Röhrenradio - Brummen nur bei starken Sendern (Nordmende 186WU9)

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Röhrenradio - Brummen nur bei starken Sendern (Nordmende 186WU9)
Suche nach: röhrenradio (196) nordmende (452)

    







BID = 1047235

bastelnisttoll

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Tach,

ich habe nun ein Röhrenradio aus den frühen 1950ern, Fabrikat "Nordmende 186WU9":
bei radiomuseum.org
Großer Schaltplan, ohne Gedöns

Ich habe zwar hier bei elektronikbasteln.pl7.de etwas über brummende Röhrenradios gefunden. Aber das klingt mehr nach vorhandenem Grundbrummen, was bisher bei dem Gerät (allemal im Vgl. zum Anlass dieses Thread) nicht negativ aufgefallen ist.

D.h., ist kein Sender, sondern nur Rauschen eingestellt, ist idR kein (deutliches) Brummen zu hören.
Ist jedoch ein einigermaßen stark empfangener Sender eingestellt, ist ein Brummen mit etwa der gleichen Laustärke wie der Sender selbst zu hören. Wobei dann das ganze auch etwas verzerrt klingt.

Das tritt auf KW und MW auf, UKW habe ich noch nicht getestet, für den "TA" anschluss fehlt mir noch ein Übertrager-trafo, um da einen CD player o.ä. galvanisch getrennt anzuschließen.

Schaltungen zur Unterdrückung von Störungen aus dem Umfeld, wie diese hier, oder auch einen Ringkern mit einigen Windungen vor der Netzversorgung, habe ich "auf dem Radar", aber da ja nicht permanent, sondern nur bei "potentiell gutem Emfang" die Störungen da sind, sollte soetwas wohl nicht helfen?


Nebensache / anderes Problem (?):
Zudem ist auf Langwelle quasi auf gesamtem Band nur laute Störung zu empfangen, kein Sender. Sowohl in der Stadt mit 10m Strippe aus dem Fenster hängend, als auch bei Vaddern im Dörfchen mit Langdraht im Garten, welcher seiner Yaesu o.ä. Kiste etliche LW-Sender beschert.

Erdung ist noch nicht an Heizung angeschlossen, da Kabel zu kurz. Längeres ist unterwegs...
Empfangstests alle ca. 21:00...23:59 Uhr.

Ich weiß nun nicht, wie das ganze "normal" klingt, bzw. was ich erwarten sollte von dem Modell. Aber andere ähnlich alte Röhrenradios, die ich hörte, habe ich als wunderbar sauber klingend in Erinnerung - wobei es sein mag, dass es eher 60er als 50er Geräte waren. Auf youtube vernahm ich aber auch spät-1930er Geräte, die besser/sauberer klangen, also nehme ich einfach mal an, dass hier ein Problem vorliegt

Weiß jemand, was es sein könnte?

P.S. Ersatzteile - wo sucht man wohl am besten nach z.B. der Einschalter/Lautstärkepoti-Kombi für dieses Gerät? Der fängt schon an zu spinnen, aus geht immer, ein nur alle paar mal, vom taktil empfundenen Klick-Feedback her fehlt es schon.


[ Diese Nachricht wurde geändert von: bastelnisttoll am 30 Dez 2018  4:49 ]

BID = 1047251

stego

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Servus!

Das ist ein sog. "Modulationsbrummen", wird hier z.B. gut erklärt:
https://www.radiomuseum.org/forum/a......html

Ist das Gerät, welches ja schon über 65 Jahre auf dem Buckel hat, restauriert, also die ganzen Teerkondensatoren ersetzt? Elkos geprüft und ggf. ersetzt? Mit den alten Teerkondensatoren würde mich das Brummen überhaupt nicht wundern, nein, sogar die Röhren können damit leicht und in kurzer Zeit Schaden nehmen.
Nach den langen Jahren sind die originalen teervergossenen Kondensatoren ausnahmslos ein Fall für die Tonne!

Ansonsten mal probieren, über den Diodenstrecken des Gleichrichters Entstörkondensatoren parallel zu löten.

Gruß
stego

_________________

BID = 1047252

bastelnisttoll

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Beiträge: 15

Mir wurde gesagt, es sei angebl. vom Fachmann restauriert. Äußerlich sieht es gut aus, die Stoffbespannung vorm Lautsprecher sieht neu aus.
Ich habe noch nicht ins Innere geguckt. Die Löcher der Rückwand, wo die Schrauben durchgehen, sieht auch bei diesen schon recht "ausgeleiert" aus, hoffentlich kann man das noch ein paarmal auf und zu machen...

