Leitung unter Erde durch 100er Rohr

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Achtung immer VDE beachten !!

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Autor
Leitung unter Erde durch 100er Rohr
Suche nach: leitung (19120)

    







BID = 74397

CaptainMenz

Gesprächig



Beiträge: 101
Wohnort: Overath
 

  


Hallo,

mal ne kurze Frage:

ich habe zu unserer Garage ein 100er Rohr als Leerrohr für Versorgungsleitungen gelegt. Durch dieses Rohr (13m) habe ich vom Zählerkasten 3* 2,5 und 5*1,5 "normales" NYM in die Garage gezogen.

Wollte nur mal gerne wissen ob das zulässig ist oder ob man eigentlich Erdkabel hätte verwenden müssen.

Danke

Marius

[ Diese Nachricht wurde geändert von: CaptainMenz am 12 Jun 2004  3:55 ]

BID = 74400

joe

Schreibmaschine



Beiträge: 1746
Wohnort: Ba-Wü

 

  

VDE 0100 Teil 520 2003-06 meint das dazu:
Ja wenn:
-Rohr ausreichend mech. fest ist.
-Leitung auswechselbar ist.
-Rohr gegen eindringen von Flüssigkeiten geschützt ist.
-Rohr belüftet ist.
Als Anmerkung steht dabei man sollte dies auf kurze Strecken beschränken als Beispiel werden 5m genannt.

Ich denke auch deine 13m liegen noch im Rahmen, sofern alle oben genannten Anforderungen erfüllt sind.

Für Steckdosen im Aussenbereich und Steckdosen für die zu erwarten ist das sie tragbare Betriebsmittel für den Aussenbereich speisen, ist ein FI mit 30mA Fehlerstrom vorschrift. (Siehe VDE0100 Teil 737 2002-01)

mfg Joe

_________________

BID = 74423

CaptainMenz

Gesprächig



Beiträge: 101
Wohnort: Overath

Morgen,

ja, die Bedingungen sind alle erfüllt. Das ist schon mal gut.
Aber die Sache mit dem FI wird interessant. Den gibt es nämlich nicht. Und das obwohl an der Hausinstallation schon 2 Außensteckdosen (von innen mit Schalter abschaltbar) hängen.
Lediglich das Bad ist über FI gesichert. Die komplette Hausinstallation ist von einer Fachfirma ausgeführt worden.

oder haben sich vielleicht die Bestimmungen in den vergangenen 10 Jahren geändert?

Gruß Marius

BID = 74426

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Hallo Marius,

Joe hat Dich ja schon bestens verarztet.

Ja, die FI-Forderung für die Außensteckdosen kam nachträglich hinzu, wann genau, kann Dir sicher Joe als unser VDE-Spezialist sagen.

Ich empfehle aber, nicht nur sämtliche (Vorschrift sind eigentlich nur Steckdosen!) Stromkreise in der Garage und im Außenbereich, sondern gleich das ganze Haus per 30mA-FI abzusichern. Ggf. mehrere verwenden.


Und denke daran, daß die Leitungsbelastbarkeit eingeschränkt sein dürfte!
Die 5x1,5 in Garage klingen so nach CEE-Steckdose 3x16A. Das geht vermutlich nicht.

Wie lange ist die Leitung denn noch vor- und nach der Rohrstrecke? Und wie ist sie dort jeweils verlegt?


Gruß,
sam2

_________________

"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"



[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 12 Jun 2004 11:14 ]

BID = 74431

Teletrabi

Schreibmaschine



Beiträge: 2317
Wohnort: Auf Anfrage...

Hallo,

bin zwar nicht Joe, aber m.W. sind die FI's seit '87 vorgeschrieben, Nachrüstpflicht für private Wohnhäuser gibt's aber nur bei größeren Änderungen oder Nutzungsänderung. Neu hinzukommende Teile sind aber selbstverständlich dann mit FI zu sichern, sofern es Badezimmer sind oder Steckdosen, wo erwartet werden kann, dass man dort Geräte im freien dran Betreibt - also somit auch die Dose gleich neben der Terassentür, auch wenn sie nicht direkt im Außenbereich befindet.

Die FI Empfehlung würd ich mal erweitern auf 3 FI's für's Haus - 1x Außenanlage, 1x Innenverkablung, 1x Innen (NUR)für wichtige Geräte (Tel-Anlage, Kühlschrank, Heizung) - kann man natürlich auch noch weiter aufteilen, wenn man probleme mit fliegenden 30mA FI's bei Gewitter oder so bekommt...

Leitung in Garage sollte bei CEE Dose wohl besser 5x2,5 oder 5x4 sein (dann könnte man in der Garage noch ne UV dranhängen)

BID = 74492

CaptainMenz

Gesprächig



Beiträge: 101
Wohnort: Overath

Hallo sam2


Zitat :

Die 5x1,5 in Garage klingen so nach CEE-Steckdose 3x16A.


ja das stimmt.


