Elektroinstallation im Leningrader Atomkraftwerk

Im Unterforum Stromunfälle - Beschreibung: Unfälle mit Strom und Gefährliches

Elektronik Forum Nicht eingeloggt       Einloggen       Registrieren




[Registrieren]      --     [FAQ]      --     [ Einen Link auf Ihrer Homepage zum Forum]      --     [ Themen kostenlos per RSS in ihre Homepage einbauen]      --     [Einloggen]

Suchen


Serverzeit: 17 2 2025  19:02:46      TV   VCR Aufnahme   TFT   CRT-Monitor   Netzteile   LED-FAQ   Oszilloskop-Schirmbilder            


Elektronik- und Elektroforum Forum Index   >>   Stromunfälle        Stromunfälle : Unfälle mit Strom und Gefährliches

Gehe zu Seite ( Vorherige Seite 1 | 2 | 3 | 4 Nächste Seite )      


Autor
Elektroinstallation im Leningrader Atomkraftwerk
Suche nach: elektroinstallation (1715)

    







BID = 479000

Kurzschlus

Gesprächig



Beiträge: 192
Wohnort: Magdeburg
 

  



Zitat :
sam2 hat am  5 Dez 2007 22:32 geschrieben :


Zitat :

Also wenn es nach mir gänge,würde ich hier noch so ein paar Dinger bauen,damit wir endlich unbhängiger von den Öl und Gasmultis werden!

Da stimme ich Dir völlig zu (naja, vielleicht hätte ich "ginge" geschrieben - und ich würde sie nicht persönlich bauen wollen... ).
Deswegen weise ich in diesem Zusammenhang den "Helden" zumindest für meine Person entschieden zurück!

Und auch der Antwort von Kurzschlus kann ich nicht eindeutig seine grundsätzliche Haltung zu dieser Problematik entnehmen.


Da antworte ich doch gern.

Me.E. sind die grundsaetzlichen Probleme der Atomenergienutzung die ungeklaerte Entsorgung und die zu favorisierenden Reaktortypen.

Ich halte wenig von Siedewasserreaktoren, diese sind quasi Sparreaktoren.

Mein Lieblingsreaktor ist das KKN (Niederaichbach), das letztlich (offiziell?) wegen einer Fehlplanung der Dampferzeuger stillgelegt wurde, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Niederaichbach .
Das Konstruktionskonzept ist bestechend einfach und sicher (Moderator Schwerwasser). Nebenbei waere auch noch einiges an Pu erbruetet worden. Ein paar weitere interessante schematische Zeichnungen finden sich auf http://www.niederaichbach.de/content/right/kernkraftwerk/kkn.htm .

Immerhin sind aehnliche Reaktoren (CANDU) in CDN, IN und anderen Laendern der Welt betrieben worden und werden immer noch betrieben.

Der Vorteil ist der drucklose Betrieb, da kann es keinen Berstunfall eines Druckbehaelters geben (die heutigen DWR arbeiten bei 150-160 bar, das ist keine leichte Aufgabe fuer das Material, erst recht bei dem dauernden Neutronenbeschuss!)

Nach den Schwerwasserreaktoren kommt als naechstes in puncto Zuverlaessigkeit der (ebenfalls drucklose) Schnelle Brueter. Der Nachteil ist das Kuehlmittel (Natrium! brennt explosiv bei Kontakt mit Sauerstoff oder Wasser!). Phenix (F), BN-300 (SU, heute KS) und BN-600 (RU) sind erstaunlich zuverlaessig. Selbst der indische Reaktor in Kalpakkam laeuft recht gut (bei erstaunlich primitiven technologischen Ressourcen!)
Die Probleme mit dem Superphenix liegen IMHO daran, dass die Franzosen den Fehler begangen haben, eine Entwicklungsstufe zu ueberspringen versucht zu haben. Phenix (300MWe) -> Superphenix (1500MWe). Aber auch hier war der "Ausstieg" letztendlich politisch bedingt. Wie in Kalkar auch.

Ebenso politisch bedingt war wohl auch der Ausstieg aus dem Projekt THTR Hamm-Uentrop, in dem Thorium als Brennstoff evaluiert wurde.

