Abschreckendes Beispiel - Oberleitung Eisenbahn Video Im Unterforum Stromunfälle - Beschreibung: Unfälle mit Strom und Gefährliches
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Abschreckendes Beispiel - Oberleitung Eisenbahn Video |
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Wienstrom Stammposter
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Beiträge: 446 Wohnort: Wien
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Also beim googeln hat sich gezeigt das es 2 Systeme gibt in Indien . Für Nebenstrecken 1500Volt Gleichspannung . Und für Hauptstrecken 25000Volt Wechselspannung mit einer Frequenz von 50Hz . Für 1500 Volt war der Lichtbogen etwas gross . Demnach warens 25000 . |
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ArtExplorer Gerade angekommen
Beiträge: 1 Wohnort: Koblenz
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Zitat :
Ltof hat am 29 Mai 2009 10:04 geschrieben :
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Zitat :
ElektroNicki hat am 28 Mai 2009 22:21 geschrieben :
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Packt der auch noch en zweites Mal dran
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Sachmal, glaubt ernsthaft jemand, dass der zweite Lichtbogen durch eine willentliche Handlung ausgelöst wurde?
Nach dem ersten Lichtbogen war in dem Körper nix mehr, was noch irgendwie aktiv handeln konnte.
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Hallo Forum,
zunächst winke ich als Neuling mal kräftig in die Runde.
Doch zum Thema:
beim Durchlesen des Thread bin ich auf die Frage gestoßen, warum jemand "ein zweites Mal dranpackt" - ich persönlich glaube da auch nicht an eine willentliche Handlung.
Zwar kenne ich mich in den Stromnetzen der Bahngesellschaften in Asien nicht aus, aber ich habe meine Ausbildung als Energieelektroniker bei einem deutschen Energieversorger absolviert und kenne mich deswegen noch so einigermaßen mit den Schutzmechanismen in Freileitungs-Mittelspannungsnetzen (und darum handelt es sich hier IMHO auch) aus.
Die folgenden Aussagen basieren also auf der Netzstruktur eines regionalen, deutschen Energieversorgungsunternehmens und haben keinen bewiesenen Bezug zum Netz in dem Land, in dem der Unfall geschah.
Die Hauptinstanz der Schutzmechanismen in Energieversorgungsnetzen wird durch Distanzschutzorgane abgebildet. Diese messen im Fehlerfall die Fehlerimpedanz. Aufgrund der bei der Netzherstellung gemessenen Netzimpedanzen (die in den Distanzschutzrelais eingestellt werden), wird sozusagen die Netztopologie in Form von Impedanzwerten in die Distanzschutzrelais übertragen.
Diese können aufgrund dieser Tatsache die Selektivität im Netz abbilden, da jedes Distanzschutzrelais aufgrund der Fehlerimpedanz seine Entfernung zum Fehler feststellt und je nach Entfernung in unterschiedlicher Zeit auslöst (und damit die Leitung in Fehlerrichtung abschaltet.
Insofern ist schon einmal eine selektive Abschaltung gewährleistet - was der Leitungsschutzschalterstaffelung im Niederspannungsnetz (auch im Haus) entspricht.
Doch auf Freileitungsstrecken kommt noch eine weitere Gefährdung zum Tragen: schlägt ein Blitz in die Freileitung ein, erzeugt dieser eine Wolke aus ionisierter Luft. Steht der Lichtbogen (gezündet durch den Blitz) erst einmal, wird er durch das Energieversorgungsnetz weiter gespeist und wandert über die Freileitung.
Um dies zu verhindern, kommen meist sogenannte KU-Relais auf Freileitungsstrecken zum Einsatz - KU steht für Kurzunterbrechung. Dieses Schutzorgan ist dem Distanzschutz vorgelagert und löst bei einem Kurz- oder Erdschluss innerhalb von Schnellzeit den Leistungsschalter aus (<0,2s, meist unter 0,1s Auslösezeit).
Da die Fehlerursache (Blitzeinschlag, "Wischer" durch einen Ast auf der Freileitung) schon wieder behoben sein könnte, schaltet das KU-Relais nach einer einstellbaren Zeit (z.B. 0,8s, kann aber auch deutlich mehr sein) die Strecke wieder zu. Besteht der Fehler immer noch, wird wiederum in Schnellzeit (<0,2s) die Strecke abgeschaltet.
Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Automatische_Wiedereinschaltung
Das heißt, dass es bei einem Fehler auf einer Freileitungsstrecke meist 2 x "knallt", weil das KU-Relais den vermeintlichen Lichtbogen löschen will und danach "versuchsweise" wieder zuschaltet.
Dieses Verhalten wäre eine Erklärung für den zweifachen Lichtbogen im Video.
