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BID = 121275
12stefan12 Gerade angekommen
Beiträge: 6
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Hallo
Mein Elektriker hat mir geraten, einen selektiven Fi-Schutzschalter 300 mA für die komplette Anlage einzusetzen. Wäre zum Brandschutz sinnvoll. Leider ist das Teil nicht gerade preiswert. Macht das Sinn? Vorschrift ist es meines Wissens ja nicht.
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BID = 121280
Eltako Schreibmaschine
Beiträge: 1138
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Hallo!
Sinn macht es auf jeden Fall und gibt einer höhere Sicherheit (Brandschutz)! Meinte der Elektriker wirklich 300mA oder 30mA?
Besitzt euer Haus für den Badstromkreis schon ein FI ?
_________________
In dubio pro reo |
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BID = 121283
12stefan12 Gerade angekommen
Beiträge: 6
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Hallo,
geht ja schnell hier.
Ja er meinte 300mA und sagte es sollte ein selektiver sein. Der kostet aber richtig Kohle (ca.100 Euro oder so). Beim normalen könnte es sein, dass das ganze Haus im Fehlerfall dunkel wäre.
Für Steckdosen hat er einen 30mA dahinter empfohlen. Dieser wäre für Feuchträume Pflicht, aber wegen der Kids auch für die anderen Steckdosen zu empfehlen.
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BID = 121284
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Hallo wenn ich einen FI einbauen würde gleich einen 30mA der erhöht dannauch die personen sicherheit erheblich!! ist zwar in de nicht vorgeschrieben aber sinnvoll ist es sehr wohl!!
Shark1
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BID = 121286
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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wieso denn nich gleich zwei oder drei 30mA FIs dann sind alle kreise mit einem sehr guten FI geschützt und wenn auf einem ein fehler auftritt dann schaltet nur ein FI ab. und die andern kreise bleiben noch funktionsfähig!!!
würde ich so empfehlen und 2-3 4-polige FIs kosten um 100-150? und dann brauchst du keinen selektiven mehr!!
Und wieschon gesagt dann sind auch alle kreise mit Ideltan=30mA geschützt wenn dir beim glühbrnnen wechseln eine wischt dann setzt es die wahrscheinlichkeit eines tödlichen stromschlages deutlich herab!!
Shark1
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BID = 121325
Eltako Schreibmaschine
Beiträge: 1138
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Hallo zusammen!
Was bedeutet den selektiv? Schaltet der dann nicht gleich ab oder überwacht der mehrere Stromkreise?
_________________
In dubio pro reo
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BID = 121487
KD-one Gesprächig
Beiträge: 123
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selektiv bedeutet, daß bei einer Reihenschaltung immer erst der kleinere(30mA) auslöst und erst bei wirklich gravierenden Fehlern der selektive FI die Anlage abschaltet, da der Selektive zeitlich stark auslöseverzögert ist.
FI's können durchaus auch defekt werden, folglich hast du bei einer selektiven Reihenschaltung doppelte Sicherheit.
Ein selektive FI mit 100mA bis 300mA überwacht die gesamte Anlage und übernimmt den Brandschutz, während die nachgeschaltenen 30mA-FI's den Fehlerschutz übernehmen.
In Österreich ist zum Beispiel für den Fehlerschutz eine selektive Type(G-Type) zwingend vorgeschrieben, wenn durch Stromausfall Sachschäden entstehen können, was bei jedem Kühlschrank sowieso der Fall ist.
Die G-Type ist ebenfalls auslöseverzögert, aber nicht so stark wie die S-Type.
Damit sollen Stoßspannungswellen, wie sie bei Blitzeinschlägen in der Umgebung entstehen, abgefangen werden.
In dem Fall wäre dann die Reihenschaltung einer S-Type mit 300mA und einer G-Type mit 30mA sinnvoll.
