Hallo Georg,
das mit dem Rohrmattenersatz hast Du treffsicher erkannt.
Funktioniert jedoch hervorragend und rostet im Gegensatz zu Rohrmatten nicht so schnell wieder ab...
Rohrfrage bezog sich auf die "balkandeutsche" Ostmark.
Weil die dort doch starke Anhänger der Verrohrung mit Einzeladern sind.
@ Sue
Ich
will das zum Glück nicht verrohren, frage mich nur gelegentlich, wie das überhaupt machbar wäre.
Denn mit Stemmen ist da nicht viel! Das ist alles Fachwerk, mit schwankenden Putzüberdeckungen vom Millimeterbereich bis zu einigen cm. Deswegen liegt z.B. die im Bild sichtbare 5x16er Hauptleitung genau an dieser Stelle, weil da ein an einer seiner Längskanten zurückspringender senkrechter Balken grad soviel Platz bot.
Allein dafür müßte ein Rohr von geringfügig mehr als M20 verwendet werden...
Der Rest sind - neben 7x1,5er Steuerleitung - überwiegend 5x2,5 und 5x1,5 (v.a. Ladung und Entladung Öfen), außerdem ein paar 3x2,5 und 3x1,5er. Am dünnsten noch die 1x6 für den örtlichem PA und die Fernmeldeleitungen.
Selbst wenn man es stellenweise verantworten kann, tragende Balkenquerschnitte etwas zu schwächen, hilft das wenig, wenn sich im anschließenden Feld eine Ausmauerung aus elend harten Bruchsteinen und völlig bröseligem Mörtel befindet...
Es wurden hier schon alle Register der Kunst gezogen. Auf dem Bild sieht man nur etwa ein Drittel der Leitungen. Einige weiteren liegen mit der zweiten Hauptleitung (schon überputzt) mehr rechts (da schließt sich ein zweiter UV für die sonstigen Stromkreise an), die übrigen laufen auf der Rückseite der Wand und sind von hinten in die Verteiler eingeführt.
Was die Hölzer angeht:
Das links ist zwar eine UV für Nachtspeicher, aber
das Holz dient nicht als Notbeheizung bei Stromausfall, sondern der Aussteifung des Einbaugehäuses. Uiffi hat es genau erkannt.
Da die Wand in alle Richtungen stark windschief ist und nicht begradigt werden kann (sonst würde die Mauerstärke von 20cm auf über 50cm anwachsen und die verbleibende Durchgangsbreite im Flur zu schmal werden), mußte die UV flächenbündig eingesetzt werde, hängt also oben um ca. 10cm nach vorne. Daß es im Raum auf der anderen Wandseite Sichtfachwerk ist, machte die Sache noch komplizierter. Dort konnten keine die Balken kreuzenden Leitungen verlegt werden.
Manche Abschnitte mußten deshalb in Kanal geführt werden, der Rest UP, einige Abschnitte blieben vorläufig auch AP.
Die Ausfachung des einen Feldes wurde vollständig entfernt, der Verteiler "freischwebend" mit Bindedraht an flurseitig montierten provisorischen Tragleisten aufgehängt und ausgerichtet. Dann zimmerseitig (unter ausschließlicher Verwendung alter Vollziegel) wieder hochgemauert, dabei der Kasten mit eingemörtelt, jedoch die vorgesehenen gangseitigen Leitungsführungen freigelassen (teils mit Pappe abgestellt).
Später erfolgte Zug um Zug die Leitungsverlegung und das Zumauern/Grundputz. Demnächst rückt der Putzer an und richtet die Oberfläche wieder passend zum Bestand her.
Solche Objekte mit ihrem gewissen künstlerischen und planerischen Anspruch eignen sich nicht für handelsübliche "Neubauhandwerker". Es ist eben kaum mehr möglich, auch nur eine einzige nicht eingeplante Leitungskreuzung nachträglich vorzunehmen, weil i.d.R. eine Putzüberdeckung von nur etwa 1cm oberhalb der Mantelleitungen vorhanden sein wird.
Und damit es nicht zu einfach wird, sollten hier große Teile der (erst vor wenigen Jahren erneuerten) Installation bei der Erweiterung wieder mit eingebunden und weiterverwendet werden.
Leider hab ich von vielen dieser kniffligen Details keine Bilder gemacht.