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Mit Baggerarm 20kV-Freileitung berührt und nichts passiert Suche nach: freileitung (321) |
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BID = 1047560
EBC41 Gerade angekommen
Beiträge: 19
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Heute Abend kam bei mir in der Nähe auf der Landstraße ein Schneeräumfahrzeug von der Fahrbahn ab.
Weil es schräg an der Straßenböschung zum Stehen kam und fast umzustürzen drohte, wurden zum Bergen ein zweiter LKW und ein Bagger zum seitlichen Sichern des Schneepflugs herangeschafft.
Das festsitzende Räumfahrzeug stand also komplett neben der Fahrbahn, der Bagger wurde dann auf der Fahrbahn positioniert und griff über die Salzladefläche hinüber zur anderen Seite, wo man das Räumfahrzeug mittels Ketten am Ende des Greifarms befestigte.
Der zweite LKW zog dann den Schneepflug rückwärts ziemlich flott wieder auf die Fahrbahn und die Sicherung durch den Baggerarm verhinderte ein Umkippen.
Dann wurden die seitliche Ketten gelöst und mit dem Baggerarm sollten die Ketten über das Führerhaus des Räumfahrzeugs hinüber zur Straßenseite gehoben werden, während einer der Helfer das freie Kettenende führte, damit es nicht an die Scheiben schlägt.
Einige Zehntelsekunden nachdem der Helfer das baumelnde Kettenende losließ gab es einen heftigen Knall, weil der Baggerarm ein Leiterseil der vorher von keinem bemerkten 20 kV Freileitung touchierte. Der Autofahrer der als erster in der wartenden Kolonne stand, sah an den Baggerreifen den Lichtbogenüberschlag.
Der Baggerarm hatte die Leitung glücklicherweise wirklich nur in der Bewegung sehr kurzzeitig touchiert, so dass die ganze Sache ohne jegliche Folgen blieb. Nicht mal die Elektrik des Baggers würde beschädigt.
Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Helfer die Kette zu diesem Zeitpunkt noch in der Hand gehalten hätte oder der Baggerarm in der Leitung massiv hängengeblieben wäre.
Es ist heftig, dass keinem der Beteiligten aufgefallen ist, wie gefährlich nahe diese Leitung war. Es waren auch widrigste Wetterverhältnisse: Nacht und Schneesturm. Die Leute waren voll damit beschäftigt, das Räumfahrzeug heil wieder auf die Straße zu bringen, nicht vom fließenden Verkehr gefährdet zu werden usw.
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BID = 1047563
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36187 Wohnort: Recklinghausen
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Zumindestens der Helfer darf ab sofort zweimal Geburtstag feiern.
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-=MR.ED=-
Anfragen bitte ins Forum, nicht per PM, Mail ICQ o.ä. So haben alle was davon und alle können helfen. Entsprechende Anfragen werden ignoriert.
Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
Die Sicherheits- sowie die VDE Vorschriften sind zu beachten, im Zweifelsfalle grundsätzlich einen Fachmann fragen bzw. die Arbeiten von einer Fachfirma ausführen lassen. |
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BID = 1047565
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13359 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Der Baggerfahrer aber auch.
Vermutlich waren Gummiketten dran
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
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BID = 1047604
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Solange der Baggerfahrer noch mit dem Gerät aus der Leitung rausschwenken kann, sitzt der am sichersten Ort der Welt, im faradaysche Käfig. Da passiert garnix.
Problematisch wirds in dem Augenblick, wenn der Motor abstirbt, und er immernoch Kontakt zum Kabel hat. Dann fangen solche Bagger je nach Höhe der Spannung recht schnell an zu brennen!!! Warmes Hydrauliköl, Diesel usw. begünstigen die Sache noch, und auch Gummi fängt irgendwann an zu brennen. Und wenn man dann den Strom nicht zügiegst abstellt, kann sich der Baggerfahrer zwischen Pest und Cholera entscheiden. Entweder verbrennen oder eine gepellt kriegen. Beides ne Erfahrung, die keiner sammeln sollte.
Ich, im Tiefbau tätig, habe das zweifelhafte Vergnügen, öfters solch einen Kabelkontakt miterleben zu dürfen. Grad hier in der Berliner Innenstadt gehts quasi nicht mehr ohne. Da isses eher Glück, wenn du mal kein Schaden machst.
Bis 1KV is da "Spielerei", vergleichbar wie am 9V-Block lecken...
Bei 10KV sieht man dagegen schon Kampfspuren wie ausgebrannte Löcher in den Greiferschalen.
Glück dagegen hatte vor einigen Jahren ein Kollege, der acht Meter lange Kanaldielen in die Erde gerammt hat. Nach dem Ansetzen hat er mit der Wasserwaage kontrolliert, ob die Diele im Lot stand, und als er nen Meter zurück ging, hat der Baggerfahrer das Teil in 2m Tiefe durch ne 110KV-Trasse genagelt. Der Mann feiert derzeit wirklich 2x Geburtstag.
