Autor |
Maximale Leitungslänge NACH der Steckdose Suche nach: steckdose (11047) |
|
|
|
|
BID = 989745
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
|
|
Zur Überprüfung der Abschaltbedingungen und des Schutzleiters misst man die Schukosteckdose in der Wand.
Es muss eine ausreichend niedrige Schleifenimpedanz vorliegen, so dass bei Kurzschluss ausreichend Strom fließt, die Sicherung sofort zu werfen.
Aber das gilt ja nur direkt an der Steckdose. Mit einer angeschlossenen Verlängerungsleitung wird die Schleifenimpedanz womöglich überschritten.
Wie ist da die Vorschriftenlage?
Wird das so hingenommen?
Gibt es Maximallängen für Kabeltrommeln etc. ?
_________________
"Gestern gings noch, da kann net viel sein" |
|
BID = 989828
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
|
|
Dazu habe ich bislang noch NIE etwas gelesen oder gehört! Vor allem bei Vorhandensein eines FIs passiert auch bei extremen Leitungslängen nicht viel - irgendwann geht es statt Kurzschlussauslöser halt auf den thermischen Auslöser. Selbst nachgerechnet habe ich das noch nicht, aber angeblich soll selbst bei 100 m 1,5 mm2 und relativ hoher Vorimpendanz noch der Schnellauslöser ansprechen.
_________________
"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!" |
|
BID = 989857
Ltof Inventar
Beiträge: 9331 Wohnort: Hommingberg
|
M.E. muss man da die Grenzwerte für die Prüfung von ortsveränderlichen Betriebsmitteln ansetzen. Diese gelten ja auch für Verlängerungsleitungen.
Bei Anschlussleitungen auf dem Campingplatz ist mir Folgendes bekannt: Minimal 20 Meter (damit man den nächsten Kasten erreicht), maximal 25 Meter H07RN-F 3G2,5 - damit die Abschaltbedingungen sicher eingehalten werden. Daran hält sich nur keine Sau.
Für Baustellen gibt's sowas bestimmt auch.
_________________
„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
|
BID = 989934
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
|
Zitat :
Trumbaschl hat am 10 Mai 2016 14:02 geschrieben :
|
Dazu habe ich bislang noch NIE etwas gelesen oder gehört! Vor allem bei Vorhandensein eines FIs passiert auch bei extremen Leitungslängen nicht viel - irgendwann geht es statt Kurzschlussauslöser halt auf den thermischen Auslöser. Selbst nachgerechnet habe ich das noch nicht, aber angeblich soll selbst bei 100 m 1,5 mm2 und relativ hoher Vorimpendanz noch der Schnellauslöser ansprechen.
|
Aber schützt der thermische Auslöser die Leitung ausreichend?
Beispiel C16 Automat, nehmen wir an der liegt an der oberen Toleranzgrenze und braucht einen IK von 160A für den Schnellauslöser.
Jetzt tritt ein Kurzschluss mit 130A auf. Die können bis zu 10 Sekunden fließen, bis der thermische Auslöser kommt. Was sagt die Leitung oder eine Steckdose da?
Habe noch eine artverwandte Frage:
In Tabellen zu Leitungslängen nach VDE 0100 (bzgl Spannungsfall) steht ab und zu drin, die Längenangaben gelten für Drehstrom; Für 1ph-Wechselstrom müsse man diese Längen halbieren. Das verstehe ich nicht. Wer kann mir den Faktor 0,5 erklären?
_________________
"Gestern gings noch, da kann net viel sein"
[ Diese Nachricht wurde geändert von: :andi: am 11 Mai 2016 16:25 ]
|
BID = 989937
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
|
Der Kurzschluss ist nur eine Sonderform des Überlastungsschutzes! Ob der Thermische Überlastungsschutz oder der magnetische Überlastungsschutz anspricht spielt da keine Rolle. (lediglich die Abschaltzeit ändert sich) (Die Leitung wird gegen Überlast gesichert)
Der Strom ist vom Widerstand abhängig. Bei Drehstrom ist der Strom im einzelnen Aussenleiter in aller Regel höher als bei Wechselstrom, wegen der Phasenverschiebung.
So nehmen wir mal an die Abschaltbedingung im Kurzschlussfall wird gerade so an der Steckdose erfüllt. Dann kann bei einer Verlängerung mit 50 m zB der Kurzschlussstrom nicht mehr Fliesen. Deshalb löst der magnetische Schnellauslöser nicht aus . Aber auf Grund des höheren Stromes löst der Thermische Überlastschutz dann aus. So um auf deinen C16 zu sprechen zu kommen so sind da 10*16A +50% gefordert! Also müssen da mindestens an der Steckdose 240 A fließen können. (Grund für die +50% sind Thermisches Verhalten der Leitung + Messfehler des Messgerätes + etwas Reserve wegen zusätzlicher Leitungslänge)
_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
|
BID = 989955
didy Schreibmaschine
Beiträge: 1775
|
Zitat :
:andi: hat am 11 Mai 2016 16:24 geschrieben :
|
In Tabellen zu Leitungslängen nach VDE 0100 (bzgl Spannungsfall) steht ab und zu drin, die Längenangaben gelten für Drehstrom; Für 1ph-Wechselstrom müsse man diese Längen halbieren. Das verstehe ich nicht. Wer kann mir den Faktor 0,5 erklären? |
Weil bei Drehstrom und symmetrischer Belastung kein Strom im N-Leiter fließt, du also nur den Spannungsfall auf dem L hast. Der N ist damit am Leitungsanfang und Leitungsende auf dem selben Potential. Bei Wechselstrom hast du auf zwei Leitern Spannungsfall.
|
BID = 990006
:andi: Inventar
Beiträge: 3205 Wohnort: Bayern
|
Danke Bernd!