Den Text werde ich mal durchlesen, danke.


Hier noch ein Update zu weiteren Tests:

ich habe bei LW nun *einen* Sender gefunden, russisch, grob bei 230 kHz,
nicht sehr stark, und recht "verschrabbelt".
Ansonsten sind hauptsächlich mehrere laute Störgeräusche, bes. extrem laut am unteren Ende der Skala, und zwischendrin (im Band, zw. den Störgeräuschen) Grundrauschen mit leichten Störgeräuschen, einstellbar.

UKW:
Geht mit Außenantenne, die das Haus hier noch hat, auf kurzes Ausprobieren recht gut. Band ist voll mit starken Sendern, die vergleichsweise sauber zu hören sind.
Das Brummen von KW/MW ist nicht da.
Bei lauten Stellen gibt es leichte, aber deutlich zu hörende Verzerrungen. Sollten hier bei "frischem" Gerät gar keine wahrnehmbaren sein? Naja, der Lautsprecher wird auch nicht mehr der unverbrauchteste sein.
Dreh ich die Lautstärke voll auf, ist alles verzerrt, vmtl. nicht überraschend, aber bis kurz vorher geht es mit nur der o.g. kleinen Verzerrung. Das schafft dann aber nur eine sprech/Zimmerlautstärke. Bei radiomuseum steht nicht, wieviel Watt der Endverstärker/LS haben soll.
Ich habe das Gefühl, dass das Gerät für das Dich-an-dicht der Sender nicht ganz trennscharf genug ist. Wobei da selbst mein Autoradio nicht immer klarkommt.
Allerdings ist mir UKW für das Gerät jetzt auch nicht das wichtigste.

Bei radiomuseum steht unter "Notes", das Ding habe "variable Bandbreite" - was ist damit gemeint?

BID = 1047280

bastelnisttoll

Gerade angekommen


Beiträge: 15

Ok, noch ein weiterer test:

Ich hatte ja noch die simple geschirmte Loop antenne aus RG58, ca. 90 x 90 cm² quadrat auf nem kreuz aus PVC kabelrohren, was man halt so rumliegen hat
Dazu ein einfacher 1-NPN-verstärker, das ganze ist dann recht breitbandig, siehe hier unter "Abgeschirmte Breitband-Loop".

Dieses modulierte Brummen höre ich praktisch nirgens mehr.
Dafür bekomme ich nachts auf LW und erst recht MW mit dem Teil etliche, teilw. sehr laute Sender rein, ausm 2. Stock (antenne nah an einer großen Fensterecke) am Rand von HH. Mit dem langdraht gab's nur Müll.

Das ist damit deutlich besser auf LW+MW als mein XHDATA DSP radio mit dieser antenne - das empfängt da nämlich 0 (LW) bzw. 0 bis 1 (MW) sender Versus ~10 (LW) bzw ~20 (MW).

Dafür hatte ich auf dem XHDATA mit selber antenne auf KW viel mehr, muss aber sagen, evtl. bin ich mit der uhrzeit schon spät dran, hatte den eindruck, dass einige (ost)EUR sender zu später stunde abschalten, also evtl. täuscht das.

Was mich etwas wundert ist, dass diese kleine Loop auch bei LW noch, jedenfalls für den einen an sich recht starken sender, sehr richtempfindlich ist. Allerdings ist mein verständnis dieser dinge auch recht gering

Auf der von stego geposteten seite über moduliertes Brummen ist ein Bild von ner Netzfilter-Kaltgerätebuchse. Sowas hab ich rumliegen. Nachher mal zum Baumarkt und ne schaltdose + schuko dose kaufen, mal gucken, ob das auch noch nen unterschied macht, das dem Radio vorzusetzen, erstmal ohne es öffnen zu müssen.

BID = 1047298

stego

Schreibmaschine

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Servus!

