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Heute vor 40 Jahren gab es die ersten Farbfernseher zu kaufen |
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yagosaga Gesprächig
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Beiträge: 110 Wohnort: Braunschweig
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BID = 440578
Varaktor Schreibmaschine
Beiträge: 1007 Wohnort: Stadtodendorf
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Hallo yagosaga, deine Links werde ich mir mal in Ruhe ansehen, wird bestimmt sehr interessant.
Frage: Hast du gute Infos zur Farbfersehentwicklung zwischen 1935 bis 1939 in DL? Habe da mal was gelesen, dass deutsche Firmen schon sehr aktiv gewesen sein sollen, aber dann waren Kanonen wohl wichtiger
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yagosaga Gesprächig
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Beiträge: 110 Wohnort: Braunschweig
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Zitat :
| Frage: Hast du gute Infos zur Farbfersehentwicklung zwischen 1935 bis 1939 in DL? Habe da mal was gelesen, dass deutsche Firmen schon sehr aktiv gewesen sein sollen, aber dann waren Kanonen wohl wichtiger |
In Kürze:
Otto von Bronk hatte bereits 1902 ein Patent auf die Übertragung farbiger Bilder angemeldet, dessen Signale in den drei Grundfarben übertragen werden. Sein "Verfahren und eine Vorrichtung zum Fernsichtbarmachen von Bildern bzw. Gegenständen unter vorübergehender Auflösung der Bilder in parallele Punktreihen" ist Ausgangspunkt für das NTSC-Farbfernsehen der USA geworden.
Der Schotte John Logie Baird hatte 1928 erste Farbübertragungen mit der Nipkowscheibe realisiert.
Otto von Bronck und Walter Bruch experimentierten 1936 mit Farbfernsehen.
John Logie Baird führte 1941 die erste High-Definition Farbfernseh-Übertragung mit 600 Zeilen durch:
http://www.bairdtelevision.com/colour.html
http://www.tvhistory.tv/1941-BAIRD-COLORa.jpg
http://www.tvhistory.tv/1941-BAIRD-COLORb.jpg
http://www.tvhistory.tv/1941-Baird-Color-Pg171.JPG
Sein System war damals revolutionär, insbesondere seine Farbbildröhre, die ohne die hohen Strahlstromberluste der Schattenmaskenbildröhre arbeitete, es ging aber in den Kriegswirren völlig unter.
Zitat aus
http://www.modocom.de/akademie/vortrag_fernsehgeschichte.htm
Zitat :
| An der Anwendung dieses Maxwell'schen Prinzips auf die Fernsehtechnik hatten bereits Pioniere wie Nipkow gearbeitet, der bereits in seiner Patentschrift von Farbauflösung spricht. Auch Baird, Otto von Bronk und Herbert E. Ives beschäftigten sich mit diesem Problem. Zudem beschrieben Frankenstein und Jaworski schon 1904 ein mechanisches Farbfernsehen. 1936 begann der Amerikaner Peter Goldmark bei der CBS an einem System zu arbeiten, das die drei Grundfarben nacheinander abtastete. Im Jahr 1938 entwickelte der deutsche Werner Flechsig die sog. Schattenmaskenröhre. Es handelt sich bei dieser um eine Fernsehröhre, deren Schirm aus einer Vielzahl von rot-blau-grünen Farbpunkten bestand. An Stelle eines einzigen Elektronenstrahls ließ Flechsig drei Strahlen, also für jede Grundfarbe einen, durch eine vor dem Schirm liegende Lochmaske fallen. |
Viele Grüße von
Eckhard
_________________
Richtige Fernseher haben Röhren.
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yagosaga Gesprächig
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Dazu kann ich auch noch was beisteuern: den Beginn der ersten Farbfernsehsendung der ARD vom 26.8.1967 auf einem Farbfernseher von damals wiedergegeben:
http://www.youtube.com/watch?v=11XMda-7pMA
Leider ist das Band ziemlich gealtert, daher sind viele Störzonen im Bild.
Es grüßt Eckhard
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Richtige Fernseher haben Röhren.
