Ticken in Energiesparlampe bei ausgeschaltetem Zustand, Lampen Parallel mit Schalter

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Autor
Ticken in Energiesparlampe bei ausgeschaltetem Zustand, Lampen Parallel mit Schalter
Suche nach: schalter (25781)

    







BID = 799395

hmk68

Gerade angekommen


Beiträge: 7
Wohnort: Goslar
 

  


Hallo Forum,

Im Anhang ist ein selbstgezeichnetes Schaltbild.

Problem: Ich höre im ausgeschalteten Zustand in den Energiesparlampen ein leises schnelles regelmäßiges Ticken. Die beiden Lampen haben auch einen eigenen Schalter, schalte ich den aus, ist das Ticken weg. Beide Lampen gehen an und aus, wie sie sollen, wenn ich den zentralen Schalter bediene (s.Schaltbild), ist der aus, ist das Ticken da.

(Im Schaltbild sind die Eigenschalter der Lampen nicht mit eingezeichnet, weil ich nicht weiß und sehen kann was der trennt)

Messungen die ich bis jetzt gemacht habe mit nichtprofessionellem Multimeter:

- keine Kurzschlüsse, keine Stromabfuhr wo sie nicht sein sollte, keine fehlerhaften Kontakte (Durchgangsprüfung an allen möglichen Kontakten gegeneinander im stromlosen Zustand)

- gemessene Wechselspannung (ich weiß Billigmultimeter usw...) an Lampenfassung, wenn zentral ausgeschaltet: 41 Volt --> Induktion?

- gemessene Wechselspannung Lampenfassung, wenn Eigen-Schalter der Lampe "aus" und zentraler Schalter aus: 23 Volt



Ausgangssituation:

- 2 Lampen mit Metall-Gehäuse aus dem Möbelgeschäft (Metallgehäuse ist an Erde angeschlossen)

- wie im angefügten Schaltbild angeschlossen, also parallel und über einen Schalter, der die Phase trennt und den blauen Leiter des Kabels zum Schalter als "Schaltdraht" verwendet, sind beide Lampen aus und ein zu schalten. (Man sagte mir, dass man den blauen Leiter als Schaltdraht verwenden kann, vlt kann das nebenbei noch mal jemand bestätigen)

- für die Verbindungen der Kabel sind 3er-Klemmen, die für das verwendete Kabel geeignet sind, verwendet worden.

- alle Kontakte mit Multimeter an allen messbaren Stellen gemessen, ob Kurzschluss möglich ist oder Strom irgendwo abfließen kann wo er nicht soll, alle Messungen ok.

- angegebene Leistungsaufnahme der Lampen: je 3 Watt, Leiterquerschnitt: 3x1,5 mm², kein Litzenkabel


Meine Frage nun ist, ob es an Induktion liegen kann, dass die Vorschaltgeräte eine Spannung bekommen und deswegen ticken, oder ob doch irgendwo ein "Kriechstrom" oder sowas denkbar ist und ich mit besserem Messgerät ran muss, hab die Anlage vorerst außer Betrieb gesetzt.

Falls Induktion denkbar ist, kann ich die Leitungen abschirmen ?


Vielen Dank für die Hilfe im Vorraus.

HMK.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: hmk68 am 22 Nov 2011 15:08 ]

[ Diese Nachricht wurde geändert von: hmk68 am 22 Nov 2011 15:10 ]

BID = 799398

fuchsi

Schreibmaschine



Beiträge: 1704

 

  

Also laut deiner Skizze wird die blaue Ader der Zuleitung geschaltet. Und das sollte jedoch normalerweise der Neutralleiter sein.


BID = 799403

hmk68

Gerade angekommen


Beiträge: 7
Wohnort: Goslar

Guter Punkt, habe den Schaltplan berichtigt, der war falsch, die Schaltung habe ich noch mal angesehen, die war richtig, der braune Leiter wird getrennt, so wie jetzt im aktualisierten Schaltbild.

Könnte das eine Ursache überhaupt sein für das Ticken ???

BID = 799406

fuchsi

Schreibmaschine



Beiträge: 1704

Nun ja, bei geschaltenem N und dauernd anstehender Phase könnte so ein Effekt tatsächlich auftreten.

Aber auch bei richtiger Schaltung (also Phase geschalten) tritt die bei den relativ hochohmigen Energiesparlampen und LED-Lampen leider durchaus auf.

Da der ausgeschaltenen Schalterlampendraht je nach Leitungslänge paralell zur stromführenden Phase liegt, (in Deinem Fall der ausgesachaltene blaue liegt paralell zum Spannungsführenden braunen) kommt es zu kapazitivern Einstreuungen in diesem Leiter.