Das leichte Verzerren auf UKW kann zweierlei Ursachen haben:
1. Bandfilter (vor allem der letzte am Ratiodetektor) ist nicht sauber abgeglichen. Hier mal genau hinschauen bzw. -hören: Hat der Sender beim Abstimmen immer zwei Maxima dicht nebeneinander? Dann muss der Ratiofilter leicht nachgestimmt werden.
2. Die Sender lassen heutzutage mit höherem Modulationsgrad laufen, während in den 50-er Jahren mit ca. 60 % Modulation gesendet wurde, fahren heute vor allem Privatsender bis 100 % Modulation rauf! Logisch, dass der alte Empfänger das nicht so klaglos verträgt. Außerdem hat der UKW-Teil dieses Gerätes noch die EF42 als Eingangsröhre, die ECC85, welche ab ca. 1954 als UKW-Eingangsröhre kam, war deutlich besser für FM geeignet (welch Wunder, wurde ja extra für die Anforderungen als FM-Röhre entwickelt).

Die EL41 als Endstufe hat noch nicht die Leistung, die die Nachfolgeröhre EL84 brachte. Man kann mit etwa 1-1,5 Watt Musikleistung bei der EL41 im Eintaktbetrieb rechnen.

Variable Bandbreite heißt, dass bei einem ZF-Filter im AM-Bereich die Durchlaßkurve umgeschaltet werden kann, für den sog. "Ortssenderempfang" oder "Fernempfang". Im Schaltplan ist die Umschaltung schön zu erkennen, oben, bei der ECH42, ist am Bandfilter eine Zusatzspule, die mittels Schalter (weiter rechts im Schaltbild) zu- bzw. weggeschaltet wird. Entsprechend ändert sich die Bandbreite dieses Filters. Schmal = höhere Trennschärfe, dafür weniger Empfindlichkeit, breit = entsprechend umgekehrt, geringere Trennschärfe, dafür höhere Empfindlichkeit.

Was die "Fachmann-Restauration" anbelangt: Traue keinem Dings, dass Du nicht selbst vermurkst hast! Zumindest die Spannungen lt. Schaltplan würde ich auf ihre korrekten Werte überprüfen, vor allem, ob an den Steuergittern der Röhren wirklich Null Volt liegen.

Gruß und alles Gute für 2019,
stego

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BID = 1047310

Mr.Ed

Moderator



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Viele dieser Geräte sind nur noch eingeschränkt nutzbar.
Es ist zwar noch was zu hören, aber die meisten europäische AM-Sender sind mittlerweile abgeschaltet und die Anlagen abgerissen. Morgen wird z.B. der Mittelwellensender Flevoland, 1008kHz, für immer abgeschaltet, derzeit noch von Groot Nieuws Radio, einer "Hallelujahschleuder" genutzt.

Je nach Antenne und Umgebung kommen auch Störungen aus dem lokalen Umfeld (LED-Lampen, Schaltnetzteile, Powerline, Plasmafernseher) dazu.
In Deutschland sendet, von Mussen mal abgesehen, nur noch ein MW bzw. LW-Sender, der allerdings ein französisches Programm ausstrahlt und direkt an der Grenze steht (Felsberg, 183kHz).

Kurzwellensender werden heute stundenweise angemietet und stehen nicht unbedingt dort, wo man sie vermutet.
So geht der "Gruß an Bord" auch aus Österreich und Armenien in die Luft.
Es gibt durchaus auch Hobbyprojekte die sich mal den Spaß erlauben, eine Stunden einen Sender zu mieten.
Weitere Sender, die nur kurz auf Sendung sind, sind Piraten. So wirst du oberhalb des Mittelwellenrundfunkbereichs z.B. mal, mehr oder weniger obskure, deutsche und niederländische Schlager hören. Nach 2-3 "plaatjes" ist Schluss. Ein paar Sekunden später taucht ein paar kHz daneben der nächste Träger auf, jemand grüßt und spielt seinerseits ein paar Platten.


Auf UKW sieht die Empfangslage deutlich besser aus, allerdings sind einige alte Geräte da mit der Vielzahl der Sender überfordert.
Als das Gerät gebaut wurde, gab es bei dir z.B. einen UKW-Sender zu empfangen (Hamburg 1, 10kW, Moorfleet). Das Raster betrug 300kHz, bei 200kHz Bandbreite eines UKW-Signals. Da konnten die Bandfilter breit wie Scheunentore sein. Heute werden von Moorfleet 8 Programme abgestrahlt, vom Telemichel weitere 10, teilweise mit deutlich höheren Sendeleistungen als damals. Mit einer Dachantenne empfängt man teilweise alle 100kHz einen anderen Sender.
Der höhere Hub tut, wie schon erwähnt, sein übriges. UKW sollte damals eine klangliche Offenbarung sein, die Qualität einer Platte oder eines Tonbands ins Haus bringen. Rauschfreier, dynamischer Klang.
Heute muß es erstmal laut sein, Dynamik stört dabei, leise Stellen kommen nicht vor.

