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BID = 589750
meisterS Neu hier
Beiträge: 28 Wohnort: Kraichtal
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Hallo,
ich habe eine kleine Verständnisfrage:
in meinem Wig Schweißgerät befindet sich ein Festspannungsregler.
Dieser setzt sich zusammen aus 8 MOSFET, die parallel geschaltet sind.
Die MOSFET werden von einer Platine angesteuert.
Die Platine ist mit folgenden Anschlüssen versehen:
- 3x Kabel von der Steuerung, wo auch der Schweißstrom eingestellt wird
- 3x Kabel, die in Reihe mit dem Schweißstrom angeschlossen sind, hängen zusammen mit nem analogen Amperemeter
- 2x Kabel, die an die MOSFET gehen
Das Schweißgerät hat eine Leerlaufspannung von 95V. Maximale Stromstärke 100A bei 14V.
Wie genau funktioniert so ein Festpannungsregler? Werden die MOSFET mit Wechsel- oder Gleichspannung angesteuert? Was machen die MOSFET, wenn keine Spannung anliegt?
Leider haben die MOSFET keine Bezeichnung, nur ein Label aufgedruckt.
Grundsätzlich geht es mir um die Frage, wie die Schweißstromstärke eingestellt wird mit dieser Technik.
Es wäre super, wenn mir jemand mehr Verständnis für diese Technik vermitteln könnte.
Danke im Voraus für eure Antworten,
Grüsse Stefan |
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BID = 589766
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Vermutlich arbeiten die FETs als schnelle (z.B. 100kHz oder mehr) Schalter und zerhacken den Gleichstrom vom Trafo in kleine Scheibchen, deren Dicke man nach Bedarf reguliert.
Neudeutsch heisst das PWM, altdeutsch Pulslängenmodulation.
Üblicherweise folgt dann noch eine Drosselspule um den pulsierenden Strom zu glätten.
Ausserdem gehört noch eine Diode von ähnlichem Kaliber wie die FETs dazu.
Manchmal nimmt man auch hierfür MOSFETs die dann als gesteuerte Gleichrichter verwendet werden.
Es ist also möglich, dass nicht alle 8 Transistoren parallelgeschaltet sind, sondern in zwei Gruppen, die allerdings mit einem Anschluss miteinander verbunden sind.
P.S.:
Es ist auch möglich dass die MOSFETs primärseitig angeordnet sind.
Dann wird ein relativ kleiner Trafo mit hochfrequentem Wechselstrom betrieben, welcher wie oben beschrieben gesteuert wird.
Sekundärseitig sind dann nur noch schnelle Gleichrichter und etwas Induktivität erforderlich
_________________
Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 20 Feb 2009 12:48 ] |
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BID = 589768
Her Masters Voice Inventar
Avatar auf fremdem Server ! Hochladen oder per Mail an Admin
Beiträge: 5308 Wohnort: irgendwo südlich von Berlin
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woher weisst du denn dass es MOSFET sind wenn nix Identifizierbares draufsteht?
_________________
Tschüüüüüüüs
Her Masters Voice
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Frank
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BID = 589771
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Wird wohl auf der Verpackung gestanden haben.
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BID = 589774
meisterS Neu hier
Beiträge: 28 Wohnort: Kraichtal
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Hallo,
in der Tat weiß ich nicht, ob es MOSFET oder nur FET sind.
Liegt einfach an meiner Unkenntnis, versuche mich gerade in das Thema ein bißchen reinzuarbeiten.
Habe vergessen zu erwähnen, dass der Spannungsregler hinter einem Gleichrichter sitzt. Ich mache mal Bilder und stelle die ein.
Da fällt mir noch ne Frage ein: der Gleichrichter hat drei Anschlüsse für Drehstrom und drei weitere Anschlüsse. Zwei davon sind für Gleichstrom, kann ich auch so messen. Nur für was ist der dritte Anschluss? Das Kabel kommt vom Spannungsrichter.
Grüsse Stefan
nur so als Hintergrundinfo: das Gerät ist von 1989
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BID = 589776
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| das Gerät ist von 1989 |
Imho hat man damals aber eher keine MOSFETs sondern Thyristoren verwendet.
Vielleicht kanns du mal ein Bild hochladen.
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BID = 589807
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo,
wie kommst du auf "Festspannungsregler"?
Das ist eigentlich nur als Bezeichnung
von integrierten Reglern ohne Möglichkeit
der Spannungseinstellung üblich.
Und generell: Was immer auch an Bauelementen
verbaut ist (FET sicherlich nicht), das Ganze
ist eine "Konstant"-Stromquelle.
Auch ein WIG-Bogen wird wie alle Bogenentladungen
über den Strom gesteuert.
Gruß
Georg
_________________
Dimmen ist für die Dummen
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BID = 591237
meisterS Neu hier
Beiträge: 28 Wohnort: Kraichtal
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Hallo,
konnte leider noch keine Bilder machen, muss da erst einiges auseinanderbauen.
Da ist ein Schild dran, da steht was von MOSFET drauf. Ansonsten leider nicht viel.
