Sorry, für die späte Antwort, war über die Feiertage leider nicht erreichbar - und bin auch nicht so häufig hier im Forum.
Grund diesen Thread hier zu starten war für mich die Tatsache dass es auch hier im Forum immer häufiger zu einem "Bashing" zwischen Experten und (vermeindlichen) Laien kommt.
Ich bin in der Tat schon seit einiger Zeit hier im Forum angemeldet - und habe so manches Thema hier mit Interesse verfolgt.
In viele Beiträge zeigt sich, dass es eben doch häufig vorkommt, dass sich Leute, die hier Hilfe suchen an Dinge herantrauen, für die sie eigentlich nicht qualifiziert genug sind.
Oft enden die entsprechenden Threads dann damit, dass diese Leute als Pfuscher verunglimpft werden und die Diskussionen schon mal "etwas unsachlich" werden und aus dem Ruder laufen.
Warum aber trauen sich die Hilfesuchen denn an ihr konkretes Problem heran und beauftragen keinen "richtigen" Fachmann? - Finanzielle Gründe, betriebliche Gründe (kleiner Betrieb, kein anderer da, kein Geld für die Fachfirma,) es gibt viele Möglichkeiten...
Ich möchte hier keine Werbung für einen bestimmten Abschluß machen und auch nicht die Leute angreifen, die aufgrund Ihrer Ausbildung eindeutig berechtigt und in der Lage sind entsprechende Arbeiten durchzuführen. Wer die entsprechende
elektrotechnische Qualifikation hat, sollte auch die eigenen Fähigkeiten & Berechtigungen & Verantwortung einschätzen können.
@ Joe: Die Formulierung "qualifizierte Elektrofachkraft" passt hier also wohl besser als "Elektromeister".
Also hier nochmals Entschuldigung an die Elektrofachkräfte mit entsprechenden Abschlüssen - Ihr solltet hier nicht angegriffen werden.
Problematisch wird es aber (auch hier im Forum) oft bei den "Laien", die sich Ihr Wissen selbst angeeignet haben und die eigenen Fähigkeiten nicht immer zutreffend einschätzen.
Für diesen Personenkreis halte ich eine No-Go-Liste mit entsprechender (auch für diesen Personenkreis verständlicher) Erläuterung der Risiken für einen sinvollen Ansatz. Und genau in diese Richtung sollte auch mein erster Beitrag gehen.
Die Laien die hier Fragen stellen, interessieren sich halt nicht immer für den genauen Wortlaut, Punkt & Komma der VDE.
Die Fragen dieser Leute sind vielleicht eher "krieg ich das selber hin?" "wie?" "wie gefährlich ist das Vorgefundene?" "wie begründe ich bei Eigentümer, Chef, Vermieter, Bekannten, etc. warum ich etwas nicht machen will sondern eine (teure) Fachkraft benötigt wird?"
Einem gewissenhaftem Heimwerker/Handwerker/... mit selbst angeeignetem Wissen würde ich z.B. den Austausch einer defekten Anschlussleitung zutrauen - auch wenn er formal keine Elektro-Fachkraft ist.
Er sollte sich aber auch der Verantwortung für seine Arbeit bewust sein.
- @ Elektro Freak: - ja auch 16A können schon recht warm werden. - Desshalb muss sich im Zweifelsfall der Laie mit seiner Arbeit auch an den Maßstäben einer Fachkraft messen lassen. Beim Tausch einer defekten Zuleitung dürfte das bei guten Fachkenntnissen, sorgfältiger Arbeit, vernünftigem Material, Grundkentnissen der Schutzmaßnahmenprüfung, etc. auch möglich sein.
Wenn sich aber jetzt weniger kompetente Leute an Mittelspannungsanlagen, (Haupt-)verteilungen, leistungsstarken Stromkreisen in Feuchträumen (Durchlauferhitzer), etc. zu schaffen machen, sehe ich da schon eher ein Problem. Genauso wie in Installationen ohne FI, mit klassischer Nullung & vielleicht noch der ein oder anderen Hamburger Schaltung, die eher einer Grundsanierung als eines engagierten Heimwerkers bedürfen. Das Risiko für den Heimwerker dürfte deutlich größer sein (z.B. wenn die auch vor seinem Einsatz schon marode Installation abfackelt oder es zu Personenschäden kommt). Dennoch gibt es hier im Forum ja öfter Beiträge, in denen es um solche Problemfälle geht.
Es sollte absolut unstrittig sein dass bei Elektroarbeiten die Sicherheit höchste Priorität hat und jeder für das was er macht auch verantwortlich ist.
Im Zweifelsfall ist aber ein durch einen "Laien" ordnungsgemäß behobener Fehler (z.B. durchgescheuertes Anschlußkabel) wohl immer noch besser als eine fortbestehende Gefahr, wenn ein Fehler nicht behoben wird (weil z.B. kein Geld da ist oder niemand die Gefahr eines Fehlers erkennt oder sehen will).
Und auch ein Laie findet schon mal Fehler, die eine "Fachkraft" verbockt hat. Wichtig ist hier doch vor allem dass solche Fehler gefunden und behoben werden BEVOR etwas passiert.
Ich fände es daher eine gute Idee, wenn die Idee so einer No-Go-Zusammenstellung mit entsprechender Erläuterung (auch von den hauptamtlichen Fachleuten) aufgegriffen & unterstützt würde. Eine solche Zusammenstellung wäre gerade für die "Laien" evtl. hilfreicher als endlose Disskussionen a la "Freizeitpfuscher" gegen "Fachkraft=arrogante Geldschneider mit Meisterbrief".
Ich hoffe, mit dieser Anregung etwas zu diesem Forums beitragen zu können & wünsche allseits einen guten Start ins Jahr 2015.
Stevie77
@ der mit den kurzen Armen: ja, richtig, Niederspannungsanlagen gehen bis 1000V. Die in Haushalt & Gewerbe gängigen Installationen gehen aber im Regelfall nur bis zur 400V Drehstrominstallation. Was ist denn mit dem Bereich 400V-1000V, der z.B. auch in kleineren Betrieben bei Maschienen mit Frequenzumrichtern oder bei USV-Anlagen vorkommt. Wäre m.E. schon was deutlich heikleres als z.B. der Austausch eines defekten CEE-Steckers 400V/16A, etc.. durch den Betriebsinhaber/Mechaniker in einem kleinen Handwerksbetrieb. Ich würde daher die Grenze so eines No-Go's bereits konsequent da ziehen wo die übliche Standardversorgungsspannung von 230/400V überschritten wird.
@ Elektro Freak: Die Fachkentniss absprechen will ich dir sicher nicht. In Deinem Beitrag zeigst Du Ja gerade, dass Du Deine Fähigkeiten selbst gut einschätzen kannst und deinen Job verantwortungsvoll ausübst weil du weißt, wovon Du besser die Finger lässt. Anders kann es aber bei Leuten aussehen, denen genau diese Fähigkeit zur realistischen Einschätzung der eigenen Fähigkeiten (noch) fehlt und die vor fast nichts Respekt haben...