Son Zweifelhaftes "Vergnügen" hab ich auf meiner aktuellen Baustelle auch. Auf ner Strecke von 300m sollen mit nem Abstand von 40-60 cm zu einer 110KV-Trasse 200 acht Meter tiefe Kampfmittelsondierungsbohrungen durch nen Subunternehmer gemacht werden. Ick werd wohl immer am anderen Ende der Baustelle verbringen...
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MFG Andy
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BID = 1047605
EBC41 Gerade angekommen
Beiträge: 19
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Der Baggerfahrer sitzt ja praktisch in einem Faraday´schen Käfig. Wenn er nicht aussteigt, passiert ihm nichts. Der Bagger hatte keine Raupen, weder Metall noch Gummi, sondern vier normale Gummiräder, ähnlich wie ein kleiner LKW.
In dem Augenblick, wo der Greifarm die Leitung berührte, schlug es an den vier Rädern zur Fahrbahn hin über. Innerhalb der Baggerkonstruktion gibt es praktisch auch kaum einen Spannungsabfall, das sind alles massive Stahlteile. Deshalb auch kein Schaden an seiner Bordelektrik.
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BID = 1047617
Mr.Ed Moderator
Beiträge: 36187 Wohnort: Recklinghausen
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Wenn die Leitung aber dauerhaft berührt wird kommt es aber oft zu einem Brand der Reifen und der Hydraulikflüssigkeit.
Der Bagger brennt und er kann nicht runter bevor die Leitung abgeschaltet ist, außer er macht einen großen Sprung und landet auf den Füßen, weit genug weg vom Bagger.
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-=MR.ED=-
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BID = 1047622
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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Die Kugeln der Radlager sind für den Strom ein Engpass. Womöglich haben alle Radlager durch eine Überhitzung einen latenten Schaden und gehen nach und nach ganz kaputt.
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 1047638
EBC41 Gerade angekommen
Beiträge: 19
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Ja, sowas könnte man sich schon vorstellen. Die Lager waren zwar nicht in Bewegung und durch die große Kraft müsste der Übergangswiderstand doch sehr klein sein? Die Frage ist auch, wie hoch der Stromfluß dabei war. Ob in diesem 20kV Netz wohl die Erdschlusskompensation mit Petersen-Spule eingebaut ist? Wenn ja, wären die Ströme nicht mal allzu groß?
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BID = 1047652
winnman Schreibmaschine
Beiträge: 1628 Wohnort: Salzburg
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Auch bei kompensierten Netzen ist der Erdschlussstrom schnell mal bei > 100A
Und kompensiert sind eigentlich fast alle derartige Netze.
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BID = 1047736
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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Zitat :
EBC41 hat am 7 Jan 2019 15:42 geschrieben :
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... durch die große Kraft müsste der Übergangswiderstand doch sehr klein sein? ...
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Egal, denn der geringe Querschnitt der Aufstandsflächen bleibt ein Engpass für den Strom. Stahl ist ein schlechter elektrischer Leiter sowie ein schlechter Wärmeleiter. Deshalb ist die thermische Belastung des Materials an dieser Stelle besonders groß. Wie bei einer Sicherung.
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BID = 1047741
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Wenn ja, wären die Ströme nicht mal allzu groß? |
Das lässt etwas Anderes vermuten:
Zitat :
| gab es einen heftigen Knall |
Es ist halt alles relativ ...
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BID = 1047901
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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...es gibt doch Trassenpläne, die sollte man mal einsehen bevor man irgendwo rumbuddelt und in die Luft gucken ob da Überlandleitungen sind geht sogar ohne Pläne....
....und mach de Glozzn off bei der Orbeid
https://youtu.be/aoqORos_1WA
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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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BID = 1047903
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Und nur zu gut weiß ich aus eigener Erfahrung, das das mit den Trassenplänen mehr Theorie als Praxis ist. Grad auf meinem aktuellen Bauvorhaben ist es so, das zwar 110KV und 30KV eingezeichnet waren, aber deren Lage doch vom Plan abweicht. Gänzlich weggelassen wurden dagegen 1KV, Telekom und Lichtwellenleiter! Die schreiben nicht um sonst auf den Plan, "Die tatsächlische Lage ist durch freigraben zu ergründen".
Gut, bei Oberleitung ist das was anderes, da sollte man die Leitung auch ohne Trassenplan entdecken können...
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MFG Andy
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BID = 1047937
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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...wenn deren Strippen nicht im Trassenplan eingezeichnet sind,
brauchen die sich ja nicht zu beschweren wenn man sie mit dem Bagger rausreisst und einfach weiter baggert
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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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BID = 1047941
Corradodriver Schreibmaschine
Beiträge: 1127
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Zitat :
| Die schreiben nicht um sonst auf den Plan, "Die tatsächlische Lage ist durch freigraben zu ergründen". |
Damit liegt der schwarze Peter bei dir. 1x gerissene Glasfaserleitung kost 15.000 €
Das zum Thema Beschweren...
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MFG Andy
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