Autor |
Snubber für Relais/Motor dimensionieren Suche nach: relais (22446) motor (30977) |
|
|
|
|
BID = 879434
Deichamsel Gelegenheitsposter
Beiträge: 91
|
|
Hallo,
ich möchte mit Relais Kondensatormotoren (Rohrmotoren) schalten.
Um die Kontakte zu schonen möchte ich parallel zu den Motoren Snubber schalten. Wie werden diese am Besten dimensioniert?
Die Motoren haben laut Typenschild 220W und 0,95A Stromaufnahme bei 230V.
Meine Recherche hat Werte von 33 bis 100 Ohm und 100-200nF hervorgebracht.
Nimmt man im Zweifelsfall eher kleinere oder höhere Werte?
Kleinere Widerstände und größere Kondensatoren belasten die Kontakte beim Einschalten stärker. Anders herum ist die Wirkung beim Ausschalten geringer.
Was sind die besten Werte? |
|
BID = 879568
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
|
Zitat :
| Wie werden diese am Besten dimensioniert? | Experimentell.
Wenn man die Werte für R und L kennt, kann man vorab ein bischen rechnen, aber dennoch sollte man den Erfolg unter verschiedenen Lastbedingungen mit einem Oszilloskop überprüfen. |
|
BID = 879569
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13359 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
|
Zitat :
Deichamsel hat am 14 Mär 2013 16:49 geschrieben :
|
Was sind die besten Werte?
|
Ich nehm für R immer den Wert,der in etwa dem ohmschen Widerstand der angeschlossenen Induktivität entspricht.
C ist dann "Versuch und Irrtum"...
_________________
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
|
BID = 879596
Deichamsel Gelegenheitsposter
Beiträge: 91
|
Erst Mal Danke für die Antworten.
Den ohmschen Widerstand kann ich nicht ohne großen Aufwand messen, da es sich um Rollladenmotoren handelt, die selbst Relais und Phasenschieber integriert haben. Ohne die Dinger zu zerlegen komme ich nicht an die Motorwicklung ran.
Ein Oszi habe ich leider nicht, sodass ich mir den Spannungsverlauf am Kontakt nicht ansehen kann.
Mal anders gefragt: Wenn ich einfach ein RC-Glied über den Daumen gepeilt nehme, dann dürfte das vermutlich besser sein, als kein RC-Glied.
Ist es eine gute Idee, im Zweifelsfall einen größeren Kondensator und einen größeren Widerstandswert zu nehmen?
Weil ich die Sachen gerade passend da hätte: 220nF und 82 Ohm
|
BID = 879609
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
|
Die
Werte um 100 nF etc sind gut als Löschkombination im Kleinzeugbereich.
Wobei man anstelle des Ratens auch einfach den Widerstand
so bemißt, daß der max. Strom des Kontaktes unterschritten wird.
Das ist einfach, für den Kondensator kommt es auf die
Geschwindigkeit der Kontaktöffnung an, dazu bräuchte man einen
Relaisprüfer, der diese zu messen gestattet.
Es kommt aber auch sehr auf die Schalthäufigkeit an,
denn davon hängt die Temperatur des Kontaktes ab.
Für einen Kondensatormotor ist es möglicherweise überflüssig?
Die Hilfswicklung mit Kondensator ist doch so
dimensioniert, daß sie 90 ° verschoben geht.
Ist das nicht optimale Kompensation?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 15 Mär 2013 11:57 ]
|
BID = 879623
Deichamsel Gelegenheitsposter
Beiträge: 91
|
Die 100nF werden auf diversen Seiten für den Laststrom von 1A angegeben.
Z.B. hier: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.25.1
Die im Idealfall 90° Phasenverschiebung im Motor können IMO nicht optimal die Spannung begrenzen. Dazu müssten die Ströme um 180° verschoben sein.
Zur Zeit werden die Rohrmotoren unter anderem auch durch DIL EM10 Leistungsschütze betrieben. Dabei funkt es hin und wieder schon ganz ordentlich. Die Schütze halten das schon 13 Jahre aus, aber ich möchte sie durch kleinere Relais ersetzen und deren Kontakte möchte ich so gut es geht schonen.
