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KFZ-Endstufe mit PC-Netzteil betreiben? Suche nach: endstufe (5161) netzteil (26255) |
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BID = 525904
Marsman Neu hier
Beiträge: 23 Wohnort: Hamburg
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Hallo Ihr!
Ich hatte mir vor einiger Zeit ein Soundsystem mit KFZ-Endstufe (80W) gebaut. Diese Box habe ich bisher an der Versorgerbatterie von meinem Campingbus betrieben. Um davon unabhängig zu werden, möchte ich der Box gerne einen 230V Anschluss gönnen. Dazu möchte ich in die Box ein Netzteil einbauen. Ich fürchte allerdings, dass einfache Trafonetzteile ohne Lüfter nicht geeignet sind, weil diese nicht genügend belastbar sind. Jedenfalls habe ich bisher nicht mehr als 2A gesehen.
Nun hatte ich die Idee, ein preisgünstiges PC-Netzteil zu verwenden. Weil es sich dabei aber bekannter maßen um ein Schaltnetzteil handelt, bin ich mir nicht sicher, ob die Endstufe damit zurecht kommt. Oder ob es evtl. Störgeräusche oder andere Probleme gibt.
Ich würde mich freuen, wenn dazu jemand was schreiben könnte.
Danke, Titus
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BID = 525923
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9268 Wohnort: Alpenrepublik
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Ein PC-Netzteil wird Dir bei der 12V Leitung nicht genügend Strom liefern.
Du brauchst mindestens 6,667A und das ohne die Verluste die in der Endstufe auftreten zu berücksichtigen.
Abgesehen davon läuft dann immer das Störgeräusch (Lüfter), was bei kleiner (üblicher) Lautstärke störend sein wird.
Es gibt fertige SNT mit 12V die Deinen Erwartungen eher entgegenkommen.
Ich persönlich würde das Ding konventionell mit einem (Ringkern) Trafo betreiben. Da fängst Du Dir dann auch nicht so leicht irgendwelche Tonstörungen ein.
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten! |
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BID = 525924
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36188 Wohnort: Recklinghausen
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Störgeräusche wird es keine geben, das KFZ-Netz ist deutlich stärker gestört als die Spannung eines Schaltnetzteiles.
Allerdings braucht ein PC Netzteil eine Belastung auf der 5V Leitung, sonst regelt es nicht vernünftig. Also alles andere als Ideal.
Herkömmliche Netzteile gibt es aber auch mit deutlich mehr als 2A, wenn du noch nichts anderes gesehen hast hast du noch nicht gesucht.
Conrad hat längsgeregelte bis 20A, Schaltnetzteile bis 120A im Sortiment.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
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BID = 525934
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13360 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Also funktionieren tut die Kombination eigentlich einwandfrei.
Selber schon öfter gemacht.
Und wenn es nicht gerade ein Steinzeit(pc)netzteil ist,sollten auf der 12v
Schiene mindestens 10A verfügbar sein.Spätestens ab der Generation,die den sogenannten P IV Stecker hatten,war das der Fall.Die aus der heutigen Gigaherz und Gigabytewahn Generation leisten auch noch deutlich mehr.
Als Mindestlast an den 5V eignet sich eine Kfz-Glühlampe ganz gut.
Ich hatte aber auch schon Netzteile in den Fingern,die ohne diesen "Trick"
anliefen und auch stabil regelten (wenn ich meinem Multimeter Glauben schenke)
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
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BID = 525977
Makersting Schriftsteller
Beiträge: 612 Wohnort: Ostfriesland
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Dito. Störgeräusche gibt definitiv es keine.
Aber auch ältere Netzteile sind durchaus geeignet. Ggf. muss man den Gleichrichter des 12V Zweiges durch einen leistungsstärkeren ersetzen. Bei alten AT Netzteilen schafft der oft nur 6A. Je nach Aufwand, den du treiben möchtest, kannst du auch die Spannung auf 14V erhöhen. Im Prinzip muss dafür nur ein Widerstand im Netzteil verändert werden, und ein paar andere entfernt werden. Das Problem ist jedoch, dass man dafür ausreichend Kenntnis von der Materie haben muss. Innen im Netzteil kann man sehr ordentlich einen gedonnert kriegen (deutlich mehr als 230V!).
Wenn du aber ein ausreichenden 12V Ausgang hast und die Last am 5V-Zweig außerhalb des Netzteil anklemmst, dann kann man das auch mit Grundkenntnissen problemlos erledigen.
Einzig im Einschaltmoment kann es passieren, dass das Netzteil ein-/zweimal gestartet werden muss. Das liegt an den Kondensatoren im Verstärker. Die werden im ersten Augenblick mit sehr viel Strom geladen. Das ist den AT(X)en oft zuviel. Der sehr flinke Überstromschutz schaltet das Netzteil nach wenigen ms wieder ab. Das ist aber nicht weiter schlimm - höchstens lästig.
