Gut. Das sind die Isolationswiderstände. Die müssen sehr hoch sein.

Uns geht es aber um die Schleifen- bzw. Netzinnenwiderstände. Sollten auch drin stehen.

Hmm, finde ich hier leider nicht. Das ist ein einseitiges Formular "Prüfung elektrischer Anlagen, Prüfprotokoll" vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke aus dem Jahr 2002.

Hier steht noch was über die verwendeten Meßgeräte: ABB 5010 und Metriso 500 D.

Kabel sind laut Protokoll alles 3 x 1,5 bzw. 5 x 1,5 mm^2.

Was steht denn sonst noch so drauf?

Wenn es nur Isolationswiderstände sind, dann ist es das Protokoll nach der Vormontage (Leitungsverlegung), aber vor der Endmontage (Inbetriebnahme).

Dann müßte es ein zweites geben mit dem Nachweis der Wirksamkeit der Schutzmaßnahme bei indirektem Berühren.

P.S.
Kannst Du das Protokoll nicht scannen oder abfotografieren und dann hochladen?

Hab's gerade gescannt :)

Na immerhin haben sie guten Willen gezeigt. Schon mal besser als gar kein Protokoll. Nur etwas umfangreicher hätte es schon ausgefüllt werden können - und vor allem unterschrieben. Könnte tatsächlich sein, dass das nur ein Zwischenprotokoll ist und nicht zuende geprüft wurde.

Die gesuchte Netzimpedanz ist aber nicht vermerkt

Und warum eigentlich nur eine Kopie und nicht das Original?

Die Unterschrift habe ich aus Datenschutzgründen entfernt Aber Du hast recht: es ist nicht sehr vollständig ausgefüllt. Bin aber schon überrascht, daß die Firma überhaupt so ein Protokoll erstellt hat.

Die Kopie habe ich auch erst auf Nachfrage erhalten. Scheint wohl nicht üblich zu sein, daß man die als Bauherr automatisch ausgehändigt bekommt. Und welcher Bauherr weiß denn schon, daß es so ein Formular überhaupt gibt. Ich habe auch erst hier im Forum davon erfahren ...

Sieht fast wie ein "Universal"-Protokoll aus...

Ist denn wirklich weder Datum noch geprüfte Anlage vermerkt?


Was mir auffällt:
-es wurde recht sparsam besichtigt
-das Erproben unterblieb offenbar ganz (und grad das wäre für den jetzt monierten Fehler so wichtig gewesen...)
-"OK" für sämtliche FI-Prüfungen wäre mir etwas zu sparsam
-5x1,5 bei 3x16A für den E-Herd könnte knapp sein
-auch das Erdkabel könnte länger sein, als den 16A lieb ist
-2x1x16A mit jeweils der Angabe 5x1,5 für WaMa und Trockner deutet auf gemeinsame Zuleitung für dies beiden Geräte hin. Könnte gut sein, daß da in 2+2+1 verschaltet wurde. Ist ggf. unzulässig und bei Neuverlegung eigentlich Murks
-die niedrigeren und stark streuenden Werte von R_iso bei den drei Licht- und Steckdosenstromkreisen könnten einerseits auf sehr lange Leitungen hindeuten (Spannungsfall?), andererseits auf Unregelmäßigkeiten.


Ich will niemandem etwas unterstellen, aber wenn - wie hier - ausschließlich B16er LS und ausschließlich 1,5mm² NYM verlegt wurden, hab ich an der Korrektheit auch der übrigen Ausführung so meine ganz leisen Zweifel.

Das Hauptproblem ist die fehlende Unterschrift des Beauftragten des Bauherrn. So kann nämlich nicht mehr nachgewiesen werden, ob die Prüfung überhaupt tatsächlich stattgefunden hat.

Auch hier will ich nix unterstellen, aber ich hab schon Protokolle vorgelegt bekommen, wo sich dann herausgestellt hat, daß einzelne, angeblich "gut" gemessene Stromkreis versehentlich in der UV noch gar nicht angeklemmt gewesen sind...


Vorschlag:
Der Elektriker soll jetzt im betreffenden Stromkreis mal den Netzinnenwiderstand messen. Das geht mit dem aufgeführten ABB M5010 gut und einfach. Dann mal Vergleichstwerte zu anderen Stromkreisen im Haus (z.B. WaMa) und direkt an der UV/HV.

@ sam

Die Unterschrift hat er doch aus Datenschutzgründen entfernt

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In dubio pro reo

Hallo,
na ob das mal kein "Gedächtnisprotokoll" ist, das man erst geschrieben hat als der Kunde dumme Fragen stellte .
Stimmen die aufgeführtrn Stromkreise überhaupt mit deiner UV überein?
Gruß Martin

Tja, unten rechts (Prüfer) war das Formular schon unterschrieben, unten links (Auftraggeber) allerdings nicht.
Ich als einer der Bauherren habe die Kopie auch erst jetzt (auf Nachfrage) erhalten. Ein Datum war ebenfalls nicht vorhanden, wobei dieses ohnehin nichts besagt, solange die Unterschrift des Auftraggebers fehlt.
Die geprüfte Anlage ist auch nicht vermerkt. Im Feld Auftraggeber stand lediglich der Name des Bauherrn.

sam2: Danke für die ausführliche Analyse.

Zitat :

Der Elektriker soll jetzt im betreffenden Stromkreis mal den Netzinnenwiderstand messen. Das geht mit dem aufgeführten ABB M5010 gut und einfach. Dann mal Vergleichstwerte zu anderen Stromkreisen im Haus (z.B. WaMa) und direkt an der UV/HV.

Gut, das werde ich dann dem Elektriker mal mitteilen bzw. ihn auffordern, dies zu tun. Welche Werte wären denn üblicherweise für ein EFH zu erwarten bzw. wie groß darf die Abweichung zwischen den einzelnen Stromkreisen sein?

Zitat :

Stimmen die aufgeführtrn Stromkreise überhaupt mit deiner UV überein?

Auf den ersten Blick ja, aber das werde ich wohl noch einmal genauer überprüfen.

PS: UV heißt Unterverteiler, HV Hausverteiler?

@ Eltako

Ich hatte das so verstanden, daß er die Unterschrift des Prüfenden entfernt habe. Sonst hätte es ja im Plural stehen müssen (die Unterschriten entfernt)!
Ich hatte hier aber die fehlende Unterschrift des Beauftragten des Bauherrn (oder eben des Bauherrn selbst) moniert...


@ ogrie

Bitte klären!

Unter- / Hauptverteiler
Gruß martin

Und für den Hausgebrauch in etwa wie folgt zu übersetzen:

-Hauptverteiler = Zählerschrank
-Unterverteiler = Sicherungskasten