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Besserer Gesamtwiderstand bei mehr Stahl im Boden? |
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BID = 368386
brody Achtung Dieser user postet unter verschiedenen Namen
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Hallo,
ich glaube ich habe da einen Denkfehler.
Es heißt doch immer, dass z.B. der Gesamterdungswiderstand einer Anlage dadurch verbessert wird, wenn mehr leitendes Material (z.B. Rundstahl) im Erdreich zur Verfügung steht.
ABER:
Ist z.B. ein Kreuzerder mittels Rundstahl mit der PAS verbunden, dann wird doch der Widerstand durch den zusätzlichen Rundstahl eher höher, anstatt niedriger. Ohne diese Rundstahlverbindung hätte man doch gar keinen Widerstand, also 0 Ohm auf der Strecke Kreuzerder/PAS!
Wo liegt denn da jetzt mein Denkfehler?
Danke und Grüße
brody |
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BID = 368402
wome Schreibmaschine
Beiträge: 1252
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Lieber Brody,
ich fürchte, dass Du Dir die Begriffe "Elektrischer Widerstand" und "Elektrische Leitfähigkeit" noch nicht ausreichend erarbeitet hast. Dazu gibt im Netz so viele Seiten für jedes Ausgangsniveau, dass ich dir Guggel und Wikipedia wärmstens empfehlen möchte.
Danach kannst Du Dich ja ggf. wieder melden.
Zu deinem Text, er könnte folgendermaßen lauten: "Ohne diese Rundstahlverbindung hätte man doch einen recht hohen Widerstand zwischen ...."
[ Diese Nachricht wurde geändert von: wome am 11 Sep 2006 11:21 ] |
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BID = 368409
blademaker Schriftsteller
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Beiträge: 587 Wohnort: Schwalmstadt
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Wie kommst du darauf das der Widerstand 0 wäre wenn man keine Verbindung hat? Weil dein Messgerät nichts anzeigt? Dann interpretierst du denn Messwert falsch. Das bedeutet nicht 0 sondern unendlich! Bzw. MOhm (MegaOhm) oder noch höher, halt Werte die das Gerät nicht mehr erfassen kann.
Wenn du nun mehrere Leiter anschließt, ist dies eine Parallelschaltung (=> nebeneinader), du gehst von Reihenschaltung(=> hintereinader) aus.
Bsp. die Leiter haben einen Widerstand von 100 Ohm.
Bei Reihenschaltung addieren sich die Werte, sprich zwei Leiter:
100 Ohm + 100 Ohm = 200 Ohm
da wir aber Parallelschaltung haben werden die Werte folgendermaßen errechnet:
durch die Parallelschaltungen werden die Ströme auf beide Erder verteilt, womit sich ihr Wert halbiert.
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BID = 368419
brody Achtung Dieser user postet unter verschiedenen Namen
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Hallo,
evtl. habe ich mich auch etwas falsch ausgedrückt.
Angenommen ich schlage einen Kreuzerder ein. Diesen verbinde ich mittels einem Rundstahl (Länge 25m) mit der PAS.
In einem zweiten Versuch wechsle ich diesen Rundstahl gegen eine Kupferleitung mit Schutzmantel (z.B. NYY) aus.
Nun ist es ja so, dass die Kupferleitung ein besserer Leiter als Stahl ist und somit doch auch einen niedrigeren
Widerstand besitzen muss.
Behauptet wird aber, dass der Gesamterdungswiderstand der Anlage gerade bei Verwendung der Stahlverbindung sinkt.
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BID = 368426
Ltof Inventar
Beiträge: 9347 Wohnort: Hommingberg
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Das wird wohl daran liegen, dass ein unisolierter Rundstahl einen nicht unerheblichen Anteil an der Leitfähigkeit zum Erdreich beiträgt. Ein isolierter Kupferleiter stellt lediglich die Verbindung zum Erder her, hat selbst aber keine leitende Verbindung zum Erdreich.
Oder?
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 368431
BlackLight Inventar
Beiträge: 5335
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Zitat : brody hat am 11 Sep 2006 12:03 geschrieben :
| Nun ist es ja so, dass die Kupferleitung ein besserer Leiter als Stahl ist und somit doch auch einen niedrigeren
Widerstand besitzen muss. |
Ich hab keine Ahnung, will aber auch was sagen:
1. Der größte Widerstand kommt sowieso vom Erdreich, somit es es im Prinzip egal, ob man nun Stahl oder etwas bessere leitendes Kupfer nimmt.
(Bei einer Reihenschaltung bringt es nichts nur einen Widerstand sehr klein zu machen.)
2. Kuper ist weicher als Stahl, schlag also mal einen Kupferstab ein ohne ihn groß zu deformieren.
3. Kuper ist teuere als Eisen.
4. Kuper oxidiert und ich weiss nicht, wie gut leitfähig Kupferoxid ist. Bei Stahl hat man das Problem nicht oder man packt etwas Zink drauf.
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BID = 368439
brody Achtung Dieser user postet unter verschiedenen Namen
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Ja ok, die Leitfähigkeit des Erdreichs im Bereich des verlegten Rundstahls wird erhöht.
