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HP3456A Digital Multimeter defekt Suche nach: multimeter (57136) |
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BID = 837090
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Ich habe hier ein HP3456A Digital Multimeter, das beim Einschalten am Display (nach der Anzeige von "HP3456A") nur "------" anzeigt. Das Gerät reagiert auf Tastendrücke, aber ich bekomme es einfach in keinen Modus, in dem es misst. Wenn ich den "TEST"-Knopf drücke, startet der Testmodus (wie im Manual beschrieben leuchten alle Anzeigen auf), aber danach geht es nicht mehr weiter (zuerst sollten alle Anzeigeelemente aus gehen und dann die eigentlich Selbsttests durchgeführt werden). Wie wäre in dem Fall die weitere Vorgehensweise, um rauszufinden, was der Fehler ist? |
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BID = 837124
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Ok, der erste Fehler ist behoben. Obwohl alle Kontakte (und auch die Leiterbahnen! sehr selten sowas gesehen) vergoldet sind, hat es trotzdem irgendwo einen Wackler gegeben. Ich hab's gemerkt da durch heben des Geräts plötzlich ein Relais zu klicken begonnen hat. Durch "rumdrücken" auf einer der Platinen konnte ich das dann reproduzieren. Habe also mal alle rausgenommen und wieder zusammen gesteckt.
Jetzt komme ich zumindest in den Testmodus. Und so wie's aussieht habe ich da noch einiges vor mir. Ich hangle mich von Fehler-Sektion zu Fehler-Sektion im Manual... |
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BID = 837248
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Ich habe jetzt einen Fehler im Netzteil gefunden. Einerseits funktionieren alle Spannungsregler (siehe die gemessenen, rechts im Schaltbild eingetragenen Werte; das Netzteil ist nicht mehr mit dem Rest des Geräts verbunden). Allerdings ist vor einem der Regler die Spannung komplett außerhalb der Spezifikation (die 21,3V gemessen an JMPR1; sollte höchstens 15V sein) und die 33V Spannung kommt nie auf diesen Wert.
Noch etwas eigenartiges: der an JMPR2 gemessene Wert (hier grade 25,2V) steigt langsam. Messen, 30 Sekunden warten, wieder messen -> der Wert ist höher. Aber selbst der Innenwiderstand eines Digitalmultimeters reicht aus, um die Spannung fallen zu lassen (also solange das Multimeter dran ist, fällt die Spannung ca. um 10mV/s).
Ich habe noch nicht angefangen, irgendwelche Teile heraus zu löten (weil ich keine Ahnung habe, welcher es sein könnte). Die Dioden und Kondensatoren habe ich in der Schaltung alle durchgemessen, Kurzschluss hat von denen zumindest keiner. Alle Spannungen sind konstant (auch mit Oszi nachgeschaut), bzw. ändert sich sehr langsam (eben die an JMPR2)
Wo soll ich weitersuchen?
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Lupin III. am 8 Jul 2012 18:51 ]
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BID = 837253
perl Ehrenmitglied
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Zitat :
| Noch etwas eigenartiges: |
Vermutlich hast du nicht gegen Supply-GND gemessen, sondern gegen Gehäuse o.ä.
Bei einigen Geräte der damaligen Zeit ist die Schaltungsmasse aber nicht mit dem Schutzkontakt verbunden, damit es keine Brummschleifen gibt.
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BID = 837254
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Nein, nein. Das Netzteil ist komplette ausgebaut. Kein Gehäuse mehr drum herum . Ich habe schon gegenüber Ground bzw. auch dem Pin der mit 0V beschriftet ist gemessen.
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BID = 838509
Lupin III. Schriftsteller
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So, der Schuldige ist gefunden: C7 links oben. Kein Kurzschluss, aber laut Multimeter auch null Kapazität. Die Kapazität von C8 ist auch schon grenzwertig niedrig (75µF).
Um den Rest des Geräts testen zu können (gleich vorweg: es scheint alles zu funktionieren; über die Kalibrierung kann ich allerdings nichts sagen, da ich kein Gerät/keine Referenz habe, die an die 6 Stellen des HP3456 herankommt), habe ich C7 jetzt durch einen gebrauchten aus einem Schaltnetzteil ersetzt.
Obwohl der Ersatz-Kondensator die selben Werte hat (47µF/50V), ist er allerdings viel kleiner (vom Volumen her sicher nichtmal die Hälfte).
Sind die Kondensatoren seit damals einfach kleiner geworden oder hat das andere Gründe? Wurde dort ein spezieller Typ verwendet, da er Teil einer Ladungspumpe ist und 50 Mal pro Sekunden geladen und entladen wird?
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BID = 838531
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Sind die Kondensatoren seit damals einfach kleiner geworden oder hat das andere Gründe? |
Sie sind durch verbesserte Fertigungsmethoden deutlich kleiner geworden.
Leider ist das kleiner Volumen auch mit einer Verringerung der Elektrolytmenge einher gegangen, weshalb die neuen Kondensatoren eine geringere Lebensauer haben.
Zitat :
| Wurde dort ein spezieller Typ verwendet, da er Teil einer Ladungspumpe ist und 50 Mal pro Sekunden geladen und entladen wird? |
Nein, das Laden und Entladen ist ja der Zweck eines jeden Siebkondensators, und i.d.R. ändert sich die Klemmenspannung dabei nur wenig.
Auch in einer Ladungspumpe liegt zwischen den Anschlüssen eines Kondensators i.W. Gleichspannung.
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BID = 839276
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Stimmt, ich habe übersehen, dass ja immer nur die Spitzen über die Diode "drübergereicht" werden.
Allgemein zum Austausch (ich habe noch ein anderes Gerät, bei dem das wahrscheinlich anstehen wird): wenn ich einen der alten Elkos ersetze, kann ich bei selbem Volumen beim neuen eine höhere Spannungsfestigkeit und/oder höhere Kapazität (die bei einem Glättungskondensator ja nur eine Mindestgröße haben muss) wählen.
Hier wäre es z.B. der Ersatz des 47µ/50V Elkos. Was hält länger: ein 100µ/50V oder ein 47µ/100V Elko (selber Hersteller usw. angenommen)?
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