Gruß,
ArtExplorer |
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Wienstrom Stammposter
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Beiträge: 446 Wohnort: Wien
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@ explorer
Ich muss Dich enttäuschen . Zwischen Mittelspannungssystemen zur normalen Energieversorgung und einem 15kV System zur Bahnstromversorgung bestehen doch geringe Unterschiede . Die Kurzunterbrechung findet hier nicht statt sondern wenn ein Kurz- oder Erdschluss auftreten sollte , wird der fehlerhafte Abzweig im Unterwerk von der Hauptschiene weggeschaltet und auf die Prüfschiene zugeschaltet . Über den Prüfwiderstand wird der Strom der eingespeist wird begrenzt und gemessen . Ist der Fehler verschwunden (Strommessung über Widerstand gut) gibt das Schutzrelais sein ok und der betroffene Abzweig wird zurückgeschaltet auf die Hauptschiene . Passt der gemessene Strom über den Widerstand nicht wird nicht zurückgeschaltet auf die Hauptschiene um nicht noch größere Schäden an der Fahrleitung oder an Triebfahrzeugen zu verursachen . Kann ja auch eine LOK sein die an der Dachgalerie einen Schluss hat . Und der Umschaltvorgang wird meistens mit Lasttrennschaltern ausgeführt was mit Umschalten , messen , wieder zurückschalten meist mehrere Sekunden in Anspruch nimmt . Bei Bahnstromsystemen welche beim anfahren von Zügen mehrere kA Strom liefern wäre ein weiteres zuschalten auf einen Fehler sehr schlecht . Da kann man nicht einfach die kU durchführen und wieder zuschalten . Bei den Strömen die da fliessen , kann sich die Oberleitung auch schon mal in Rauch auflösen .
Und wegen den Überspannungen bei Blitzeinschlägen : Da gibt es ja die sogenannten Überspannungsableiter . Diese sind meist bei Übergängen von Freileitungen zum Erdkabel situiert oder bei längeren Freileitungsstrecken auch schon mal im Leitungszug mit eingebaut . Genau solche gibt es auch bei Bahnstromsystemen um Überspannungen durch Blitzeinschläge zu begrenzen und gegen Erde abzuleiten . Und grde bei Bahnstromsystemen welche sehr hohe absicherungen aufweisen verursachen Blitzeinschläge sehr selten Auslösungen der speisenden Schalter . Und Lichtbogen wandern da schon gar keine . Arbeite selbst in einem EVu und hatte noch nie das Vergnügen auf einer Freileitung einen Lichtbogen wandern zu sehen . Dafür snd die Ableiter einfach zu schnell .
Und aufgrund der sehr hohen Absicherung (hatte ja schon geschrieben das Züge beim anfahren Ströme im kA-Bereich ziehen und dabei auch kein Schutzrelais auslösen soll) , hat da als der ärmste drangefasst hat , nicht mal irgendwas geschaltet im Unterwerk . Ausserdem wäre das viel zu schnell gegangen vom ersten dranfassen bis zum zweiten dranfassen mit dazwischen abschalten , messen und wieder zuschalten . "Gilb" hatte auch schon grob errechnet wieviel Strom da in etwa geflossen sein muss über den Körper des Mannes . Da spricht kein Schutz an welcher eine Oberleitung speist .
Ach ja zwei Bildchen hab ich noch von so einem Prüfwiderstand aus einem Unterwerk
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BID = 646046
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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-für Neuentdecker wieder geöffnet-
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chris75 Gesprächig
Beiträge: 100 Wohnort: linden
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Zitat :
| Und wegen den Überspannungen bei Blitzeinschlägen : Da gibt es ja die sogenannten Überspannungsableiter . Diese sind meist bei Übergängen von Freileitungen zum Erdkabel situiert oder bei längeren Freileitungsstrecken auch schon mal im Leitungszug mit eingebaut
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@ Sam danke fürs öffnen..
@ Wienstrom - gestern war wohl in Brasilien einiges dunkel. Ursache soll Blitzschlag gewesen sein...ist da was dran?
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Wienstrom Stammposter
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Beiträge: 446 Wohnort: Wien
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Kaum vorstellbar das ein Blitzeinschlag für einen so grossflächigen Ausfall sorgt . Aber sag niemals nie . Seit ich von einem Ingenieur , der sich mit der Herstellung und dem Vertrieb von Prüfgeräten für Schutzrelais beschäftigt , erfahren habe das weltweit eine nicht so geringe %-Zahl (habs leider vergessen , in irgend einem Thread hatte ichs erwähnt) Schutzrelais nach der Installation nie parametriert werden und tagein tagaus mit den Werkseinstellungen laufen , könnte ich mir schon gut vorstellen das sowas passieren kann . Denke aber nicht das der Einschlag direkt irgendwas zum ansprechen gebracht hat , sondern das eher ein Gerät (Ableiter , Isolator , etc. durch die Überspannung versagt hat und dann der Schutz anspricht . Bei jedem Unwetter kann in Freileitungssystemen aller Spannungsebenen die Schutzanregung kommen . Auslösen sollte da aber noch nichts Und wenn dann aber doch auf einmal ein paar MW nicht mehr übertragen werden weil halt was auslöst das eigentlich nicht sollte , kann da ganz schnell ein Schneeballsystem losgehen , das nicht mehr rechtzeitig zu stoppen ist . Man sieht auch in Europa oft genug , das es zu massiven Problemen kommt , wenn auch nur in Nachbarländern plötzlich Systeme aufgetrennt werden , auf die das eigene Land eigentlich nicht angewiesen ist , aber plötzlich wird das doch schlagend .
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