Dimensionierung RCD

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Autor
Dimensionierung RCD
Suche nach: rcd (2227)

    







BID = 630547

Fortunox

Gerade angekommen


Beiträge: 7
 

  


Hallo zusammen!

Eine hoffentlich nicht allzu dumme Frage, aber dennoch würde ich mich über eine Antwort sehr freuen:

Unsere Wohnung wird mit 7 Nachtspeicheröfen und einem Warmwasserboiler, der ebenso nachts aktiviert wird, betrieben.
Diese 8 Geräte sind jeweils für sich mit 3 LS - derzeit noch H16, demnächst B16 - sowie insgesamt 3x NEOZED 35A an einem eigenständigen Zähler angeschlossen. Ein RCD ist bisher für die Nachtspeicheröfen nicht vorhanden.

Meine Frage nun: Reicht ein RCD 4-polig 400V, 40A, 30mA zur Absicherung aus oder benötige ich einen RCD bzw. aufgeteilt auf mehrere RCD mit mindestens 105A (=35A*3) Dauerbelastungsmöglichkeit?
Was mich insgesamt etwas stutzig macht, ist die Dimensionierung der NEOZED für sich, denn wenn man die Angaben der Nachtspeicheröfen anschaut, dann haben bereits zwei der sieben Nachtspeicheröfen für sich eine Leistungsaufnahme von 3kW - 7,6kW; somit wenn bereits diese beiden Öfen auf Volltouren laufen, bräuchten die doch allein schon fast über 40A?!

Oder bin ich hier jetzt total auf dem Holzweg - dann aber bitte nicht gleich schlagen ?

Vielen Dank für alle hilfreichen Antworten,
viele Grüße

Fortunox

BID = 630567

clembra

Inventar



Beiträge: 5404
Wohnort: Weeze / Niederrhein
ICQ Status  

 

  

Geschlagen wird hier nicht, und da du neu bist verkaufen wir dich auch nicht für dumm, sondern heißen dich willkommen

Als FI reicht einer mit 40A Nennstrom, dieser hat dann genau genommen 3x40A. Bei deinem Hausanschluss handelt es sich, wie wohl den meisten, um einen Drehstromanschluss. Dabei gibt es drei Außenleiter, die jeweils 120° in der Phase verschoben sind. Nähere Infos dazu findet der Gockel (Drehstrom / Dreiphasenwechselstrom).

Die Leistung der Heizgeräte wird als Summe aller drei Außenleiter angegeben. Bei einem 7,2kW bedeutet das (meistens) 2,4kW pro Außenleiter, also rund 10A.

Gruß Clemens

_________________
Reboot oder be root, das ist hier die Frage.

BID = 630569

zille1976

Gesprächig


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Beiträge: 125
Wohnort: Marl, NRW

Hallo,


Zitat :
Reicht ein RCD 4-polig 400V, 40A, 30mA zur Absicherung aus


Die 40A gelten pro Aussenleiter. Und da mit 35A abgesichert wird, ist der Schutz gegen Überlast auch gegeben.


Zitat :
dann haben bereits zwei der sieben Nachtspeicheröfen für sich eine Leistungsaufnahme von 3kW - 7,6kW; somit wenn bereits diese beiden Öfen auf Volltouren laufen, bräuchten die doch allein schon fast über 40A?!


Also die fast 40A kann ich gerade nicht nachvollziehen. Selbst wenn ich fälschlicherweise I=P/U mit falschen 230V rechne komme ich gerade mal auf 33A.
Ein Nachtspeicherofen wird mit Drehstrom betrieben. Hier errechnet sich der Leiterstrom I=7600W / (400V*1,732*cos phi). Wenn ich cos phi erst mal mit 1 annehme komme ich auf knapp 11A pro Ausseneiter.

MfG Zille

BID = 630616

shark1

Inventar



Beiträge: 4878
Wohnort: DACH

Ist die Anlage in DE oder AT?
In AT gelten nähmlich andere Vorgaben für die FI-Vorsicherung.

BID = 630645

Fortunox

Gerade angekommen


Beiträge: 7

Hallo und vielen Dank für Eure Antworten!