Auch das lässt sich durchaus ändern. Aber das ginge hier zu etwas weit.
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Gruß
Martin
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BID = 525983
Rial Inventar
Beiträge: 5401 Wohnort: Grossraum Hannover
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Habe aus einem alten ATX-Netzteil schon mehr als 20 A gezogen.Last an 5V war nicht erforderlich.Hatte eine amerikanische Lightbar dran,die mit 40 A abgesichert ist.Nach ca 1,5 min wurden aber die dünnen Strippen vom NT sehr warm und verschabschiedeten sich dann auch aus der Lüsterklemme
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Rial am 4 Jun 2008 16:47 ]
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BID = 526005
Racingsascha Schreibmaschine
Beiträge: 2247 Wohnort: Gundelsheim
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Ich betreibe auch einen Car-Hifi-Verstärker an einem 300W ATX-NT, welches auch ohne irgendeine Last stabil läuft (der Lüfter scheint genug zu sein). Verbaut ist nur ein TL494, da ist es sehr einfach die Ausgangsspannung zu verändern (an Pin 1/2 und 15/16 müssten Spannungsteiler zu den Ausngangsspannungen sein, einfach etwas rumspielen). Mein Vater hat mir vor ein paar Tagen ein neueres 520W-NT mitgebracht, da sind sekundärseitig ein Spannungswächter-IC und drei TL431 und primärseitig das eigentliche PWM-IC drin. Den Spannungsfeedback kriegt das PWM-IC so wie es aussieht über drei Optokoppler, habe es aber noch nicht geschafft die Spannung zu erhöhen.
Um den Stromverbrauch der Endstufe überwachen zu können, habe ich noch eine kleine Schaltung entwickelt, die man am geschicktesten in der Nähe der Lötstellen der Ausgangsspannungen im Gehäuse anbringt. Einer der beiden OPs im LF353 (jeder andere Doppel-OP sollte auch gehen) verstärkt den Spannungsabfall über den 0,01R Shunt 10x (einstellbar zwischen 8,3 und 12,5 um die Toleranz des Shunts auszugleichen) und stellt diese Spannung auf einer Stiftleiste zur Verfügung. Gleichzeitig vergleicht der zweite OP diese Spannung mit der an einem Poti einstellbaren Spannung (in der Schaltung von 0V bis 1,2V ^= 12A). Ist die gemessene Spannung höher als die am Poti (Es fliesst mehr Strom als das NT bringen kann) schaltet er den Transistor durch, was dann wiederrum eine LED an der zweiten Stiftleiste aufleuchten lässt. Versorgung mit +-12V aus dem NT, GND bekommt es über GND-In (da kommt die Leitung zu GND vom NT dran), GND-Out geht dann an die Ausgangsklemme.
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Fnord ist die Quelle aller Nullbits in deinem Computer.
Fnord ist die Angst, die Erleichterung, und ist die Angst.
Fnord schläft nie.
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BID = 526012
Makersting Schriftsteller
Beiträge: 612 Wohnort: Ostfriesland
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Zitat :
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[...]Verbaut ist nur ein TL494, da ist es sehr einfach die Ausgangsspannung zu verändern (an Pin 1/2 und 15/16 müssten Spannungsteiler zu den Ausngangsspannungen sein, einfach etwas rumspielen).
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Stimmt, Pin 1/2 ist für die Spannungssteuerung, aber Pin 15/16 ist für die Strombegrenzung.
Normalerweise muss den Spannungsteiler, an dem Pin 1 hängt, in den Widerstandswerten abändern. Am einfachen verkleinert man den R der Pin 1 mit Masse verbindet um 10-15%.
Gute Chancen den oder einen fast passenden Schaltplan für dein Netzteil zu finden, hast du hier.
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Gruß
Martin
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Makersting am 4 Jun 2008 18:58 ]
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BID = 526037
Marsman Neu hier
Beiträge: 23 Wohnort: Hamburg
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Zitat :
Mr.Ed hat am 4 Jun 2008 11:20 geschrieben :
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Herkömmliche Netzteile gibt es aber auch mit deutlich mehr als 2A, wenn du noch nichts anderes gesehen hast hast du noch nicht gesucht.
Conrad hat längsgeregelte bis 20A, Schaltnetzteile bis 120A im Sortiment.
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Huch, bei Conrad habe ich bisher noch nichts in der Richtung gefunden. Könntest Du mir ein Beispiel nennen?
Titus
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BID = 526216
BataillonDAmour Gerade angekommen
Beiträge: 12 Wohnort: Hier
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Hi!
Diese einfach beschaffbaren, billigen AT-Netzteile mit 200W reichen in der Regel locker aus, um selbst unmodifiziert einen heiden Krach zu machen. Du musst nur den 5V-Zweig ordentlich belasten (1..2A), um den Regler etwas hoch zu treiben.
