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BID = 902331
Der Sascha Stammposter
Beiträge: 464
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Hallo Leute,
bei der Abschlussmessung meiner Neuinstallation (Altbau) wurde der Erder nachgemessen und ergab einen Wert von 64 Ohm. Leider viel zu hoch...
Habe als mein Vorgarten geöffnet war und mein Wasser einen neuen Anschluss bekam einen 1,50 Kreuzerder in die Erde gehämmert. Der schlechte Werte wurde mir jetzt erst bewusst...
Wie bekomme ich optimale Werte hin?
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gruß Sascha
1. Freischalten
2. Gegen Wiedereinschalten sichern
3. Spannungsfreiheit allpolig feststellen
4. Erden und kurzschließen
5. Benachbarte, unter Spannung stehende Teile abdecken oder abschranken
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Der Sascha am 13 Okt 2013 14:16 ] |
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BID = 902341
Dark Dragon Schreibmaschine
Beiträge: 1363 Wohnort: Solingen
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Tja ...
Auch wenn manche Menschen mit dem anderen Betriebsystem behaupten, es läge nicht an der Größe und Länge. (Habe ich nur von Anderen so gehört)...
Liegt es hier auf jeden Fall daran.
Man(n) kann hier also sagen, je trockener die Umgebung, je länger / bzw. umso mehr Stäbe werden benötigt, um das Ziel zu erreichen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Dark Dragon am 13 Okt 2013 16:15 ] |
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BID = 902356
Der Sascha Stammposter
Beiträge: 464
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Bekomme ich mit einem Plattenerder optimale Werte?
Es handelt sich um Sandboden.
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gruß Sascha
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BID = 902358
elo22 Schreibmaschine
Beiträge: 1403 Wohnort: Euskirchen
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Zitat :
Der Sascha hat am 13 Okt 2013 17:15 geschrieben :
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Bekomme ich mit einem Plattenerder optimale Werte? Es handelt sich um Sandboden. |
Tiefenerder
Lutz
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BID = 902401
Dipol Gesprächig
Beiträge: 158 Wohnort: Raum Stuttgart
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Zitat :
| Wie bekomme ich optimale Werte hin? |
Siehe Blitzschutznorm DIN EN 60728-11 (VDE 0185-305) oder DIN 18014, Reihenfolge der Alternativen nach Wirksamkeit und Aufwand:
- zweiten 1,5 m langen Vertikalerder mit ≥ 3 m Abstand vom ersten, Erderköpfe mindestens 0,5 m unter Grund versenkt
- zwei neue 2,5 m lange Vertikalerder mit ≥ 5 m Abstand zueinander, Erderköpfe wie vor
- längeren Erdspieß mit 9,0 m Standardlänge, möglichst V4A
- Banderder mit ≥ 5 m Länge, Einbautiefe ≥ 0,5 m
- Kombination aus Band- und Vertikalerder
- V4A Ringerder der nach DIN 18014 ≥ 80 % erdfühlig verlegt werden muss
Trockenen Arbeitsraum durch ≥ 1 m Wandabstand vermeiden, bei extremen Dachüberständen evtl. auch mehr.
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BID = 902479
Stifmaster Schriftsteller
Beiträge: 731 Wohnort: Mainfranken
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Moin,
mal langsam, bevor jetzt der ganze Garten aufgegraben wird. Was soll denn mit dem Erder bzw. der Erdungsanlage überhaupt gemacht werden?
Für eine Blitzschutzanlage ist dieser Wert zu hoch. Dann eine der Maßnahmen, welche Dipol vorgeschlagen hat anwenden.
Für den reinen Potentialausgleich mit PEN-Stütze oder für den Potentialausgleich mit Schutzerdung für ein TT-Netz mit entsprechenden FI-Schutzschaltern (idealerweise überall 30 mA) finde ich diesen Wert zwar nicht gut aber ausreichend.
Mal zum Vergleich: Im TT-Netz darf theoretisch bei einer Berührspannung von 50 V und Verwendung von 30 mA FI-Schutzschaltern für jeden Stromkreis der Erdungswiderstand 1660 Ohm betragen.
Gruß Stefan
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Für meine Beiträge schließe ich jegliche Haftung aus. VDE-Vorschriften sind immer zu beachten. SICHERHEIT GEHT VOR!
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BID = 902512
Der Sascha Stammposter
Beiträge: 464
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Hallo Stefan,
es dreht sich um einen nachgerüsteten Erder für den Potentialausgleich.
Von einer Blitzschutzanlage ist nicht die Rede.
Der Elektriker der die Ablussmessungen gemacht hatte, meinte was von >10 Ohm wäre ein guter Wert und denn sollte ich versuchen hinzubekommen
Netzform ist ab HAK ein TN-S
Danke für die Hilfe
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Der Sascha am 14 Okt 2013 21:52 ]
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BID = 902515
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Zitat :
Der Sascha hat am 14 Okt 2013 21:34 geschrieben :
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Hallo Stefan,
es dreht sich um einen nachgerüsteten Erden für den Potentialausgleich.
Von einer Blitzschutzanlage ist nicht die Rede.
Der Elektriker der die Ablussmessungen gemacht hatte, meinte was von >10 Ohm wäre ein guter Wert und denn sollte ich versuchen hinzubekommen
Netzform ist ab HAK ein TN-S
Danke für die Hilfe
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Der Sascha am 14 Okt 2013 21:36 ]
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Du meinst bestimmt einen nachgerüsteten Erder und kleiner 10 Ohm. Aus einem TN-C-Netz kannst du nur ein TN-C-S Netz ab Hak machen oder ein TT-Netz.