Das hat mir schon mal weiter geholfen, denn zum einen habe ich die Wurzel 3 nicht berücksichtigt und mit 360V gerechnet sowie die Leistung (für beide Öfen gesamt zu 15,2kW) nicht auf die 3 Außenleiter aufgeteilt und damit war ich bei den über 40A.

Prima, dann ist das geklärt.

Hintergrund meiner Fragerei ist, dass uns vor dem Kauf mitgeteilt wurde, dass die Elektrik des Hauses verändert/angeschaut wurde und alles ok wäre. Als ich nun aber selbst in den Sicherungskasten geschaut habe, wurde mir , denn aus meiner Sicht (aber dazu bin ich in den ganzen VDE-Normen nun nicht wirklich fit) ist eine Elektrik, bei der noch H-Automaten verbaut sind, alles andere als ok. Nun - immerhin für's Bad ist ein FI eingebaut worden (der einzige). Als ich die Abdeckungen des Verteilers mal weggenommen habe, kam mir gleich zum zweiten Mal das .
Nun ja... deshalb bewahrheitet sich wieder einmal mehr: Kontrolle ist besser als Vertrauen - sehr schade.

Dann dennoch noch einmal kurz zurück auf die Nachtspeicheröfen: ich habe jetzt mal die angegebene Max-Leistungsaufnahme aller Öfen zusammengerechnet und komme hier auf fast 44 kW (=(7,6*2+4*3+5,2*2+6)kW). So: wenn ich nun richtig rechne, sind das 14 kW je Außenleiter und damit dann doch eigentlich 62A je AL?! Wie passt das dann wieder zu den 35A Neozed? Sorry, aber ich kenne mich mit der Nachtspeichertechnik gar nicht aus: Wird in der Ansteuerelektronik sichergestellt, dass nicht mehr Leistung angefordert wird, als die Auslegung es verträgt oder ist eine Begrenzung seitens des EVU bereits (irgendwo?) integriert?

Vielleicht könnt Ihr mir hier auch noch etwas Licht ins Dunkle bringen?
Vielen Dank für Eure Infos,

viele Grüße
Fortunox

BID = 630647

Fortunox

Gerade angekommen


Beiträge: 7

Sorry - die Rückfrage gerade erst gesehen: die Anlage steht in D

BID = 630656

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Das wäre so nicht in Ordnung.
Denn die Ladesteuerung kann das nicht beeinflussen. Da starten zwar die Öfen etwas versetzt, aber dann heizen sie gleichzeitig auf.

Aber es muß so nicht zutreffen!
Du gehst davon aus, daß die mit "3kW - 7,6kW" gekennzeichneten Öfen auch alle mit 7,6kW bestückt bzw. so verschaltet sind.
Das muß jedoch nicht der Fall sein. Sie können auch nur 3kW oder einen Zwischenwert haben!
Wenn die 35A Neozed bisher gehalten haben (und unter der Voraussetzung, daß über sie der Strom ALLER Öfen fließt), dann können es schonmal nicht mehr als gut 50A gewesen sein.

Demnach muß das gemessen werden!
Das macht sinnvollerweise der Fachmann, welcher auchb die FI-Nachrüstungen erledigt. Schließlich muß dann auch die Wirksamkeit der Schutzmaßnahme meßtechnisch nachgewiesen werden!

In den Heizstromkreisen stellen richtig dimensionierte H-LS übrigens nicht grundsätzlich eine Gefahr da. Eine Überlast ist dort nämlich prinzipiell ausgeschlossen.

Anders ist das in Stromkreisen mit Steckdosen. Dort kann H zum Hausbrand mutieren...

Trotzdem sollte man - schon aufgrund des Alters - bei dieser Gelegenheit die LS sämtlich erneuern. Aber dann bitte keine 16er verwenden.

BID = 630693

Fortunox

Gerade angekommen


Beiträge: 7

Hallo!

das geht ja irre fix mit den Antworten hier - echt genial! Vielen Dank!!!

