Also ich verfolge diesen Thread und den Crosspost im ELKO schon einige Zeit.
Das Meiste wird wohl stimmen was hier gesagt wurde, aber die Elis hier prinzipiell als Halbgötter hinzustellen, da nur diese in der Lage sind Spinnwebenbau oder Sägemehl zu verhindern oder eine "Plastikdose" normgerecht anzubringen, das ist schon haarsträubend.
Ich arbeite selbst 2 Tage die Woche in einer Schreinerei und installiere in der Regel die LED-Beleuchtungen und Netzwerkanteile in Schränke auf Kundenwunsch.
Beim Aufbau der Möbel und Büroeinrichtungen stoße ich oft auf Vorinstallationen von Elis.
Was ich dabei häufig zu sehen bekomme, übertrifft das, was der Schreiner hier hinterlassen hat um ein Vielfaches.
Netzwerkinstallation:
Die Drähte werden mit einem Schraubenzieher in die LSA-Schneidklemmen gestoßen und so sehen sie auch anschließend aus.
Leerrohre:
Leerrohre enden häufig ohne Verschluss auf kalten Dachböden oder in Rollladenkästen. Ist unter dem Betätigungsschalter oder allgemein im beheizten Raum eine Steckdose vorhanden, so zieht es regelrecht durch die Steckdose. Bei sehr kalter Witterung kondensiert die Luft im Leerrohr und die Feuchtigkeit läuft zurück bis in die Dose.
Steckdosen in Küchen:
An die Steckdosen werden häufig auch Geräte mit hohem Energieverbrauch angeschlossen (z. B. Spülmaschine). Nicht das erst Mal sehe ich "billige" Steckdosen, deren Federdruck so "mäßig" war, dass die Pole des Steckers so heiß wurden, dass der Kunststoff an Stecker verschmort ist. Kann auch an der Klemmverbindung der Adern in der Steckdose gelegen haben (nicht fest genug angezogen).
Tiefe Installationsdosen:
Die noetwendigen Verbindungen werden hergestellt und anschließend wird ein Zopf gebildet und dieser mit dem Hammerstiel unter heftigen Stößen in der Dose versenkt.
Adernfarben und Verseilung:
Für einen guten Eli scheint es nur die Farben schwarz, braun, blau und grüngelb zu geben. Bei Türöffnern müssen wir diese häufig anschließen, wenn nachträglich eine neue Haustür angefertigt und eingebaut wird.
Dabei ist in weit über 70% der Türöffner in die Sprechanlage verkabelt, obwohl es auch anders möglich wäre.
Schnell aufgemacht, eine 9V Blockbatterie drangehalten und ein wenig mit den Adern gewackelt und die Tür springt auf.
Dann die verwendeten Adernfarben der Niederspannungsinstallation. Alle weißen Adern beiseite gebogen und ein Zopf draus gemacht. Verwendet werden nur die farbigen Drähte. Von Verseilung, insbesondere für die Sprechadern noch nie was gehört.
Von Installtionen der Elis an TK-Anlagen will ich mal ganz schweigen.
In der Schreinerei selbst ist alles von Elis installiert:
Unklar blieb mir bis heute, warum bei Drehstrommaschinen und 5-adrigem Anschlusskabel des öfteren Nullleiter und PE beide auf das Metallgehäuse geschraubt werden. Wie gesagt, neue Installationen, keine 30 Jahre alt oder so.
In einer Rahmenpresse wurde ein Schütz vom Eli ausgetauscht um den Hydraulikmotor bei Erreichen des eingestellten Pressdruckes abzuschalten (vielleicht 10% ED). Nach kurzer Zeit war es wieder defekt. Ich habe den Fehler gesucht und das 240V-Schütz (Spulenspannung) gefunden, welches über den Drucksensor zwischen zwei Phasen lag, also 400V. Neues Schütz besorgt, ordunungsgemäß angeschlossen - läuft bis heute.
Mir würde wohl noch einiges einfallen, aber darum geht es mir gar nicht. Ich will nur ein Bild zurechtrücken, auch wenn ich jetzt hier anschließend wohl einiges zu hören bekomme.
Wenn es dem TE zu viel wird und er nicht mehr weiß was er machen soll, soll er den Schreiner anrufen und sich einen Ausschnitt in sein Möbelstück machen lassen. Die notwendigen Elektoarbeiten kann er ja von einem Eli machen lassen, dann ist Ruhe.
Aber nur, wenn er das entsprechende Schutzmaßnahmenprüfgerät ordnungsgemäß eingesetzt hat.
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Mit freundlichem Gruß
woodi
[ Diese Nachricht wurde geändert von: woodi am 15 Mär 2013 15:28 ]