Den Außenbereich würd ich auf einen eigenen FI legen - sonst kann sich leicht jemand einen streich erlauben und sich einen Spaß daraus machen, die Stromversorgung des halben Hauses lahmzulegen, indem er einen N-PE-Schluß herbeiführt. Und natürlich kann auch leicht durch eindringendes Wasser in Steckdosen selbiges Passieren, was nicht unbedingt optimal ist.
Wie man die PA-Geschichte verbessern kann, hab ich zum größten Teil schon geschrieben: Indem man zentralisiert und nicht die Verbindung über drei Ecken herstellt - sondern zentral an einer oder zwei Potentialausgleichschienen, eine Skizze kann ich zwar nachreichen, aber eigentlich ist das doch nicht kompliziert: Eon jedem der von mir angeführten Objekte wird eine Leitung zu der Potentialausgleichschiene geführt. Wenn in einem Raum viele einzelne Verbindungen sind, kann man, um Leitung zu sparen, eine lokale Potentialausgleichschiene in diesem Raum montieren, die wiederum über eine Ausreichend starke Leitung mit der Hauptpotentialausgleichschiene verbunden wird.
Was die Querschnitte angeht: Die Norm fordert in einigen Bereichen weniger als absoluten Mindestquerschnitt, als ich empfohlen habe, aber mit meinen Empfehlungen bist du immer auf der sicheren Seite!
Zusätzlich sei noch gesagt, dass die Wasserleitung als Erdverbundung äußerst schlecht ist: Durch Ausgleichsströme wird Korrosion begünstigt und es kann irgendwann zu Undichtigkeit kommen. Ich habe schon Wasserleitungen gesehen, die sahen aus wie ein schweizer Käse. Insbesondere dann ist es schlimm, wenn Waser über längere Zeit unbemerkt austritt - dann kann es zu massiven Schäden an der Bausubstanz und zu starker Schimmelpilzbildung (extrem ungesund bis hin zu hochgiftig) kommen. Daher ist ein ordentlicher Erder unbedingt empfehlenswert!
Je nach Art des Bodens kommen mehrere Arten von Erdern in Betracht:
- kein felsiger Boden:
- Kreuzerder, 2m - 2,5m: Billige Lösung, aber kein wirklich guter Erder. mineststandard sozusagen.
- Fundamenterder: Nachträglich am Hauptgebäuse nicht nachrüstbar, prinzipiell natürlich eine der besten Varianten. wenn angebaut wird, kann ein dort errichteter Fundamenterder auch als Erder für das Haupthaus dienen.
- Plattenerder: liegt im Mittelfeld. Bietet durch große Oberfläche bei ausreichender Einbautiefe gute Werte, ist aber schwer zu installieren (man muß aufbaggern)
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Tiefenerder: Sehr gute Möglichkeit, auch ohne Fundamenterder eine hervorragende Erdungsanlage zu errichten und Möglichkeit, den Fundamentder zusätzlich zu verbessern, letzteres gewinnt z.B. bei großen Blitzschutzanlagen an Bedeutung. Aber auch für sich allein ist der Tiefender eine hervorragende Alternative, denn er besteht aus Segmenten zu 1-1,5m. die ineinander geschlagen werden und bietet so die Möglichkeit zu variieren: Als ideale Mindesttiefe werden im Allgemeinen 9m unter Erdoberkante angegeben. Nun kann es sein, dass man diese Tiefe nicht erreicht, wenn der Boden irgendwann zu hart wird. Da der Tiefenderder aber aus Segmenten besteht, kann man mit den übrigen Segmenten einfach einen weiteren Tiefenderer 2-3m entfernt errichten, um die nicht-erreichte Tiefe zu kompensieren, dafür besnötigt man lediglich eine weitere Einschlagspitze, zur Sicherheit sollte man sich pro einzuschlagendem Erder 3 Spitzen kaufen. Die kosten nicht viel und man ist auf der Sicheren Seite.
Ein Erder ist Minimum, man kann aber, auf wenn die 9m (mehr geht natürlich auch) erreicht werden, mehrere Erder errichten, um den Erdwiderstand der Erdungsanlage weiter zu senken. Jed tiefer desto besser gilt deshalb, weil der Leitwert der Erde mit zunehmender Tiefe Jahreszeitunabhängig konstanter und somit zuverlässiger bleibt. Man kann auch z.B. in einem Keller, der schon 2m unter Erdoberkante liegt, durch gebohrte Löcher, die Erder einschlagen, und spart sich somit 2m an Einschlagtiefe. Wichtig ist dabei einerseits, die Löcher danach wieder abzudichten und andererseits zu verhindern, dass der Erderstanb, der Kontakt zur Erde hat, kontakt zum Beton bekommt. Dies erricht man über mit Schmelzkleber beschichteten Schrumpfschlauch, den man über die Länge der Betonschicht plus 10-15cm über den obersten Erderstab schrumpft, bevor man ihn ganz einschlägt. Tiefenderder gibt es als Stab- oder Rohrsegmente in verschiedenen Stärken in Stahl verzinkt, Stahl verkupfert und rostfreiem V4A-Edelstahl. Die kosten liegen bei etwa 20 Euro für ein 1m-segment eines Staberders mit 20mm stärke in stahl verzinkt. Somit sind Tiefenerder teurer, als ein einfacher Kreuzerder, aber auch wesentlich besser, sofern man die Segmente mindestens 4m eingeschlagen bekommt.
Schau mal unter
http://www.dehn.de im Bereich "Blitzschutz", da findest du die kompletten Preise und das komplette Programm an Erdern, Stahl-, Alu-, Kupfer- und Edelstahl-Seilen und -Stangen, Klemmen, Korrisionsschutzbinden, Potentialausgleichschien, ... etc.
Für felsife Böden kommen quasi nur strahlenerder in Betracht, bei denen in geringer Tiefe Seile oder Stangen Sternförmig auseinander laufen oder Maschen bilden. Oder alternativ kommt auch hier, falls das Hauptgebäuse keinen besitzt, ein Fundamenterder eines Anbaus in Frage. Das ist natürlich besser, als die Strahlenerder-Variante, weil bei der geringen Tiefe auch die Erderwerte viel stärker schwanken!
MfG; Fenta
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Fentanyl am 23 Jun 2008 2:23 ]