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BID = 819989
Slick Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: Vettelschoß
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Hallo,
Ich bin gerade dabei ein 3 Familienhaus aus den 60er Jahren zu renovieren, die Elektroinstallation dort wird komplett erneuert da die Verdrahtung erstmal noch in klassischer Nullung ausgeführt ist und da dort mit den Jahren immer wieder neue Sachen hinzu gekommen sind, so das nun niemand mehr richtigen Durchblickt hat und alles kreuz und quer abgesichert und verdrahtet wurde.
Der Zählerkasten mit der Haupteinspeisung sitzt im Moment im Dachgeschoss, da die Einspeisung vom Dach kommt, dort muss er aber weg, da der Platz ungünstig liegt. Der Zählerschrank soll also nun in den Keller, von dort aus gehe ich dann in alle 3 Wohnungen auf jeweils eine kleine Unterverteilung die einen FI haben soll und für jeden Raum einen eigenen LSS.
Im Zählerkasten möchte ich lediglich Treppenhaus/Außenbeleuchtung und Heizung absichern und dafür dann auch einen Zwischenzähler setzen, der hinter einem richtigen Zähler hängt. So kann ich die Kwh dann später durch 3 teilen und den Verbrauch einigermaßen fair aufteilen. Um halt die Zählermiete zu sparen möchte ich nicht noch einen 4 Zähler beim EVU mieten, ich klemme den kleinen dann einfach hinter meinen Zähler und rechne dann am Ende des Jahres ab.
Nun erstmal ein paar grundlegende Fragen zur Verdrahtung vom HAK zum Zählerschrank. Welchen Querschnitt verwende ich für die Zuleitung von HAK zum Zählerschrank und dann vom Zählerschrank zu jeder Wohnung in die Unterverteilung? Da mir die 4x6mm² die im Moment verdrahtet sind viel zu dünn erscheinen? Einspeisung vom EVU in den HAK ist 4x16mm²!
In jeder Wohnung ca. 60qm ist ein Backofen und ein Durchlauferhitzer geplant ansonsten normale Ausstattung, da Backofen und Durchlauferhitzerdas die größten Verbraucher sind müsste die Leitung auch dementsprechend dimensioniert werden, lieber etws über der Norm.
Zudem habe ich vor das ganze so ähnlich wie in der angehängten Skizze zu verdrahten, ich setze nur insgesamt 3 x 4 polige FIs in den Unterverteilungen ein, für jede Wohnung halt einen eigenen und im Zählerschrank dann einen für Heizung und Treppenhausbeleuchtung, so das quasi alles über FIs abgesichert ist.
Das erstmal zu meiner momentanen Situation, ich bin selbst kein Installateur sondern gelernter Energieelektroniker, allerdings schon ein paar Jahre aus dem Beruf, von daher fehlen mir halt schon ein paar Kenntnisse.
Was haltet ihr denn von meiner Planung, kann man das generell so machen, oder habt ihr bessere Vorschläge?
Vielen Dank schon einmal für eure Tipps!
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BID = 819992
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Ohwei 3 Durchlauferhitzer an einer 63 A Versorgung das wird nichts!
Da ist schon die Zuleitung vom EVU zum Hak zu Schwach! Bedeutet Leistungserhöhung, neuer Zählerschrank, neue Hauptleitung vom Hak zum Zählerschrank und von dort zu den Wohnungsverteilern. Das dann Drehstromzähler eingebaut werden müssen ist dir hoffentlich klar.
Da Neuinstallation greift hier aktuelle Forderung vom Hak zum Zähler 16 mm² Zuleitung ( 63 A Tragfähigkeit) mit einem Fi je Wohnung wirst du nicht auskommen. (Verfügbarkeit der Anlage) Ohne Hilfe eines eingetragenen Elektrobetriebes ist Deine Erneuerung der Anlage eh nicht möglich.
Besser Du klärst alle Fragen mit dem Elektrobetrieb der die Anlage dann errichtet.
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Tippfehler sind vom Umtausch ausgeschlossen.
Arbeiten an Verteilern gehören in fachkundige Hände!
Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen! |
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BID = 819995
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Ach und Allgemeinstrom auf einen privaten Zähler wird so auch nicht funktionieren. Soweit ich das überblicke ist das im Zählerkasten eines MFH nur dann legal wenn es auf einem eigenen Zähler hängt (ist zumindest meine Interpretation von Allgemeinstromkreisen).
Außerdem begibt man sich mit der Weiterverrechnung von Strom über Zwischenzähler auch auf Glatteis. Die elegante Lösung ist hier ein Allgemeinzähler vom EVU, wobei dessen Rechnung dann einfach auf alle drei Wohnungen aufgeteilt wird.
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"Und dann kommen's zu ana Tür da steht oben "Eintritt verboten!" und da miaßn's eine!"
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BID = 819996
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Du darfst Strom nicht Weiterverkaufen, deshalb eigener Zähler. Nebenbei gesagt gibt es auch Kunden eigene Zähler, bei diesen entfällt die Zählemiete. Nur sehen EVU das nicht gern und sträuben sich mit Händen und Füßen dagegen.
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BID = 820025
Slick Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: Vettelschoß
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Zitat :
der mit den kurzen Armen hat am 11 Mär 2012 15:07 geschrieben :
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Ohwei 3 Durchlauferhitzer an einer 63 A Versorgung das wird nichts!
Da ist schon die Zuleitung vom EVU zum Hak zu Schwach! Bedeutet Leistungserhöhung, neuer Zählerschrank, neue Hauptleitung vom Hak zum Zählerschrank und von dort zu den Wohnungsverteilern. Das dann Drehstromzähler eingebaut werden müssen ist dir hoffentlich klar.
Da Neuinstallation greift hier aktuelle Forderung vom Hak zum Zähler 16 mm² Zuleitung ( 63 A Tragfähigkeit) mit einem Fi je Wohnung wirst du nicht auskommen. (Verfügbarkeit der Anlage) Ohne Hilfe eines eingetragenen Elektrobetriebes ist Deine Erneuerung der Anlage eh nicht möglich.
Besser Du klärst alle Fragen mit dem Elektrobetrieb der die Anlage dann errichtet.
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Hm, wie kommst du auf 63A? Das wäre bei 16mm² dann eine Aderleitung mit nicht mehr als 2 Adern, die Leitung womit das EVU einspeist ist aber eine Mantelleitung mit mehr als 2 Adern, demnach müsste 16mm² bei mehr als 3 Adern doch schon mit 50A abgesichert sein, oder nicht?
Also pro DLE würde dann ja ein Strom von ca. I=24kW/(3*230V)= 37,78 Ampere anfallen, müsste dann ja mit 10mm² verdrahtet und mit 40A abgesichert werden, berechnet für eine Verlegung unter Putz mit Mantelleitung. Was würdest du denn dann für eine Absicherung/Einspeisung im HAK empfehlen, die nächst größere für eine Verlegung unter Putz wäre ja dann die 63A Sicherung und einem Querschnitt von 25mm²? Würde das fürs komplette Haus ausreichen? Oder besser noch 80A mit einer 35mm² Leitung?
Der Zählerkasten fehlt übrigens komplett, muss ich also sowieso neu kaufen, die Zähler sitzen einfach auf der Wand auf so einem Kunststoffkasten. Ich glaube da ist ein Drehstromzähler mit dabei, da bereits ein 3 phasiger DLE in gebraucht ist der über diesen Zähler läuft.
Weshalb reicht für eine Wohnung 1 FI nicht aus? Ich kenne Häuser wo das ganze Haus nur über einen FI verfügt?
Das mit dem Zwischenzähler sollte halt eine günstige Alternative sein, ich werd mal beim EVU anfragen was da möglich ist, allerdings sehe ich nicht ein noch einen 4 Zähler zu mieten, dann trag ich eben die Kosten für den Strom und die Nebenkosten der Mieter werden erhöht, mal schauen.
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BID = 820026
Elektro Freak Inventar
Beiträge: 3434 Wohnort: Mainfranken
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[quote]
Weshalb reicht für eine Wohnung 1 FI nicht aus? Ich kenne Häuser wo das ganze Haus nur über einen FI verfügt?
quote]
Ausfallsicherheit (gibts glaub sogar ne Din Norm) das man nicht ganz im Dunkeln steht wenn einer mal fällt !