Trotz aller Schmaehungen halte ich das Konzept des RBMK ("Tschernobyl-Typ") fuer gar nicht so schlecht. Man muss sich vor Augen halten, dass der Unfall in Tschernobyl verursacht wurde durch eine grandiose Verkettung von unguenstigen-fahrlaessigen Umstaenden. Es wurde ein Versuch unternommen, der allenfalls bei einem Versuchsreaktor akzeptabel gewesen waere, die Belegschaft im Fuehrungsstand war nicht qualifiziert (das waren Leute aus konventionellen Kraftwerken!) und extrem dilettantisch. Die haben wegen der Xenonvergiftung des Reaktors versucht, den Reaktor in Gang zu bringen, indem sie (bis auf 2) alle Steuerstaebe rausgezogen haben, obwohl mindestens 15 grundsaetzlich immer im Reaktor zu verbleiben haben. Hinzu kam ein (hinterher allgemein behobener) Konstruktionsfehler des RBMK, dass die Spitze der Steuerstaebe ueber 15cm aus Graphit bestand. Dadurch wurde, wie der Reaktor (mit nur 2 Steuerstaeben!) instabil wurde, bei der Schnellabschaltung (alle Steuerstaebe einfahren), eine Leistungsexkursion herbeigefuehrt.
Da machte es kaum noch was aus, dass zum Test des Turbinenauslaufes das Notkuehlsystem abgeschaltet und versiegelt wurde.

So sprang die Leistung des Reaktors in dem Moment der Schnellabschaltung von ca. 200MW in den Bereich nahe 100GW. Entsprechend flog das ganze Ding sofort auseinander.

Und dann muss man sich auch noch die baulichen Gegebenheiten vor Augen halten. Die ueblichen RBMK- und WWER-Reaktoren aus Sowjetzeiten sind im Grunde baulich gesehen nichts anderes als Plattenbauten.

Man muss sich nun mal die Frage stellen:
Was waere geschehen, wenn der Tschernobyl-Reaktor in einem "Gehaeuse" wie einem Flakbunker eingebaut waere?

Der Leitturm (der kleine Flakturm) am Zoo sollte gesprengt werden. Man packte 8 Tonnen Sprengstoff rein. Nachdem die Wolke sich verzogen hatte, sah man: Nichts passiert. Er stand immer noch. Man packte also 20 Tonnen Sprengstoff rein. Nachdem die Wolke sich verzog, er stand immer noch, aber ahhh, erste Risse! Also packte man 40 Tonnen Sprengstoff hinein, und endlich kippte er um.
Beim grossen Flakturm am Humboldthain brauchte es 160 Tonnen, um die Haelfte des Dachs wegzubekommen.
(Mehr Angaben konnte ich nicht finden, das ist alles so halb im Dunkeln des Militaergeheimnisses der Alliierten).

So meine ich, dass es sinnvoller waere, anstatt am "Containment" der Atomkraftwerke zu sparen, gerade dort zu investieren.

Ein heutiges Atomei ist max. 1.20m dicker Stahlbeton. Die Waende eines Flakbunkers waren mindestens 2.30m dick., die Decke bis zu 5m dick.

Wir hatten ja bereits 1977 unseren "kleinen GAU" im AKW Gundremmingen A, welches spaeter in Folge verschrottet wurde. Es wurden mindestens einige 1000 Curie Radioaktivitaet an die Umwelt abgegeben (1 Ci = 37 Mrd. Bq). Kein Vergleich zu Tschernobyl, wo es ein paar Megacurie waren. Ein Glueck, dass in Gundremmingen eine Betonkuppel und kein Plattenbau stand!

Zusammengefasst: Bei richtiger Auslegung der AKW (drucklos abgesehen von den austauschbaren Bestandteilen) und richtigem (wenn auch teurem) Einbau in ein stabiles Gehaeuse, waere es wohl kein Problem, AKWs 50 und mehr Jahre zu betreiben. Immerhin ist der aelteste noch in Betrieb befindliche Atomreaktor schon 62 Jahre alt! (Und steht in Moskau...)

