Hm, da ist der Dämmgrad der Außenwände eher mäßig.
Wie dick sind die Hohlblockziegel?
Wegen der Verklinkerung ist eine Verbesserung der Dämmung natürlich ziemlich aufwendig. Oder die Klinkeroptik ist weg...
Gibt es deutliche Wärmebrücken (z.B. Balkon aus Beton, massives Vordach, ausgezogene Außentreppen etc.)?
Was ist mit oberster Geschoßdecke bzw. Dachschräge und Kellerdecke? Wurden wenigstens die nachträglich gedämmt?
Was umfaßte die 1980er Sanierung?
Wie sind die Fenster?
Kannst Du die bisherigen Betriebskosten nicht besser aufgeschlüsselt bekommen?
Zumindest den Strom nach HT und NT. Ist es denn eine gemischte Anlage (nur ein Stromzähler) oder getrennter Zähler?
Was genau wollt Ihr jetzt sanieren?
Zitat :
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Was mich noch interessieren würde wäre:
In den letzten knapp 20 Jahren muss sich doch auch etwas an der Steuerung und Funktion der Nachtspeicher geändert haben. Etwas mitdem man die Heizkosten senken kann. |
Nein! Da mußte und konnte sich nichts ändern. Diese Technik war sogar vor 40 Jahren schon genauso ausgereift wie heute.
Der Anlagenwirkungsgrad beträgt unverändert 100%...
Und mehr als alles geht eben nicht!
Verbesserungen sind natürlich viele erfolgt.
Die Nachtspeicheröfen wurden inzwischen nicht nur kleiner, sondern z.B. "mit Abgasreinigung nachgerüstet" und der Wirkungsgrad (der Stromerzeugung - bezogen auf die eingesetzte Primärenergie) gesteigert. Aber das passierte alles kraftwerkseitig! Das ist mit ein Grund dafür, daß dieses System eben NICHT teurer oder umweltbelastender war als konkurrierende.
Kaminofen als Zusatzheizung ist nicht schlecht. Vorausgesetzt, es ist jemand da, um ihn zu beheizen...
Da käme z.B. die Anschaffung eines automatischen Pellet-Kaminofens in Betracht!
Ist denn schon ein nutzbarer Kamin vorhanden (ggf. ein stillgelegter) oder müßte der erst errichtet werden?
Wie wird denn momentan das Trinkwasser erwärmt?
Bedenke:
Wenn Ihr das Geld für eine Veränderung/Ersetzung der Anlage erst aufnehmen müßt, muß die Verringerung der Betriebskosten ja nicht nur die Investition abstottern, sondern auch noch die (nicht unerhebliche) damit verbundene Zinsbelastung!
Welchen Sinn hat ein neues Heizsystem, das zwar die jährlichen Kosten für Heizenergie um beispielsweise € 1000,- senkt, aber € 20.000,- kostet?
Das ist früher wieder kaputt (oder aufgrund geänderter rechtlicher Anforderungen ersetzungsbedürftig), als es sich rentiert hat...
Also in Summe ein Draufzahlgeschäft!
Das verstehen leider viele Leute nicht. Und lassen sich von der "sparen Sie zig Prozent Ihrer Heizkosten"-Werbung verdummen.
Bedenke:
Bei Nachtspeicherheizung entfallen so gut wie alle Nebenkosten des Betriebs. Auch das läppert sich!
Das Hauptargument ist aber:
Eure Anlage ist vorhanden und noch für sehr viele Jahre betriebsfähig.
Neben den Stromkosten fallen so gut wie keine Kosten an. Auch die notwendigen Reparaturrückstellungen sind weit geringer als bei jedem anderen System.
Jede andere Anlage müßte also erst einmal (über die verringerten Brennstoffkosten) ihre kompletten eigenen Kosten (Anschaffung, einschließlich aller mit der Umrüstung verbundenen Nebenarbeiten, außerdem die laufenden Nebenkosten des Betriebs, von Schornsteinfeger bis Wartung) wieder einspielen.
Das dauert viele Jahre! Erst dann kann überhaupt das Sparen anfangen. Nur - lebt die Anlage überhaupt so lange? Gibt es ihren Brennstoff zu jener Zeit überhaupt noch (Strom wird es IMMER geben)? Was kostet er dann?
Wenn man die prognostizierten Preisentwicklungen beim Heizstrom und beim alternativen Energieträger ansetzt, kann man ausrechnen, wie hoch Eure monatliche Gesamtbelastung für Heizzwecke in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sein wird.
Macht das mal, und ihr werdet sehen, wie recht ich vermutlich habe!
Die von Dir erwähnten Wärmewellenheizungen sind ein uralter Hut.
Das ist einfach nur ein neuer, vermeintlich zugkräftiger Name für ganz simple Infrarot-Direktheizstrahler. Die gibt es schon seit hundert Jahren.
Sind aber eigentlich nur für die Übergangssaison geeignet oder für spezielle Einsatzzwecke (Badezimmer mit temporärer Benutzung, Säuglingswickeltische etc.).
Als Vollheizung für Wohnräume sinnvoll nur in hochgedämmten modernen Gebäuden einsetzbar und das auch nur dann, wenn der örtliche Netzbetreiber einen Heizstromtarif auch tagsüber anbietet. Dann nennt sich das ganze neuerdings "Marmorheizung" oder ähnlich.
Kommt für Eure Zwecke ME also nicht ernsthaft in Betracht.