Endstufe Funktionsgenerator (basierend auf XR2206) defekt Im Unterforum Messgeräte - auch im Selbstbau - Beschreibung: Vorstellung und Diskussion über Meßgeräte, die auch für Hobby noch erschwinglich sind.
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BID = 823086
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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(Abkürzung: wer wenig Zeit hat kann gleich Mal 2 Absätze überspringen)
Ich habe von einer Ausbildungseinrichtung zwei Funktionsgeneratoren bekommen, die um einen XR2206-IC herum aufgebaut worden sind. Ich könnte sein, dass es sich dabei um einen Eigenbau handelt und nicht um ein kommerziell erhältliches Produkt, da es ersten keinen Firmennamen irgendwo am Gerät gibt (einzige Beschriftung, die nichts mit den FG-Einstellungen zu tun hat, ist "FG01") und die Platinen sehr selbstgemacht aussehen.
Im Inneren ist eine "Hauptplatine" mit Netzteil und zwei Platinen-Steckplätzen, wobei einer davon für die XR2206-Paltine verwendet wird, der andere für die Endstufe (siehe Bilder). Der Funktionsgenerator-Teil scheint bei beiden Geräten noch zu funktionieren (an den Ausgängen des XR2206 gemessen). Ich bin allerdings noch nicht 100% sicher, da aus Platzgründen ein paar Dinge, die eigentlich zum XR2206 gehören (Spannungsteiler und eine Dekade für die Amplitude), auf die Endstufenplatine "ausgelagert" wurden. Dadurch kann ich die Tests nur machen wenn beide Platinen eingesteckt sind und wenn die Endstufe "besonders" hin ist, könnte mir die eventuell "Blödsinn" verursachen.
Ich habe einen Schaltplan der Endstufe gezeichnet. Das Eingangssignal kommt an PL27 rein, das Ausgangssignal sollte an PL11 rauskommen. Vcc ist 12V. Im Prinzip ist es eine Gegentakt-Transistor-Endstufe. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die ich nicht weiß.
1. Was macht die Kombination aus T4/T5? Ich kenne nur eine einfachere Version, in der er nur T5 gibt.
2. R12/R13 machen die Arbeitspunkteinstellung für T4 (C2 als Puffer), oder?
3. Wenn ich die Endstufen-Transistoren austausche, wie genau müssen deren h_fe übereinstimmen? Ich habe keine Komplementärpaare herumliegen, sondern nur unsortierte NPN/PNPs.
Blaues C hat die BC140/BC160 nicht. R hätte sie aber 10€ Mindestbestellwert + 10€ Versand. Deswegen suche ich zuerst malin meiner Teileschachtel.
4. Wie kommt man denn auf die Verstärkung dieser Schaltung? Wenn ich z. B. einen 1Vpp Sinus anlege, wie weiß ich, was ich am Ausgang zu erwarten habe? Die Schaltung ist schon auch spannungsverstärkend und nicht nur stromverstärkend, oder?
5. Das ganze ist ein schöner Block (Spannungsversorgung und je ein Ein- und Ausgang), der recht leicht durch etwas komplett anderes ersetzt werden könnte. Im Gehäuse ist Platz, sodass ich eine andere Endstufe einbauen könnte. Ich hätte z. B. an einen integrierten Audioverstärker-IC gedacht. Allerdings sind die nicht für bis zu 100kHz ausgelegt (wo zugegeben der XR2206 auch nicht mehr so schön ist, aber ich möchte es nicht noch schlimmer machen)
Ich freue mich auf Hinweise! ;) |
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BID = 823094
TF_tronikfan Stammposter
Beiträge: 372 Wohnort: Stuttgart
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Leg mal Deine Arbeitspunkte der Trasistoren fest.
Versorgung anschließen und Spannungen messen.
Momentan ist mir Dein T5 etwas suspekt
Gruß
tf |
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BID = 823103
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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1) Hauptsächlich Stromverstärkung.
Die Schaltung verhält sich etwa wie ein npn-Darlington, aber mit besseren Daten.
2) Ja. Wenn alles richtig ist, sollte sich damit vor dem Ausgangselko etwa die halbe Speisespannung einstellen.
3) Ziemlich unwichtig, da die Schaltung sehr stark gegengekoppelt ist.
4) Da das im Prinzip alles nur Emitterfolger sind, ist die Verstärkung etwas geringer als 1.
5) Was ist überhaupt das Problem?
P.S.:
Zitat :
| könnte sein, dass es sich dabei um einen Eigenbau handelt und nicht um ein kommerziell erhältliches Produkt, |
Vermutlich.
Da hat sich jemand sehr viel Mühe gegeben, denn Kabelbäumchen wickeln ist völlig aus der Mode und es kann auch keiner bezahlen (ausser früher in der UDSSR! Dort gab es aber den Exar Chip nicht.)