Hallo Didy, was du schreibst verstehe ich, aber bei Drehstrom ohne N hat man doch drei belastete Adern, wobei auf allen 3 ein Spannungsfall auftritt (zumindest auf zwei, wenn die dritte im Nulldurchgang ist). Warum darf diese Leitung dann länger sein als eine L1+N ?
_________________
"Gestern gings noch, da kann net viel sein"
|
BID = 990037
123abc Schreibmaschine
Beiträge: 2195 Wohnort: Hamburg
|
Die Ströme heben sich (bei 2 belasteten Aussenleitern teilweise)auf und brauchen nicht über einen anderen Aussenleiter zurück fließen.
Würde man nur einen Aussenleiter belasten sieht die Sache natürlich wieder etwas anders aus
|
BID = 990056
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
|
Jeder Strom in einem Aussenleiter teilt sich den Rückweg auf 2 Aussenleiter auf! Deshalb sinkt der gesamte Widerstand und deshalb wird auch der Spannungsfall geringer. Nur wenn ein Aussenleiter allein belastet wird muss der Strom durch den N zurück. Einfacher verständlich wird das für dich wenn du dir mal eine Dreieckschaltung ansiehst! Und danach schaust du dir mal eine Sternschaltung mit N an.
_________________
Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
|
BID = 990076
mlf_by Schriftsteller
Beiträge: 985 Wohnort: Ried
|
Zitat :
| Gibt es Maximallängen für Kabeltrommeln etc. ? |
Anderer Gedankengang ... bei der Feuerwehr dürfen maximalst 2 Stück 230V - Leitungsabroller a 50m x 2,5mm2 auf einem Fahrzeug verlastet sein.
Überlast ist da im Regelfall nicht das Problem. Dürfte eh warscheinlicher sein daß der Moppel brennt bevor da eine Sicherung auslöst (die elektronisch geregelten Krachmacher lassen sich selbst mit äußerster Gewalt fast nicht abwürgen - und bei m.E.n. 5,5kVA symetrisch /8,5kVA unsymetrisch sind 3x B16 etwas seltsam, aber üblich).
Begründet wird diese Einschränkung vielmehr damit, daß die Berührungsspg. im Fehlerfall nicht über 50V gehen darf (und bei ´Schutztrennung mit Potenzialausgleich´ ist dazu seltenst ein RCD /PRCD oder gar ein Iso-Wächter vorhanden).
In meinen Unterlagen* ist diesbezüglich die DIN 6280 angegeben. Nach der darf der Widerstand der Fehlerschleife höchstens 1,5 Ohm betragen.
Formel: max. Länge = Widerstand x Querschnitt / spez. Widerstand
Beispiel: 1,5 Ohm x 2,5 mm2 / 0,0172 Ohm mm2/m = 218m
und das ganze wieder durch 2.
Der Vollständigkeit halber noch (k.A. ob das relevant sein könnte): nach VDE 0100 darf die kapazitive Erdung max. 100´000 Vm betragen (Volt x Leitungslänge). Entspräche 400m bei 230V oder 250m bei 400V.
* aus ´8.15 Stromerzeuger und elektrische Verbraucher im Feuerwehrdienst´; ist auch auf der Inet-Seiten der SFS Würzburg frei downloadbar sein.
|
BID = 990465
didy Schreibmaschine
Beiträge: 1775
|
Zitat :
:andi: hat am 12 Mai 2016 09:02 geschrieben :
|
Hallo Didy, was du schreibst verstehe ich, aber bei Drehstrom ohne N hat man doch drei belastete Adern, wobei auf allen 3 ein Spannungsfall auftritt (zumindest auf zwei, wenn die dritte im Nulldurchgang ist). Warum darf diese Leitung dann länger sein als eine L1+N ?
|
Okay, Gedankenexperiment.
Wir haben eine Drehstromleitung, bei der jede Ader einen Widerstand von 0,1 Ohm hat, und drei (ohmsche) Lasten, die 10A ziehen. Macht im Lastfall einen Spannungsfall von 1V je Ader.
Wenn wir immer nur eine Last zwischen einem Außenleiter und N anschließen, haben wir in der L-Ader 1V Spannungsfall und in der N-Ader 1V Spannungsfall. An der Last kommen noch 230V-1V-1V=228V an.
Wenn wir nun an allen drei Außenleitern eine Last anschließen, hebt sich der Strom im Neutralleiter auf. Die N-Ader hat also keinen Spannungsfall, und das selbe Potential wie am Leitungsanfang. An der Last kommen somit 230V-1V-0V=229V an.
Klar?
PS: Grüße an deinen Nachbarn, falls du ihn mal wieder siehst
|
BID = 990535
fuchsi Schreibmaschine
Beiträge: 1704
|
Zitat :
|
Anderer Gedankengang ... bei der Feuerwehr dürfen maximalst 2 Stück 230V - Leitungsabroller a 50m x 2,5mm2 auf einem Fahrzeug verlastet sein.
|
das liegt daran, dass bei Betrieb von 2 Geräten gleichzeitig, beide Geräte nicht länger als 50m vom Generator angeschlossen werden dürfen. (Potentialausgleich beider Geräte)
Wird nur 1 Gerät betrieben, dürfen beide 50m Verlängerungen auf 100m zusammengeschlossen werden. (nur bei mind. 2.5mm²)
Werden mehr als 2 Geräte angeschlossen, so dürfen zwischen 2 Geräten nie mehr als 100m sein, und die Gesamtanschlusslänge nicht mehr als 100.000 Vm (Spannung x Länge) sein (also max. 400m bei 230V bzw. 250m bei 400V)
[ Diese Nachricht wurde geändert von: fuchsi am 17 Mai 2016 11:02 ]
|