Zitat :

Das geht vermutlich nicht


wie darf ich das verstehen?



Zitat :

Wie lange ist die Leitung denn noch vor- und nach der Rohrstrecke? Und wie ist sie dort jeweils verlegt?


ca. 2m vor dem Rohr. davon Hälfte Kabelkanal andere Hälfte Kupa.
nach der Rohrstrecke: die 5x1,5 0,5m UP dann direkt CEE-Dose.
die 3x2,5 2m UP und dann Verteilerdose.

@Teletrabi
wenn dem so ist, dann ist die Installation schlicht weg mangelhaft ausgeführt worden. Denn sie wurde Anfang der 90er gemacht; incl der Außensteckdosen.

Grüße,
Marius

[ Diese Nachricht wurde geändert von: CaptainMenz am 12 Jun 2004 14:43 ]

BID = 74563

joe

Schreibmaschine



Beiträge: 1746
Wohnort: Ba-Wü

Also los gehts.

Ich nehme als Errichtungsdatum jetzt einfach mal das Jahr 1990 dann wird es nämlich besonders schwer das hat auch einen ganz einfachen Grund:

November 1990 ist der Teil 737 der 0100 erschienen, in dem auch schon die forderung nach einem FI mit 30mA für Aussensteckdosen drin ist. Allerdings gab es es für in planung befindliche Anlagen (Anlage war am 1. September 1990 in der Planungsphase oder im Bau.) eine Übergangsfrist bis zum 28 Februar 1991. Innerhalb dieser Übergangsfrist durfte man noch den Teil 737 der 0100 mit dem Erscheinungsdatum 1988-04 anwenden. Auf diesen alten Teil habe ich allerdings keinen Zugriff.

Für eine genaue Einschätzung der Lage bräuchten wir also das genaue Planungs und Errichtungsdatum.

Jetzt zu der Sache mit dem 5*1,5mm² an der CEE 16A-Dose.
So wie von Dir geschrieben liegt vor dem Rohr durch Erde die Leitung im Kanal und im KuPaRohr und in der Garage selbst bis zur CEE 16A unter Putz. Jetzt gilt es die schlechteste Verlegeart zu finden (was die Wärmeabfuhr von der Leitung aus gesehen angeht). Sam2 hat bedenken das die Leitung zu hoch abgesichert ist, schauen wir mal ob dem so ist....

Als Referenz nehme ich VDE0298 Teil 4 vom 1988-02.
Verlegeart B2 Leitung im Rohr/Kanal auf dem Boden/an der Wand. Strombelastbarkeit bei 3 belasteten Adern und 30°C Umgeb.Temperatur: 14Ampere, aua das wird eng.. da für D als Umgebungstemperatur 25°C angenommen wird dürfen wir die 14A noch mit 1,06 multiplizieren macht dann 14,84A naja reicht immer noch nicht. Also scheinen die Bedenken von Sam2 zu recht. Ich meine das es irgendwo in der weiten Normungswelt der VDE den Absatz gibt das kurze Strecken in einer schlechteren Verlegeart keine Rolle spielen. Nur leider weiss ich nicht mehr wo das stehen könnte, oder ob es überhaupt wo steht.
Nun ja ganz Normenkonform scheint das 1,5mm² an der CEE 16A nicht zu sein. (Zumindest auf den 2m Im Kanal und im KuPaRohr). Ist es tatsächlich nur eine 1,5mm² Leitung?

mfg Joe

_________________
Das hier ist meine Meinung/Tipp um das Problem zu lösen, bezogen auf Normen in Deutschland, der Benutzer/Errichter ist für die Sicherheit verantwortlich. Es handelt sich nicht um eine Rechtsverbindliche Auskunft! Beachten Sie die DIN/VDE/TAB/UVV/AVBEltV!

[ Diese Nachricht wurde geändert von: joe am 12 Jun 2004 18:26 ]

BID = 74574

Teletrabi

Schreibmaschine



Beiträge: 2317
Wohnort: Auf Anfrage...

Verlegeart auf kurzen Strecken vernachlässigen:

Nach VDE-Schriftenreihe 45, E-Inst in Wohngebäuden gibt's so'ne Regelung für Strecken im <20cm-Bereich, um bei Durchführung durch gedämmte Decken/Wände etc. nicht extra runtergehen zu müssen mit der Absicherung.
Genau Seitenzahl oder die zugrundeliegende Norm kann ich nu leider nicht nennen.
(find die seite nu nich auf annhieb und hab nich soviel zeit zum suchen)

Allerdings sagt mir erwähntes Büchlein für 3 belastete Adern bei 25° eine Strombelastbarkeit von genau 16A.

Allerdings käme durch die zweite Leitung ja noch 'ne Häufung hinzu, also wird's wohl doch nicht's damit.

