssen verbunden werden - dabei geht man normalerweise so vor, dass man beides an den Erder anschließt und dazwischen etwas leitungslänge lässt. Blitzschutzsystem ins Haus an PAS und dann auf den Erder geht garnicht - übel³! Die Generelle Verbindung ist erforderlich, damit sich keine Potentialdifferenzen bilden, sondern im Falle eines Einschlages alles im Haus genauso wie das Erdreich (in leichter Spannungstrichterform) und die Blitzschutzanlage mit angehoben wird. Und es ist nunmal so: Wenn alles auf 50 Megavolt angehoben wird, ist das absolut nicht schlimm, es kommt auf die Potentialdifferenz an und da könnten sich schlimme bilden, wenn die Systeme getrennte Erder verwenden würden. Überspannungsableiter sind nichts anderes, als Potentialausgleichsgeräte, die das Potential bis auf eine gewisse Spannung stabil halten. Wenn die Leitungen bzw. die Energieversorgung damit richtig geschützt ist, kann sich auch hier keine gefährliche Potentialdifferenz ausbilden!

- Die alten LS sollten ALLE raus. Dann würde ich einen Neozed-Lasttrenner nach dem Zähler setzen (oder einen Hauptschalter, falls die HAK-Sicherung schon 35A oder weniger beträgt), von da an einen Überspannungsableiterblock (Klasse C/2/II) und an die FI sowie über einen Hauptschalter an die Leitung zur UV! Andere Möglichkeit: Nach dem Zähler einen Hauptschalter für alles, dann je ein Neozedlasttrenner für unten und einen für die UV sowie einen für den Überspannungsschutz.

- Unterverteilungen werden bitte NICHT mit normalen Leitungsschutzschaltern abgesichert, dafür nimmt man Neozedelemente oder Leistungsschalter, in deinem Fall bietet sich ersteres an!

- Die UV oben muss auch komplett neu gemacht werden, und zwar vergrößert, denn eine Reihe ist viel zu wenig und schließlich sollen mehrere FI rein (mindestens einer, aber der Kühlschrank z.B. sollte zusammen mit z.B. der Heizung, Steuerungstechnik oder Licht einen eigenen haben) und der Überspannungsschutz belegt auch mindestens 4TLE für den Mittelschutz und 1 TLE für den Feinschutz wenn man damit einen Kreis direkt in der Verteilung sichern will!

- Bist du bereit, dir für die Telefonleitung und andere Datenleitungen -
- entweder den Schutz selbst zu bauen (Pläne und Hilfe bekommst du von mir)
- oder selbstgebaute Ableiter zu kaufen und zu verwenden
- oder darf es für dich NUR Fertiogkram sein (dass man das im Geschäftlichen bereich nutzen muss, ist klar, aber im privaten würde ich flexibel bleiben und lieber leistungsstarke Ableiter verwenden - viele Eigenentwicklungen sind umfassender, als Fertigprodukte und kosten nur einen Bruchteil!

- Für die Sat-Leitung musst du kaufen, HF-Ableiter ab 2GHz sind echt tricky ohne spezialmaterial und Spezialwerkzeuge

- Der verlust in der Telefonleitung hält sich, sofern man die richtigen Ableiter verwendet, schwer in Grenzen!

MfG; Fenta

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Fentanyl am 29 Jun 2008  7:06 ]


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