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Flexible Gummileitung unter Holzpanele zulässig ?? |
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BID = 564799
Tron75 Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: Langerwehe
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Hallo,
ich habe eine Frage:
ich habe mir ein Haus gekauft, dass 20 Jahre alt ist. Beim renovieren habe ich festgestellt, dass in einem Zimmer ein Wechselschalter für die Beleuchtung und mehrere Steckdosen nicht mit NYM-J, sondern flexible Gummileitung verdrahtet ist ( 3x1,5°, übliche Gummileitung wie z.B. für Verlängerungen ).
Die Leitungen sind unter der Decke ( Holzpanelen ) und hinter der Dachschräge ( auch Holzpanelen ) lose verlegt.
Nun sagt ein Bekannter, dass die Gummileitung auf gar keinen Fall zulässig ist, weil nach ein paar Jahren die Isolierung brüchig wird, und Brandgefahr besteht.
Meine Arbeitskollegen wiederum sagen, dass z.B. NYM-J nicht "lose" verlegt werden darf, und dass die Gummileitung nicht so schlimm ist.
So viel ich weiss ist die Leitung nicht älter als 5 Jahre und die Isolierung ist, so weit ich das kontrollieren konnte, noch absolut neuwertig und überhaupt nicht rissig.
Am liebsten würde ich schon die Gummileitung ersetzen, aber dann müsste ich die ganze Holzdecke und die Dachschrägen-Verkleidung herausreissen und eine Wand aufstemmen.
Hat jemand Erfahrung mit solcher Leitung gemacht oder weiss jemand, ob die Gummileitung überhaupt für solch eine Verlegeart zulässig ist ???
für die Hilfe vielen Dank im voraus......
MFG
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BID = 564812
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Hallo Tron,
erstmal willkommen im Forum!
Beide haben in gewisser Weise Recht und auch wieder nicht.
Bestimmte Typen von Gummischlauchleitung sind nämlich sehr wohl (entgegen dem sonst gültigen Verbot) für feste Verlegung zugelassen.
Man müßte also wissen, um welchen Typ es sich handelt. Es gibt nämlich mehrere Klassen (z.B. mittlere und schwere). Vielleicht kannst Du ein Foto machen oder die Beschriftung der Leitung (so vorhanden) lesen.
Aber selbst bei an sich falschem Leitungstyp sind die Bedenken eher andere. Nämlich, ob der Anschluß dieser feindrähtigen Adern auch korrekt erfolgt ist! Viele Betriebsmittel (Schalter, Steckdosen, Klemmen) sind nämlich dafür nicht ausgelegt.
Auch da helfen Fotos weiter.
Ist der betreffende Stromkreis FI-geschützt?
Wenn ja, Bemessungsfehlerstrom (kleinere Ampere-Zahl auf dem FI-Schutzschalter)?
Dann sehen wir weiter.
Gruß,
sam2
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???" |
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BID = 564821
Tron75 Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: Langerwehe
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@sam2:
danke für die schnelle Antwort...
gleich, wenn ich heute Nachmittag im Haus bin, schaue ich nach, ob ich den Typ der Gummileitung ausfindig machen kann.
Die Leitungsenden sind alle verzinnt und der Stromkreis ist noch mit einem FI mit 0,5A Fehlerstrom ausgestattet. Habe aber schon einen neuen FI mit 30mA Fehlerstrom gekauft und werde ihn auch diese Woche noch tauschen.
Reicht das verdrillen und verzinnen nicht aus, dann weiss ich auch keine andere Art mehr, die Adern anzuklemmen. Aderendhülsen z.B. passen ja nicht in die Wago-Klemmen.... Ich was auch nicht, ob die Aderendhülsen in die Wechselschalter passen.....
MFG
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BID = 564825
Surfer Inventar
Beiträge: 3094
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Hallo-ein Gruß aus dem selben Örtchen
Es gibt Wago's die sind dafür zugelassen.
Mit nem simplen Austausch des RCD ist es nicht getan. Wer macht die abschließende Messung zwecks Einhaltung der Abschaltbedingungen?
Gruß Surf
Edit > Verzinnen is was ganz was böses-verabscheide dich bitte von diesem Gedanken.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Surfer am 17 Nov 2008 11:20 ]
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BID = 564826
2N3055 Schreibmaschine
Beiträge: 1383 Wohnort: Sulzbach (Ts.)
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Bestehen gegen verzinnte feindrätige Adern in Federzugklemmen (z. B. WAGOs) Bedenken?
Eigentlich müßte die federnde Klemme ja den Kaltfluß ausgleichen, oder?
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Wo kommt nur dieses "eingeschalten" her, aus Neufünfland?
Entweder "einschalten" oder "eingeschaltet"!
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BID = 564835
Tron75 Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: Langerwehe
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@Surfer:
... die Adern waren schon vom Vorgänger verzinnt und ich habe die normalen Schraubklemmen in den Abzweigdosen gegen normale Wago-Klemmen ersetzt
... aber Du hast recht, es gibt extra Wagos für diesen Zweck..... werde sie mir besorgen müssen...
... und wie kann ich die Adern im Schalter und in den Steckdosen anschliessen ?? Die neuen Schalter und Steckdosen haben ja mittlerweile nur die Anschlüsse zum Einstecken...