Niederohmiges Glühobst vernichtet diese Spannung gegenüber dem N. Die hochohmigen modernen Leuchten haben jedoch die verschiedensten Effekte (z.B.: leichtes Glimmen oder eben dein komisches Ticken)

Daer Effekt verschwindet bei Dir, wenn Du den internen Schalter betätigst, da damit die paralele Leitungslänge massiv verkürtzt wird, sodass es zu keinen Einstreuungen kommen kann.


Was hilft.

2polig schalten, oder eien grundlast parfellel zur Lampe schalten, die diese kapazitive Spannung killt.

http://www.eltako.com/fileadmin/dow.....e.pdf


BID = 799504

hmk68

Gerade angekommen


Beiträge: 7
Wohnort: Goslar

Vielen Dank erstmal für die schnelle und kompetente Antwort. Was du sagst klingt plausibel für mich. Das Ticken ist also nicht unbedingt eine Störung im eigentlichen Sinne und ich habe dann wohl erstmal auch nichts falsch verdrahtet.

Was mich jetzt noch interessieren würde ist, ob das Ticken denn auch Strom verbraucht !? Das wäre ja irgendwie nicht so sinnvoll wenn ich eine Energiesparlampe habe und die dauernd elektrische Arbeit verrichtet.

Das mit der Grundlast sieht für mich nach einer machbaren Lösung aus, ich habe aber nicht verstanden, was "2-polig schalten" bedeutet. Was meinst du damit?



BID = 799508

IC-Killer

Schriftsteller



Beiträge: 635
Wohnort: Stuttgart


Zitat :
Das wäre ja irgendwie nicht so sinnvoll wenn ich eine Energiesparlampe habe und die dauernd elektrische Arbeit verrichtet.

Die Energie die dabei umgesetzt wird kann man getrost vernachlässigen

Zitat :
ich habe aber nicht verstanden, was "2-polig schalten" bedeutet.

Das bedeutet, daß sowohl N und L geschaltet werden, die Lampe also komplett vom Netz getrennt wird.

Gruß Killer

BID = 799509

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Es verbraucht zwar logischweise elektrische Energie (woher sollte sonst der Antrioeb des Tickens kommen???), aber in einer so geringen Größenordnung, daß sie nicht der Rede wert ist.

Der Grundlastwiderstand bewirkt hingegen einen kleinen Zusatzverbrauch, wenn die Lampen eingeschaltet sind.

Zweipolig zu schalten bedeutet, gleichzeitig mit dem Außenleiter auch den Neutralleiter zu unterbrechen. Mit einem speziellen zweipoligen Schalter (bisher hast Du einen nur einpoligen), zu dem dann logischerweise auch vier Adern geführt werden müssen.

Ist die ganze Konstruktion denn über einen Stecker ans Netz angeschlossen?

_________________
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BID = 799520

Oertgen

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Wenn die Lampe über einen Wechselschalter geschaltet wird, kann man den Schalter so einbauen, dass die Grundlast nur im ausgeschalteten Zustand parallel zur Lampe liegt. So umgehst Du den Zusatzenergieverbrauch durch die Grundlast.
Phase an den einen Wechselschaltkontakt, die mit N verbundene Grundlast an den anderen Wechselschaltkontakt und die Lampe an den mit L beschrifteten Mittelkontakt des Schalters.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Oertgen am 22 Nov 2011 22:09 ]

BID = 799554

fuchsi

Schreibmaschine



Beiträge: 1704


Zitat :
sam2 hat am 22 Nov 2011 21:25 geschrieben :

Der Grundlastwiderstand bewirkt hingegen einen kleinen Zusatzverbrauch, wenn die Lampen eingeschaltet sind.


Nö. das sind keine normalen Widerstände.

Diese Grundlastwiderstände haben bei angelegter Netzspannung (bzw. beim Fliessend es Betriebsstrom) einen relativ hohen Widerstand.

Lediglich bei nicht angelegter Spannung werden diese kapazitven Spannungen verichtet.

Darum haben 'normale' Grundlasten auch einen Einschaltstrom (typische Werte sind z.B.: 150mA Einschaltstrom gegenüber einem Betriebsstrom von 2-3mA)

Schauts Euch mal die Strom-Spannungskurve eines PTC Elementes an.

Also sowas von unbedeutend.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: fuchsi am 23 Nov 2011  9:07 ]

BID = 799561

gboelter

Stammposter

Beiträge: 216
Wohnort: Davao City (Philippines)
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Zitat :
hmk68 hat am 22 Nov 2011 14:51 geschrieben :

Ich höre im ausgeschalteten Zustand in den Energiesparlampen ein leises schnelles regelmäßiges Ticken.[/quit]
Was verstehst Du darunter, so ein Ticken wie ein Relais oder ein alter Wecker, und welchen zeitlichen Absatenden tickt da was?


