Meteo-Messung durch FI-Schalter vereitelt

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Autor
Meteo-Messung durch FI-Schalter vereitelt
Suche nach: messung (5272) schalter (25709)

Problem gelöst    







BID = 123364

renecattin

Gerade angekommen
Beiträge: 8
Wohnort: Schweiz
 

  


Salut allerseits

Kann mir einer zu folgender Problematik helfen:

Wir setzen ein sog. SODAR ein. Dies Gerät ermöglicht die Messung der Windgeschwindigkeit mit einem akustischen Verfahren. Das System besteht aus folgenden Komponenten:

normaler PC mit Monitor
Audio-Verstärker
Acoustic Signal Processor (ASP)
GSM-Modem

Gesamtleistung des Systems bei Normalbetrieb ca. 300 W

Vor diese Komponenten geschaltet ist eine USV.

Die Stromversorgung läuft so:

Von der Steckdose (230VAC, 10A Sicherung) geht's zu einem FI-Schalter (30mA). Von diesem über ein 300m langes Kabel (1.5 mm2, z.T. in der Erde vergraben) zu einem 50-m-Messmasten, welcher auch über diesen Anschluss gespiesen wird. An diesen Masten kommen nochmals 50 m Kabel (1.5 mm2) bis zum SODAR.

Nun ist die Situation so, dass ich die USV einschalten kann, ohne dass etwas passiert. Verstärker (Leerlauf) und Modem dazu gehen auch noch. Sobald PC oder ASP dazukommen, fliegt unten der FI raus. Dasselbe wenn ich PC oder ASP alleine einschalte (ohne Verstärker oder Modem).

Folgende Fragen:

1. Könnt's am zu kleinen Kabelquerschnitt liegen? Vor einer Woche lief das Ganze andersowo mit einem 300m 4 mm2 Kabel problemlos. Kann es etwas mit dem Spannungsabfall zu tun haben?

2. Kriecht da was über die Erde (vergrabenes Kabel) raus?

3. Ist das viele Metall des Messmasten hinderlich?

4. Sonst noch Möglichkeiten?

5. Wie pack ich die Fehlersuche an?

Gruss
René



BID = 123378

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

 

  

Hallo René,

erstmal Willkommen im Forum!


Das hört sich ja gar schröcklich an, was Du uns da schreibst.

Denn bei 350m Länge hinter einer 10A Absicherung müßte der Leitungsquerschnitt schon 16mm² betragen und nicht lächerliche 1,5mm²!

Wenn ausschließlich die von Dir genannten Geräte angeschlossen wären und man daher die Absicherung auf 2A herabsetzen könnte, wären immer noch 4mm² erforderlich. Dann müßte aber die USV im Dauerbetrieb arbeiten, um die Einschaltstromstöße abzufangen.

Aber wenn ich Dich richtig verstanden habe, hängt an dem Masten auch noch eine weitere Last an der selben Zuleitung. Wie hoch ist die?


Wer um Himmels Willen macht denn so einen grausamen und gefährlichen Murks? Was glaubst Du, was im Kurzschlußfalle mit der Leitung passiert??? Die Sicherung jedenfalls wird wohl kaum auslösen...!


Mit dem Problem des Fi hat das aber nur mittelbar zu tun.

Entweder ist der Isolationswiderstand der Leitung zu gering (was ist es für ein Leitungstyp und wie alt etwa?) oder die Summe der Ableitströme der angeschlossenen Geräte ist einfach zu hoch.

Dabei ist zu berücksichtigen, daß eine derart lange Leitung, die auch noch Erdkontakt hat, ihrerseits schon eine nicht mehr zu vernachlässigende Kapazität gegen Erde hat. Auch darüber fließt ein Leckstrom! Der Metallmast verstärkt diesen Effekt ebenfalls.


Zur Fehlersuche bräuchte man als erstes mal ein Isolationsmeßgerät (Messung mit 500V bis 1000V).


Aber als allererstes muß da schon aus Sicherheitsgründen ne neue und ausreichende Zuleitung hin. Möglicherweise ist das Problem damit schon behoben.

Bis dahin könnte man (wenn die Last an dem Masten gering ist) auf eigene Gefahr auch mit einem Trenntrafo statt des FI arbeiten.