Es ist auch unter dem Aspekt des Übersprechens nicht optimal.
Sieht jedenfalls sehr sauber aus.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 31 Mär 2012 15:20 ]
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BID = 823259
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Kommando zurück! Die Endstufen dürften doch nicht defekt sein! Beide Geräte haben aber massive Kontaktprobleme. Und die haben mich auch bei den ersten Messungen reingelegt. Je nachdem, wo man mit den Multimeter-/Oszi-Spitzen dagegendrückt, kommen unterschiedliche und nicht grade leicht wiederholbare Ergebnisse raus. Ich hatte sowas schon erwartet und die Platinen auch mehrmals aus- und eingesteckt (die Kontaktstifte sahen eigentlich immer glänzend aus). War aber nicht genug.
Z. B. war's bei der einen Endstufenplatine genau so, dass wenn ich versucht habe, das Eingangssignal zu messen, der Kontakt dazu da war. Dummerweise habe ich im selben Moment nicht den Ausgang gemessen, denn dann hätte ich gesehen, dass es noch funktioniert. Nur den Ausgang zu messen hat nichts gebracht, weil ich da anscheinend die Platine in die falsche Richtung gedrückt habe...
Es gibt noch ein drittes dieser Geräte (das ich aber nicht habe), das noch funktioniert. Eigentlich ein Wunder, denn die zwei fast 40-poligen Steckerleisten wollen nur mit etwas "Druck", die Drähte am Rand der Platine sind nur gewickelt und nicht gelötet und die Schalter und Potis Kratzen auch wie verrückt. Erstere werde ich wohl gegen vergoldete Steckerleisten austauschen, die Drähte dranlöten (der Kabelbaum ist übrigens auch einen Katastrophe, wenn man rausfinden will was wo dranhängt, aber jede Farbe im Baum aber ca. 4 Mal vorkommt). Die Potis könnte ich auch austauschen. Nur die Umschalter machen mir Sorgen. Jeweils über 15 Lötfahnen, wobei ich noch nicht weiß, wie sie geschalten werden. Ersatz ist also schwierig und öffnen geht nicht.
Zu den andere Punkten noch.
Zitat :
TF_tronikfan hat am 31 Mär 2012 13:18 geschrieben :
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Leg mal Deine Arbeitspunkte der Trasistoren fest.
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Habe ich gemacht. Die Spannungen waren für beide Platinen mehr oder weniger gleich (größter Unteschied an einem Punkt nichtmal 0,1V)
Zitat :
perl hat am 31 Mär 2012 15:07 geschrieben :
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5) Was ist überhaupt das Problem?
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Danke für die Erklärungen. Das Hauptproblem wäre gewesen, dass ich eben eventuell die genau gleichen Transistoren besorgen hätte müssen und dann auch noch Paare mit gleichem h_fe suchen müsste. Andererseits habe ich jede Menge Bauteile, aus denen man eben vielleicht eine andere Lösung zusammen bauen hätte können, z. B. mit einem Leistungs(-Audio)-Opamp, der mehr oder weniger die ganze Endstufe in einem Gehäuse hat. Aber das ist jetzt mal verschoben Ganz vom Tisch ist es allerdings nicht, denn das eine Volt maximale Amplitude finde ich doch etwas wenig (zumindest bis 5 Volt wäre gut).
Zitat :
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Vermutlich.
Da hat sich jemand sehr viel Mühe gegeben, denn Kabelbäumchen wickeln ist völlig aus der Mode und es kann auch keiner bezahlen (ausser früher in der UDSSR! Dort gab es aber den Exar Chip nicht.)
Es ist auch unter dem Aspekt des Übersprechens nicht optimal.
Sieht jedenfalls sehr sauber aus.
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Ja, da bin ich auch noch beim Überlegen, ob ich den ganz rausnehme. Am einen Ende müsste ich sowieso die Drähte Löten und am andere möglicherweise die Schalter und Potis ausbauen. Da kann ich die Drähte dann gleich durch was neues ersetzen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Lupin III. am 1 Apr 2012 12:38 ]
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BID = 823269
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Zitat :
| könnte sein, dass es sich dabei um einen Eigenbau handelt und nicht um ein kommerziell erhältliches Produkt, |
Hier ist das wild entschlossene sowohl als auch am Platz!
Funktionsgeneratoren mit diesem XR2206 gab es von
vielen Firmen unter noch mehr Namen als Bausatz
und Fertiggerät.
Die gravierte Frontplatte deutet eher auf einen
teuren Bausatz oder Fertiggerät. Auch der
zusätzliche Emitterfolger war in den einfachen
Bausätzen nicht enthalten.
Georg
PS
Die Post als Autraggeber/Käufer hat Kabelbäume
in Meßgeräten noch bis Anfang 80er bezahlt.