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Varaktor Schreibmaschine
Beiträge: 1007 Wohnort: Stadtodendorf
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Nun wird es aber für mich wirklich Zeit mich bei dir für die Info zu bedanken.
Als das mit der Farbe in DL losging,
lernte ich gerade die ersten
Sätze lesen und schreiben. Da mich aber
TV-Technik schon damals interessierte,
ging ich oft auf den Dachboden, um die dortige
riesige Antenne zuweilen zu drehen um auch das
damalige sogenannte Ost-Fernsehen
zu schauen, das "Sandmännchen". Ich meine mich
erinnern zu können, dass die ersten TV
Farbtestbilder
bereits vor der Startsendung
mit dem Bundeskanzler ausgestrahlt wurden. oder irre ich mich da?
Das muss ja noch lange
vor Auslieferung der ersten Farbgeräte
für den Einzelhandel
erfolgt sein, denn Kunden wollten doch sicher
schon mal Farbe auf einem TV im Laden sehen
vor dem Kauf.
Wann könnte etwa das erste Mal ein
Farb-Testbild auf einem damaligen
normalem TV-Kanal gesendet worden sein. Die
Fernsehhändler damals hatten doch sicher kaum
Farb-Testbildgeneratoren.
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BID = 445775
yagosaga Gesprächig
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Beiträge: 110 Wohnort: Braunschweig
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Zitat :
| Als das mit der Farbe in DL losging,
lernte ich gerade die ersten Sätze lesen und schreiben. |
War bei mir genauso, ich bin Jahrgang 1960.
Zitat :
| Ich meine mich erinnern zu können, dass die ersten TV
Farbtestbilder bereits vor der Startsendung mit dem Bundeskanzler ausgestrahlt wurden. oder irre ich mich da? Das muss ja noch lange
vor Auslieferung der ersten Farbgeräte für den Einzelhandel
erfolgt sein, denn Kunden wollten doch sicher schon mal Farbe auf einem TV im Laden sehen vor dem Kauf. Wann könnte etwa das erste Mal ein
Farb-Testbild auf einem damaligen normalem TV-Kanal gesendet worden sein. |
M.W. war das bereits 1965. Die Farbtestsendungen wurden vormittags ausgestrahlt, und als Empfänger benutzte man amerikanische Farbfernseher, die ein Zusatzmodul für PAL enthielten. Ein größeres Problem war die schwache Leuchtkraft der damaligen Farbbildröhren. Farbfernsehvorführungen fanden grundsätzlich konspirativ und im Dunkeln statt.
Gruß
Eckhard
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Richtige Fernseher haben Röhren.
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BID = 445864
faustian.spirit Schreibmaschine
Beiträge: 1388 Wohnort: Dortmund
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Mich wundert es ja dass nie versucht wurde die Schattenmaske durch Elektronik zu ersetzen...
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BID = 445890
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
faustian.spirit hat am 26 Jul 2007 10:10 geschrieben :
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Mich wundert es ja dass nie versucht wurde die Schattenmaske durch Elektronik zu ersetzen...
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Hallo Faustischer Spiritus,
ist nicht die Trinitron-Röhre so etwas was du meinst?
Die Lochmasken waren anfänglich sehr teuer und
ich erinnere mich noch an die ersten Beschreibungen
in der Funkschau, da war Trinitron noch als billigeres
System angedacht. Tempora mutantur...
Gruß
Georg
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BID = 445912
faustian.spirit Schreibmaschine
Beiträge: 1388 Wohnort: Dortmund
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Bei Trinitron habe ich ja immer noch drei Kanonen oder? Ich dachte eher daran, mit einer Kanone und einem von der Strahlauslenkung abhängigen Multiplexer zu arbeiten... ja ich weiss, wäre aufwendig zu kalibrieren.
