Danke für deine Einschätzung elo22.

Und nu;
Rechnung nicht bezahlen, reklamieren oder was wäre der nächste richtige Schritt?

Na, logischerweise, Dir zu überlegen, wie alternativ die Leitungsführung für eine korrekte Ableitung möglich wäre...

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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

Ja nun sam,
im Grunde hätte ich doch von einem Fachmann eine vernünftige (VDE-gerechte) Anbindung erwarten dürfen, oder nicht?

Elo22 meinte ja wohl auch nur, dass diese Verbindung in 4mm² erfolgen muss – ist es denn auch tatsächlich so?

Zitat :

Na, logischerweise, Dir zu überlegen, wie alternativ die Leitungsführung für eine korrekte Ableitung möglich wäre...

Wäre das nicht eigentlich Aufgabe des Elektrikers?

Obs erlaubt ist, weiß ich nicht, technisch gesehen ist es aber kein Problem.

Man bedenke, dass die Kombiableiter für Netz/Telefon von führenden Herstellern auch den PE der Schukosteckdose zur Ableitung verwenden (gängige Zwischenstecker). PE fest anschließen und gut ist...

Der Querschnitt des PE muss in der Regel höher sein, als der Querschnitt der zu schützenden Leitungen. Das ist bei 1,5mm² ja der Fall!

Edit: Die Steckdose muss natürlich als TNS ausgeführt sein - klassisch genullt ist sch****!

Ach ja: falls Du DSL hast, reicht der Blitzductor nicht. Da braucht es einen weiteren in der Leitung vom Splitter zum Modem!

MfG, Fenta

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Fentanyl am 19 Jul 2006 14:17 ]

Elo hat schon Recht:
Der Schutzleiter darf für solche Zwecke schon generell nicht verwendet werden (also unabhängig vom Querschnitt). Für separate Fernmeldeerdungsleitungen beträgt der absolute Mindestquerschnitt 2,5mm². Damit die Ableiter vernünftig funktionieren, können aber auch größere Querschnitte nötig sein. Näheres sagt Dir die Montageanleitung des Ableiters...

Klar kann der Elektriker einen fachlichen Vorschlag zur Leitungsführung machen. Nur - ob dieser dann rechtlich machbar (z.B. bei Eigentumswohnungen) ist oder ästehtisch akzeptiert wird, das kann er nicht wissen!

Wir wissen zu wenig über die Situation vor Ort.
Auch wissen wir nicht, wie das Gespräch bisher verlief.

Es könnte z.B. sein, daß er gesagt hat: "Ist ne Notlösung so, aber besser als nix"...

Dann wären ja alle gängigen Kombiableiter unzulässig...

Technisch gesehen funktioniert der Ableiter auch an einer nicht allzulangen 1,5mm²-Leitung problemlos, 2,5mm² ist natürlich besser, aber das brauchts dann erst ab 15-20m.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: Fentanyl am 19 Jul 2006 14:20 ]

@Fenta: Nein, habe ISDN, funktioniert auch alles soweit prima!

@sam2: Wir hatten den Elektriker extra noch drauf hingewiesen, dass eine direkte Verbindung zur PAS nicht möglich ist.

Seine Worte:

Das macht nichts, wir schließen das häufiger so an…

Momentan gehen vom Ableiter drei dünnere Leitungen an den Einsatz der Steckdose. An diesem ???Erdungseinsatz“ sind die drei Leitungen mit je einem Bananenstecker angeschlossen.

Die Verpackung hat er leider mitgenommen…

Also DAS klingt irgendwie nicht ganz koscher! Ich würde eine 1,5 oder 2,5mm² vom Ableiter zum PE der Steckdose führen und dort fest anschließen (an die Steckklemme der Steckdose), bis eine andere Verbindung zum PA möglich ist. Alternativ könnte man evtl die Position des Ableiters ändern - schonmal daran gedacht?

MfG; Fenta

Hm, aber man kann doch auch nicht einfach ein Loch neben der Steckdose in die Wand bohren um dann den Leiter an der Dose anklemmen. Oder meintest du das anders?

Aber zu klären bleibt wohl nach wie vor:

Darf man den PE für solche Zwecke heranziehen, ja oder nein?

sam2 sagt nein, Fenta sagt ja... und ich hab nichts zu sagen.

Es muss doch eine einheitliche Regel für sowas geben... entweder erlaubt oder eben nicht.

Danke!