Sorry fuer den langen Exkurs... hab mich zuviel mit Atomtechnik beschaeftigt...

BID = 479004

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

 

  

Zur Sicherheit von Fusionsreaktoren:

Ich beziehe mich mal auf den Wikipedia-Artikel (bei nerdigen Themen taugt die ja was ):
http://de.wikipedia.org/wiki/Fusionskraftwerk

Zum Reaktor hin werden nur Lithium und Deuterium (schweres Wasser, evtl. kann das auch im Reaktor selbst hergestellt werden) transportiert, daraus wird dann radioaktives Tritium erbrütet. Von dem Zeug braucht man aber nur sehr wenig; im Reaktor direkt ist es gerade mal ein halbes Gramm (in der ganzen Anlage ein halbes Kilo).
Als Reaktionsprodukt entstehen ungefährliches Helium und schnelle Neutronen.
Wenn man etwas mit schnellen Neutronen beschießt, wird das beschossene Material auch radioaktiv strahlend, sprich, nach einiger Zeit ist auch der Reaktor selbst als Atommüll zu betrachten. Das ist aber bei konventionellen Kernkraftwerken nicht anders.
Diese Reaktorteile müssen aber nur gut 100 Jahre gelagert werden, bis ihre Strahlungsintensität auf ein akzeptables Maß zurückgegangen ist.

Also: Abgebrannte Brennstäbe gibt es nicht, nur nicht-strahlendes Helium (und irgendwann die dicke Neutronenschutzhülle und das Reaktorinnenleben).

Das Maß an Radioaktivität, das während des Betriebes freigesetzt wird, soll auch wesentlich geringer als das, was konventionelle Schmelzreaktoren freigeben.

Außerdem kann ein Fusionsreaktor technisch unmöglich groß BUMM machen. Es ist ja gerade das schwierige, die richtigen Bedingungen für die Fusion zu ermöglichen. Läuft was schief, bricht die Fusion zusammen (und kann sich unmöglich verselbstständigen wie bei einer Kernschmelze).

Hier die Daten des geplanten ITERs aus der Wikipedia:

Gesamtradius: 10,7 Meter
Gesamthöhe: 30 Meter
Plasmaradius: 6,2 Meter
Plasmavolumen: 837 Kubikmeter
Masse des Plasmas: 0,5 Gramm
Magnetfeld: 5,3 Tesla
Maximaler Plasmastrom: 15 Megaampere
Heizleistung und Stromtrieb: 73 Megawatt
Fusionsleistung: 500 Megawatt
Energieverstärkung: 10x
Mittlere Temperatur: 100 Millionen Grad Celsius
Brenndauer jedes Pulses: > 400 Sekunden


Kern- und Teilchenphysik kriege ich erst im nächsten Jahr an der Uni, dann kann ich gerne nochmal ausführlicher antworten


Gruß, Bartho

BID = 479005

Kurzschlus

Gesprächig



Beiträge: 192
Wohnort: Magdeburg


Zitat :
elektrolurch hat am  5 Dez 2007 23:12 geschrieben :

Was soll´s. In der Atomanlage Mayak (Tscheljabinsk 65) blieb die Sauerei regional begrenzt und kein Schwanz kümmert sich heute mehr drum, obwohl da viel mehr rausgepufft ist als in Tschernobumms.

Ja, angeblich bis 20 Megacurie!


Zitat :
Kleinspannung hat am  5 Dez 2007 23:19 geschrieben :

Stimmt das,das bei Kernfusion keine Radioaktiven Abfallprodukte bzw. Strahlung entsteht? (mein ungesundes Halbwissen gibt leider nichts dazu her)

Leider nicht.
Bei der Kernfusion entsteht extrem harte und energiereiche Strahlung. Der Neutronenbeschuss und die Gammastrahlung ist eine enorme Belastung fuer das Material. Das wird dadurch selbst aktiviert.
Abgesehen davon ist die mechanische Belastung fuer den Torus enorm, denn das Magnetfeld, das notwendig ist, um das Plasma zusammenzuhalten, ist so stark, dass der Torus sich maechtig zusammenzieht und verformt dabei. Ein echtes Problem, denn das Material wird bei dem Neutronenbeschuss schnell sproede.