Edit: Bei Sandboden musst du schon deutlich Tiefer als 1,5 m in den Boden rein!
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 14 Okt 2013 21:51 ]
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BID = 902516
Der Sascha Stammposter
Beiträge: 464
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Zitat :
| Aus einem TN-C-Netz kannst du nur ein TN-C-S Netz ab Hak machen oder ein TT-Netz. |
Hm.. dann bin ich jetzt verwirrt. Laut TAB für die Gemeinde Wadgassen (66787) steht, TN-S ab HAK
Sprich vor dem HAK ein TN-C, nach dem HAK ein TN-S
TN-C-S ist doch das komplette Netz..
[Immer diese ganzen Netzformen...]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Der Sascha am 14 Okt 2013 21:59 ]
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BID = 902518
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Das geht nicht denn dann müsste der PE schon ab Trafo gezogen sein. Das EVU liefert dir ein TN-C ab HAK trennst du den PEN in N und PE auf. Daraus folgt ab HAK ist das ein TN-C-S-Netz und kein TN-S-Netz!
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BID = 902520
Der Sascha Stammposter
Beiträge: 464
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Hab mich mal tiefer in die Materie reingelesen.
Hast gewonnen
Wie sind denn die Vorschriften im TN-C-S-Netz bezüglich des nachgerüsteten Erders? Kann ich mit 65 Ohm leben?
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gruß Sascha
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BID = 902522
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Da dir das EVU einen PEN liefert und Dieser ja den PE schon mitbringt sind die Abschaltbedingungen auch ohne zusätzlichen lokalen Erder erfüllt.
Der örtliche Erder verbessert nur die Erdungsverhältnisse, bei Dir und durch die PEN-Stützung im gesamten Netz.
Selbst Deine 65 Ohm sind ausreichend bei Schutz durch RCD aber nicht bei Schutz durch die Sicherung.
Damit ein B10 bei unterbrochenem PEN rechtzeitig auslöst müssen 30 A über den LS fließen können. Das bedeutet die gesamte Schleife vom Trafo L über deinen Erder , den Betriebserder des Trafos muss kleiner 230V:30A= 7 Ohm sein! Bei einem B16 sind das nur noch 230V:80A=3 Ohm Du siehst das selbst bei 10 Ohm ein B10 nicht rechtzeitig auslösen würde.
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[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 14 Okt 2013 22:50 ]
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BID = 902539
Der Sascha Stammposter
Beiträge: 464
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Vielen dank für die Antwort.
3 ohm ist mal echt ein kleiner Wert.
Bekommt man solch einen kleinen Wert in der Praxis hin?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Der Sascha am 15 Okt 2013 5:43 ]
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BID = 902540
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Ja, bekommt man (je nach Aufwand) mehr oder weniger leicht hin...
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
Alles unter 1000°C ist HANDWARM!
Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!
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BID = 902543
Stifmaster Schriftsteller
Beiträge: 731 Wohnort: Mainfranken
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Zitat :
Der Sascha hat am 14 Okt 2013 21:34 geschrieben :
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Der Elektriker der die Ablussmessungen gemacht hatte, meinte was von >10 Ohm wäre ein guter Wert.
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Moin,
also nochmal: Hier werden zwei Sachen durcheinandergewürfelt.
1. Erdungsanlagen für Blitzschutzmaßnahmen
2. Erdungsanlagen für Potentialausgleich und Schutzerdung
Die <10 Ohm beziehen sich auf Blitzschutzmaßnahmen. Von denen ist laut deiner Aussage nicht die Rede.
Für Potentialausgleich sind die 64 Ohm ausreichend. Erst recht bei deinem TN-Netz. Denn da hast du automatisch einen niedrigen Schleifenwiderstand durch den PEN.
Zitat :
| Selbst Deine 65 Ohm sind ausreichend bei Schutz durch RCD aber nicht bei Schutz durch die Sicherung.
Damit ein B10 bei unterbrochenem PEN rechtzeitig auslöst müssen 30 A über den LS fließen können. Das bedeutet die gesamte Schleife vom Trafo L über deinen Erder , den Betriebserder des Trafos muss kleiner 230V:30A= 7 Ohm sein! Bei einem B16 sind das nur noch 230V:80A=3 Ohm Du siehst das selbst bei 10 Ohm ein B10 nicht rechtzeitig auslösen würde. |
Das Beispiel von Bernd ist rechnerisch richtig. Trifft aber von der Praxis her nur auf TT-Netz zu, da die Schutzerdung nur durch deine hauseigene Erdungsanlage erfolgt. Deshalb führt im TT wie die Rechnung anschaulich zeigt i.d.R. kein Weg am FI für alle Stromkreise vorbei.
Beim TN, das bei dir vorliegt, dient die Erdungsanlage nur zum Potentialausgleich und zur Stützung des PEN. Hier kann der Schutz unter gewissen Bedingungen (keine Steckdosen, Festanschluss usw.) auch rein durch LS erfolgen (aber nicht empfehlenswert), da die Niederohmigkeit der Schleife durch den PEN gewährleistet wird und du somit einen PEN deutlich unter einem Ohm hast, so dass auch LS auslösen.
Gruß Stefan
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