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Für Schäden und Folgeschäden an Geräten und/oder Personen übernehme ich keine Haftung.
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bastelnisttoll

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Ah, danke für die Details, beide!

Ja, dass hier die Sender abgestellt wurden, wusste ich. Aber woanders sind sie ja noch nicht so drauf versessen.
Den 183 kHz frz. Sender hatte ich auch gut empfangen hier
Ich kriege abends teilw. chinesische, arabische o.ä. Sender rein, einmal auch einen aus USA gehört auf KW, bisher aber nicht wieder.

Ich schätze, für diese alten Röhren kriegt man eher schwer Ersatz, was? Vielleicht haben die auch schon ihre beste Zeit hinter sich.

Könnte es Sinn machen, sich ein etwas neueres Gerät zu holen, ein paar Ersatzröhren gleich dazu, damit man, so lange es noch Sender gibt, noch etwas Freude daran hat?
(etwas mehr Audio output ohne Verzerrung wäre auch ganz nett ;))

Ich finde halt den visuellen Aspekt an diesem 1950er Gerät gut. Habe viel Echtholz hier, stehe nicht auf moderne Möbel. Und so ein Radio aus (mittel-)dunklem Holz, mit Stoffbespannung, und bei diesem Modell als Bonus noch Zierleisten aus Messing - das ist ein schönes Möbelstück.
Einige Röhrenradios, die ich sah, sahen mir schon zu modern aus. Mit großer weißer Glasscheibe als Frontpanel, oder irgend nem nach "Rock'n'Roll" anmutenden "Front Grill" und so Späße...
Mir gefallen eher "gemütlich" aussehende Klangmöbelstücke, die auch noch gemütlich leuchten und klingen Magisches Auge ist ein schönes Plus.
Von mir aus stell ich noch eins unter mein jetziges, sollte noch gut passen

[ Diese Nachricht wurde geändert von: bastelnisttoll am 31 Dez 2018 15:52 ]

BID = 1047347

Mr.Ed

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Zitat :
dass hier die Sender abgestellt wurden, wusste ich. Aber woanders sind sie ja noch nicht so drauf versessen.

Das ist eigentlich ein weltweiter Trend, von den US-Lokalsendern auf MW mal abgesehen. Da gab es z.B. große Proteste weil ein Deutscher Autohersteller den MW-Empfang in seinen Elektroautos deaktiviert hatte. War billiger als den Antrieb zu entstören.
Da spielt die analoge Mittelwelle noch eine Rolle, aber eher für Talk und Sportsender. Digitale Mittelwelle kommt an UKW ran.
In Norwegen ist man da sogar noch viel weiter gegangen und hat auch UKW abgeschaltet.
Weltweit wird gespart, da kommen auch vermeintlich unrentable Übertragungstechnologien auf den Prüfstand. So möchte das Trumpeltier z.B. WWVB ersatzlos streichen. Ein Zeitzeichensender in den USA, ähnlich wie bei uns DCF77. 50 Millionen wertloser Funkuhren inklusive.

Die LAng- und Mittelwelle als Fernversorgung hat ausgedient, was aus dem Ausland noch hier rüberkommt ist mehr oder weniger Zufall. In GB laufen die Sender als Gleichwelle, was hier zu Echos und verzerrten Empfang führt.
Einige BBC Sender sind in den letzten Jahren auch weggefallen, eine Frequenz (648kHz) und die dazugehörige Antenne davon hat Caroline (der Seesender) übernommen, allerdings nur mit 1kW Sendeleistung. Der könnte bei dir übrigens auch gehen, wird aber u.A. von Radio Murski Val aus Slowenien gestört. Der Sender steht an Land, die Studios sind an Bord der Ross Revenge.

Zitat :

Ich kriege abends teilw. chinesische, arabische o.ä. Sender rein, einmal auch einen aus USA gehört auf KW, bisher aber nicht wieder.

Die verbliebenen Auslandsdienste und Propagandasender mieten weltweit Sender an. China sendet z.B. auch auf Deutsch, aber dann über Sender in Bulgarien. Ist billiger als die HF aus China hier rüberzupusten.
In einigen Jahren wird man dort kaum noch europäische Sender hören, außer sie werden über Minisender lokal abgestrahlt, wie es z.B. Museen machen um die Geräte vorführen zu können.