Im Zusammenhang mit dem enormen Strahlungsbeschuss eines der grossen ungeloesten Probleme der Kernfusion.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Kurzschlus am  6 Dez 2007  0:04 ]

BID = 479010

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13373
Wohnort: Tal der Ahnungslosen

Danke Jungs,für die Horizonterweiterung.
Ich muß noch viel lernen

_________________
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

BID = 479021

ALF2000

Schriftsteller



Beiträge: 824
Wohnort: Rathenow / Brandenburg
ICQ Status  

Wenn man so die ganzen berichte liest...sei es in DE wenn manche dübel falschherum montiert wurde oder so....oder sei es im ausland weilse veraltet sind oder gar wie beim threadstarter ,,, kurz vorm einbrechen sind .... da heisst es wohl echt wieder.... es lebe hoch...der eigene atomschutzbunker...

_________________
...TGL geltend bei mir ...

Ich uebernehme keinerlei haftung fuer meine buschstabenzauberei . wenn wem irgendetwas stoeren möchte kann er sich ber PN bei mir melden ^.^
[img]http://www.cosgan.de/images/more/schilder/039.gif[\img]
das alf

BID = 479026

Bartholomew

Inventar



Beiträge: 4681

Zu den Dübeln:
Es gibt Dübel, die sind bauaufsichtlich zugelassen, d.h., denen liegt ein Zettel bei, wo draufsteht, wofür sie geeignet sind, und welche Belastungsgrenzen sie haben. Diese Dübel sind teurer, aber sehr sicher. Daher dürfen nur solche Dübel für sicherheitskritische Befestigungen verwendet werden (da reicht kein normaler guter Fi***er-Dübel).

Das sind die Dübel, die grundsätzlich von Fent... *aufdieZungebeiß* ... äh, lassen wir das


Zum Atomschutzbunker:
Irgendwo habe ich hier noch 'ne Broschüre vom Staat aus KaltKriegsZeiten rumliegen, wo für Laien verständlich erklärt wird, wie man sich einen Behelfsbunker einrichtet... Nicht das Campingklo vergessen!


Gute Nacht allerseits.


Nachtrag:
Ist schon bekannt, wann Peru mit dem Bau seines ersten KKW beginnt?

Das hier ist mein "Heimatkraftwerk", da kann ich vom Dachfenster aus draufgucken:
http://www.industcards.com/grohnde.jpg
Man beachte die idyllische Landschaft

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Bartholomew am  6 Dez 2007  1:03 ]

BID = 479212

Topf_Gun

Schreibmaschine



Beiträge: 1236

Die BBC hat einen Film gedreht, welcher die Auswirkungen einer 1Mt Explosion 3km über St. Pauls zeigt und welcher Bunker welchen Schutz bietet

Bei Youtube zu finden unter den Suchbegriff
"Nuclear War: A Guide To Armageddon"

Und Viedeos über die Zivilverteidigung findet mann durch den Suchbegriff
"Protect and Survive"

GRuß Topf_Gun

_________________
Die Sonne, sieh, geht auf und nieder,
täglich weicht die Nacht dem Licht,
alles sieht man einmal wieder,
nur verborgtes Werkzeug nicht!

BID = 479226

Kleinspannung

Urgestein



Beiträge: 13373
Wohnort: Tal der Ahnungslosen


Zitat :
Bartholomew hat am  6 Dez 2007 00:56 geschrieben :

Ist schon bekannt, wann Peru mit dem Bau seines ersten KKW beginnt?

Frag doch Sometimes mal.Bei seinen ganzen Aktivitäten würde es mich nicht wundern,wenn er das als nächstes plant

_________________
Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)

BID = 479569

powersupply

Schreibmaschine



Beiträge: 2921
Wohnort: Schwobaländle

Naja
Wenn ichs richtig gelesen habe wird sich das KKW- oder meinetwegen auch AKW-Problem bis in 50 - 60 Jahren auch erledigt haben.
Denn dann geht das Uran auch so allmählich zur Neige und wir werden doch die Kerzen aus dem Keller holen müssen sofern die nicht bis dahin wegen der hohen Rußbelastung verboten werden

@kurzschluß: Danke für die ausführliche Exkursion in die Welt der Atomtechnik.:super

powersupply

BID = 479833

elektrolurch

Gesprächig



Beiträge: 183
Wohnort: Heidelberg


Zitat :
Zum Atomschutzbunker:
Irgendwo habe ich hier noch 'ne Broschüre vom Staat aus KaltKriegsZeiten rumliegen, wo für Laien verständlich erklärt wird, wie man sich einen Behelfsbunker einrichtet... Nicht das Campingklo vergessen!


