Zitat :
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Hat es ggf. etwas mit dem verbauten Magneten zu tun, |
Ja.
Der Magnetkern eines Gleichstromrelais ist wegen der Wirbelströme oft nicht für Wechselstrom geeignet.
Hinzu kommt, dass der Anker bei Wechselstrombetrieb schnarrt, da das Magnetfeld ja 100 Mal pro Sekunde verschwindet.
Man vermeidet dies, indem man den Magnetpol in der Nähe des Anker längs teilt, also von der Stirnseite her einsägt, und einen der so gebildeten Pole mit einem Ring aus Kupfer oder Aluminium versieht.
Dieser Ring wirkt als Kurzschlußwindung, wodurch das Magnetfeld in diesem Pol gegenüber dem unmodifizierten Kern zeitlich versetzt steigt und fällt, so daß es keinen Nulldurchgang der Anziehungskraft mehr gibt.
Den gleichen Trick wendet man übrigens auch bei den Spaltpolmotoren an.
http://de.wikipedia.org/wiki/Spaltpolmotor
Heute gibt es allerdings auch Wechselstromrelais, bei denen es sich in Wirklichkeit um Gleichstromrelais mit eingebautem Gleichrichter handelt.
I.d.R. ist deren Wirkungsgrad höher und die Wärmentwicklung geringer, weil die verlustreiche Kurzschlußwindung entfällt.
Auch ohne Kondensator verhindert dabei die Induktivität der Relaisspule, dass der Spulenstrom beim Spannungsnulldurchgang völlig abfällt.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 19 Jun 2014 15:10 ]