Siemens Waschmaschine  M833

Reparaturtipps zum Fehler: Schleudert zu langsam

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Autor
Waschmaschine Siemens M833 --- Schleudert zu langsam
Suche nach M833 Waschmaschine Siemens M833 Schleudert zu langsam

    







BID = 950276

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu
 

  


Geräteart : Waschmaschine
Defekt : Schleudert zu langsam
Hersteller : Siemens
Gerätetyp : M833
S - Nummer : WXL1241/01
FD - Nummer : 8212600768
Kenntnis : Artverwandter Beruf
Messgeräte : Multimeter, Phasenprüfer, Duspol
______________________

Einen schönen guten Abend,

ich habe mit meiner Waschmaschine ein Problem:
Die Maschine schleudert nur noch mit ca. 800 U/min (gemessen mit Drehzahlmesser an der Trommelriemenscheibe). Während des Schleuderns (Knitterschutz aus, ohne Wäsche) läuft die Restzeit von 11 Minuten bis 6 Minuten, während dieser Zeit schleudert die Maschine Schrittweise bis ca. 800 U/min. Dann hört sie schlagartig auf zu Schleudern und die Zeit springt von 6 Min direkt auf 1 Min.

Das Poti für die Drehzahlverstellung hab ich geprüft und da kommen realistische Werte heraus. Unwucht hat sie auch keine (ist ja auch keine Wäsche drin).

An was kann so ein "Programmabbruch" liegen? Der Motor hat letztes Jahr im Sommer neue Lager bekommen und eine neue Riemenscheibe (die alte ging bei der Demontage kaputt). Die neue Riemenscheibe ist geringfügig größer im Durchmesser (d.h. die Drehzahl müsste sogar noch geringfügig höher sein). Könnte sein, dass dabei am Tachogenerator was beschädigt wurde??

Schleudern sollte die Maschine übrigens mit 1200 U/min, das ist auch so eingestellt.

Was könnte ich jetzt noch prüfen? Woran kann so ein Verhalten liegen? Kann sowas auch am Motor liegen?


Freue mich über eure Beiträge

Gruß
Bubu

BID = 950296

derhammer

Urgestein

Beiträge: 11129
Wohnort: Hamm / NRW

 

  

Motor oder Elektronik sind heisse Kandidaten


BID = 950300

Otiffany

Urgestein



Beiträge: 13763
Wohnort: 37081 Göttingen

Wie sehen die Kohlen aus?

Gruß
Peter

BID = 950379

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu

Die Kohlen sind nagelneu. Wurdem im Sommer mit gewechselt.
Der Motor dreht auch willig und kräftig hoch. Auch beladen zieht der die Trommel sauber mit.
Was kann denn an der Elektronik konkret noch defekt sein? Kann der Triac so ein Verhalten verursachen?

Ich bin schon kurz davor, in den Tachogenerator einen Spannungsteiler einzubauen, dass die Elektronik mehr "Gas gibt". Ist das eine schlaue Idee??


Viele Grüße
Bubu

BID = 953021

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu

Hab jetzt noch bissle weiter gesucht:
- Anderen Motor eingebaut
- Triac getauscht (BTB16 gegen TIC246)

Und jedesmal das gleiche Problem. Maschine kann bis 820 U/min einwandfrei beschleunigen und bricht dann schlagartig ab, wie wenn irgendeine Sicherheitsabschaltung eingreift.

Ich hab versucht den Pfad des Tachogeneratores auf der Hauptplatine zu verfolgen, da bin ich dann aufgrund vieler unbeschrifteter SMD-Transistoren gescheitert.

Interessant ist: Wenn ich per Schleuderdrehzahleinstellknopf auf 600 U/min stelle, läuft die Kiste auch mit 600 U/min. Aber sobald ich höher gehe, stimmt da nichts mehr. Der Widerstandswert des Potis ist aber realistisch und Spannung liegt auch sauber an.

Wo kann ich den Fehler noch suchen? Mich hat jetzt eigentlich hauptsächlich die Fehler-Finde-Sucht angesteckt, ein Fehler, der mich so lange fuchst, muss sich doch irgendwie finden lassen...

Wer hat noch eine Idee??