Wozu Atomschutzbunker? Schon in den 50er Jahren wurde in den USA gezeigt, dass man einen Atomschlag auch unter einem Tischtuch oder einer Zeitung überleben kann. Duck and cover:

http://www.youtube.com/watch?v=C0K_LZDXp0I


BID = 479842

Primus von Quack

Unser Primus :)
nehmt ihn nicht so ernst




Beiträge: 7431

...dabei gehts nicht ums Überleben sondern darum seine Augen vor dem Lichtblitz zu schützen


...gegen die Auswirkungen von der Hitzewelle, der Druckwelle,

dem Elektromagnetischen Impuls, der Strahlung, ..........
hilft eine Zeitung nur wenn sie aus 5 m Stahlbeton mit Bleiaushüllung und 100m unter der Erde ist


_________________
...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!

BID = 479868

Kurzschlus

Gesprächig



Beiträge: 192
Wohnort: Magdeburg


Zitat :
powersupply hat am  8 Dez 2007 08:33 geschrieben :

Naja
Wenn ichs richtig gelesen habe wird sich das KKW- oder meinetwegen auch AKW-Problem bis in 50 - 60 Jahren auch erledigt haben.
Denn dann geht das Uran auch so allmählich zur Neige und wir werden doch die Kerzen aus dem Keller holen müssen sofern die nicht bis dahin wegen der hohen Rußbelastung verboten werden


Genau deswegen finde ich den Ansatz der Natururan-Reaktoren auch so gut - man braucht keine energieaufwendige Anreicherung und nutzt das ganze Uran, anstatt Mengen an Abfalluran zu produzieren.

BID = 479878

Topf_Gun

Schreibmaschine



Beiträge: 1236

Ob angereichert oder nicht spielt für den Verbrauch an Uran keine Rolle.

Uran besteht aus 99,3% U-238, welches im Reaktor nicht spaltbar ist.
Die restlichen 0,7% U-235 ist spaltbar.

Um mit Natururan eine Kettenreaktion zu erzeugen, kann mann keinen Leichtwasserreaktor verwenden. (zu große neutronenabsorbtion durch den normalen Wasserstoff im Wasser).

Um Natururan zu spalten benötigt mann Graphit oder Schwerwassermoderierte Reaktoren.

Es ist aber möglich, Brutreaktoren zu betreiben. Selbst nomale Leichtwasserreaktoren brüten etwas. Besteht ein Brennstab vor dem einsetzen in den Reaktor aus 96% U-238 und 4%U-235
Nach dem Abbrand besteht der Brennstab aus 1% U-235, 1% Pu-239, 4% Spaltprodukte und 94% U-238.
Es entstanden 2% Pu-239, wovon 1% gespalten wurde.

Die Gleiche zusammensetzung erhält man auch dann, wenn mann MOX-Brennelemente einsetzt, diese Ersetzen einen Teil des U235 durch Pu-239 ersetzen. Außerdem Kann mann Natururan mit ca 5% Pu aus der Wiederaufarbeitung anrechern und die Brennstäbe im Reaktor verwenden (ohne Umbau der KKW ca 10% der Brennstäbe möglich)


Aus U-238 (Welches wir ja 140 mal mehr haben als das U-235) kann spaltbares Pu-239 erbrüten. Dazu ist aber die Wiederaufarbeitung nötig.

Aus Th-232 kann spaltbares U-233 erbrütet werden. Davon haben wir aber 4 mal soviel wie Uran.

Das macht bei einer Reichweite von 50 Jahren (nur mit U-235) maximal 35000 Jahren. Gut es wird weit weniger sein, aber 5000 Jahre Reichweite sollten auf jeden Fall drinn sein.