Kurt
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BID = 121548
Eltako Schreibmaschine
Beiträge: 1138
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Danke
_________________
In dubio pro reo
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BID = 121612
KD-one Gesprächig
Beiträge: 123
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Auslösewerte von FI's:
bedingt stoßstromfest:
Idelta N = 0,5s max
2* Idelta N = 0,2s max
5*Idelta N = 0,04s max
500A = 0,04s max
stoßstromfest(Typ G):
Idelta N = 0,5s max + 0,01s min
2* Idelta N = 0,2s max + 0,01s min
5*Idelta N = 0,04s max + 0,01s min
500A = 0,04s max + 0,01s min
stoßstromfest - selektiv(Typ S):
Idelta N = 0,5s max + 0,13s min
2* Idelta N = 0,2s max + 0,06s min
5*Idelta N = 0,15s max + 0,05s min
500A = 0,15s max + 0,04s min
Bei langsamen Ansteigen der Fehlerströme muss sichergestellt sein, daß die Selektivität durch entsprechenden Abstand der Streubänder gewährleistet ist.
Idelta N1 = 3*Idelta N2
Kurt
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BID = 121697
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Hallo Stefan,
was Dir bisher erklärt wurde, ist soweit korrekt.
Aber ich halte den ganzen selektiven Zirkus für stark übertrieben! Im Normalfall ist dieser teure Auwand unnütz wie ein Kropf...
Und ergibt ein niedrigeres Schutzniveau als zwei oder drei normale FIs mit je 30mA.
Was hast Du denn für eine Stromversorgung? Nur zeitweise bewohnter Einsiedlerhof mit elend langem Netzausläufer als Freileitung in besonders blitzgefährdeter Umgebung oder wie???
Oder doch "nur" eine schliche Wohnung bzw. Haus mit erdverkabelter Zuleitung in normalem Wohngebiet?
Gruß,
sam2
_________________
"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 121724
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Mir hat der Elektriker so gegen Mai 2003 erklärt, daß ab Juni bei TT-Netzen (wenn ich ihn richtig verstanden habe, er sagte: "Wenn bei Ihnen nicht genullt ist") ein selektiver 300mA-FI vorgeschrieben ist. K.A. ob das wahr ist, und ob es bundesweit oder nur für Wien gilt. Sein Rat war jedenfalls, den Zählerantrag noch im Mai einzureichen, um Kosten zu sparen... (und zwar galt das sogar bei Umbau von Altanlagen, war nur neuer Zähler an etwas anderer Stelle, bei gleichem Verteiler).
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BID = 121745
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Stefan hat uns zwar nicht verraten, wo das besagte Haus steht, aber er hat zumindest von einem deutschen Account aus gemailt...
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BID = 121791
KD-one Gesprächig
Beiträge: 123
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Hallo Sam,
Zitat :
sam2 hat am 1 Nov 2004 12:28 geschrieben :
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Aber ich halte den ganzen selektiven Zirkus für stark übertrieben! Im Normalfall ist dieser teure Auwand unnütz wie ein Kropf...
Zitat :
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Also, mag sein, daß die Situation in Deutschland eine andere ist als bei uns in Österreich, aber die G-Type hat sich bei uns schon sehr bewährt. Es kommt dadurch kaum noch zu Fehlauslösungen während Gewittern, was ja bei einem normalen, bedingt Stoßstromfesten Gerät gang und gäbe ist. Mag sein, daß in Deutschland die Gewitterhäufigkeit eine andere ist, in Österreich möchte ich ihn nicht mehr missen.
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Und ergibt ein niedrigeres Schutzniveau als zwei oder drei normale FIs mit je 30mA.
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Wie kommst du darauf?
Könntest du mir das mal näher erläutern?
Die S-Type ist im Regelfall auch nur im TT-Netz, welches ja im Aussterben begriffen ist, und in Anlagen mit Unterverteilungen, welche externe FI besitzt, von Bedeutung und sinnvoll.
In normalen Anlagen mit einem, 2 oder 3 FI's zahlt sich der Aufwand nicht wirklich aus, da gebe ich dir recht.
Gruß
Kurt
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BID = 121803
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Was gibts da groß zu erläutern?
Ein höherer Nennfehlerstrom erhöht die durchgelassene Fehlerenergie und eine verzögerte Abschaltung ebenso.
Wenn ein FI für die Endstromkreis vorgeschrieben ist, dann darf in D kein auslöseverzögerter verwendet werden.
Trotzdem ist so einer natürlich besser als gar keiner.
Es ist halt stets eine Abwägungsfrage. Deswegen hab ich ja auch geschrieben, daß es von der örtlichen Verhältnissen abhängt.
