Funktionsgenerator? Tongenerator? Im Unterforum Grundlagen - Beschreibung: Grundlagen und Fragen für Einsteiger in der Elektronik
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BID = 1024683
Andi-872 Aus Forum ausgetreten
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Hallo,
gibt es einen Unterschied zwischen einem Funktionsgenerator und einem (in der Musikbranche gebräuchlichen) Prüftongenerator?
Ich habe folgende Unklarheit entdeckt: Habe einen (leider nicht wirklich geeichten) Sinuston-Generator, den man in Tonstudios zur allgemeinen Signalverfolgung / Testzwecken einsetzt, um ein Signal zu verfolgen bzw. eine Fehlerquelle zu lokalisieren. Dieser Tongenerator erzeugt einen Sinuston, den man in festgelegten Frequenzen per Schiebeschalter anwählen kann. Zum Vergleich habe ich einen Funktionsgenerator (Sinus) eingesetzt, den ich auf 1,55V (+6dBu) eingestellt habe. Theoretisch handelt es sich doch dabei um gleichwertige Signale. Ob der "Erzeuger" nun "Tongenerator" heisst oder "Funktionsgenerator" sollte doch dabei unerheblich sein, oder? Selbst das Verändern der Spannung im Funktionsgenerator bringt keine Änderung des Anzeigegerätes auf dem RTW mit sich.
Ich habe ein geeichtes Messgerät (RTW) in beiden Fällen angeschlossen, komme jedoch zu erheblich abweichenden Ergebnissen. Während der Tongenerator bei ca. -4 dB einprügelt, ist der Messwert beim Funktionsgenerator (obwohl auf 1,55 V eingestellt - und per Oszi abgelesen) ca. bei - 35 dB. In beiden Fällen habe ich eine Frequenz von 1 kHz gewählt. In beiden Fällen habe ich das Signal zuvor symmetriert (per Übertrager).
Ist mein Gedanke falsch, dass ein "Sinus-Tongenerator" letztlich nichts weiter ist als ein "spezieller Funktionsgenerator"? Kann ich also einen Funktionsgenerator NICHT verwenden als Testgerät für Audio-Messungen?
Andi
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Andi-872 am 12 Aug 2017 14:23 ] |
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BID = 1024687
Offroad GTI Urgestein
Beiträge: 12742 Wohnort: Cottbus
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Zitat :
| gibt es einen Unterschied zwischen einem Funktionsgenerator und einem (in der Musikbranche gebräuchlichen) Prüftongenerator? | Keine Ahnung.
Mögliche Unterschiede könnten im Ausgangswiderstand oder der Kopplung liegen.
Und darin, welche Last der Generator erwartet.
Ein Funktionsgenerator, eingestellt auf 1Vpp und in Erwartung einer 50R-Last liefert im Leerlauf 2Vpp (und umgekehrt).
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Theoretisch gibt es zwischen Theorie und Praxis keinen Unterschied. Praktisch gibt es ihn aber.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Offroad GTI am 12 Aug 2017 15:03 ] |
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BID = 1024689
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Rein Technisch gesehen ist der Prüftongenerator nur ein abgespeckter Funktionsgenerator.
Die Symmetrierung stellt für beide die Ausgangslast dar. Der Prüftongenerator ist dabei weil ungeeicht Leistungsstärker. Der Funktionsgenerator erwartet einen fest vorgegebenen Lastwiderstand und den erreichst du mit deinem Übertrager nicht >>> Fehlanpassung. Du kannst den Funktionsgenerator durchaus auch als Prüftongenerator verwenden indem du den Richtig abschließt und das Ausgangangssignal dann Verstärkst, erst nach der Verstärkung symmetrieren.
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
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BID = 1024696
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Kann ich also einen Funktionsgenerator NICHT verwenden als Testgerät für Audio-Messungen? |
Doch, aber du wirst damit vielleicht keine 100kHz herstellen können. *)
Zitat :
| Ich habe ein geeichtes Messgerät (RTW) in beiden Fällen angeschlossen, komme jedoch zu erheblich abweichenden Ergebnissen. |
Möglicherweise weil du die Geräte nicht richtig belastet hast, bzw. die Meßbedingungen nicht im Handbuch nachgelesen hast.