_________________
Dimmen ist für die Dummen
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BID = 823323
Murray Inventar
Beiträge: 4825
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Zitat :
Lupin III. hat am 1 Apr 2012 12:36 geschrieben :
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... die Drähte am Rand der Platine sind nur gewickelt und nicht gelötet
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Also ich habe mal gelernt das gewickelt besser als gelötet ist.
Komisch das man nicht herausbekommt wer das Gerät hergestellt hat. Der ganze Aufbau sieht so aus als wenn das jemand gemacht hat der etwas davon versteht.
Nach UdSSR sieht das wiederum nicht aus .... obwohl - aus Polen oder Ungarn kamen auch Meßgeräte in ähnlicher Machart
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BID = 824757
Lupin III. Schriftsteller
Beiträge: 616 Wohnort: Salzburg
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Also die Elkos dort drin sind zumindest "Made in W. Germany" oder von "Siemens". Weiß nicht, ob die Russen damals sowas verbaut hätten
Diese Kontaktfehler haben mich ganz schön Nerven gekostet. So ziemlich jeder mechanische Kontakt hat ein Problem gemacht. Und das, obwohl die Geräte nicht so ausgesehen haben, als wären sie schlecht behandelt worden (auch kein Staub oder Nässespuren drin). Ich habe sogar die Potis und Schalter aufgemacht und drinnen "drübergeputzt". Das Rauschen der Potis ist sogut wie weg und auch die Schalter schalten beim ersten Dreh sauber. Nur ein 470 Ohm Poti (für die Frequenz) hat aus irgendeinem Grund unter 390 Ohm (wodurch die Dekade nur von 4 bis 10 anstatt 1 bis 10 einzustellen geht). Aber den auszutauschen ist kein Problem.
Das lästigere sind die Buchsenleisten, in denen die Platinen stecken. Ein paar der Kontakte sind so schlecht, dass nur schräg "gedrückte" Platinen funktionieren. Dummerweise haben die ein Rastermaß von 2,5mm und nicht 2,54mm, von denen ich welche da hätte. Für ein paar Pins würde die grade noch gehen, aber bei fast 40 Kontakten nebeneinander stimmen einfach die Löcher irgendwann nicht mehr. Conrad und Reichelt, genauso wie Ebay lassen mich bei 2,5mm im Stich. RS will fast 2€ für je 10 Pins (Pins+Buchse; ich brauche ca. 150) und würde "vorraussichtlich" Ende Juli liefern...
Irgendwelche Tipps, wo ich in Österreich an sowas rankomme? Ich möchte jetzt die Platinen nicht unbedingt direkt zusammen löten.
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BID = 824758
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Offtopic :
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Zitat :
| Also die Elkos dort drin sind zumindest "Made in W. Germany" oder von "Siemens". Weiß nicht, ob die Russen damals sowas verbaut hätten | Das deutete ich ja schon an, als ich schrieb "Dort gab es aber den Exar Chip nicht".
Eine ganze Menge von High-Tech-Chips waren zu Zeiten des kalten Krieges "embargobehindert" und durften nicht in Länder des Ostblocks exportiert werden. *)
http://de.wikipedia.org/wiki/Cocom
Wenn es dort trotzdem ein paar davon gab, waren die entweder geschmuggelt, oder staatliche Stellen hatten die zu horrenden Preisen über dunkle Kanäle besorgt.
Ich habe selbst eine entfernte Verwandte, die in Berlin damit beschäftigt war. http://de.wikipedia.org/wiki/Kommerzielle_Koordinierung
*) P.S.:
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Insbesondere Computer, so auch die mit Mikroprozessoren versehenen Schreibautomaten, durften nicht exportiert werden.
Deshalb muß man es wohl als Wunder ansehen, als ca. 1980 einige davon nach Polen geliefert wurden. Die (iirc evangelische) Kirche Deutschlands hatte sie ihren polnischen Glaubensbrüdern geschenkt.
So kommt auch in protestantischen Kreisen hin und wieder ein Wunder vor. |
P.P.S.:
Zitat :
| Ein paar der Kontakte sind so schlecht, dass nur schräg "gedrückte" Platinen funktionieren. Dummerweise haben die ein Rastermaß von 2,5mm |
Das sieht nach Restposten aus der Fernsehgerätefertigung aus, wie sie hierzulande in manchen "Wundertüten" von Restpostenhändlern wie Conrad, Pollin oder Völkner enthalten waren.
Ob noch jemand, wie z.B. ich, noch ein paar davon mit passender Länge in der Grabbelkiste liegen hat, darf bezweifelt werden, und wenn, dann sind vermutlich die Kontakte mittlerweile genau so schlecht und oxidiert wie in deinem Gerät.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 11 Apr 2012 3:27 ]
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