Mal angenommen, das sind MOSET, ist es korrekt, dass diese abhängig von der Steuerspannung, die anliegt, entsprechend Strom druchlassen?
Hab mir grad ein Datenblatt eines Power MOSFET angesehen, nach den Diagrammen scheint mir das der Fall zu sein.
Möchte das Ganze zuerst mal verstehen, wenn ich also mal falsche Begriffe und "wirres" Zeug schreibe, bitte nicht gleich drauf rumhacken
Werde die Einheit (Steuerplatine, Platine mit den Transistoren) am Wochende mal ausbauen und fotografieren.
Grüße Stefan
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BID = 591273
wulf Schreibmaschine
Beiträge: 2246 Wohnort: Bozen
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Da hast du schon richtig verstanden. Nur, dass der MOSFET hier bestimmt nicht linear betrieben wird, sondern lediglich zum Schalten benutzt wird. In deinem Fall geht es um ein "Schaltnetzteil".
_________________
Simon
IW3BWH
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BID = 591274
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| ist es korrekt, dass diese abhängig von der Steuerspannung, die anliegt, entsprechend Strom druchlassen? |
Theoretisch möglich wäre das, aber wie wulf schon schrieb, ist es nicht wahrscheinlich.
Im Linearbetrieb würden an den Transistoren nämlich enorme Wärmemengen frei und das vermeidet man ganz gern.
Abgesehen davon wäre es Energieverschwendung.
Deshalb zerhackt man den Strom lieber (theoretisch verlustfrei) und bildet mit einer Induktivität aus den Impulsen einen Mittelwert, ebenfalls theoretisch verlustfrei.
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BID = 591280
meisterS Neu hier
Beiträge: 28 Wohnort: Kraichtal
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so langsam verstehe ich die Sache! Toll, Danke! Stichwort "Schaltnetzteil", das scheint es zu sein. Besteht nur ein Unterschied zu dem was in wiki steht:
-Gleichrichtung der Netzwechselspannung
-Glättung der entstehenden Gleichspannung
-„Zerhacken“ der Gleichspannung
-Transformierung der entstandenen Wechselspannung
-Gleichrichtung der Wechselspannung
-Siebung der Gleichspannung
bei meinem Gerät wird zuerst transformiert und dann zerhackt.
Stichwort "zerhacken": würde die zwei nachgeschalteten Gleichrichterdioden erklären, wenn ich das richtig sehe ...
bleibt nur noch die Frage, wie die MOSEFET angesteuert werden, damit ich da auch mal was messen kann ...
wird der zerhackte Strom gleich im Anschluss gleichgerichtet oder geht der zuerst durch ne Spule? ich frage deshalb, weil sich da noch Gleichrichterdioden nach dem eigentlichen Plattengleichrichter befinden.
Nochmal vielen Dank für die bisherigen Antworten!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: meisterS am 26 Feb 2009 15:52 ]
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BID = 591331
meisterS Neu hier
Beiträge: 28 Wohnort: Kraichtal
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so, hier mal ein Bild von der Platine, auf dem die Regelung für die MOSFET ist.
Auf dem zweiten Bild sieht man mal die ganze Einheit (rechts).
Auf der Einheit ist ein Aufkleber, da steht:
DI 1100-1199
TR 440-479
[ Diese Nachricht wurde geändert von: meisterS am 26 Feb 2009 18:57 ]
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BID = 591337
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Hallo meisterS,
vermutlich funktioniert der "Schweißtrafo" folgendermaßen:
1. Drehstromtrafo
1. Drehstrombrückengleichrichter (6 oder 12 Dioden)
3. Pulsweitenmodulation (mit den Mosfets)
4. evtl. Glättungsschaltung aus Drosseln und Kondensatoren.
Das ist zunächst mal nur eine Vermutung,
könnte die aber vielleicht helfen, das Ding
zu durchschauen.
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 591344
meisterS Neu hier
Beiträge: 28 Wohnort: Kraichtal
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Hallo Georg,
sehr nett von dir, wie von dir beschreiben funtkioniert es auch.
Mein Problem ist folgendes:
Die Steuerung besteht aus mehreren Steckplatinen. Eine davon wurde wohl gegen nen Dummy ausgetauscht.
Das ist ausgerechnet die, die mit der Platine, die ich hochgeladen habe verbunden ist.
Die MOSFET sperren und kein Lichtbogen zündet. Hab nen Poti, an dem kann man normalerweise die Stromsärke von 0-100A in 0,1A Schritten einstellen.
Ich müsste nun irgendwie rausfinde, was da unten ankommen muss auf der Platine (Stecker X2).
Stecker X3 geht auf die Platine mit den MOSFET. Stecker X4 scheint für die Regelung zu sein, die Anschlüsse sind in Reihe mit dem Schweißstrom.
Also wer die Platine deuten kann, ist herzlich willkommen
Grüsse Stefan
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BID = 591351
Onra Schreibmaschine
Beiträge: 2488
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Unterliegen der Name des Herstellers und der Gerätetyp in irgendeiner Form der Geheimhaltung?
Onra
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