BID = 74600

Sechbock

Gesprächig



Beiträge: 110
Wohnort: Baden-Württemberg

Hallo,

ist es erlaubt durch so ein oben genanntes Rohr eine Ölflexleitung legen?

Gruß Frank

BID = 74630

CaptainMenz

Gesprächig



Beiträge: 101
Wohnort: Overath

Hallihallo,

also mal durcharbeiten...

FI: also Rechnung rausgesucht. es sind nur knappe 10 Jahre. Die Rechnung ist vom 20.03.1996.
Wird wohl nix mit Übergangszeit. Also doch fehlerhaft ausgeführt, oder?

CEE: ja ich habe 5x1,5 gelegt. Dafür gab es zwei Gründe.
1. eine vorhandene CEE im Haus ist von einer (eben jener welcher) Firma auch mit 5x1,5 angeschlossenen worden (hier entfällt lediglich der eine Meter Kupa). Da vertraut man gerne mal...
2. Elektriker gefragt.

Vielleicht noch eine Info: ich habe nicht das passende KuPaRohr sondern die nächst größere Variante genommen.

@Teletrabi
also bzgl. der Häufung: die 3x2,5 liegen in einem seperaten KupaRohr.

Vielleicht nochmal was zu dem 1m Kabelkanal. Ich rede hier von einem richtig dicken Kanal, der sich oberhalb des Zählerschranks befindet durch den ALLE abgehenden Leitungen geführt sind. Häufung tritt hier natürlich haufenweise auf.

Gruß
Marius

BID = 74644

Teletrabi

Schreibmaschine



Beiträge: 2317
Wohnort: Auf Anfrage...

In deinem erdverbuddelten Rohr haste dann auch wieder 'ne Häufung.
Also ganz sauber wird das mit 5*1,5 dann nicht.
okay, wenn du keine _richtig_ großen Geräte hast, könnte man mit 3x13A oder 3x10 A sichern. ist halt die Frage, wieviel Leistung du letztlich brauchst.

Wenn du die Möglichkeiten der CEE voll nutzen willst, dann leg dir 5x2,5 , hast nebenbei auch noch kleineren Spannungsfall auf der Leitung und weniger Probleme den maximalen Widerstand für die Leitung einzuhalten...


Fehlender FI - je nach Auftrag durchaus Fehlerhaft.
Wenn nich gerade ausdrücklich "bloßes Anbringen von Leitungen an der Wand" vereinbart wurde, sondern "Errichtung und Inbetriebnahme elektrischer Anlagenteile", ist es als nicht korrekt anzusehen. Keine genaue Auftrasformulierung würd ich unter Berufung auf übliche Praxis der zweiten Variante zuordnen.


Nu mal ganz dumme Frage - was genau ist KuPaRohr?

BID = 74650

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

@Teletrabi

Zitat :

was genau ist KuPaRohr?


Na - sowas wie StaPa, nur eben ohne Sta, dafür aus Hochpolymer!

sam2
(der u.a auch Pa-Fahrer war)


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BID = 74658

joe

Schreibmaschine



Beiträge: 1746
Wohnort: Ba-Wü

StaPaRohr = Stahlpanzerrohr
KuPaRohr = Kunststoffpanzerrohr

mfg Joe

_________________

BID = 74758

CaptainMenz

Gesprächig



Beiträge: 101
Wohnort: Overath

wollte mich nochmal für alle Antworten bedanken

Gruß
Marius

BID = 74781

sam2

Urgestein



Beiträge: 35330
Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)

Hallo Marius,

das ist nett von Dir!

Und die Sache mit dem Leiterquerschnitt ist jetzt auch nicht so furchtbar tragisch. Es ist halt etwas über der Grenze, aber wenn Du keine Dauerlast drauf hast...

Solche Dimensionierungen gibt es im Bestand zahlreich und die meisten Häuser stehen trotzdem noch.

Ärgerlich ist eben nur, weil offenbar neu gemacht und trotzdem nicht korrekt.
Seltsam auch, daß für den Wechselstromkreis 2,5mm² genommen wurde, obwohl da die Belastbarkeit von 1,5mm²-Leitung (wegen der nur 2 belasteten Adern) ja etwas höher wäre.

Wenn Du ganz sicher gehen willst, ändere die Absicherung auf 3x13A.


Wesentlich wichtiger ist aber, die Garagenstromkreise (und auch die bestehenden Außensteckdosen) über 30mA-FI zu führen!

Zumindest dafür bist Du verantwortlich und auch haftbar.

Wobei es deutsche Richter gerne so auslegen, daß derjenige, welcher zuletzt an der Anlage gearbeitet hat (hier also wohl Du), auch für die Fehler der vorherigen Installateure zur Verantwortung gezogen werden kann, wenn er diese kannte oder hätte erkennen müssen...

Und Du weißt ja jetzt, daß da schon nicht alles korrekt war!


Gruß,
sam2


_________________

"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"

[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 13 Jun 2004 15:30 ]


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