Zitat :

Ich schätze, für diese alten Röhren kriegt man eher schwer Ersatz, was?

Bis auf die EM34, die grüne Anzeigeröhre, alle für jeweils unter 10€ neu zu beschaffen. Eine nagelneue EM34 wird fast mit Gold aufgewogen und kann manchmal teurer sein als der Rest des Radios. Ersatz gibt es aus Rußland (6E5C), mit anderen Daten.
Einige alte Röhren sind deutlich leichter zu bekommen als Entwicklungen aus den 60er Jahren.
Wichtig ist, daß das Gerät restauriert ist, sonst halten die neuen Röhren nicht lange. Nur ein restauriertes Gerät ist dauerhaft betriebssicher.

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BID = 1047348

perl

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Zitat :
Ich schätze, für diese alten Röhren kriegt man eher schwer Ersatz, was?
Viele der in den 1950ern eingebaute Röhren sind noch ganz gut zu bekommen, und billig waren sie schon damals nicht.
Problematischer sind die magischen Augen aus jener Zeit, wie die EM34, die gutem Zustand richtig teuer geworden sind. Elektrisch sind viele von denen noch in Ordnung, aber die Leuchtschicht ist verbraucht.
Die wohl 20 Jahre jüngeren Typen wie EM84, bei denen die (blaugrüne) Leuchtschicht innen auf den Glaskolben aufgetragen war, sind in dieser Hinsicht viel besser.
Zum Glück hatten die meisten magischen Augen, bis vielleicht auf die Vorkriegs EFM11, für die Funktion der Schaltung keine Bedeutung, sondern dienten wirklich nur der Anzeige.

[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 31 Dez 2018 22:23 ]

BID = 1047350

bastelnisttoll

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Beiträge: 15

Was 2 nah beieinander liegende Maxima auf UKW betrifft - das gibt's definitiv bei mehreren Sendern, aber nicht bei allen, aber mag auch sein, dass zu dicht ein andere dann da liegt.
Übrigens hat das Haus hier doch keine lokale Antenne - das kommt wohl vom Kabelversorger. Wunderte mich schon, wieso ich hier SWR und so empfange.

Auf UKW muss ich häufi[/code]ger den Sender nachstimmen, als ich mich von Röhrenradios meiner Kindheit bei Oppa im Schuppen her erinnerte.
(Locker mal alle 15min, kann auch mal 30..60min ok laufen je nach Sender)

Eine andere lustige Entdeckung, die zur Verzerrung beitragen dürfte:
- Die Stoffbespannung! Sah mir doch gleich zu neu aus, und es ist definitiv eine andere als auf dem Foto bei radiomuseum.org.
Wenn ich bei MW/KW einen komprimierteren Song höre, gerade war es AC/DC "Thunderstruck", dann kann ich mit meinen Augen die Bespannung vor dem LS wild vibrieren sehen.
Offenbar wurde das Textilmaterial nur nach Schönheit, nicht nach Luftdurchlässigkeit ausgewählt...?
Komisch, dass das für mich sichtbare Frequenzen sind, also sehr niedrige.

Kriegt man irgendwo 'ne geeignete Bespannung?
Ist es schwer, soetwas auszutauschen?
(ich bin fast versucht, da Löchlein reinzupieksen... ;))

Das mit den Echos, da muss ich lachen - ich dachte schon an Piratensender, die das als Effekt cool fänden, als ich einen Englischen hörte, aber es ist "Gleichwelle" (muss ich mir noch mal durchlesen)!

Auch sind manche MW Sender mit der popeligen RG58 Loop so laut, dass es schon deswegen etwas zu verzerren scheint - wenn ich dann das Poti am 1-Transistor-Antennenverstärker runterdrehe, geht es wieder.

Mein "magisches Auge" hier hat zwar einige "rausgebrochene" Flecken in der Leuchtschicht, im großen und ganzen scheint es aber zu gehen.
Nur auf UKW scheint es nicht wirklich zur Senderabstimmung dienlich, das bewegt sich fast nicht. Bei den AM Bereichen geht's bestens.

BID = 1047353

Mr.Ed

Moderator



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Auch das spricht für einen verstimmten UKW-Tuner.

