Zitat : stephan84 hat am 15 Jun 2007 20:34 geschrieben :

Ist es wirklich verboten, den EMPFÄNGER eines Funkgerätes ohne Lizenz auf einer allgemein freigegebenen Frequenz zu verwenden?

Ja, das ist definitiv verboten.
Nur Funkamateure dürfen Amateurfunkgeräte betreiben. Sehr ähnlich sieht es aus bei z.B. Seefunk und Flugfunk. Nur wer die entsprechende Pappe hat, darf diese dafür gebauten Geräte betreiben.

Zitat :

Ist der Eigenbau von Radios inzwischen auch illegal?

Solltest Du das englische Wort radio (=Funkgerät) meinen, ja. Die einzige mir bekannte Ausnahme sind Funkamateure. Die dürfen ihre sendefähigen Selbstbaugeräte ohne vorherige (Serien)Prüfung betreiben.

Empfänger darf sich jeder bauen, wie er lustig ist. Nur darf man damit keine Frequenzen abhören, die nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind, wie z.B. Polizeifunk. Vom Prinzip her darf man einen Scanner, den es im Zweifelsfalle günstiger zu kaufen gibt, selbst bauen.

Zitat :

Funktionsgeneratoren müssen auch verboten werden, die können ja auch senden!

Bei einem Funktionsgenerator oder wegen mir auch Meßsender geht man davon aus, daß dieser nicht an eine Sendeantenne angeschlossen wird. Da sehe ich wirklich kein Problem, wenn Generator und Prüfling über ein nicht abstrahlendes Kabel miteinander verbunden sind.


So ganz nebenbei,
früher konnte man Amateurfunkgeräte nur kaufen, wenn man eine entsprechende Lizenz vorlegen konnte. Dies wird in einigen Nachbarländern weiterhin so gehandhabt, was ich auch für sinnvoll erachte.


DL2JAS

@DL2JAS

"Empfänger darf sich jeder bauen, wie er lustig ist."

Da versteht doch der Laie die Welt nicht mehr

Na ja, hoffentlich kommt es dabei nicht zu Störungen beim Nachbarn.

Du weißt doch, dass jeder Empfänger auch SENDET, oder nicht ??

Welche Verordnung erlaubt denn das Selberbasteln von Empfängern UND Betreiben des guten Bastelwerkes?

Die postalischen Stempel auf käuflichen Radios und Fernsehaparaten sind / waren da wohl nur ein Witz!

Viel Spaß beim legitimierten QSO - Fahren!

Gruss Varaktor

Zitat :

Du weißt doch, dass jeder Empfänger auch SENDET, oder nicht ??

Das ist mir neu.
Bei den meisten Empfängern ist das in der Tat so.
Genau aus diesem Grund wurden früher in der Militärtechnik manchmal Geradeausempfänger genommen, weil man sie nicht aufspüren konnte. Wo kein Oszillator ist, ist auch keine Abstrahlung möglich.

Hier was zu den Gesetzen, Quelle:
http://www.gesetze-im-internet.de/afug_1997/index.html

Daraus einige Zitate:

Zitat :

§ 2 Begriffsbestimmungen Im Sinne dieses Gesetzes ist... 3. eine Amateurfunkstelle eine Funkstelle, die aus einer oder mehreren Sendefunkanlagen und Empfangsfunkanlagen einschließlich der Antennenanlagen und der zu ihrem Betrieb erforderlichen Zusatzeinrichtungen besteht und die auf mindestens einer der im Frequenznutzungsplan für den Amateurfunkdienst ausgewiesenen Frequenzen betrieben werden kann.

Zitat :

§ 3 Voraussetzungen zur Teilnahme am Amateurfunkdienst, Rufzeichen, Frequenzzuteilung ... (3) Eine Amateurfunkstelle darf erst nach der Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst und der Zuteilung 1. eines personengebundenen Rufzeichens, 2. eines Rufzeichens für den Ausbildungsfunkbetrieb oder 3. eines Rufzeichens für fernbediente und automatisch arbeitende Amateurfunkstellen oder 4. eines Rufzeichens für Klubstationen durch den Funkamateur betrieben werden.

Da steht für mich als juristischer Laie eindeutig drin, daß man als Nichtfunkamateur kein Amateurfunkgerät betreiben darf, auch nicht zum reinen Empfang. Das als Information für stephan84.

Zitat :

Welche Verordnung erlaubt denn das Selberbasteln von Empfängern UND Betreiben des guten Bastelwerkes?

Ob das irgendwo geregelt ist, weiß ich nicht. Reine Empfänger sind zumindest keine Amateurfunkstelle. Damit es eine Amateurfunkstelle wird, muß mindestens ein Gerät vorhanden sein, was auf einer Amateurfunkfrequenz senden kann.

DL2JAS

Na ja für die VO-Funk braucht eine Funkstelle kein Sender zu sein, ein Empfänger reicht schon, es sei denn, jemand hat das geändert.

Einen Oszillator braucht man um zu senden, ja, aber bedenke einmal wie eine Antenne funktioniert. Sie selbst ist schon ein Oszillator wenn resonanzrelevante Einstrahlung erfolgt,... usw. , und dann kannst du einen Verstärker, Gleichrichter, ... Empfänger, Überlagerungsprinzip oder direkt anschliessen was du willst...

Sagen nicht die HF Bastler, dass HF Verstärker eher zu Oszillatoren werden als Oszillatoren zu Verstärkern

PS: Kennst du noch den Schulversuch mit den zwei Stimmgabeln?

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Varaktor am 25 Jun 2007 23:12 ]

Verstärker schwingen immer, Oszillatoren nimmer...

Eine Antenne würde ich nicht als Oszillator bezeichnen, sie ist ein passiver Schwingkreis.
Man kann aber mit einer Antenne und einem an ihr angeschlossenen Bauteil mit nichtlinerer Kennlinie (Diode) durchaus Schweinereien machen.
Beim "Gleichrichten" entsteht die 3. 5. ... Harmonische, die die Antenne wieder abstrahlt. Nur passive Bauteile aber sogesehen ein Sender.

DL2JAS

P.S.: Hast Du einen Link zur VO-Funk, möglichst nicht PDF?

LEider nur einen Link zu einigen Begriffserklärungen

http://www.itu.int/ITU-R/index.asp?.....ds=50

Aber das ist schon abendfüllend, zu VO-Funk auf deutsch leider nichts nicht-pdf-mäßssiges.

PS: Das hat mit dem Ursprungsthema wohl nichts mehr zu tun, oder doch ?