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Zweimal L1 und N in 5-adrigem Kabel führen Suche nach: kabel (27340) |
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BID = 1030067
SonnenRainer Gerade angekommen
Beiträge: 8
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Hallo zusammen,
zu meinem speziellen Problem hab ich irgendwie keine Beiträge gefunden, oder ich hab die falschen Begriffe gesucht.
Ausgangslage:
Eine Wohnung, die nur einphasig am Hausanschluss anliegt. Grundabsicherung 63A im Keller (lt. Aussage des Installateurs hält die Leitung auch 63A aus), UV dann in der Wohnung. FI vorhanden, soweit erst mal alles gut. Das Haus gehört mir, die UV in der Wohnung wurde vor kurzem von einem Fachbetrieb neu ausgeführt. Leider haben wir damals nicht an die horrenden Anschlußwerte eines Induktionsherdes gedacht.
Von der UV zum Herd geht ein 5-adriges Kabel wo aktuell nur L1 und N (sowie PE) beschaltet sind, Absicherung 20A.
die Aufgabe:
Töchterchen hat sich ein Induktionskochfeld (Miele KM 6328-1) geleistet mit stolzen 7,3 kW Anschlussleistung. Also geht das nicht mit 20A ...
die Idee:
Lt. Herdanschlußplan kann das Teil auch 2-Phasig betrieben werden. Meine Idee ist nun, L2 und L3 des Kabels als weiteren L1 und N quasi zu missbrauchen und über eine weitere 20A-Sicherung zu Verfügung zu stellen. Selbstverständlich werden die Kabelenden beidseitig entsprechend farblich "umcodiert" und beschriftet, daran soll es nicht liegen.
Was mich mehr interessiert, da dann die Spitzen der 50hz-Sinuskurve auf beiden Leitern gleich hoch oder tief liegen, gibt das irgendwelche Probleme? Der PE bekommt ja keine Last ab, bzw. fliegt ja sofort der FI um den mach ich mir keine Sorgen. Aber 2 parallel gleiche Aussenleiter kann ich nicht abschätzen.
Welche Ideen habt ihr denn? Eine neue Leitung ziehen wäre perfekt, ist aber keine Option, da dann die ganze Wohnung wieder verwüstet werden würde. Die wurde gerade erst fast komplett neu tapeziert.
Bin gespannt auf eure Ideen und Einschätzungen
Liebe Grüße
Rainer
PS:
Ich hoffe, ich hab mich verständlich genug ausgedrückt ... |
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BID = 1030070
schattenlieger Schriftsteller
Beiträge: 995 Wohnort: Nordkreis Celle
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Du kannst das grundsätzlich machen, aber dann hast du 4 belastete Adern zu berücksichtigen, also eventuell nur 2x13A oder gar 2x10A. Das wurde hier vor 4-5 Jahren schon mal öfters diskutiert.
Wobei sehr wahrscheinlich das 1x20A auch für diesen Herd IN DER PRAXIS vollkommen ausreicht, wenn deine Tochter normal essen kocht und das für normale Familiengrößen. Großfamilien mit 3-9 Kindern könnte schwierig werden. Oder wenn sie natürlich den ganzen Tag nur Wasser aufkocht auf allen Platten zeitgleich und das kochende Wasser sofort in den Ausguss kippt, um erneut Wasser aufzukochen, wird es wohl eher nicht hinhauen.
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Mitglied in der "Deutschen Gesellschaft zur Rettung von dem Genitiv"
Silbentrennung ist toll, auch wenn das Auge was anderes draus macht:
Messer-
gebnisse und Erbin-
formationen. |
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BID = 1030073
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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Zitat :
schattenlieger hat am 18 Nov 2017 17:28 geschrieben :
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....den ganzen Tag nur Wasser aufkocht auf allen Platten zeitgleich und das kochende Wasser sofort in den Ausguss kippt, um erneut Wasser aufzukochen, wird es wohl eher nicht hinhauen.
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...dann hat man jedenfalls keine Probleme mit verstopften Abflussrohren
Wieso wurde bei der Grundabsicherung nicht auf Drehstromzähler umgerüstet
7,3 kW macht bei 230V Wechselspannung 32A Bei 2-Phasigem Anschluss müssten es 2 16A LS sein, sofern beide gleichmässig belastet werden
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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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BID = 1030077
SonnenRainer Gerade angekommen
Beiträge: 8
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Zitat :
Primus von Quack hat am 18 Nov 2017 17:50 geschrieben :
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Wieso wurde bei der Grundabsicherung nicht auf Drehstromzähler umgerüstet
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Das müssten wir meinen Papa fragen. Das wurde Anfang der 1970er Jahre so gemacht. Das restliche Haus hat Drehstrom.
