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BID = 20618
FatalError Stammposter
   
Beiträge: 498 Wohnort: Berga /Elster
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Mahlzeit
Ich wollt mal nachfragen, ob es möglich ist, ein Messgerät zu bauen, das den Henry Wert von Spulen bestimmen kann.
Hab sowas noch nie zum kaufen gesehen. Warum?
MFG
FatalError |
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BID = 20633
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| | ...Hab sowas noch nie zum kaufen gesehen. Warum? ... |
Vielleicht mußt Du nur die Sonnenbrille absetzen.
Gibts sogar beim blauen Klaus Best. Nr. 120036.
Allerdings sind solche Geräte für die geringen Induktivitäten wie sie in Schaltnetzteilen oder HF-Schaltungen eingesetzt werden, weniger geeignet. Die Anschlußleitungen allein produzieren zu große Fehler.
Eine Spule für ein UKW-Radio z.B. besteht aus vielleicht nur 5cm Draht.
Dann schaltet man lieber direkt an der Spule einen Kpondensator parallel und mißt die Resonanzfrequenz.
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten ! |
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BID = 20652
Bubu83 Schreibmaschine
    
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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Gibts zu kaufen, sind meinst in Multimeter integriert.
Wenn du nen Frequenzgenerator hast (zur Not tuts auch ein Trafo), kannst du mal den Wechselstromwiderstand der Spule messen. Dazu Spannung und Strom an der Spule messen (aufpassen, dass die Messgeräte mit den eingestellten Frequenzen zurechtkommen). Dann mit der Formel R = U / I den Wechselstromwiderstand XL ausrechnen.
Mit der Formel:
L = XL / (2 * phi * f)
L=Induktivität in Henry
XL=Wechselstromwiderstand in Ohm
phi=3,1415927 (Kreiszahl)
f=Frequenz (unbedingt die nehmen, mit der du den Wechselstromwiderstand gemessen hast)
Gruß
Bubu
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BID = 20656
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| | ...Dazu Spannung und Strom an der Spule messen (aufpassen, dass die Messgeräte mit den eingestellten Frequenzen zurechtkommen)... |
Bei der Klammer liegt der Hase im Pfeffer.
Der Frequenzgang der meisten Multimeter ist undefiniert bis katastrophal. Kannst eigentlich nur bei 50Hz messen.
Und dann eben wieder nur die großen Werte.
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BID = 20696
Spok Schriftsteller
    
Beiträge: 728
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BID = 20698
Bubu83 Schreibmaschine
    
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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Wir messen in der Arbeit bis 1 kHz und das geht eigentlich recht gut mit einem normalen Multimeter.
Alternative wäre natürlich das Oszilloskop. Da muss aber dann die Effektivspannung berechnet werdnen.
Bubu
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BID = 20699
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Der Link von Spok sieht in der Tat nicht schlecht aus, wenngleich ich bei den kleinen Werten doch Zweifel an der Genauigkeit bzw. Funktion habe.
Viele Stellen in der Anzeige bedeuten noch lange keine hohe Genauigkeit.
Nur als Richtwert einmal: UKW-Schwingkreise haben oft rund 85nH und 25pF , und diese Werten werden leicht von den Zuleitungen zum Prüfling erreicht.
Außerdem spielt bei variabler Frequenz der Phasengang des LM311 eine Rolle. Ein HF-Transistor wäre imho geeigneter.
Aber für bescheidenere Ansprüche könnte es gut funktionieren.
@Bubu:
Mit nem Scope kannst Du praktisch alle L-Werte ganz gut abschätzen.
Machst mit einem bekannten C einen Schwingkreis draus, koppelst das Scope und einen x-beliebigen Impulsgenerator sehr lose an und schaust Dir die Frequenz der gedämpften Schwingung an.
Das geht viel besser als U und I Messungen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 24 Mai 2003 2:36 ]
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BID = 20731
Bubu83 Schreibmaschine
    
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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@ perl, neuen Avatar
Und wie berechnet man, bzw. liest man dann die Induktivität mit Hilfe der Resonanzfrequenz ab??
Würd mich nämlich jetzt echt mal interessieren, dann muss ich nicht immer so viel rummessen.
Gruß
Bubu
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BID = 20734
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Im Resonanzfall ist X C und X L gleich.
Daraus ergibt sich die Resonanzfrequenz f=1/(2*pi*Wurzel(L*C)) bzw. für die Periodendauer
tau=2*pi*Wurzel(L*C)
Das kannste quadieren und nach L auflösen.
Die Dämpfung des Kreises sollte nicht zu hoch sein, er sollte also schön schwingen. Das haste der Hand, indem Du mit C eine halbwegs passende Resonanzfrequenz aussuchst. Wenn X etwa der 10 bis 100fache Ohmssche Widerstand ist, wirds hinkommen.
Mehrere Schwingungen darstellen, das kann man genauer auszählen.
Tip:
bei einigen Scopes ist der Sägezahn der Ablenkung herausgeführt. Wenn Du, bei freilaufender Zeitbasis diesen Sägezahn über einige pF dem Schwingkreis zuführst, bist Du schon fast fertig.
Um den L-Wert auszurechnen, solls ja programmierbare Taschenrechner geben.
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 24 Mai 2003 14:54 ]
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BID = 20746
Bubu83 Schreibmaschine
    
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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Hi Perl,
danke für deine Antwort. Werd ich später gleich mal ausprobieren.
Spule und Kondensator müssen parallel geschaltet sein, stimmts??
Bubu
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BID = 20749
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| | ...Spule und Kondensator müssen parallel geschaltet sein, stimmts??... |
Eigentlich ja.
Aber wenn Du sie hintereinanderschaltest und den Stromkreis mit einem sehr kleinen Lastwiderstand schließt, gehts auch, weil das auch wieder eine Parallelschaltung ergibt.
In dem einen Fall mißt man eben die Schwingkreisspannung, im anderen den Schwingkreisstrom.
Beide Meßverfahren können unabhängig voneinander Sinn machen.
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BID = 20828
Bubu83 Schreibmaschine
    
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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Hi Perl,
danke für deine Antwort.
Jetzt bin ich wieder ein wenig schlauer.
Will ja net dumm sterben
Gruß
Bubu
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