Shango066 hat derzeit ein Nordmende Caruso in Arbeit, allerdings deutlich neuer und die Exportversion. Auch da ist UKW verzerrt.
Aber bitte nicht einfach rumdrehen, das kann nur schlechter werden.

Ich habe das Gefühl, dein Gerät wurde nur optisch aufgemöbelt und funktionsfähig gemacht.
Das der Stoff mitschwingt ist normal, aber er sollte keine Geräusche machen.

Im Normalfall brauchst du keine aktive Antenne. Die Geräte waren damals recht empfindlich.

Ich sehe aber gerade etwas richtig böses, das Gerät hat eine sogenannte Netzantenne! Da wird also u.U. hinten ein Antennenstecker rumbommeln. Der ist einfach über einen 50pF Kondensator mit dem Stromnetz verbunden. Schlägt der Kondensator durch, was aufgrund des Alters einfach so passieren kann, liegen da 230V an, das ist lebensgefährlich. Falls der noch da ist, den Kondensator ersatzlos entfernen.


Zitat :
"Gleichwelle" (muss ich mir noch mal durchlesen)!

Beim Gleichwellenbetrieb deckt man mit mehreren Sendern auf der exakt gleichen Frequenz und dem exakt gleichen Programm (synchron) ein großes Gebiet ab. In dem Fall praktisch komplett Großbritannien. Grob gesagt kannst du also von Lands End nach John O'Groats fahren und mußt im Autoradio nicht einmal die Frequenz wechseln um Absolute Radio störungsfrei (mehr oder weniger) zu hören.
Das gleiche macht man hier übrigens mit DAB. Auch da gibt es Landes- bzw. Bundesweit das gleiche Bouquet auf der gleichen Frequenz.

Außerhalb der Empfangszone merkt man dann aber, das Lichtgeschwindigkeit zwar schnell, aber nicht unendlich schnell ist. Zwischen dem nächstgelegenen und dem am weitesten von dir entfernt liegenden Sender liegen ein paar hundert Kilometer. Daher ist die Laufzeit unterschiedlich und es kommt zu Verzerrungen oder sogar hörbaren Echos. Durch unterschiedliche Ausbreitungsbedingungen kommt es außerdem zu Fading und zum Empfang von einigen Sendern per Raum- statt Bodenwelle. Das Signal hat also u.U. einen Umweg über die Ionosphäre genommen, also schräg rauf bis in 300km Höhe und wieder runter. Da kommen dann u.U. über 1000km Signalweg dazu.
Praktische Physik an einem simplen Radio

Und wo wir gerade dabei sind, auf 162kHz (Allouis) kannst du ein weiteres Phänomen hören.
Da sendet ein Sender scheinbar leise mehrere Programme gleichzeitig. Was soll das?
Nun, der Sender sendet genaugenommen gar nichts mehr, zumindestens nichts hörbares. Ursprünglich war da France Inter zu hören, bis die Mittelwellenverbreitung vor 2 Jahren eingestellt wurde.
Warum läuft der dicke Brummer mit über 1MW weiter? Weil sonst in Frankreich die Bahnhofsuhren falsch gehen. Parallel zum hörbaren Rundfunkprogramm wird ein Zeitsignal gesendet, das wird noch benötigt.
Die hörbare Modulation entsteht in der Ionosphäre durch Kreuzmodulation, auch Luxemburgeffekt genannt.



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bastelnisttoll

Gerade angekommen


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Zitat :
Mr.Ed hat am  1 Jan 2019 02:22 geschrieben :

Auch das spricht für einen verstimmten UKW-Tuner.
...
Ich habe das Gefühl, dein Gerät wurde nur optisch aufgemöbelt und funktionsfähig gemacht.


Ja, ich auch: Ein sender, der bei 99,95 MHz liegen soll, ist auf der Skala bei 93. *So* ungenau sollte das nicht sein, was? Ist ja bald 1/4 der Skalenlänge... Wobei evtl. auch die Frequenzliste nicht mehr aktuell ist.


Zitat :

Das der Stoff mitschwingt ist normal, aber er sollte keine Geräusche machen.


Auch +/-10mm raus/rein?


Zitat :

Im Normalfall brauchst du keine aktive Antenne. Die Geräte waren damals recht empfindlich.