Im Notfall kann man auch zwei oder mehr unmodifizierte Netzteile 12V-Seitig parallel schalten. Der interne Spannungsabfall reicht i.d.R. als Symmetrierung aus.
Einige Netzteile können sogar ungeregelt bei maximalem Tastverhältnis betrieben werden (bei anderen sättigt der Übertragerkern früher). Die bringen dann locker 29V raus, die bei Belastung mäßig zusammenbricht. Mit einer Gleichrichterbrücke sekundärseitig hat man eine ideale, nahezu kostenfreie Spannungsversorgung für Selbstbauverstärker. Ich betreibe damit zwei Partylautsprecher.
lg
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BID = 526628
Makersting Schriftsteller
Beiträge: 612 Wohnort: Ostfriesland
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Zitat :
BataillonDAmour hat am 5 Jun 2008 21:22 geschrieben :
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Im Notfall kann man auch zwei oder mehr unmodifizierte Netzteile 12V-Seitig parallel schalten. Der interne Spannungsabfall reicht i.d.R. als Symmetrierung aus.
lg
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Am Innenwiderstand der Netzteile liegt das eher nicht. Das liegt daran, dass die Spannungsregelung aus einer Summe der Ausgangsspannungen aller Zweige erfolgt und damit für einen Ausgang alleine recht ungenau ist.
Daher kommt auch der Effekt, dass je man den 5V Zweig belastet, desto mehr Spannung misst man am 12V Zweig.
Ausschließen, dass ein Netzteil am Ende nicht doch die Hauptlast übernimmt, kann man so aber nicht ausreichend. Ich würde vorschlagen, bei einer Parallelschaltung einfach jedes Netzteil in der Plus-Leitung mit eigener Kfz-Sicherung absichern. Der recht kleine Innenwiderstand der Sicherungen übernimmt dann die Symmetrierung.
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Gruß
Martin
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Makersting am 8 Jun 2008 9:41 ]
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BID = 526775
BataillonDAmour Gerade angekommen
Beiträge: 12 Wohnort: Hier
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Hi!
Ehm...??
"Der interne Spannungsabfall reicht i.d.R. als Symmetrierung aus."
Das ist ja alles ganz richtig, was du da sagst. Aber was glaubst du wohl, wird von der Regelung so alles kompensiert? Natürlich neben der Schwankungen der Eingangsspannung usw. hauptsächlich der lastabhängige Spannungsabfall über dem nicht unerheblichen Netzteilinnenwiderstand (Ohmsche Widerstände, Halbleiterübergänge, Übertragerstreuung usw.).
Und weil, wie du schon so schön sagtest, dieser nur teilweise von der Regelung kompensiert, und die 5V-Seite statisch belastet wird, ist die Ausgangsspannung des Netzteils nun mal Lastabhängig. Und sowas bezeichnet man nunmal landläufig als "quelleninternen Spannungsabfall".
Diesen könnte man übrigens auf Basis der einfachen Zweipoltheorie wieder auf einen wenigstens nichtliearen Ersatzinnenwiederstand zurückführen.
Zusammenfassung: Es gibt einen lastabhängigen Spannungsabfall, der ausreichend hoch ist, bei Parallelschaltung symmetrierend zu wirken. Du hast Recht, dass man nie 100%ige Symmetrie erwarten kann. Dafür rechnet man mit einem entsprechenden Sicherheitsfaktor von 1.5 oder so.
lg
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BID = 526950
Makersting Schriftsteller
Beiträge: 612 Wohnort: Ostfriesland
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Ich habe ein ATX hier, bei dem nur der 12V Ausgang zur Regelung herangezogen wird. Zwischen 0A und 20A ändert sich die Ua um weniger als 30mV. (Ri > 1,5mOhm!) Vor dem Umbau - als noch alle Ausgänge zur Regelung herangezogen wurden - waren das um 0,5V.
Ergo: Nicht Ri, sondern die schlappe Regelung ist die Ursache, dass die Parallelschaltung möglich ist. (was genaugenommen für den 12V Zweig einen höheren Ri bedeutet)
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Gruß
Martin
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BID = 527005
BataillonDAmour Gerade angekommen
Beiträge: 12 Wohnort: Hier
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Hi!
"was genaugenommen für den 12V Zweig einen höheren Ri bedeutet"
Das ist doch das, wovon ich die ganze Zeit rede :).
lg
[ Diese Nachricht wurde geändert von: BataillonDAmour am 10 Jun 2008 0:14 ]
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BID = 527099
2N3055 Schreibmaschine
Beiträge: 1383 Wohnort: Sulzbach (Ts.)
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Falls Du statt zu basteln lieber was Fertiges suchst:
Guck mal bei www.elpro.org, dort gibt es m. E. recht preisgünstige Schaltnetzteile mit allen gebräuchlichen Ausgangsspannungen mit oder ohne PFC zu kaufen.
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Wo kommt nur dieses "eingeschalten" her, aus Neufünfland?
Entweder "einschalt en" oder "ein geschalte t"!
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