Ja, dann hoffe ich, dass dieses mal kein "Hobbyelektriker" am Werk ist. Am liebsten würde ich es selbst machen (bin zwar nicht direkt vom Fach, sprich ich habe keine Gesellen- bzw. Meisterprüfung, aber Elektrotechnik war dennoch ein Schwerpunkt in meiner Ausbildung vor ein paar Jährchen - ja ok: somit auch Hobbyelektriker, aber fortgeschrittener Hobbyelektriker ) rein auch aus finanziellen Gründen und das Ganze nur noch von einem zugelassenen Elektriker abnehmen lassen - nur das macht wahrscheinlich keiner...

Nun gut - rein für mich zur Info: habe nun schon in sehr vielen Threads in diesem Forum gelesen, dass Ihr die generelle Bestückung mit 16A LS nicht empfehlt. Warum dem so ist, konnte ich noch nicht ganz nachvollziehen: Wenn die Leitungen mindestens 1,5mm² haben (und so sieht's hier wohl aus, nur die NSH und der E-Herd haben 2,5mm²) und i.d.R. in einem Rohr (1 bzw. 3 AL +PE+N) auf bzw. in Betonmauer verlegt sind, sollte dies vom Prinzip her doch ausreichend sein? Oder welche anderen Gegebenheiten sind noch zu berücksichtigen? Handelt es sich hierbei um Vorschriften oder nur um zusätzliche Extra-Schutzmaßnahmen?

Ich möchte halbwegs gewappnet sein, wenn ich einen Elektriker das "Kunstwerk" in unserem Verteilerkasten zeige. V.a. hoffe ich, dass zur Messung nicht jede Verteilerdose zugänglich sein muss, denn da bekäme ich mit meiner Frau denke ich ein paar Probleme , wenn ich an den Tapeten rumschlitzen anfange. Andererseits könnte ich im Moment zur LS-Dimensionierung auch noch gar nicht sagen, was wir in welchen Räumen alles betreiben wollen, nicht dass diese dann zu schwach ausgelegt sind. Ggf. möchte man auch mal einen kleinen Heizlüfter in den Räumen betreiben.

Vielen Dank im Voraus,
viele Grüße

Fortunox

BID = 630717

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Generell gilt mal der Grundatz, nicht höher abzusichern als nötig.
Das dient ganz allgemein der Sicherheit.

In Bezug auf den in D ach so beliebten billigen B16 (der eigentlich eine Spätfolge der Buntmetallknappheit des 2.WK ist, denn vorher hat man 1,5er Leitungen auch bei uns - wie anderswo auch später noch - nur mit 10A abgesichert) gibt es drei Knackpunkte (in aufsteigender Reihenfolge des Gefahrenpotentials):

1) bei den in Wohnungen heute üblichen Leitungslängen (die beliebte Verdrahtung vorzugsweise mit Gerätabzweigdosen macht die Sache noch schlimmer) wird der höchstzulässige Spannungsfall durchaus gerne mal überschritten

2) je nach Verlegeart, Zahl belasteter Adern und Häufung dürfen Leitungen von 1,5mm² NICHT mit 16A belastet werden (sonst werden sie zu heiß und nehmen Schaden)

3) die heute hergestellten Schuko-Stecker, Kupplungen und Steckdosen sind zwar weiterhin für 16A zugelassen, halten oft aber im neuwertigen Zustand schon diesen Strom nur mit Mühe aus (wenn sie verschmutzt sind, dann raucht es...), ein B16 läßt aber weit mehr (ca. 23A) fast dauerhaft fließen


Daher sollte man Allgemeinstromkreise mit Schukosteckdosen möglichst mit höchstens B13A oder C13A (wenn FI vorhanden) absichern, notfalls (wenn die höhere Leistung wirklich benötigt wird), mit K16A.

Ein üblicher Heizlüfter (der hat 2kW) läuft auch an B10 prima und läßt noch Luft für weitere Geräte.

Ich hab hier die meisten Zimmer mit je B10A angefahren und selbst das langt locker. Nur in der Küche braucht man mehr (Wasserwelle, Mikrokocher, Toastbär etc.).
Aber selbst große Hausgeräte wie WaMa oder SpüMa sind heute mit höchstens 13A zufrieden.


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