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Rost von brünierter Oberfläche entfernen |
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BID = 947617
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Hallo liebe Gemeinde,
wie Ihr evtl. wisst, bin ich im Besitz einer erlesenen Auswahl an Werkzeugen. Grundsätzlich behandle ich Selbige eher wie "Familienangehörige", als als reines Arbeitsmittel.
Nun geschah es leider, dass ich ein Köfferchen voll hochwertiger Presszangen (insgesamt sechs Stück) irgendwie zu lange nicht mehr geöffnet habe. Auf welche Weise auch immer, ist da zu viel Feuchtigkeit 'reingekommen und nun sehen die Zangen aus, wie es die Bilder einer exemplarischen Zange verdeutlichen. Das Beispielexemplar lässt sich nocheinigermaßen leicht zerlegen, die anderen Zangen dagegen, sind wesentlich komplexer...
Was kann ich also tun, um diese "Rostexplosion" zu stoppen (bzw. deren Ausbreitung Einhalt zu gebieten) und natürlich auch, um zukünftigen Ansatz von Rost zu verhindern..?
Die Ratschläge aus dem Netz reichen von "zerlegen, mit Polierwolle entrosten und dann mit WD40 einölen" bis hin zu "14 Tage in Diesel einlegen und fertig".
Was wäre Euer Rat?
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
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BID = 947618
Tom-Driver Inventar
Beiträge: 8792 Wohnort: Berlin-Spandau
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Als fauler Mensch, der ich nunmal bin, würde ich es tatsächlich mal mit dem Diesel versuchen.
Die Kunststoff-Griffe sollten wohl aber besser herausstehen...
Gruß und (für alle Druckluft-Freaks:) "Frohos Festos"
TOM.
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BID = 947619
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Zitat :
Tom-Driver hat am 24 Dez 2014 11:28 geschrieben :
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"Frohos Festos"
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Bin mal gespannt, wer den so alles versteht...
Ich bin übrigens mehr für "Frohos Festoolos"...
Edith meint übrigens, dass die Kunststoffgriffe sowieso irgendwie "ab" müssen, denn darunter rostets vermutlich ähnlich...
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: Lightyear am 24 Dez 2014 11:35 ]
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BID = 947620
Ltof Inventar
Beiträge: 9334 Wohnort: Hommingberg
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Rost mit Kontakt 60 lösen, entfernen.
Je nach Wunschzustand die brünierten Teile aufpolieren und neu brünieren.
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„Schreibe nichts der Böswilligkeit zu, was durch Dummheit hinreichend erklärbar ist.“
(Hanlon’s Razor)
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BID = 947628
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9266 Wohnort: Alpenrepublik
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Hi, LY!
Kennst Du OUATOR ?
Hier noch ein Video
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: nabruxas am 24 Dez 2014 13:10 ]
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BID = 947629
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Hi Nabruxas,
mein Französich ist a bisserl eingerostet...
Ist das sowas wie NevrDull..?
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
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BID = 947630
nabruxas Monitorspezialist
Beiträge: 9266 Wohnort: Alpenrepublik
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Ich weiß nicht was beim OUATOR neben der Baumwolle als Poliermittel eingesetzt wird. Es funktioniert aber wirklich gut.
Vermutlich ist das das gleiche.
Ich habe aber da noch ein Video gefunden. Das Produkt selbst kenne ich aber nicht, schaut aber auch vielversprechend aus.
Flitz Polish
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0815 - Mit der Lizenz zum Löten!
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BID = 947633
Kleinspannung Urgestein
Beiträge: 13359 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Zitat :
Lightyear hat am 24 Dez 2014 11:13 geschrieben :
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bis hin zu "14 Tage in Diesel einlegen und fertig".
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Persönlich hab ich damit keine Erfahrung,aber ich kenne einige Kollegen hier in der Gegend,die diese Methode nach dem 2002er Hochwasser wohl mit Erfolg angewendet haben.
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
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BID = 947634
Tom-Driver Inventar
Beiträge: 8792 Wohnort: Berlin-Spandau
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All das, was diese vermeintlichen US-Wundermittel können sollen, schaffte schon das gute alte AUTOSOL für nur wenige Talerchen!
Vermutlich würden mir perl und Otiffany zustimmen, beide dürften das auch noch kennen.
Ich habe selbst noch eine uralte, halbvolle Tube von Schwiegervaddern, die dürfte bestimmt über 30 Jahre alt sein.
Selbstredend wirkt das Zeug immer noch - ganz genauso wie in nabruxas' Link zu Flitz Polish zu sehen.
Allerdings: Reicht es Herrn Lightyear, wenn der Rost runter ist und das Werkzeug hell glänzt?
Wäre die matte Brünierung - also der Urzustand - nicht doch lieber?
Und wie Herr Kleinspannung ganz richtig schrub: Hochwasseropfer entdeckten in der Tat den Rostschutz durch Diesel bzw. Heizöl.
Dort, wo das Hochwasser das Heizöl aus den Tanks drückte, waren Werkzeuge "unter Öl" hinterher wie neu...
Gruß,
TOM.
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BID = 947638
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Nunja, dem "Herrn Lightyear" wäre es natürlich am rechtesten (sagt man das so, klingt irgendwie komisch...), wenn die Werkzeuge annähernd den ursprünglichen Zustand wiederbekämen.