Gruß,
sam2


_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am  5 Nov 2004  9:41 ]

BID = 123766

renecattin

Gerade angekommen
Beiträge: 8
Wohnort: Schweiz

Besten Dank für die ernüchternde Antwort. So gesehen bin ich froh, dass es den FI immer rausgehauen hat.

Hab schon etwas in der Art geahnt und bin froh um die Bestätigung. Halte dich fest, wenn ich jetzt noch einen draufsetze: Die 10A-Sicherung ist da drin, weil in dem Gerät noch eine Heizung drin ist, die 1.5kW zieht. Mit dieser Aussage krieg ich jetzt wohl Forum-Verbot...

Anyway, hab deine Angaben weitergeleitet, es wird jetzt eine bessere Zuleitung installiert werden, dann hoff ich dass es funktioniert.

Da ich kein Fachmann bin, aber immer wieder solche Situationen erlebe (ich krieg solche Leitungen einfach vorgesetzt) wäre ich froh, wenn mir du oder sonst jemand Mal diese (für mich) grundlegenden Fragen beantworten könnte:

Wieso genau haut's denn den FI nicht mehr raus, wenn der Queerschnitt grösser ist? Die Leitung ist ja noch immer lang und liegt auf der Erde.

Wieviel Spannungsabfall ist sinnvollerweise maximal erlaubt?

Hat die Grösse des Spannungsabfalls im Leiter auch einen Einfluss ob der FI kommt oder nicht?

Wie bestimme ich den passenden Querschnitt basierend auf Leistung des Geräts und Distanz zur Dose?

Was muss/kann ich sonst noch beachten bei der Verlegung eines solchen Kabels.

Gibt's eine Spannbreite für das Kabel wo man sagen kann dieser Querschnitt ist nötig für eine permanente Installation die 10 Jahre halten muss und allen Richtlinien entsprechen, aber ein soviel dünneres Kabel reicht eigentlich auch für ein Provisorium von 1 Monat?

So, mehr kommt mir nicht in den Sinn. Ich hoff ich nerv euch nicht zu fest mit diesen Dilettanten-Fragen. Aber ich will's jetzt ein für alle Mal selber wissen wie's läuft, damit solche Sachen nicht mehr vorkommen.

Gruzz
René




BID = 123788

Eltako

Schreibmaschine



Beiträge: 1138

Ein paar Sachen kann ich dir auch beantworten

Spannungsabfall darf ab dem Zähler bis zu letzten Steckdose maximal 3% betragen, also 6,xxx Volt.

Zum Kabel: Am besten Erdkabel verwenden, ob sich ein Schutzrohr als zusätzlicher Mantel rentiert, kommt darauf an wie stark die Leitung belastet wird (=Wärmeabgabe an die Erde, im Rohr staut sich die Wärme).

_________________
In dubio pro reo

BID = 125035

renecattin

Gerade angekommen
Beiträge: 8
Wohnort: Schweiz

Sehr schön, kommt der Sache näher. Nur:

- Wie ergeben sich diese 3% maximaler Spannungsabfall? Ist das gesetzlich? theoretisch?

Die andern Fragen brennen natürlich auch unter den Nägel, v.a. die mit den Fehlerströmen, woher die kommen, wann sie wie gross sind und wie man sie vermeiden kann. Da habe ich bisher noch keinen gefunden, der mir eine handfeste Antwort geben konnte (evt. ist's ein schwieriges Thema?).

Noch eine ganz6 praktische Frage. Welche maximale Distanz ist noch sinnvoll für eine 230V Leitung?. Gibt's irgendeinen Richtwert ab welchem man sagen kann, das macht (auch finanziell) keinen Sinn mehr?

Besten Dank schon jetzt!
Gruess
René

BID = 125048

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Da Ihr wohl in der Schweiz seid, können wir hierzu leider keine konkreten Angaben machen. Die Vorschriften sind zwar meist ähnlich, aber es gibt Unterschiede.

