Autor |
Spot 2-adrig anschließen: Schutzleiter an Nullleiter? Suche nach: schutzleiter (4348) |
|
|
|
|
BID = 155539
salis Gerade angekommen
Beiträge: 10
|
|
Hallo!
Will eine Spot-Lampe (230V, normale Glühbirnen) beim Bett montieren. Der Spot hat einen Schutzleiteranschluß (Metallgehäuse).
Würde gerne meinen abgezwickten alten Lampenanschluß (2-adrigen Anschluß mit Schnurschalter) verwenden.
Was ich so gelesen habe, werdet ihr mich davon überzeugen, daß obige Variante abzulehnen ist.
Aber was spricht dagegen, den Schutzleiter mit dem Nullleiter zu verbinden um gegen Berührungsspannung geschützt zu sein?
Und (vielleicht gehört es eh hier dazu) kann mir einer erklären was unter "Tod DURCH Schutzmaßnahme" zu verstehen ist?
Danke im voraus.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: salis am 27 Jan 2005 12:43 ] |
|
BID = 155550
Eltako Schreibmaschine
Beiträge: 1138
|
|
Ja, deine Variante ist nicht zulässig!
Was du vorhast nennt man klassische Nullung und wenn irgendwo in der Klemmstelle der (PE-)N unterbrochen wird, würde das Gehäuse der Lampe unter Strom stehen (wegen der Schutzmaßnahme).
Du könntest ein 3adriges Kabel verwenden + Schnurschalter und Schukostecker.
_________________
In dubio pro reo |
|
BID = 155551
darkstar Schriftsteller
Beiträge: 700 Wohnort: Kirrlach
|
ein Nachteil bei dieser Konstruktion ist, kommt es zu einem Bruch / Unterbrechung im PEN steht das Gehäuse unter Spannung (durch das Gerät selbst). Und dies ist nicht besonders zuträglich.
Es ist also im Fehlerfall mit Sicherheit ganz Unsicher !
edit: da war mal wieder einer schneller
[ Diese Nachricht wurde geändert von: darkstar am 27 Jan 2005 13:10 ]
|
BID = 155559
MarkusS Gelegenheitsposter
Beiträge: 98 Wohnort: Bodensee
|
Hi,
worst case steht dann nicht nur das eine Lampengehäuse unter Strom sondern alle Gehäuse aller Geräte die irgendwie auch mit diesem Schutzleiter verbunden sind.
Abhilfe: Lampe besorgen die keinen Schutzleiter braucht.
Gruss
Markus
|
BID = 155565
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
|
Hallo salis,
zuallererst mal ist Dein Problem völlig unzureichend beschrieben:
Es geht nämlich nicht daraus hervor, ob es sich um eine ortfeste oder eine bewegliche Installation handelt, welche Art von Leitungen Verwendung finden sollen und vor allem, auf welche Weise die Speisung erfolgen soll (steckbar oder mittels Festanschluß).
Außerden kommt es entscheidend auf die vor Ort vorhandene Netzform an!
Erst wenn all dies bekannt ist, kann man überhaupt irgendwelche konkreten Angaben machen!
Insofern sind die Aussagen meiner Vorredner nicht unbedingt zutreffend...
Gruß,
sam2
_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
|
BID = 155568
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36188 Wohnort: Recklinghausen
|
Abgezwickte Leitung mit Schnurschalter hört sich für mich nach beweglich und steckbar an. Da wir keine gepolten Steckverbinder haben ist das verbinden des Schutzleiteranschlusses mit dem N in diesem Falle noch lebensgefährlicher als es ohnehin schon ist. Steckst du den Stecker falschrum rein und berührst die Lampe war es das.
Das du dann wegen dem Bett weich fällst wirst du evtl. nicht mehr merken. Hoffentlich ist das Bett nicht zu niedrig, sonst hebt sich der Bestatter 'nen Bruch.
_________________
-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
|
BID = 155572
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
|
Da spricht der Kollege ein wahres Wort gelassen aus.
Solltest Du wirklich daran gedacht haben, eine zweipolige Zuleitung mit Stecker in der angedeuteten Weise zu verwenden, müßte man Dir dringendst nahelegen, die Finger ganz von derartigen gefährlichen Arbeiten zu lassen.
Denn dann hättest Du bisher nicht mal die allereinfachsten Grundlagen begriffen!
Um zu wissen, daß man einen Schuko-, Konturen- oder Eurostecker in jeweils zwei entgegengesetzen Lagen einstecken kann, weiß wohl jedes Kind. Das hat mit Elektrotechnik nicht mal viel zu tun, sowas fällt bereits unter allgemeine Lebenserfahrung...
|
BID = 155609
salis Gerade angekommen
Beiträge: 10
|
Super - das geht ja schnell!
1.)
Aha, jetzt verstehe ich, was mit "Tod durch Schutzmaßnahme" gemeint ist.
2.)
Danke für die Warnungen bzgl. lebensgefährlicher Verpolung. Aber daran hätte ich schon gedacht. Das abgezwickte Kabel hat zwar einen Stecker drauf, den hätte ich aber entfernt und das Kabel fix (und richtig) angeschlossen. Mir geht es nur um den Schnurschalter und um ein halbwegs gerade herunterhängendes Kabel vom fix montierten Spot.