Demnach Rost entfernen (polieren) und danach wieder brünieren. Sonst rostet's ja ratzfatz weiter...
Ich hab' allerdings noch nie brüniert, dafür aber gelesen, dass diese "Heimwerkerbrünierung" wohl nicht der Weisheit letzter Schluß ist.
Andererseits müsste ich für eine prfessionelle Brünierung wohl alles bis in's kleinste Fitzelchen zerlegen und z.B. zum Büchsenmacher geben.
Im Anschluß dann zurück in's Herstellerwerk zum Justieren.
Tolle Aussichten... Die Zangen haben einen durchschnittlichen Wiederbeschaffungspreis von rund 200 Euro pro Stück - einen Fuffziger pro Zange wär's mir Wert, bei einem Hunderter wird's dann schon irgendwie unwirtschaftlich...
Was ich jedenfalls nicht möchte, ist ein von Öl triefendes Werkzeug. Das sind ja schon recht spezielle Zangen, da mag ich nicht nach jeder Anwendung erstmal die Finger schrubben müssen...
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
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BID = 947643
Tom-Driver Inventar
Beiträge: 8792 Wohnort: Berlin-Spandau
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Naja, hättste besser mal, wärste vorher lieber, usw. (hinterher ist man immer schlauer)...
Bei längerem Nichtgebrauch empfiehlt sich eben doch der Hauch von Öl-/Fettschicht (Vaseline reicht da ja schon meist) als Rostvorbeugung.
Das war doch aber nicht in dem Keller, in denen die Forentreffs stattfanden?
Der ist doch beheizt und sehr trocken, oder hat es eine technische Panne gegeben?
Soviel ich weiß, werden zum Brünieren drei Chemie-Bäder unterschiedlicher Konsistenz und Temperatur verwendet, aber das ist nur veraltetes Halb-Wissen...
Gruß,
TOM.
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BID = 947664
high_speed Schreibmaschine
Beiträge: 2073
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Zitat :
Lightyear hat am 24 Dez 2014 13:54 geschrieben :
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Nunja, dem "Herrn Lightyear" wäre es natürlich am rechtesten (sagt man das so, klingt irgendwie komisch...), wenn die Werkzeuge annähernd den ursprünglichen Zustand wiederbekämen.
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Ich würde mich auch über ein solches Missgeschick verdammt lange ärgern, aber die Aufarbeitung zum ursprünglichen Zustand wäre mir dann doch ein wenig zu aufwändig.
Ich würde die Metallteile mit Waffenöl einreiben, dabei löst sich auch der meiste Teil vom Flugrost und man sieht nicht mehr so viel vom Schaden.
Mit Diesel/Heizöl wird es bestimmt auch funktionieren.
Ansonsten wie Tom schreibt, die Werkzeuge immer mit einen dünnen Öl-/Fettfilm schützen.
Zitat :
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Was ich jedenfalls nicht möchte, ist ein von Öl triefendes Werkzeug. Das sind ja schon recht spezielle Zangen, da mag ich nicht nach jeder Anwendung erstmal die Finger schrubben müssen...
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Allen wünsche ich schöne Festtage, und ein guten Rutsch ins neue Jahr 2015.
MfG
Holger
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George Orwell 1984 ist nichts gegen heute.
Der Überwachungsstaat ist schon da!
Leider lernen die Menschen nicht aus der Geschichte,
ansonsten würde sie sich nicht andauernd wiederholen.
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BID = 947668
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Der Rost muß jedenfalls restlos weg, und die Rostnarben werden bleiben.
Ich würde daran denken, die Zangen zu demontieren und die verrosteten Teile zu sandstrahlen. Dabei werden sie auch entlackt und entfettet.
Anschliessend phosphatieren.
Die nicht verrosteten, also rostbeständigen, Teile könnte man im Ultraschallbad reinigen um eine Rekontaminierung der entrosteten Teile zu verhindern.
Die Sicherungsringe einfach erneuern.
Abschliessend alles mit einem Rostschutzöl leicht einfetten und wieder zusammensetzen.
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BID = 947677
powersupply Schreibmaschine
Beiträge: 2921 Wohnort: Schwobaländle
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Öl und Fett, welcher Art auch immer bringt nur etwas VOR dem Rosten.
Hinterher versaut es die Sache nur noch.
Gegen Rost hilft Phosphorsäure. Diese entfernt den Rost, lässt Eisen dagegen unangetastet.
Gibts preiswert bei ibäh.
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powersupply
Es gibt 10 Arten von Menschen. Solche die Binärtechnik verstehen und die anderen.
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BID = 947731
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Sehe ich das richtig, dass die Phosphorsäure auch nichts anderes ist, als Rostumwandler (bzw. umgekehrt)..?
Rostumwandler habe ich noch eine größere Flasche - da hätt ich selber draufkommen können...
Lässt sich Eisenphosphat dann noch brünieren..? Wenn ja, dann ist der Kittel schon geflickt.
Andererseits hab' ich gelesen, dass so eine Phophatschicht ja selbst schon besser gegen Korrossion schützt, als die Brünierung.
Hätte vielleicht in Chemie besser aufpassen sollen...
Demnach wäre mein Ablauf etwa wie folgt:
1. groben Rost mechanisch entfernen
2. Rostumwandler drauf
3. Reinigen
4. Entfetten
5. Brünieren
6. Reinigen
7. Einölen (LEICHT)
8. Fertig
Einwände..?
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
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