Leider ist es derzeit keine Option ne neue Strippe aus dem Keller bis nach oben zu ziehen. Die neue UV oben ist vorgerüstet, irgendwann wird das korrigiert. Aber eben nicht jetzt.
Liebe Grüße
Rainer
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BID = 1030078
SonnenRainer Gerade angekommen
Beiträge: 8
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Zitat :
schattenlieger hat am 18 Nov 2017 17:28 geschrieben :
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Du kannst das grundsätzlich machen, aber dann hast du 4 belastete Adern zu berücksichtigen, also eventuell nur 2x13A oder gar 2x10A. Das wurde hier vor 4-5 Jahren schon mal öfters diskutiert.
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Hmm,
trotz separater Adern so wenig Mehrwert?
Also hatte ich zu Recht bedenken, grummel ...
Trotzdem erst mal Danke.
Liebe Grüße
Rainer
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BID = 1030085
unlock Schriftsteller
Beiträge: 901 Wohnort: Mosbach
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Zitat :
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Hmm,
trotz separater Adern so wenig Mehrwert?
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Das ist ja nur eine Schätzung,die zugrunde legt,das mehr Informationen für genauere Angaben benötigt werden;z.B.:Die Verlegeart und der Leiterquerschnitt.
Bei der Verlegeart ist natürlich die im Verhau ungünstigste Variante ausschlaggebend für die Absicherung gegen Überlast!
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One Flash and you're Ash !
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BID = 1030087
SonnenRainer Gerade angekommen
Beiträge: 8
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Zitat :
unlock hat am 18 Nov 2017 20:46 geschrieben :
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Das ist ja nur eine Schätzung,die zugrunde legt,das mehr Informationen für genauere Angaben benötigt werden;z.B.:Die Verlegeart und der Leiterquerschnitt.
Bei der Verlegeart ist natürlich die im Verhau ungünstigste Variante ausschlaggebend für die Absicherung gegen Überlast!
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Ich gugg mal welcher Querschnitt verlegt wurde (sollte 2,5² sein meine ich mich zu erinnern). Das 5-adrige Kabel wurde unterbrechungsfrei bis zum Herd verlegt, ist ja fast neu. Länge 10-12m in etwa ...
Sooo schlimm ist der "Verhau" also nicht
Was verstehe ich in Zukunft unter "Verlegeart"? Die ersten 3m sind in einer Trockenbauwand, der Rest Aufputz hinter den Küchenschränken ... falls das gemeint ist.
Liebe Grüße
Rainer
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BID = 1030088
ego Inventar
Beiträge: 3093 Wohnort: Köln
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Ich würde mir erstmal keine Gedanken machen und Einphasig 20A nutzen. Kommt es wieder erwarten doch zur auslösung der Sicherung, kann man immer noch was ändern.
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BID = 1030101
schattenlieger Schriftsteller
Beiträge: 995 Wohnort: Nordkreis Celle
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Die Praxis spricht eher dagegen, dass der 20er Automat jemals auslösen wird.
25A wäre natürlich schöner an 3x4mm oder gar 35A an 3x6mm² (bei einphasigen Hausanschluss, aber an dreiphasigen Anschlüssen gibt es ja auch gar kein Problem), aber rein aus Erfahrungswerten würde es mich arg wundern, wenn es da Probleme gäbe
Stark abweichende Kochgewohnheiten jetzt mal ausgenommen!
Wobei ich "betriebsmässige Überlastung" von Infrastruktur unschön finde, aber in aller Regel wird nie über längere Zeit volle Leistung abgefordert. Wenn, dann nur zu Anfang.
Irgendwann kocht ja auch mal das Wasser oder das anbraten ist beendet. Und der Backofen taktet ja auch nur vor sich hin, wenn er erstmal seine Temperatur erreicht hat - wenn man die Tür des Ofens schliesst und nicht alle 7,4 Sekunden aufreisst um nachzusehen, ob der Braten oder die Pizza auch wirklich noch da ist.
Also wie schon gesagt: Einfach Finger weg, normal kochen und wenn öfter als 1x im Jahr tatsächlich mal der Herd ausgeht, dann kann man immer noch überlegen, was man tut.
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BID = 1030102
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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Zitat :
SonnenRainer hat am 18 Nov 2017 18:56 geschrieben :
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....Das müssten wir meinen Papa fragen. Das wurde Anfang der 1970er Jahre so gemacht. Das restliche Haus hat Drehstrom.... |
...na sowas
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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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BID = 1030199
f77 Gesprächig
Beiträge: 125 Wohnort: Bielefeld
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Zitat :
| Eine Wohnung, die nur einphasig am Hausanschluss anliegt. Grundabsicherung 63A im Keller (lt. Aussage des Installateurs hält die Leitung auch 63A aus), |
Ich weiß zwar nicht, was Du unter Grundabsicherung verstehst, bzw. welche Leitung 63A aushält, aber handelt es sich bei der Leitung vom Keller bis zu Wohnung um eine drei- oder fünf-adrige NYM-Y Leitung? Letzteres würde eine Umrüstung auf Drehstrom ja relativ einfach machen.