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BID = 445917
elektrolurch Gesprächig
Beiträge: 183 Wohnort: Heidelberg
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Zitat :
| Ich meine mich erinnern zu können, dass die ersten TV
Farbtestbilder bereits vor der Startsendung mit dem Bundeskanzler ausgestrahlt wurden. oder irre ich mich da? Das muss ja noch lange
vor Auslieferung der ersten Farbgeräte für den Einzelhandel
erfolgt sein, denn Kunden wollten doch sicher schon mal Farbe auf einem TV im Laden sehen vor dem Kauf. Wann könnte etwa das erste Mal ein Farb-Testbild auf einem damaligen normalem TV-Kanal gesendet worden sein. |
Soviel ich weiß, gab es als Vormittagsprogramm (ansonsten gab es in dieser Zeit morgens kein Programm wie heute üblich) nicht nur Testbilder, sondern ganze Filme in Farbe. Als Vorspann kam im ARD das auch hier nach dem Startschuß gezeigte
Zitat :
| http://www.youtube.com/watch?v=X2-Zzrmut-Q |
und im ZDF ein farbiger Würfel, der sich um sich selbst drehte.
Bei Schwarzweißsendungen wurde auch später im regulären Betrieb der Burst abgeschaltet. Die damaligen Farbgeräte schalteten z.T. bei Abwesenheit des Burstes den Weißwert um, so daß das Bild, wie von den Schwarzweißgeräten gewohnt, leicht blaustichig war.
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BID = 445965
Varaktor Schreibmaschine
Beiträge: 1007 Wohnort: Stadtodendorf
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"Bei Schwarzweißsendungen wurde auch später im regulären Betrieb der Burst abgeschaltet."
Und die Techniker der Geräte-Hersteller wussten
wohl sehr genau, warum (gab es da vielleicht
mal Bedenken, was die betriebsbedingte
Langzeitbelastung in der Farbaufbereitungsstufe
der damaligen Geräte anging?)
Jedenfalls der alte SW-Kasten wußte
eh nix von einem Burst.
PS: Es muss für die Techniker
damals furchtbar gewesen sein,
ein SW-kompatibles Farbfernsehen
zu entwerfen zudem ähnliche
Kompatibilitätsprobleme in Amerika ja schon
längst bekannt waren. ... never the same c....
Gruss Klaus
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BID = 446037
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Nicht furchtbar, sondern (im Gegensatz zu heute) selbstverständlich!
Und jenes NTSC-Problem hat auch nichts mit der s/w-Kompatibilität zu tun.
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BID = 446099
yagosaga Gesprächig
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Zitat :
faustian.spirit hat am 26 Jul 2007 16:11 geschrieben :
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Bei Trinitron habe ich ja immer noch drei Kanonen oder? Ich dachte eher daran, mit einer Kanone und einem von der Strahlauslenkung abhängigen Multiplexer zu arbeiten... ja ich weiss, wäre aufwendig zu kalibrieren.
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Die Trinitron-Röhre hat eine Elektronenkanone mit drei Kathoden innen.
Eckhard
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Richtige Fernseher haben Röhren.
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BID = 446280
elektrolurch Gesprächig
Beiträge: 183 Wohnort: Heidelberg
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der meiste Hirnschmalz bei der Entwicklung der Farbfernsehsysteme wurde zweifellos von den Amis geleistet, denn auch das PAL-System fußt letztendlich darauf. Man hat beim PAL nur eine Schwachstelle von NTSC ausgemerzt und die durch Phasenfehler bedingten Farbtonfehler, für die das Auge sehr empfindlich ist, in für das Auge kaum bemerkbare Amplitudenfehler (Farbsättigungsfehler) umgewandelt. Dafür hat man sich wieder andere Nachteile eingefangen, zb. die Achtersequenz, die den elektronischen Schnitt verkomplizierte.
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BID = 446714
dudeldi Gesprächig
Beiträge: 127
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-Wir hatten den tollen Blaupunkt mit dem Regenbogenrad (siehe Threadstart) für die Farbsättigung. Hat bis Ende der 80er seinen Dienst bei meinen Eltern verrichtet. Allerdings konnte man nur bei zu´en Rolladen gucken.
-Zum mechanischen Fernsehen: Da hat mal jemand Platten eines Home-recording system gefunden, wo jemand in den 20ern die Fernsehsendung nach Byrd mitgeschnitten (im wahrsten Sinne des Wortes) hat. Die "Filme" gabs mal im Netz als Videos. Hab den Link leider verbummelt...
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