EDIT:
Zum Widerstand:
Der muss logischerweise so groß sein, dass der Einschaltstrom nicht zu groß wird. Allerdings liegt der Snubber parallel zum Motor, und dessen Einschaltstrom kenne ich nicht, sodass ich wieder nur aufs Schätzen angewiesen bin.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Deichamsel am 15 Mär 2013 13:02 ]
|
BID = 879629
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
|
Warum wurden da wohl Schütze und keine Relais verwendet schon mal überlegt warum das so gemacht wurde ? Selbst mit Snupper werden die Relais nie 13 Jahre halten !
_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
|
BID = 879633
Deichamsel Gelegenheitsposter
Beiträge: 91
|
Es gibt fertige Relaisbausteine für den Einbau in Gerätedosen, die für diese Rohrmotoren vorgesehen sind.
Unsere Brunnenpumpe mit 0,55kW wird von einer Druckschalter und Durchflussmengenwächter mit Relais geschaltet. Das Ding schaltet öfter und das Relais hat 10 Jahre gehalten. Es ist ausgetauscht worden, weil der Druckschalter defekt war.
Das sollte also möglich sein. Die genannten Schütze sind für Lasten bis 4 kW vorgesehen. Da ist noch ne Menge Luft.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Deichamsel am 15 Mär 2013 13:10 ]
|
BID = 879636
Verlöter Schreibmaschine
Beiträge: 1658 Wohnort: Frankfurt am Main
|
Es wird Wechselspannung angelegt. Dann fließt Strom über den Snubber wenn der Kontakt offen ist, der Motor ist nicht spannungslos wenn das Relais abgeschaltet hat. Ist dass nicht unschön?
|
BID = 879651
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
|
Zitat :
| Dann fließt Strom über den Snubber wenn der Kontakt offen ist, der Motor ist nicht spannungslos wenn das Relais abgeschaltet hat. Ist dass nicht unschön? |
Das muß nicht so sein.
Da der Innenwiderstand des 230V-Netzes sehr gering ist, kann man es in erster Näherung auch als Kurzschluß ansehen, und dann ist es genau so gut möglich die RC-Kombination parallel zum Motor zu legen.
Zitat :
| der Snubber parallel zum Motor, und dessen Einschaltstrom kenne ich nicht |
Null!
Das haben induktive Lasten so an sich.
Der Kontaktabbrand wird auch kaum beim Einschalten, sondern hauptsächlich beim Abschalten der induktiven Last verursacht.
|
BID = 879660
Verlöter Schreibmaschine
Beiträge: 1658 Wohnort: Frankfurt am Main
|
Zitat :
| dann ist es genau so gut möglich die RC-Kombination parallel zum Motor zu legen. |
Ach so gehts auch, bei mit war gedanklich RC parallel zum Kontakt, aber stimmt so stehts ja auch im ersten Beitrag.
|
BID = 879674
Deichamsel Gelegenheitsposter
Beiträge: 91
|
Jo, wie ich schon schrieb, wollte ich die Snubber parallel zu den Motoren legen. Aus 2 Gründen:
1. würde sonst auch im ausgeschalteten Zustand eine Strom fließen und somit unnötig die Stromrechnung erhöhen
2. hab ich hier Rohrmotoren mit elektronischen Endpunkteinstellungen. Bei den Dingern sitzt am Eingang ein Kondensatornetzteil und in der Anleitung steht, dass man die Motoren nicht permanent bestromen soll, was z.B. bei Knebelschaltern mit Rastfunktion der Fall sein könnte.
Der Anlaufstrom bei Drehstromotoren ist über den Daumen 6-10 x so groß wie der Nennstrom. Die Induktivität, die der Schalter im Stillstand "sieht", ist ziemlich klein.
Sieht man z.B. hier: http://www.mikrocontroller.net/attachment/81027/D-Mot.JPG
|