Lt. Seite 64 der Bedienungsanleitung ist auch der 1-phasige Anschluss (1P+N+PE) möglich, somit wäre selbst der Wechstelstromanschluss der Wohnung unproblematisch. Ein 2-phasiger Anschluss bei vorhandenen Wechselstrom-Anschluss ist aus meiner Sicht nicht empfehlenswert.
Die genannten 7300W stellen übrigens die Leistungsaufnahme bei vier aktivierten Kochplatten mit TwinBooster Stufe 2 da, im Normalbetrieb liegen alle vier Platten bei 3400W.
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BID = 1030230
EBC41 Gerade angekommen
Beiträge: 19
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Ist die Herdzuleitung 5x2,5 innerhalb der Trockenbauwand von Wärmedämmung umgeben oder nicht. Wenn nein, hätte ich auch kein Bauchgrimmen, wenn man die Parallelschaltung mit 25 A absichern würde.
Es gibt zwar die Regel, dass der Schutzleiter keinen kleineren Querschnitt haben darf als der Aussenleiter, der hiermit 5 Quadrat hätte. Aber mit RCD - Schutz wäre das zumindest physikalisch wieder entschärft. Wenn auch nicht ganz regelkonform.
Gegen die Absicherung mit 25 A spricht; wenn beispielsweise von der Parallelschaltung eine Ader abgebohrt werden würde, dabei keine andere Ader vom Bohrer berührt würde, so dass man es garnicht merkt. Somit wäre die jetzt einzelne Ader mit 25A deutlich überlastet.
Also doch lieber mit 20A absichern. Löst ja auch nicht gleich bei jeder kurzzeitigen Überlast sofort aus. Wenn man sich die Kennlinien ansieht, ist da doch einiges an Luft drin.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: EBC41 am 20 Nov 2017 21:22 ]
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BID = 1030366
SonnenRainer Gerade angekommen
Beiträge: 8
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Vielen Dank für die teilweise sehr kontroversen Antworten
Aber ich lese eine gewisse Gelassenheit raus.
Ich werde also meinen ursprünglichen Plan verfolgen und 2x20A auf das 5-adrige Kabel loslassen. Dann mal alle Booster an und paar Liter Wasser kochen, die Booster laufen bis zu 15 Min hab ich gelesen. Also reichlich Zeit mal zu messen ob und wie sich das Kabel erwärmt.
Wie gesagt,
Danke erst Mal
Rainer
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BID = 1030394
Homi Gesprächig
Beiträge: 137
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Vergiss aber nicht, am Herd die Brücke 4-5 rauszunehmen,
so stellst du sicher, dass du den Ausfall eines Neutralleiters auch bemerkst.
Die Herdanschlussleitung muss auch 2,5mm² haben!
Ein Hinweis an Herd und Dose, um den nächsten Laienbastler zu warnen, ist dann eine gute Sache.
Erwärmung "messen" ist Quatsch. Erwärmung gibt es sicher, bei der angedachten Konstellation wird sie aber sicher im Rahmen bleiben.
Auch ich halte die 2x20A Variante für weniger schlecht, als die 1x20A Variante auf 2 Adern, ständig an und über der Kotzgrenze von Leitung und LS.
Eine Absicherung von 1x16A für den Backofen und 1x20A für die Herdplatten halte ich übrigens für technisch am besten. (Auch um weitere Basteleien an der Dose für GSP, Mikro, Wasserkocher usw. zu erschweren)
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BID = 1030400
unlock Schriftsteller
Beiträge: 901 Wohnort: Mosbach
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Zitat :
SonnenRainer hat am 18 Nov 2017 21:09 geschrieben :
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Was verstehe ich in Zukunft unter "Verlegeart"? Die ersten 3m sind in einer Trockenbauwand, der Rest Aufputz hinter den Küchenschränken ... falls das gemeint ist.
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Die Verlegeart beschreibt,wie die Leitung verlegt wurde,z.B.:im Putz,auf Putz,in gedämmten Wänden,in Rohren,in der Luft,usw.
Letztendlich geht es um die begrenzung der Temperatur am Leiter,um die Isolation zu schützen.
Ich denke,das hier zur Bestimmung der maximal möglichen Absicherung,die Trockenbauwand und die Häufung von Leitungen am Verteiler ausschlaggebend sein dürfte.
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