In Deutschland stehen die 3% in einer DIN, welche aber (da privat erstellt) keine eigene Rechtskraft besitzt.
Wenn deren Einhaltung nicht schonm vertraglich geschuldet ist (auch z.B. über VOB), dann erheben Gerichte diese im jeweiligen Fall durch Bezug auf den "Stand der Technik" und die "anerkannten Regeln des Handwerks" dazu. Man hat zwar immer noch die Möglichkeit, selbst nachzuweisen, daß man durch andere Maßnahmen eine mindestens gleichwertige Gebrauchsfähigkeit und Sicherheit geschaffen hatte. Aber da der Richter erst zum Einsatz kommt, wenn etwas passiert ist oder der Auftraggeber sonstwie unzufrieden mit der Ausführung, fällt das dann doch recht schwer...


Das Problem ist hier aber nicht die reine Überschreitung dieses Werts (das wäre in der Praxis nicht so schlimm), sondern die krass viel zu lange Leitung führt dazu, daß - wegen deutlich zu hohen Netzinnenwiderstands - im Kurzschlußfall das Überstromschutzorgan nicht sicher auslösen kann. Dies führt dann möglicherweise zu einem Kabelbrand.

Frage doch einfach mal beim "Eidgenössischen Starkstrominspektorat" an (wunderschöner Name ), die sollten Dir mit exakten Werten für die Schweiz weiterhelfen können.


Was die Wirtschaftlichkeit angeht:
Man kann schon meherere huntert Meter mit 230V-Leitung überwinden, zur Not auch Kilometer. Muß eben nur der Querschnitt ausreichend groß sein.

Aber was ist jeweils die Alternative?
Solaranlage im Inselbetrieb?
Dieselgenerator?
Eigene Mittelspannungszuleitung?
Betrieb mit ständig auszutauschenden Akkus?
...???

Da ist vermutlich alles andere nicht nur schlechter, sondern auch teurer.


Und was die kapazitiven Ableitströme angeht:
Wenn die Anlage korrekt ausgeführt wäre, würde man an der Einspeisestelle einen selektiven FI mit deutlich höherem Nennfehlerstrom anbringen und den normalen mit hoher Empfindlichkeit erst am Ende der langen Leitung. Schon wären diese Probleme aus der Welt.

Und solange wir nicht wissen, ob nicht einfach ein auch vom Material (Isolierstoff) her völlig ungeeigneter Leitungstyp verbaut wurde, kann man wenig Konkretes dazu sagen.
Erstmal müßte der Isolationswiderstand aller Anlagenteile mit speziellem Meßgerät ermittelt werden.

BID = 125123

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach


Zitat :
Und was die kapazitiven Ableitströme angeht:
Wenn die Anlage korrekt ausgeführt wäre, würde man an der Einspeisestelle einen selektiven FI mit deutlich höherem Nennfehlerstrom anbringen und den normalen mit hoher Empfindlichkeit erst am Ende der langen Leitung. Schon wären diese Probleme aus der Welt.

Ich vermute, daß das gar keine kapazitiven Ableitströme sind, sondern daß am Mast nochmal alles schön geerdet wird....

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Haftungsausschluß:



Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.



Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !

BID = 125138

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Solange sie nur den PE nopchmals erden, wäre das ja sogar ne gute Idee. Aber doch hoffentlich nicht den N...

_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am  8 Nov 2004 14:57 ]

BID = 125465

renecattin

Gerade angekommen
Beiträge: 8
Wohnort: Schweiz

Na na...
Der PE ist tatsächlich am Masten nochmals geerdet, aber der N sicher nicht...

Anyway, ich begreif zwar noch immer nicht ganz wo da all diese Ströme rumfliessen, aber soweit ich kapiert habe, muss einfach der Querschnitt ordentlich gross und die Isolation ordentlich gut sein, dann gibt's keine Probleme mehr...

Besten Dank auch...Gute Sache hier
Ich lass das Thema noch 'n Moment offen, vielleicht fällt ja noch jemandem was ein...

Gruess
René


BID = 126787

perl

Ehrenmitglied



Beiträge: 11110,1
Wohnort: Rheinbach

Wenn dort ja ohnehin ein neues Kabel gelegt werden muß, dann bietet sich ein Drehstromanschluß an.
Die kapazitiven Erdströme mitteln sich dabei heraus, sodaß sie den FI nicht mehr belasten, und wenn man man die Heizung auch noch auf Drehstrom umstellt, und anstelle des einen 1,5kW Heizers drei 500W Heizer verwendet, brauchen die Außenleiter auch nicht so dick zu sein.

_________________
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Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.



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