Aber durch die schlechtere Leitfähigkeit von Stahl gegenüber Kupfer müsste sich doch der Gesamt-Erdungswiderstand der Anlage erhöhen, wenn die Verbindungen anstatt mit Kupfer, mit Stahl ausgeführt sind, oder etwa nicht?
Grüße
brody
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BID = 368452
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Hallo
Also der Erdungswiderstand sinkt, weil durch die sagen wir mal 25m Rundstahl eine größere Kontaktfläche zur Erde besteht!
Wenn du einen isolierten Rundstahl nehmen würdest und den gleichen Querschnitt CU (NYY) dann wäre der CU-Leiter klar im Vorteil!
@blademaker
Bitte schau deine Rechnung nochmals an!
Shark1
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BID = 368612
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7407
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...anderes Beispiel
...wenn ein 2,5m langer Erder eingeschlagen wird und mit einem 25m langen NYY-J 1*16mm² angeschlossen wird, hast du einen 2,5m langen Erder *wassonst*
...wenn dagegen ein 2,5m langer Erder eingeschlagen wird und mit einem 25m (wovon sagen wir 20m in Erde und 5m im Keller
liegen) langen 10mm Rundstahl (=75mm² ! ! ! ) oder 3,5*30mm Flachstahl (=105mm² ! ! ! ) angeschlossen wird, hast du einen
22,5m langen Erder *boohhrr*
...vergleiche nun die Leitwerte von "16mm² Kupfer", "75mm² Stahl" und "105mm² Stahl" und wundere dich nicht zu viel
_________________
...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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BID = 368672
blademaker Schriftsteller
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Beiträge: 587 Wohnort: Schwalmstadt
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Zitat :
shark1 hat am 11 Sep 2006 13:23 geschrieben :
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@blademaker
Bitte schau deine Rechnung nochmals an!
Shark1
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Äh, natürlich hast du recht, konnte meinen Fehler aber leider nicht mehr editieren, hab erst beim zweiten Mal draufgucken die Verwechselung bemerkt.
Hatte dir Formel nur noch teilweise im Kopf, hätte sie doch lieber nochmal im Taschenrechner duchtippen sollen...
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BID = 368722
brody Achtung Dieser user postet unter verschiedenen Namen
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Danke für Eure Bemühungen... aber irgendwo hängt's noch...
Grundsätzlich hat Stahl einen wesentlich schlechteren Leitwert als Kupfer.
Und ein z.B. 25m langer Rundstahl im Erdreich hat doch auch einen Widerstand, warum soll dann der Gesamtwiderstand der Anlage gesenkt werden?
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BID = 368726
Ltof Inventar
Beiträge: 9347 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
brody hat am 12 Sep 2006 09:15 geschrieben :
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... aber irgendwo hängt's noch...
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Dann rechne doch!
Welchen Querschnitt hat Dein Rundstahl?
@Primus
Sind Deine Beispiele übliche Querschnitte für diese Anwendung?
Gruß,
Ltof
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(Hanlon’s Razor)
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BID = 368742
BlackLight Inventar
Beiträge: 5335
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Zitat : brody hat am 12 Sep 2006 09:15 geschrieben :
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Und ein z.B. 25m langer Rundstahl im Erdreich hat doch auch einen Widerstand, warum soll dann der Gesamtwiderstand der Anlage gesenkt werden? |
Weil der Widerstand des Erdreichs größer ist.
Aber da der Stahlleiter viel Erdreich berührt, sinkt der Widerstand. (Vergleiche Parallelschaltung von gleichen Widerständen.)
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BID = 368754
brody Achtung Dieser user postet unter verschiedenen Namen
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Also meiner Rechnung nach hätte z.B. ein 20m langes 16mm²-Kupferkabel einen elektr. Widerstand von 0,028Ohm.
Entsprechend ein 20m langer Rundstahl mit 75mm² einen elektr. Widerstand von 0,03Ohm. Also kann man sagen, beide besitzen den gleichen elektr. Widerstand und somit auch den gleichen Leitwert!
Also erstmal kein Unterschied!
Zitat :
| Aber da der Stahlleiter viel Erdreich berührt, sinkt der Widerstand. (Vergleiche Parallelschaltung von gleichen Widerständen.)
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D.h. ich müsste den Widerstand der Erde als den einen, und den elektr. Widerstand des Stahls als den anderen Widerstand in die Formel einsetzen.
Warum aber dann Parallelschaltung von gleichen Widerständen?
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BID = 368774
BlackLight Inventar
Beiträge: 5335
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Zitat : brody hat am 12 Sep 2006 12:10 geschrieben :
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D.h. ich müsste den Widerstand der Erde als den einen, und den elektr. Widerstand des Stahls als den anderen Widerstand in die Formel einsetzen. |
Aber in die Formel der Reihenschaltung.
Zitat :
| Warum aber dann Parallelschaltung von gleichen Widerständen? |
Je länger der Rundstahl, desto mehr Erde berührt er und desto kleiner wird am Anfang auch der Widerstand.
Also 1m Erdreich-Stahl hat einen Widerstand von x Ohm, bei y Meter ergibt sich dann irgendwas Richtung x/y Ohm.
(Und das müsste die Formel für die Parallelschaltung von gleichen Widerständen sein.)
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