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BID = 820029
Slick Gerade angekommen
Beiträge: 10 Wohnort: Vettelschoß
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Ok, man könnte z.B. die Beleuchtung vom Flur dort wo eben die UV sitzt nochmal über einen zweiten absichern, allerdings frage ich mich dann ob das den Kosten/Nutzenfaktor nicht übersteigt. Bei uns hier hat der FI in 20 Jahren vielleicht 4 mal ausgelöst. Auch ist der Platz in so einer UV ja auch nicht immer besonders großzügig gehalten.
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BID = 820032
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Die TAB 2007 verweisen auf die DIN 18015 die festlegt, dass bei Auslösung von Schutzorganen nicht die gesamte Anlage abgeschaltet werden darf. Somit sind dort wo die TAB 2007 gelten mindestens zwei FIs pro Wohneinheit notwendig.
Warum bist du so mit aller Gewalt dagegen einen 4. EVU-Zähler zu nehmen und DEN über die Nebenkosten zu verrechnen?!? Das ist hier seit Jahrzehnten gang und gebe!
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BID = 820076
der mit den kurzen Armen Urgestein
Beiträge: 17434
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Die 16mm² ist bis 80 A zugelassen. Die Tab fordert das die Hauptleitung zu den Wohnungen bis 63 A ausgelegt ist. So rechnen wir mal DLH mit 18 kW*3 sind 78 A je Außenleiter. Deine Zuleitung vom Dachständer zum Hak dürfte bestenfalls 4*16mm² Cu sein. Verlegeart B1, 3 belastete Adern, 16mm² CU bei 30 Grad 68 A >> 63 A Absicherung. Bei Verlegeart A in wärmegedämmter Wand hast du mit 50 A Recht. Wenn du Jede Wohnung mit einem 18 kW DLH ausrüstest wirst du wenigstens 80 A besser 100A im Hak brauchen. Für die Leitung vom Zähler zur WohnungsUV brauchst du schon allein 5*16mm² Cu. Das bedeutet bei 3 Wohneinheiten vom Dachständer zum Hak und zur NSHV >> 25 mm²CU ( 0,5 % Spannungsfall). Neue Din VDE fordert für alle laienbedienbare Steckdosen bis 32 A 30mA FI. Bei einem HauptFI ist die Verfügbarkeit der Anlage eben nicht gegeben. Die Ausrede kein Platz in der WohnungsUV zählt nicht, es gibt auch 3 und 4 reihige Verteiler. Das eben auf Grund der höheren Forderung ein Einreihiger (12 TE) bzw ein Zweireihiger (24TE) Verteiler zu eng wird ist klar.
2* 4polige Fi sind 8TE Bleiben bei 36 TE immer noch 28 TE.
Mal eine Aufstellung 2 FI + Hauptschalter =12 TE
Herd 4 TE (B20)
DLH 4 Te (B32)
Licht 4 Te (B 10)
Bleiben 12 TE für Steckdosen davon gehen schon im Allgemeinen 4 für die Küche drauf! (Kühlschrank, Geschirrspühler,Mikrowelle, Arbeitssteckdosen)
Edit: Sicherung nach dem Zähler ist überflüssig da der Zähler ja schon mit SLS vorgesichert ist und diese die Freischaltung der Wohnung ermöglichen.
HAK= NH >> SLS vor dem Zähler>> Wohnungsuv >> FI >>> Leitungssicherungen
Selektivität ist durch die LS in der Wohnung und die SLS vor dem Zähler gegeben.
Edit2: Das Deine FI gegen Überlast gesichert sein müssen ist dir Hoffentlich klar. Das kann durch Vorsicherung, hier dann 63 A FI oder durch die nachfolgenden LS sichergestellt werden.
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Sei Dir immer bewusst, dass von Deiner Arbeit das Leben und die Gesundheit anderer abhängen!