Es gibt sehr wohl eine Regel dafür (nämlich von Ankel VDE):
Schutzleiter dürfen nicht als Erdungsleiter für andere Zweche verwendet werden! Also auch nicht als PA für nen Fernmelde-Überspannungsschutz.
Daß man das in der Not mal macht (wie Fenta auch nur schrieb, nicht etwa, daß es zulässig sei!), ändert nichts daran...

Ansonsten:
So in etwa hab ich mir das schon gedacht.
Was erwartest Du denn von dem Elektriker, wenn Du ihm die fachlich korrekt Lösung von vorneherein untersagst?
Dann kann er entweder gar nix einbauen oder solch einen Notbehelf.

Allerdings nähme man dafür einen normalen Schukostecker, der direkt angeschlossen wird. Bananenstecker sind außerhalb von Laboraufbauten ABSOLUT UNZULÄSSIG!!!

Zumindest insoweit müßte das unbedingt geändert werden.
Selbst die Lösung mit dem Bohren eines Lochs und dem festen Anschluß wäre den Bananensteckern vorzuziehen...

Nun gut, ich frage mich aber, wieso dann fast alle namhaften Hersteller von Überspannungsschutzgeräten (Dehn, Obo, Brennenstuhl, ...) Geräte herstellen, die den Netz-PE sehrwohl auch als PE für die Ableiter für TV/Telefon, ... etc. verwenden! Wenn es wirklich unzulässig wäre, warum haben die ganzen Zwischenstecker und Steckdosenleisten dann das VDE-Zeichen und dürfen verkauft werden?

MfG; Fenta

@sam2:

Zitat :

Was erwartest Du denn von dem Elektriker, wenn Du ihm die fachlich korrekt Lösung von vorneherein untersagst?

Eigentlich würde ich erwarten, dass er sagt, sorry, aber ich darf den Ableiter nur einbauen, wenn auch eine direkte Verbindung zur PAS möglich ist, bzw. geschaffen werden kann. Andernfalls kann leider kein Ableiter installiert werden.

Zitat :

Daß man das in der Not mal macht (wie Fenta auch nur schrieb, nicht etwa, daß es zulässig sei!), ändert nichts daran...

Aber wenn es doch lt. VDE verboten ist, dann sollte es doch auch nicht in der Not gemacht werden!


Mal so ein Fallbeispiel:

Was passiert denn nu, wenn der Ableiter mal anspricht und (in dem momentanen Zustand) über den PE der Steckdose ableitet – es aber z.B. wegen des zu geringen PE-Querschnitts der Steckdose zu einem Wohnungsbrand kommt? Wer haftet denn dann – der Elektriker oder ich?

@Fenta:

Zitat :

Wenn es wirklich unzulässig wäre, warum haben die ganzen Zwischenstecker und Steckdosenleisten dann das VDE-Zeichen und dürfen verkauft werden?

Hm, könnte das evtl. damit zu tun haben, dass solche von dir genannten Geräte nur als Feinschutz unmittelbar vor einem Gerät fungieren?

gitti

Zitat : gitti hat am 19 Jul 2006 21:18 geschrieben :

Aber wenn es doch lt. VDE verboten ist, dann sollte es doch auch nicht in der Not gemacht werden! :wawand

Bei Sachen, die nicht gefährlich werden können, kann man da aber schonmal ein Auge zudrücken.

Zitat :

Was passiert denn nu, wenn der Ableiter mal anspricht und (in dem momentanen Zustand) über den PE der Steckdose ableitet – es aber z.B. wegen des zu geringen PE-Querschnitts der Steckdose zu einem Wohnungsbrand kommt? Wer haftet denn dann – der Elektriker oder ich?

Das ist schon physikalisch gesehen nicht möglich, denn über ein 0,25/0,5mm² (1DA) Telefonkabel kann nicht soviel Energie übertragen werden, um ein 1,5mm² Nym zu beschädigen, sofern das nicht extrem lang ist. Längen bis 30m sind aber auf keinen Fall ein Problem!

Zitat :

Hm, könnte das evtl. damit zu tun haben, dass solche von dir genannten Geräte nur als Feinschutz unmittelbar vor einem Gerät fungieren?

Das ist nicht ganz richtig, denn solche Ableiter sind oft in der Mittelschutzkategorie bzw. untere Grobschutzkategorie angesiedelt, was den Schutz der Datenleitung anbelangt.

MfG; Fenta