GRuß Topf_Gun



_________________
Die Sonne, sieh, geht auf und nieder,
täglich weicht die Nacht dem Licht,
alles sieht man einmal wieder,
nur verborgtes Werkzeug nicht!

BID = 479942

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Kurzschlus hat am  5 Dez 2007 23:53 geschrieben :


....Trotz aller Schmaehungen halte ich das Konzept des RBMK ("Tschernobyl-Typ") fuer gar nicht so schlecht. Man muss sich vor Augen halten, dass der Unfall in Tschernobyl verursacht wurde durch eine grandiose Verkettung von unguenstigen-fahrlaessigen Umstaenden. Es wurde ein Versuch unternommen, der allenfalls bei einem Versuchsreaktor akzeptabel gewesen waere, die Belegschaft im Fuehrungsstand war nicht qualifiziert (das waren Leute aus konventionellen Kraftwerken!) und extrem dilettantisch. ...
Das soielt doch alles keine Rolle.
Der Unfall ist nunmal passiert und damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass so ein Reaktortyp in die Luft fliegt, =1.

Zum Glück war in Tschernobyl viel Gegend drum rum und es musste nur eine nicht ganz kleine Stadt aufgegeben werden.
Willst du ausprobieren welche Folgen es hat, wenn der nächste solche Reaktor, egal ob wegen personeller oder technischer Mängel, direkt vor deiner Haustür explodiert ?



Zitat :

Was waere geschehen, wenn der Tschernobyl-Reaktor in einem "Gehaeuse" wie einem Flakbunker eingebaut waere?
Die Brocken wären nur etwas weiter geflogen.




_________________
Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 479951

elektrolurch

Gesprächig



Beiträge: 183
Wohnort: Heidelberg


Zitat :
Zitat :
Kurzschlus hat am 5 Dez 2007 23:53 geschrieben :
--------------------------------------------------------------------------------



....Trotz aller Schmaehungen halte ich das Konzept des RBMK ("Tschernobyl-Typ") fuer gar nicht so schlecht. Man muss sich vor Augen halten, dass der Unfall in Tschernobyl verursacht wurde durch eine grandiose Verkettung von unguenstigen-fahrlaessigen Umstaenden. Es wurde ein Versuch unternommen, der allenfalls bei einem Versuchsreaktor akzeptabel gewesen waere, die Belegschaft im Fuehrungsstand war nicht qualifiziert (das waren Leute aus konventionellen Kraftwerken!) und extrem dilettantisch. ...


ich meine mal gehört zu haben, dass beim RBMK-Reaktor der positive "Dampfblasenkoeffizient" (void-Koeffizient) und die Kompliziertheit (viele einzelne Kühlkanäle) die Hauptursache des Unfalls war. Diese Dinge sind aber konstruktionsbedingt.



[ Diese Nachricht wurde geändert von: elektrolurch am  9 Dez 2007 15:07 ]


Vorherige Seite       Nächste Seite
Gehe zu Seite ( Vorherige Seite 1 | 2 | 3 | 4 Nächste Seite )
Zurück zur Seite 0 im Unterforum          Vorheriges Thema Nächstes Thema 


Zum Ersatzteileshop


Bezeichnungen von Produkten, Abbildungen und Logos , die in diesem Forum oder im Shop verwendet werden, sind Eigentum des entsprechenden Herstellers oder Besitzers. Diese dienen lediglich zur Identifikation!
Impressum       Datenschutz       Copyright © Baldur Brock Fernsehtechnik und Versand Ersatzteile in Heilbronn Deutschland       

gerechnet auf die letzten 30 Tage haben wir 23 Beiträge im Durchschnitt pro Tag       heute wurden bisher 16 Beiträge verfasst
© x sparkkelsputz        Besucher : 183070771   Heute : 5999    Gestern : 18294    Online : 488        17.2.2025    19:02
3 Besucher in den letzten 60 Sekunden        alle 20.00 Sekunden ein neuer Besucher ---- logout ----viewtopic ---- logout ----
xcvb ycvb
0.0522711277008