[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 11 Mär 2012 21:08 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: der mit den kurzen Armen am 11 Mär 2012 21:11 ]
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BID = 820105
wome Schreibmaschine
Beiträge: 1252
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Nach meinem Wissensstand ist diese 18015-mit-2-Fi-Generalisierung längst nicht überall Pflicht. Es sei denn die Norm ist vereinbart und es gibt keinen Bestand mehr.
Mein VNB lässt bei 63 A einen und bei 80 A zwei DLE ohne Verriegelung zu.
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BID = 820112
shark1 Inventar
Beiträge: 4878 Wohnort: DACH
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Zu erst solltest du unbedingt beim VNB nachfragen, ob 3 DLE bei deinem Hausanschuss überhaupt möglich sind.
Ist die WW-Bereitung ggf. über die Heizungsanlage (eventuell mit Solar) möglich?
Solltest du die DLE einbauen können, würde ich die ganzen Haupt- und Steigleitungen in Alu mit ausrechendem Querschnitt (zB 35mm² bzw. 50mm²). Hier ist ein größerer Querschnitt noch erschwinglich.
Wichtig die richtigen Klemmen einsetzten und Verarbeitungshinweise beachten.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: shark1 am 12 Mär 2012 0:24 ]
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BID = 820115
Trumbaschl Inventar
Beiträge: 7574 Wohnort: Wien
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Zitat :
wome hat am 11 Mär 2012 23:42 geschrieben :
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Nach meinem Wissensstand ist diese 18015-mit-2-Fi-Generalisierung längst nicht überall Pflicht. Es sei denn die Norm ist vereinbart und es gibt keinen Bestand mehr.
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Jein. Die TAB 2007 verweisen auf die 18015, insofern halte ich in den Versorgungsbereichen aller VNB mit TAB 2007 die zwei FI für vorgeschrieben. Wo die TAB 2000 oder andere gelten sieht die Sache natürlich anders aus.
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BID = 820158
Murray Inventar
Beiträge: 4859
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Zitat :
Trumbaschl hat am 11 Mär 2012 17:40 geschrieben :
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Die TAB 2007 verweisen auf die DIN 18015 die festlegt, dass bei Auslösung von Schutzorganen nicht die gesamte Anlage abgeschaltet werden darf. Somit sind dort wo die TAB 2007 gelten mindestens zwei FIs pro Wohneinheit notwendig.
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Was bedeutet "gesamte Anlage"?
Wenn man seperate Lichtstromkreise (ohne Steckdosen) hat kann dann der 2. FI entfallen?
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BID = 820187
Lightyear Inventar
Beiträge: 7911 Wohnort: Nürnberg
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Also langsam mich diese unendliche Diskussion einfach nur noch an!
Wer heutzutage zu geizig ist, die paar Euronen für einen zweiten Fehlerstromschutzschalter auszugeben, der sollte sich gar nicht erst eine Immobilie antun!
Nach meinem persönlichem Empfinden hat jeder Endstromkreis über einen Fehlerstromschutzschalter mit IdeltaN 0,03A geführt zu werden alle anderen Ausführungsarten entsprechen nicht dem aktuellen Stand der Technik.
Im Übrigen gilt in Deutschland die DIN, sofern nicht ausdrücklich abbedungen.
Wer also nur einen Fehlerstromschutzschalter installiert und die Beleuchtungsstromkreise ohne Personenschutz betreibt, hat das Schutzziel nicht verstanden und sollte vielleicht besser gar keine Verteiler planen / errichten.
Merke: ein vierpoliger Fehlerstromschutzschalter 40/0,03A kostet wieviel..?
Rrrrichtig, weniger als eine Arbeitsstunde...
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Gruß aus Nürnberg,
Lightyear
Alles unter 1000°C ist HANDWARM!
Alle Tipps ohne jegliche Gewähr, die Einhaltung aller Vorschriften obliegt dem Ausführenden!
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BID = 820193
Mirto Schreibmaschine
Beiträge: 2236 Wohnort: Sardinien (IT)
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@ Lightyear:
War gerade dabei ähnliches zu schreiben.
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Fehler passieren immer wieder. Wichtig dabei ist, anschliesend noch in der Lage zu sein, davon berichten zu können!!
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