Anschluß der Kabel bei Drehstrommotor

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Autor
Anschluß der Kabel bei Drehstrommotor
Suche nach: kabel (27340)

    







BID = 540481

gustav43

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Wiesbaden
 

  


Hallo, bin neu hier und daher erst mal guten Tag miteinander.

Habe in der Suche nichts passendes gefunden, deshalb meine Frage:
Im Sicherungskasten und der Steckdose, die zum Sicherungskasten hin verkabelt ist, sind lediglich 4 Kabel angeschlossen . 2xschwarz, braun und grün/gelb, das auf das Erdungszeichen geht, , die Klemme N ist nicht belegt, das blaue Kabel ist im Sicherungskasten nicht angeschlossen.
Mit dieser Schaltung werden diverse Maschinen mit Drehstrommotor betrieben
Nun haben wir haben eine neue Kreissäge,380 V,mit Motorbremse, in der Bedienungsanleitung steht, daß alle 5 Kabel angeschlossen sein müssen.
Frage:

1. Muß das zwingend so sein, bzw. was könnte passieren, wenn wir wie gehabt, die Maschine mit der CE-Steckdose (rot) verbinden, die nur die 4 beschriebenen Anschlüsse hat?

2. Falls es doch zwingend notwendig wäre, alle 5 Kabel anzuschließen, könnte man im Sicherungskasten das blaue Kabel (für "N") an die Klemme anschließen, in der das grün/gelbe Kabel von der Hauptleitung anliegt?

Es handelt sich übrigens um ein altes Haus mit entsprechend alter Elektroinstallation.

Wäre nett, wenn uns jemand weiterhelfen könnte,
Gruß Gustav

BID = 540484

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

 

  

Hallo Gustav,

erstmal willkommen im Forum!

Vorab etwas zur Nomenklatur:
Kabel gibts da überhaupt keine (die liegen in der Erde). Was du meinst, sind einzelne Adern. Zusammen bilden sie eine Leitung.

Ist denn die Leitung vom Unterverteiler ("Sicherungskasten") bis zu jener Steckdose durchgehend (also einteilig, ohne Verbindungsstellen oder Abzweige)?
Und vor allem: Was ist es für eine rote CEE-Steckdose?
Doch nicht etwa eine fünfpolige???
Wer hat die Steckdose installiert? Wann etwa?

War an der Stelle vorher ne andere Drehstromsteckdose?
Gibt es einen FI-Schutzschalter (auch) für jene Steckdose?

Fabrikneu scheint die Säge auch nicht zu sein, sonst wäre sie für 400V ausgelegt und nicht für die längst überholten 380V...


zu Deinen Einzelfragen:
1) Ja, die Maschine braucht offenbar einen zusätzlichen Neutralleiter.
Eine fünfpolige Steckdose, die nur vierpolig angeklemmt ist, darf es eigentlich nicht geben (kommt aber trotzdem vor). Die ist sehr gefährlich (zwar nicht für die Menschen - wenn sie sonst keinen weiteren Fehler aufweist- aber für bestimmte angeschlossene Betriebsmittel).
Das Gerät könnte kaputtgehen oder nicht richtig arbeiten.

2. Wie die N-Ader anzuklemmen wäre, hängt von der Netzform ab (die Stromversorgung erfolgt in D nicht technisch einheitlich und die örtliche Ausführung - z.B. verwendete Aderquerschnitte - kann auch ganz unterschiedlich sein).
Ein einfaches ungeprüftes Verbinden mit der PE-Schiene ist verboten!!!
Es kann lebensgefährlich sein und/oder zum Brand führen.


Weiterhelfen kann da wirklich nur ein erfahrener Elektroinstallateur mit den entsprechenden Meßgeräten.

Falls Du Fotos von der Anlage machen kannst, könnte man vielleicht immerhin den erforderrlichen Aufwand abschätzen.

Alt muß übrigens nicht schlecht sein.
Aber an Eurer Anlage ist offenbar schon sehr unfachmännisch herumgebastelt worden.
Zumindest die erwähnte Leitung kann auch nicht sehr alt sein.

Unabhängig von der neuen Säge muß das umgehend überprüft und korigiert werden!


Gruß,
sam2

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

BID = 540501

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

@sam2:
Evtl. an der Säge 400V/230V Hilfstrafo für den Bremsgleichrichter nachrüsten ?


_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 540508

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Das wäre eine Möglichkeit, um das Gerät an einer viepoligen Steckdose betreiben zu können. Aber aufwendig und hier wohl nicht nötig.

Denn die vorhandene Steckdose darf sowieso nicht so bleiben!

Entweder muß sie durch eine vierpolige ersetzt werden.
Und damit auch die Stecker sämtlicher anzuschließenden Geräte.

Oder man muß sie (abhängig von der Netzform) fünfpolig anklemmen.
Der Aufwand dürfte wohl deutlich geringer sein. Und einen Fachmann bräuchte man für beide Wege...