Damals hatten Leute aber auch ordentliche lange Drähte (une keinen E-Müll überall) oder andere Lösungen, wo diese Notwendigkeit noch mehr als 1 Person im Haus betraf?
Die Loop hier ist auch nicht abgestimmt sondern soll so von 100kHz bis 30MHz brauchbar sein. So viel wie ne übliche Rahmenantenne bringt die dann ja nicht rein.
Letztere stelle ich mir nicht angenehm benutzbar vor - andererseits haben das viele Leute getan... Sendersuche mit soetwas dürfte keinen Spaß machen?

Für 80m Amateurfunk mit meinem China DSP Radio jedenfalls brauche ich die aktive Antenne schon für die Runde aus Hamburger Umfeld.


Zitat :

Ich sehe aber gerade etwas richtig böses, das Gerät hat eine sogenannte Netzantenne! Da wird also u.U. hinten ein Antennenstecker rumbommeln. Der ist einfach über einen 50pF Kondensator mit dem Stromnetz verbunden.


Ach dafür ist das Ding Lag ich doch nicht falsch damit, acht zu geben, beim Rumgefummel mit diversen Steckern an der Rückwand drauf zu achten, nichts an Buchsen oder Steckern oder so leitend anzufassen...

Neben dem franz.Sender hab ich auch noch lustige Piepcode-wiederhol-Sender gehört. (glaube MW, oder LW) Wozu ist sowas denn?
Mit dem DSP radio auf 2475 kHz LSB ist ein, mit Pausen dazwischen, ewig wiederholte FSK (klang so) Bit Sequenz zu hören, über dessen Ursprung oder Zweck ich noch nichts finden konnte.

BID = 1047363

Mr.Ed

Moderator



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Auf 2475kHz ist eigentlich nichts. Oft sind das aber Marker oder Infodienste, teils auch vom Militär.
So hörst du u.A. auf 147kHz den DWD aus Pinneberg mit dem Seewetterbericht in RTTY, auf 4625 brummt seit Jahrzehnten der Buzzer aus Russland.
Zwischen der Lang und Mittelwelle sind ettliche NDB (ungerichtete Funkfeuer) für die Flugnavigation zu hören.

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perl

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Zitat :
Das Signal hat also u.U. einen Umweg über die Ionosphäre genommen, also schräg rauf bis in 300km Höhe und wieder runter. Da kommen dann u.U. über 1000km Signalweg dazu.
Praktische Physik an einem simplen Radio
Ja, aber da die Lichtgeschwindigkeit rund 1 Million Mal größer als die Schallgeschwindigkeit ist, entsprechen auch diese 106m nur einer Schallaufzeit von 1 m.
Das reicht also locker für selektives Fading, aber für hörbaren Hall (dann nur 50cm bis zum Reflektor!) oder gar ein Echo ist es viel zu wenig.

Aber auch ich habe vor einiger Zeit das Echo bei einem englischen Mittelwellen-Sender schon deutlich gehört, und nach meiner damaligen Schätzung betrug die Verzögerung etwa eine Zehntel Sekunde.
Das entspricht in etwa der Zeit, welche die elektromagnetische Welle für eine Erdumrundung braucht!

Obwohl mir schon sehr lange bekannt ist, dass auch überseeische Telefonverbindungen bisweilen unter solchen (auch mehrfachen) Echos litten, kann ich mich nicht erinnern diesen Effekt zu Zeiten des AM-Rundfunks bemerkt zu haben.
Vielleicht hat aber die Abschaltung vieler AM-Sender das Hintergrund-Gebrabbel so weit abgesenkt, dass das Echo nun so klar zu hören war.

P.S.:
Aktuell wieder auf SDR Twente zu hören: 1089 kHz, "G Talksport"


[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am  2 Jan 2019  1:36 ]

BID = 1047469

bastelnisttoll

Gerade angekommen


Beiträge: 15

Nebenbei - wenn ich eine externe audio-quelle einspeisen möchte am TA-Eingang, ohne masseverbindung und zum schutz der quelle vor möglichen lustigen spannungen im defektfall, wurde mir gesagt, ein Übertrager-trafo sei das richtige.
Nur, was für einer? Es hieß so "1:5 ... 1:10", ok, aber noch etwas zu beachten? Impedanz?
Ich hatte dieses 1:10 ding hier im auge:
click

Nicht, dass sich das ob des geringen outputs richtig lohnt Aber ich bin ein spielkind. Und habe so einige uralte mono aufnahmen, und das Radio steht nun in der mitte zwischen 2 stereo lautsprechern. Das wär da schon nicht verkehrt.




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