MFG
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BID = 564840
Tobi P. Schreibmaschine
Beiträge: 2168 Wohnort: 41464 Neuss
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Entweder mit Stiftkabelschuhen (hierbei vorher schriftliche Bestätigung vom Hersteller einholen dass dessen Steckklemmen dafür geeignet sind) oder mittels entspr. Wagoklemme von feindrähtig auf eindrähtig "adaptieren".
Gruß Tobi
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"Auch wenn einige Unwissende etwas anderes behaupten, bin ich doch der Meinung, dass man nie genug Werkzeug haben kann"
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BID = 564842
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Es gibt auch Typen, deren schraubenlose Klemmen direkt für feindrähtige Adern ohne bzw. mit Aderendhülsen zugelassen sind. Auch hierzu Hersteller befragen!
Offtopic :
| Und "ersetzen" kann man im Deutschen nur "durch", aber nicht "gegen" etwas!!! |
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BID = 564863
Tron75 Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: Langerwehe
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weiss vielleicht jemand, ob die Produklinie Duro 2000 SI von BJ dafür geeignet ist ????
MFG
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BID = 564869
Tron75 Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: Langerwehe
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ich habe mit der Hotline von BJ gesprochen: dort wurde gesagt, dass das verzinnen der Adern kein Problem darstellt, da die Federkontakte sich automatisch dem Lötzinn anpassen. Alternativ sind auch Aderendhülsen zu gebrauchen.
Und man hat mir eindeutig von einer Gummileitung abgeraten, da es keine Gummileitung gibt, die für den festen Einbau geeignet ist
... das wäre echt sch....., hab echt keine Lust, alles runter zureissen und die Wand aufzustemmen. Ist halt alles schon renoviert und ich will in 1 Woche umziehen....
tja, jetzt brauch ich echt einen guten Rat.......
MFG
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BID = 564873
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Hoffentlich hat jener Heißstrippenmitarbeiter von seinen eigenen Produkten mehr Ahnung als von den VDE-Bestimmungen...!
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BID = 564874
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Zitat :
DIN VDE 0298 hat am 17 Nov 2008 15:10 geschrieben :
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9.3.13 Gummischlauchleitung 07RN
H07RN-F
A07RN-F
(...)verwendbar auch für feste Verlegung, z.B. auf Putz, in provisorischen Bauten und Wohnbarracken(...)
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Soviel mal zur fachlichen Qualifikation dieses Mitarbeiters...
Sicherlich ist nicht jede Gummileitung für feste Verlegung zulässig, aber bestimmte Gummileitungen sind das eben doch sehr wohl.
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
Alles unter 1000°C ist HANDWARM!
Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Lightyear am 17 Nov 2008 15:13 ]
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BID = 564882
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Und selbst wenn es hier nur ne mittlere Gummischlauchleitung sein sollte statt einer schweren, hätte ich sehr wenig Bedenken. Man muß die Absicherung prüfen (Gummileitung ist thermisch weniger belastbar als PVC-isolierte) und z.B. ggf. von 16A auf 13A oder 10A reduzieren. Außerdem besonders auf die Umgebungstemperatur und Häufung achten.
Ansonsten - wie gesagt - würden mir die Anschlußstellen mehr Sorge bereiten.
Wenn die Leitung - wovon ich nach Deiner Beschreibung ausgehe - durchgehend mechanisch geschützt in Hohlräumen verlegt ist, dürfte sich sowohl die UV-Belastung als auch die Beschädigungsgefahr sehr in Grenzen halten. Und in 20 oder 25 Jahren fliegt sie dann eben raus...
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BID = 564901
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7573 Wohnort: Wien
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Mir kommen da noch ganz andere Sorgen... Wechselschalter und 3-adrige Leitung... hat diese Leitung etwa eine gelbgrüne Ader? Wenn ja und wenn die kein Schutzleiter ist haben wir hier groben Murks!
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 564946
Tron75 Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: Langerwehe
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als erstes noch mal vielen Dank an alle für eure Ratschläge.....
und noch was: ich habe Elektriker gelernt, bin mir also vollkommen bewusst, wie die Schaltungen etc. funktionieren.
mir fehlt halt die Erfahrung, wenns ums spezielle Sachen geht, z.B. die Gummileitung. Es ist übrigens eine H07RN-F verwendet worden. Also, drin lassen oder nicht ??
und in dem Zusammenhang noch eine Frage: vielleicht kann ich eine Zuleitung einer Steckdose nehmen, die in der Decke fest eingebaut ist ( ist mit NYM-J angeschlossen ). Würde dann einfach die Zuleitung an der Steckdose abklemmen und den L in der Abzweigdose auf den Wechselschalter legen. Die anderen Steckdosen und der zweite Wechselschalter würde ich dann abklemmen. Nun meine Frage: wie verlängere ich am besten die Zuleitung ?? Habe nämlich als Deckenbeleuchtung 4 Halogenspots a 230V / 35W. Die Spots mit NYM anschliessen ist wohl nicht so dolle, da würde ich mir Sorgen wegen den Temperaturen machen.
Also am besten temperaturbeständige Leitung nehmen, aber ich kenne nur feindrähtige, hitzebeständige Kabel. Diese sind dann aber empfindlich gegenüber mechanischer Beanspruchung. Gibt`s da eine spezielle Anschlussleitung?? Gibts vielleicht ne DIN dazu ?? Und wie Klemme ich die Zuleitungen zusammen?? Mit Wago-Klemmen ?? In einer Verteilerdose ??
Danke schon mal im voraus ......
MFG
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