BID = 540511

:andi:

Inventar



Beiträge: 3205
Wohnort: Bayern

u.U. hat sich auch erst in die genannte Steckdose eine N-PE Brücke eingeschlichen

_________________
"Gestern gings noch, da kann net viel sein"

BID = 540512

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Zumindest der bisherigen Beschreibung nach ist dem nicht der Fall.
Stattdessen der N-Kontakt unbelegt.
Richtig oder gar zulässig ist jedoch weder das eine, noch das andere.
Bei einer vorhandenen 5-adrigen Zuleitung ist dafür auch klein Anlaß zu erkennen.

Also bitte nicht weiter spekulieren. Focus!

BID = 540516

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681


Offtopic :
Focus? "Montag ist Focus-Tag"?


[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am  9 Aug 2008 15:24 ]

BID = 540520

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)


Offtopic :
Ich meinte eher deren anderen Werbespruch:


Man könnte vielleicht auch sagen: "Markwort"
(sozuagen als Äquivalent zu Wowereit)

BID = 540525

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681


Offtopic :
Ahso. "Fakten, Fakten, Fakten" assoziiere ich sonst eher mit Switch

BID = 540550

gustav43

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Wiesbaden

Danke für Euere Antworten und bitte um Nachsicht für meine laienhafte Terminologie.
Also: Der Motor ist ausgewiesen als 380/400 V 3Phasen Drehstrommotor.
Die Steckdose ist eine CEE 5x16A/400.
Es laufen mehrere "Stark-Strom"-Maschinen, die an diese Steckdose ohne angeklemmten N-leiter (=blaues Kabel) angeschlossen werden, seit eh und je problemlos.

Im besagten Sicherungskasten sind auch blaue Adern auf die Schiene mit Grün/gelb aufgeschraubt, welche dann über verlegte dreiadrige Kabel zu den normalen 230V-Steckdosen führen.

Nochmal meine Frage:

Wenn es offenbar erfoderlich ist, daß zum Betrieb des Motors auch die Klemme für "N" (blaue Ader) belegt sein soll, könnte man diese doch im Sicherungskasten auch auf grün/gelb "draufklemmen", sag ich mal laienhaft von der Bezeichnung her?
Bin kein totaler Neuling in Elektrosachen, gehe mit allergrößtem Respekt an Arbeiten mit Strom heran. Mir geht es hier nur um die elektrotechnische Machbarkeit.
Frdl. Grüße

Gustav

BID = 540562

ego

Inventar



Beiträge: 3093
Wohnort: Köln

Bevor der gute Sam nen Koller bekommt solltest du erstmal seine Fragen beantworten:

Zur Erinnerung:


Zitat :
Ist denn die Leitung vom Unterverteiler ("Sicherungskasten") bis zu jener Steckdose durchgehend (also einteilig, ohne Verbindungsstellen oder Abzweige)?
Wer hat die Steckdose installiert? Wann etwa?
War an der Stelle vorher ne andere Drehstromsteckdose?
Gibt es einen FI-Schutzschalter (auch) für jene Steckdose?



BID = 540602

gustav43

Gerade angekommen


Beiträge: 4
Wohnort: Wiesbaden

Hallo, da waren Fragen:
"..Ist denn die Leitung vom Unterverteiler ("Sicherungskasten") bis zu jener Steckdose durchgehend (also einteilig, ohne Verbindungsstellen oder Abzweige)?
Wer hat die Steckdose installiert? Wann etwa?
War an der Stelle vorher ne andere Drehstromsteckdose?
Gibt es einen FI-Schutzschalter (auch) für jene Steckdose?........"

Also:
die besagte Steckdose ist direkt am Sicherungskasten angeschlossen, die Installation hat vor 15 Jahren (?) ein Fachmann vorgenommen, es war keine andere Drehstromsteckdose da und es gibt auch keinen FI-Schalter.

Vom Sicherungskasten gehen auch noch Kabel mit der gleichen Verdrahtung an weitere Steckdosen für Drehstrom ab (ehemalige Schlosserei) und es werden auch auf diese Art immer noch diverse Maschinen damit betrieben.

Mir ging es nur um die Frage,
ob es für Drehstrommotoren zwingend erforderlich ist, auch den "N-Pol" (=blau) im Stecker zu belegen und
ob - weil keine blaue Ader vom "Dachständer" (von der Hauptsicherung) in den Sicherungskasten kommt, sondern weil nur 4 Adern da sind - man dann vom Stecker zum Sicherungskasten eine blaue Ader an die grün/gelb Leiste anklemmen könnte (falls der Motor wirklich 5 Adern verlangt).
Bin ein jetzt ein wenig verunsichert, daß meine Anfrage an Euch vielleicht doch ein wenig dusselig war,
bedauere, daß Ihr vielleicht verstimmt seid.
Aber wie soll ich denn sonst meine Frage formulieren.
Frdl. Gruß Gustav

BID = 540620

:andi:

Inventar



Beiträge: 3205
Wohnort: Bayern


Zitat :
gustav43 hat am  9 Aug 2008 22:14 geschrieben :
Mir ging es nur um die Frage,
ob es für Drehstrommotoren zwingend erforderlich ist, auch den "N-Pol" (=blau) im Stecker zu belegen und
ob - weil keine blaue Ader vom "Dachständer" (von der Hauptsicherung) in den Sicherungskasten kommt, sondern weil nur 4 Adern da sind - man dann vom Stecker zum Sicherungskasten eine blaue Ader an die grün/gelb Leiste anklemmen könnte (falls der Motor wirklich 5 Adern verlangt).
Bin ein jetzt ein wenig verunsichert, daß meine Anfrage an Euch vielleicht doch ein wenig dusselig war,
bedauere, daß Ihr vielleicht verstimmt seid.
Aber wie soll ich denn sonst meine Frage formulieren.
Frdl. Gruß Gustav


Die Frage ist schon passend.
Es ist zwingend erforderlich, eine 5polige Steckdose auf 5polig mit N zu belegen. Sonst können bestimmte Verbraucher abrauchen. Wie der N geschaffen wird, ist eine andere Sache. Entweder kommt er vom Netzbetreiber als PEN und wird am Zähler oder im Verteiler in PE und N aufgeteilt, oder es kommt nur ein N vom Netzbetreiber und der PE wird lokal aus der Erde unter deinem Haus geholt. Früher hat man sich diese Separation gespart, stichwort "(Klassische) Nullung" zb bei Wikipedia.

Natürlich gibt es auch Maschinen, die ohne den N in der roten Steckdose funktionieren. Ein einfacher Motor gehört dazu, aber weißt du genau, was noch in der Maschine ist?
Momentan ist die Steckdose aber unzulässig angeschlossen, und das muss in Ordnung gebracht werden.

_________________
"Gestern gings noch, da kann net viel sein"


[ Diese Nachricht wurde geändert von: :andi: am  9 Aug 2008 23:19 ]

BID = 540623

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Die Anfrage war völlig okay. Und wir sind auch nicht darob verstimmt.
Nur kommen wir nicht weiter, wenn derart wesentliche Rückfragen offen bleiben! Unhöflich ist es außerdem.


Also:
Wenn das stimmt, was Du schreibst, war der Fachmann kein echter solcher!

Es ist - wie ich schon schrieb - gefährlich und daher unzulässig, 5-polige Drehstromsteckdosen nur 4-polig anzuschließen!!!

Man muß dann entweder 4-polige verwenden (gibts aber nur beim Fachhändler, nicht im Baumarkt...) oder eben 5-polige Zuleitungen verlegen und diese auch 5-polig anschließen.
Wie dies in der Unterverteilung zu geschehen hat, hängt - auch schon erwähnt - von der Netzform (bei Dir möglicherweise TN-C-S) ab und von der technischen Ausführung der Anlage (z.B. Querschnitte, Schutzmaßnahmen).

Eure bisherigen Maschinen waren eben älterer Bauart, die brauchten generell keinen Neutralleiter. Sie können also wahlweise mit 4-poligem oder mit 5-poligem Stecker ausgerüstet werden.

Moderne Maschinen brauchen den N aber häufig (meist nicht für den Motor selbst, der ist nach wie vor symmetrisch - sondern für Steuerung oder Schutzeinrichtungen). Sie müssen daher 5-polige Stecker besitzen.
Wird solch eine Maschine ohne angeschlossenen Neutralleiter betrieben, kann das - ich wiederhole micht - zu (u.U. gefährlichen) Fehlfunktionen und zu Schäden am Gerät führen!

Fazit:
Eure Anlage muß dringend vom Fachmann (diesmal bitte ein wirklicher!) umgerüstet und überprüft werden.
Bei der Gelegenheit müssen zwingend 30mA-FI eingebaut werden!!!

BID = 540625

wome

Schreibmaschine



Beiträge: 1252

Es ist eine verbreitete Unart auf manchen Baustellen, aus Kostengründen nur fünfpolige Stecker zu verwenden, obwohl teilweise nur vier Adern verlegt sind. Dort werden dann von anderen Wechselstromverbaucher angeschlossen und gehimmelt. Aber auch in belgischen 3 x 230 V TT-Netzen werden der Einfachheit halber gerne schon 'mal rote Steckdosen angeschraubt.

Hier liegt der gleiche Effekt vor wie beim falschen Einsatz von B16 Automaten, der Preisdruck ist zu groß und zu viele Halbprofis am Werk. Deshalb wird ein Typ präferiert, von der Industrie z.T. subventioniert und am Ende kommt Mist raus.

Ein 7-poliger 16A-CEE Stecker IP67 ist nicht unter 65,-€ zu bekommen, der fünfpolige kostet nur einen Bruchteil, also legt man die thermischen Motorschutzkontakte von einem Außenleiter auf den N-Kontakt, auf der Steckdosenseite nimmt man ein Nummernkabel und gut ist!? Steckst du die Pumpe in eine normale Dose (mit 5 Adern), dann knallt's. Das ist Alltag.


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