Viele Grüße
Bubu

BID = 953043

Schiffhexler

Inventar



Beiträge: 5231
Wohnort: OB / NRW

Moin Bubu83

Bei einer Miele, bin ich bald auch im Dreieck gesprungen, da hatte der U/Min. Drehschalter einen defekt.
Der kann ja nur über R regeln. Evtl. Die Wid. nachmessen.
Bin mir nicht sicher, da könnten auch nur Kontakte für die EL durchgeschaltet werden.

Das kommt sehr wahrscheinlich selten vor. Ist von mir nur ein Richtungspunkt.

Gruß vom Schiffhexler




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Beachten Sie immer die VDE - Vorschriften. Sämtliche Reparaturausführungen Geschehen
auf Ihre eigene Gefahr, da ich nicht für Schäden bzw. Folgeschäden aufkomme.
Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

BID = 953123

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu

Hallo Schiffhexler,

das ist auf dieser Maschine einfach so ein kleiner Trimmer, der dann über so eine Kunststoffwelle angekoppelt wird. Dieser hat, wenn ich ihn drehe, realistische Widerstandswerte, also keine messbaren Lücken o.ä.

Viele Grüße
Bubu

BID = 953491

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu

Ich hab mir jetzt mal die Mühe gemacht, Schaltpläne zu zeichnen.
Beim Sollwertsignal-Poti kommen saubere Spannungen heraus, wenn ich die Potiachse langsam drehe.

Beim Tachosignal hab ich direkt am Transistor-Collector (der geht zum µC) gemessen. Bei Trommelstillstand liegen dort stabile knapp 5 Volt an. Sobald die Trommel sich langsam dreht, sinkt die Spannung auf etwa 2,7-2,8 Volt ab. Diese sinkt dann bei 800 U/min weiter ab auf ca. 2,5 Volt (gemessen mit Analogmultimeter --> keine Spannungseinbrüche, Spannungen liegen sauber an).
Mir kommt der Spannungsunterschied zwischen 2,7 Volt (ca. 100 U/min) und 2,5 Volt (ca. 800 U/min) sehr gering vor. Müsste das nicht mehr sein??

Wozu ist die Diode?? Die schließt ja jeweils eine Halbwelle am Tachogenerator kurz.

Jetzt bin ich mal gespannt, ob von euch noch jemand eine Idee hat...

Viele Grüße
Bubu

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bubu83 am 13 Feb 2015 13:09 ]

BID = 953492

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu

Anscheinend kann man nachträglich keine Bilder mehr anhängen. Deshalb hier die Zeichnungen:




BID = 953523

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu

Es wird immer interessanter.
Jetzt habe ich herausgefunden, dass da keine Spannung sondern eine Frequenz herauskommt.
bei 830 U/min hab ich 1,48 kHz.

Somit vermute ich jetzt, dass der Fehler schon viel, viel länger da ist als meine Frau es meint. Ich hab vor Jahren mal einen anderen Motor eingebaut (und zwar gekauft nach der Nummer auf dem vorderen Lagerschild (550 000 260).

Nun meine Frage: Gibts bei Siemens Motoren mit der gleichen Nummer auf dem vorderen Lagerschild und verschiedenen Tachogeneratoren??

Das würde heißen, dass ich jeden 3. Impuls wegschneiden müsste um wieder auf 1200 U/min zu kommen. Nur wie kann ich das jetzt anstellen??

Oder kann mir jemand verraten, welcher Motor in die Maschine ursprünglich reingehört??


Viele Grüße
Bubu

BID = 953561

Schiffhexler

Inventar



Beiträge: 5231
Wohnort: OB / NRW

Moin Bubu83

Wenn du den Motor gewechselt hast, war der wahrscheinlich aus der Bucht, aber nicht von Siemens.
Dann hast du evtl. den falschen erwischt, die Typen Nr., kann ich dir nicht sagen.
Schau dir das Bild an, das habe ich mir irgendwo mal rausgezogen.

Gruß vom Schiffhexler





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BID = 953652

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu

Hallo Schiffhexler,

der Motor war in der Tat aus der Bucht. Für eine knapp 10 Jahre alte Waschmaschine gebe ich sicher keine 200 EUR für einen Motor aus (der in der Herstellung einen klitzekleinen Bruchteil davon kostet).
Damals hab ich die Nummern, die auf dem vorderen Lagerschild stehen, verglichen. Als ich dann gesehen hab, das auch ein Tachogenerator verbaut ist und das Anschlussfeld auch gleich ist, bin ich davon ausgegangen, dass alles passt.