Ist das Ticken bei beiden Lampen gleich?


Zitat :

- gemessene Wechselspannung (ich weiß Billigmultimeter usw...) an Lampenfassung, wenn zentral ausgeschaltet: 41 Volt --> Induktion?

Wohl eher nicht, oder wie billig war Dein Messgeraet?


Zitat :

- angegebene Leistungsaufnahme der Lampen: je 3 Watt, Leiterquerschnitt: 3x1,5 mm², kein Litzenkabel


3 Watt als ESL hoert sich aber schon recht exotisch an. Bist Du sicher, dass das ganz 'normale' Energiesparlampen sind?

Hast Du naehere Angaben zu den Lampen selbst oder aber ein Bild?

_________________
Gruss
Guenther

Davao City, Philippines, Planet Earth, 31.0 °C (im Schatten!)

BID = 799563

Mirto

Schreibmaschine



Beiträge: 2236
Wohnort: Sardinien (IT)


Zitat :
3 Watt als ESL hoert sich aber schon recht exotisch an. Bist Du sicher, dass das ganz 'normale' Energiesparlampen sind?

Für den Einsatz im "Kronleuchter" sind die recht gängig.
Siehe hier:http://www.conrad.de/ce/de/product/610279/

Gruß
Rainer

_________________
Fehler passieren immer wieder. Wichtig dabei ist, anschliesend noch in der Lage zu sein, davon berichten zu können!!

BID = 799603

elektron53

Gelegenheitsposter



Beiträge: 59
Wohnort: wittenberg

Einen ähnlichen Effekt hatte ich auch mal bei einer Wechsel/Kreuzschaltung (3 Schalter). Leuchtmittel ist eine 21W ESL von Osram. Da kan es im Abstand von ca. 15 Sekunden zu einem Aufblitzen derselben mit dem "Erfolg", daß sie nach einem knappen halben Jahr defekt war (auf Garantie umgetauscht).
Die Lösung brachte dann ein in die Leuchte eingebauter 0,1 µF / 275 V~ X2-Kondensator (in Schrumpfschlauch verpackt), der parallel an der Anschlußklemme N - L geklemmt wurde.
Der Vorteil des Kondensators gegenüber einem Widerstand oder einer "Grundlast" liegt darin, daß der Kondensator keine Energie in Wärme umsetzt. Es fließt lediglich ein kapazitiver Blindstrom von einigen Milliampere.
Seitdem lebt die ESL bereits mehrere Jahre und ich verfahre bei jeder Leuchte mit ESL prophylaktisch so.
Der genannte Effekt tritt immer dann auf, wenn der Schalter über eine längere Leitung, wie im Bild gezeigt, angeschlossen ist. Dann bildet die Leitung einen Kondensator parallel zum Schalter, wie Fuchi bereits erwähnte. Der in der Leuchte installierte Kondensator leitet den unerwünschten Blindstrom ab, so daß die Spannung an der ESL unter den für die Zündung erforderlichen Wert zusammenbricht.

BID = 799606

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Das ist eine Möglichkeit.
Aber auch sie "verbraucht" (wenngleich sehr wenig) etwas Wirkleistung, da es keinen idealen Kondensator gibt.

BID = 799609

elektron53

Gelegenheitsposter



Beiträge: 59
Wohnort: wittenberg

Das dürfte im Bereich einiger Microwatt liegen, dazu kommt noch der Verlust durch den Spannungsabfall an den Leitungen (Zusammenkehren nicht vergessen!)

BID = 799611

fuchsi

Schreibmaschine



Beiträge: 1704


Zitat :
elektron53 hat am 23 Nov 2011 14:20 geschrieben :

Einen ähnlichen Effekt hatte ich auch mal bei einer Wechsel/Kreuzschaltung (3 Schalter).


Da triitt es sehr oft sehr stark auf.

Wenn man sich so eine Wechsel/Kreuzschaltung anschaut sieht man, dass im ausgeschaltenen Zustand von den beiden Korrespondierenden immer einer der ist, der zur Lampe geht und in der 'Luft' hängt, der andere immer Spannung führt.

Dadurch kommen gerade hier sehr lange 'Kapazitätsstrecken' zustande. (im Prinzip die komplette Länge der beiden Korrespondierenden)

[ Diese Nachricht wurde geändert von: fuchsi am 23 Nov 2011 15:21 ]


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