Funktionsgeneratoren sind typischer Weise für einen Belastungswiderstand von 50 Ohm ausgelegt (Wellenwiderstand von Koaxkabeln, asymmetrischer Ausgang), während Tongeneratoren oft für 600 Ohm (Telefontechnik, symmetrischer Ausgang) ausgelegt sind.
0 dBm sind bei beiden als 1mW spezifiziert, was bei 50 Ohm 224mV entspricht und bei 600 Ohm 775mV.
Wenn der Generator korrekt aufgebaut ist, ist (und bleibt auch beim Verändern der Ausgangsleistung) sein Innenwiderstand genau so hoch wie der vorgesehene Lastwiderstand, und daher werden im Leerlauf diese Spannungswerte doppelt so hoch sein.
Vereinzelt gelten aber auch die Ausgangsspannungen für einen leerlaufenden Ausgang.
Handbücher sind zum Lesen da!
*) P.S.:
Zitat :
| Doch, aber du wirst damit vielleicht keine 100kHz herstellen können. |
Ist natürlich genau andersrum: Tongeneratoren sind oft bei 20kHz zuende.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 12 Aug 2017 17:29 ]
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BID = 1024698
Andi-872 Aus Forum ausgetreten
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"Wenn der Generator korrekt aufgebaut ist, ist (und bleibt auch beim Verändern der Ausgangsleistung) sein Innenwiderstand genau so hoch wie der vorgesehene Lastwiderstand, ..."
Der vorgesehene Lastwiderstand entspricht dann dem Eingangswiderstand der angeschlossenen Schaltung, richtig? Dieser ist nicht selten 50kOhm (im Consumer-Bereich oft). Wann bzw. wie weiss ich, ob der (Funktions-) Generator korrekt aufgebaut ist? Ich habe ein 200 EUR-Teil.
Andi
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BID = 1024699
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Dieser Tongenerator erzeugt einen Sinuston, den man in festgelegten Frequenzen per Schiebeschalter anwählen kann. |
Das ist Krampf, denn damit kann man keine Resonanzen finden.
Bau dir das Innenleben selbst, am einfachsten mit einem der alten ICs XR2206 oder ICL8038, oder, wenn du ihn noch findest, dem MAX038 (war immer schon teuer, geht aber bis 2MHz)
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BID = 1024702
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Der vorgesehene Lastwiderstand entspricht dann dem Eingangswiderstand der angeschlossenen Schaltung, richtig? |
Nicht zwangsläufig.
Aber man kann die tatsächlich anliegende Spannung dann leicht berechnen, da der Lastwiderstand zusammen mit dem Innewiderstand des Generators einen Spannungsteiler für die Urspannung bildet.
50kOhm bedeutet für solch niederohmige Ausgnge aber praktisch Leerlauf.
Möglicherweise aber hat deine Last einen z.B. kapazitiven Anteil (Kabelkapazität), dessen Impedanz deutlich niedriger ist.
Messen geht bei Spannungen im µV-Bereich nicht mehr so einfach, wie es sich schreibt...
P.S.:
Zitat :
| Wann bzw. wie weiss ich, ob der (Funktions-) Generator korrekt aufgebaut ist? |
Messen oder in den Schaltplan schauen.
Häng an Poti (500 Ohm) un deinen Schalter an den Ausgang und schau nach, bei welchem Widerstand die Ausgangsspannung auf die Hälfte gegenüber Leerlauf zusammenbricht. Den Widerstand des Potis kannst du dann einfach mit dem Ohmmeter messen und er ist gleich dem Ausgangswiderstand des Generators.
Der Wert sollte sich bei verschiedenen Stellungen des Ausgangsabschwächers nicht ändern.
Bei kleinen Ausgangsspannungen musst du evtl. einen Verstärker vor das Meßgerät einfügen. Dessen Eigenschaften sind kaum kritisch, denn du willst ja nur wissen, wann die Spannung auf die Hälfte absinkt.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 12 Aug 2017 18:02 ]
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