Da ich ja eh nichts mehr verlieren kann, hab ichs heut mal drauf ankommen lassen und die gesamte Elektronik manipuliert. Ich will hier keinen dazu verführen, es ebenso zu machen, da es auch um die Sicherheit (max. Drehzahl, Unwuchtkontrolle, usw.) geht, sollte man wissen, was man tut.

Bild 1 zeigt einen 74_393, einen 4-Bit-Zähler (hatte ich noch in der Bastelkiste). Diesen habe ich auf die Vorderseite der Platine einfach aufgeklebt (wie ein Käfer, der auf dem Rücken liegt). Diesen Zähler nehme ich einfach als Frequenzhalbierer. Über dem IC sieht man das Poti für den Schleuder-Sollwert.
Bild 2 zeigt, wie der Eingang, Ausgang und der GND vom Zähler verdrahtet ist. Guterweise war in der Signalleitung von den Tachoimpulsen zum µC ein 0-Ohm-Widerstand. So konnte ich diesen einfach auslöten und meinen Frequenzhalbierer dazwischenschalten. ACHTUNG: Jetzt läuft die Maschine mit über 1600 Schleudertouren. Ich glaube nicht, dass das gesund ist...
Bild 3 zeigt dann das Sollwertpoti (Lötseite). In der +5V-Leitung habe ich eine Leiterbahn unterbrochen und einen 3,3 kOhm-Widerstand eingelötet. Dieser begrenzt die Spannung vom Sollwertpoti auf 2,9 Volt, was bei MEINEM Motor einer Drehzahl von ziemlich genau 1200 U/min entspricht.

Fazit: Die Maschine schleudert wieder einwandfrei. Einzige Einschränkungen (und da wird die Praxis zeigen, ob das so taugt):
- Maschine schleudert im Knitterschutzprogramm leicht über den 1200 U/min (sollte eigentlich da nur noch mit 800 U/min schleudern)
- Die Sollwertvorgabe ist nicht ganz linear, weil bei 0,9 Volt schon mit 600 U/min geschleudert wird und bei 5 Volt mit 1200 U/min (ursprünglich). Das heißt, dass die Trommel beim Waschen jetzt auch ein kleines bisschen schneller läuft. Ob das ein Problem wird, wird der erste Waschgang zeigen.


Und wenn jetzt wieder was mit dieser bescheuerten Maschine ist, hätte ich direkt Bock zu probieren, ab wieviel Schleudertouren so ne Trommel platzt, mit dem Zähler könnte ich ja die Frequenz um den Faktor 256 teilen, dann würde die Trommel rein rechnerisch mit 212 480 U/min laufen


@Schiffhexler: Wenn du dich mit den Siemens-Motoren hier gut auskennst, wärs super, wenn du mal paar Zeilen darüber schreiben kannst. Damit hätte ich mir nämlich viel Ärger sparen können
Auch, wenn dieser Vorgang echt nervig war, kann ich es als Bereicherung sehen, dass ich jetzt weiß, wie die Siwamaten das Tachosignal auswerten.


Viele Grüße
Bubu

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bubu83 am 14 Feb 2015 20:25 ]

BID = 953653

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu

Und wieder die Hälfte vergessen...





BID = 953656

derhammer

Urgestein

Beiträge: 11129
Wohnort: Hamm / NRW

Brauchst du die Teile Nummer vom Motor?


BID = 953667

Bubu83

Schreibmaschine



Beiträge: 2824
Wohnort: Allgäu


Zitat :
derhammer hat am 14 Feb 2015 20:36 geschrieben :

Brauchst du die Teile Nummer vom Motor?





Wenn du die rausfinden kannst und mir noch verrätst, welche der vielen Nummern auf dem Motor die entscheidende ist, wäre das sehr interessant. Dann wüsste ich wenigstens, dass ich damals einen falschen Motor eingebaut habe
Sehr interessant wäre noch, wenn ich wüsste, wieviel Schwingungen der Tachogenerator pro Motorumdrehung macht. Bei meinem jetzigen Motor sind das 8 Schwingungen. Und wenn ich das im Dreisatz rechne, bräuchte ich 5,5 Schwingungen pro Umdrehung. Aber vermutlich wird das schwer herauszufinden...


Viele Grüße
Bubu


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