3.)
@Sam2:
Wie kann ich feststellen, welche Netzform ich habe?
4.)
Werde den Spot dann 3-adrig anschließen.
Hab noch nicht genauer geschaut, aber gibt es relativ dünne 3-adrige Kabel (hängen ja nur max. 40 Watt dran), die relativ gerade fallen und nicht wie ein Kurvenlineal herunterhängen?
Welches Kabel kann ich da nehmen?
Oder muß ich da das dünnste Kabel vom Typ Verlängerungskabel (weiß nicht wie die genaue Bezeichnung ist) nehmen?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: salis am 27 Jan 2005 15:33 ]
|
BID = 155618
Eltako Schreibmaschine
Beiträge: 1138
|
Netzform stellst du fest indem du beim EVU anrufst oder mal deine Zuleitung vom HAK zum Zähler/UV anschaust, ggf. entdeckst du die Aufteilung des PEN ind PE und N am HAK.
_________________
In dubio pro reo
|
BID = 155670
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36188 Wohnort: Recklinghausen
|
3x0,75mm² sollte noch sauber und glatt fallen und passt auch noch in einige Schnurzwischenschalter. Dabei bitte an Adernendhülsen denken!
Hat der Spot denn eine Zugentlastung für das Kabel? Falls nicht ist das ebenfalls gefährlich, die Leitung kann dann aus der Lampe rausgerissen werden bzw. wenn kein Kabelauslaß vorhanden ist wird die durch das Leuchtengehäuse beschädigt.
Diese Spots sind oft als Wandleuchte gedacht, die Zuleitung liegt dann unter Putz.
_________________
-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen.
|
BID = 155757
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
|
Je nach Netzform und Aderzahl der Zuleitung kann es sein, daß auch eine dreiadriger Anschluß nicht möglich ist und der Spot der Schutzklasse I u.U. dort gar nicht betrieben werden kann.
Wie viele Adern hat denn die festverlegte Zuleitung? Farben? Warum machst Du keine saubere komplette Festinstallation?
Wenn Du an den Lichtauslaß auf flexible Leitung übergehen willst, muß dort eine AP-Herdanschlußdose oder zumindest eine stabile(!) Deckendose mit Zugentlastung hin! Und auch die Leitungseinführung im Spot muß ausreichend zugentlastet werden (wie Mr.Ed ja schon erwähnt hast). Trotzdem ist ne Festverlegung (NYM, z.B. in kleinem Kanal) sicherer.
_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
|
BID = 155780
salis Gerade angekommen
Beiträge: 10
|
Kabelauslaß habe ich schon vorgesehen aber das mit der Zugentlastung ist ein guter Input - die werde ich noch anbringen. Und den Schutzleiter länger lassen sollte auch kein Fehler sein.
Und warum eigentlich unbedingt Adernendhülsen?
@Sam2:
Zuleitung sollte schon passen (3-adrig, schw/bl/grü-ge). Feste Verlegung mache ich deswegen nicht weil das der Vermieter an der Stelle nicht will (und ich in einigen Monaten wieder ausziehe)
|
BID = 155785
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
|
Weil das Verlöten zur Verhinderung des Abspleißens von einzelnen Litzendrähtchen aufgrund schlechter Erfahrungen (Aderbruch, Kaltfluß, Whiskerbildung) lange nicht mehr zulässig ist!
|
BID = 155914
Teletrabi Schreibmaschine
Beiträge: 2317 Wohnort: Auf Anfrage...
|
Was ist ein Whisker?
|
BID = 155924
gretel Schreibmaschine
Beiträge: 1169 Wohnort: Deutschland
|
@teletrabi :
Whisker sind Einkristalle, die aus der Zinnschicht herauswachsen können. Diese Einkristalle können auf Leiterplatten oder in Steckverbindern elektrische Kurzschüsse hervorrufen.
Whiskerbildung
Bei galvanisch abgeschiedenen Reinzinn-Schichten auf Kupfer besteht die Möglichkeit der Whiskerbildung. Sofern der Verbund von Cu/Sn noch mechanisch stark belastet wird - z.B. durch Biegung - erhöht sich die Tendenz zur Whiskerbildung.
Whiskervermeidung
Nach heutigen Erkenntnissen 1) 2) lassen sich Whisker durch folgende Maßnahmen vermeiden:
Durch Feuerverzinnung
Die schmelzflüssige Sn-Beschichtung schließt jegliche Art der Whiskerbildung aus.
Durch Hinzufügung von mindestens 2% Bleizusatz bei galvanischer Beschichtung.
Durch Einfügung einer Nickelsperrschicht von mindestens 2 µ zwischen Kupfer und Zinn.
Durch nachträgliches Aufschmelzen der galvanisch aufgebrachten Reinzinnschicht.
Durch Aufbringen einer Reinzinnschicht von mindestens 10µ Stärke.
Lötbarkeit
Bei der Lötbarkeitsprüfung wird die Benetzbarkeit mit der Benetzungswaage nach DIN IEC 68 Teil 2-54 ermittelt. Geprüft werden Benetzungskraft und Benetzungszeit.
Gruss Gretel
|