Aber Deine Behauptung, daß TT-Netze im Aussterben begriffen seien, ist falsch. Erstens werden sie in weiten (vor allem ländlichen) Gegenden Deutschlands seit Jahrzehnten traditionell in großem Stil angewendet und zweitens sind derzeit einige Versorger dabei, großflächig auf TT umzustellen (z.B. Thüringen).
TT hat (neben manchen Nachteilen) eben auch viele Vorteile (u.a. Verringerung des Elektrosmogs). Manche Anlagen mit besonders hohen Sauberkeitsanforderungen sind anders kaum zu betreiben.
Gewitterbedingte Fehlauslösungen sind zumindest in unserer Gegend (Nordbayern) die absolute Ausnahme. Wenn das passiert, war der Einschlag meist so nah, daß auch direkte Schäden durch Überspannung entstanden...
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BID = 121814
KD-one Gesprächig
Beiträge: 123
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Zitat :
sam2 hat am 1 Nov 2004 16:35 geschrieben :
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Was gibts da groß zu erläutern?
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Doch doch, damit sind erst einige Missverständnisse klar geworden.
Zitat :
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Ein höherer Nennfehlerstrom erhöht die durchgelassene Fehlerenergie und eine verzögerte Abschaltung ebenso.
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Richtig. Die S-Type ist aber, zumindest bei uns nur als vorgeschalteter FI zulässig, er kann und darf nur den Brandschutz übernehmen. Für den Fehlerschutz ist dan der zweite, nachgeschaltete zuständig. Somit hoffe ich, das Missverständnis Nr. 1 geklärt zu haben.
Zitat :
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Wenn ein FI für die Endstromkreis vorgeschrieben ist, dann darf in D kein auslöseverzögerter verwendet werden.
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Das ist dann bei uns in A anders. Bei uns sind G-Typen in Steckdosenstromkreisen bis 25A zwingend vorgeschrieben, wenn durch Fehlauslösungen Sachschäden entstehen könnten, ansonst darf ein normaler angewendet werden.
Zitat :
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Trotzdem ist so einer natürlich besser als gar keiner.
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Ändert aber nichts daran, daß er stand allone nicht zulässig ist.
Zitat :
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Es ist halt stets eine Abwägungsfrage. Deswegen hab ich ja auch geschrieben, daß es von der örtlichen Verhältnissen abhängt.
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Ich erinnere mich dunkel daran, daß der Einsatz eines FI's in D wesentlich lockerer geregelt ist. Bei uns ist er zwingend vorgeschrieben, wie ich schon oben schrieb.
Zitat :
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Aber Deine Behauptung, daß TT-Netze im Aussterben begriffen seien, ist falsch. Erstens werden sie in weiten (vor allem ländlichen) Gegenden Deutschlands seit Jahrzehnten traditionell in großem Stil angewendet und zweitens sind derzeit einige Versorger dabei, großflächig auf TT umzustellen (z.B. Thüringen).
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Sorry, da habe ich für Missverständnis Nr.2 gesorgt.
Gemeint war, daß diese Netzform in A im Aussterben begriffen ist, bei uns wird großflächig auf TN umgestellt und nur in Fällen, wo die Nullungsbedingungen (noch) nicht erfüllt werden können, wird das TT-Netz weiterbetrieben.
Zitat :
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TT hat (neben manchen Nachteilen) eben auch viele Vorteile (u.a. Verringerung des Elektrosmogs). Manche Anlagen mit besonders hohen Sauberkeitsanforderungen sind anders kaum zu betreiben.
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Richtig, aber wie gesagt bei uns die absolute Ausnahme.
Zitat :
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Gewitterbedingte Fehlauslösungen sind zumindest in unserer Gegend (Nordbayern) die absolute Ausnahme. Wenn das passiert, war der Einschlag meist so nah, daß auch direkte Schäden durch Überspannung entstanden...
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Da scheint Ihr in einer wesentlich glücklicheren Lage zu sein. Im Übrigen ist bei uns auch der Einsatz von Überspannungsableitern TypC zwingend vorgeschrieben, welche solche Überspannungsschäden in 99% aller Fälle verhindern.
Kurt
[ Diese Nachricht wurde geändert von: KD-one am 1 Nov 2004 16:52 ]
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