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Kondensator im Wechselstromkreis als Widerstand nutzen Suche nach: kondensator (17341) widerstand (25588) |
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BID = 699811
Dionys Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: Dresden
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Hallo,
ich habe einen Bodenventilator den ich bei der Hitze über Nacht laufen lassen möchte. Dazu will ich die Drehzahl jedoch ein wenig reduzieren damit er leiser läuft.
Dazu habe ich bereits folgendes probiert:
Dimmer aus dem Baumarkt:
Funktioniert nicht wirklich, Ventilator brummt sehr laut...
Spezieller Drehzahlsteller für 230V:
Funktioniert, aber Ventilator brummt sehr laut...
60W Glühlampe in Reihe geschaltet:
Perfekt! Drehzahl optimal, keine zusätzlichen Geräusche. Lediglich die Glühlampe heizt natürlich unerwünscht und ist für die Nacht auch zu hell.
Nun wirkt ja ein Kondensator im Wechselstromkreis wie ein Widerstand. Wir groß müsste denn nun der Kondensator sein um das gleiche Ergebnis zu erzielen wie mit der Glühlampe?
Ohne die Glühlampe fließt durch den Ventilator ein Strom von 0,2 A (47 Watt), mit der in Reihe geschaltenen Glühlampe waren es nur noch 0,14 A (33 W) bei 230V Netzspannung.
Gruß,
Manuel |
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BID = 699827
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Wir groß müsste denn nun der Kondensator sein um das gleiche Ergebnis zu erzielen wie mit der Glühlampe? | Das ist sehr schwer zu sagen, denn dazu müsste man die Induktivität des Motors kennen.
(Evtl. aus Scheinleistungsaufnahme und cos(phi) errechnen)
Du wirst etwas experimentieren müssen und dabei darauf achten, dass du nicht Motor oder Kondensator zerstörst.
Bei passenden Werten kann nämlich Resonanz eintreten und dann ist sowohl der Strom als auch die Spannung an den einzelnen Teilen viel höher als wenn sie direkt mit 230V verbunden wären.
Aber auch bereits in dem dich interessierenden Bereich, 140mA am Motor, musst du damit rechnen, dass die Kondensatorspannung bei vielleicht 400..500V liegt.
Immerhin kann man daraus einen Anfangswert für die Größe des Kondensators erraten: 400V und 140mA entspricht einem Blindwiderstand von ca. 2,6 kOhm und dazu gehört bei 50Hz eine Kapazität von ca. 1,1µF.
Eher weniger.
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BID = 699866
Dionys Gerade angekommen
Beiträge: 2 Wohnort: Dresden
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Danke für die Info, scheinbar gibt es wirklich keine einfache Lösung einen 230V Ventilator in der Drehzahl zu reduzieren. Das hat mir der Verkäufer vom großen C schon angedeutet.
Der Lüfter selbst hat auch schon eine 3-stufige Regelung, aber leider ist nicht zu sehen wie diese realisiert wird. Die Kabel gehen alle vom Stufenschalter direkt in das Motorgehäuse hinein. Evtl. hgilft das ja bei der Bestimmung des Motors...
Wenn ich mir die 60W Glühlampe nehme, so hat die ja theoretisch einen Widerstand von 885 Ohm bei 230V. Damit habe ich mir dann eine Kondensatorgröße von 0,9 uF errechnet (50Hz, 230V). Die dazu passene käufliche Größe wäre 1uF 275VAC.
Kann man nicht irgendwie errechnen ob es dabei zu Resonanzproblemen kommen kann? Leider reichen meine (Schul-)Elektronikkenntnisse dabei nicht mehr...
Eine zweite Idee ist das irgendwie mit einer Art Trafo zu verwirklichen, aber damit kenne ich mich noch weniger aus.
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BID = 699877
dl2jas Inventar
Beiträge: 9914 Wohnort: Kreis Siegburg
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In dem Fall wäre ein Spartrafo interessant, kostet aber etwas.
Ein Spartrafo ist kein "echter" Trafo mit getrennten Wicklungen, es existiert nur eine Wicklung mit Abgriff. Übliche Ausführungen kann man praktisch stufenlos von 0 bis 250 Volt einstellen, heißen dann meist Sparstelltrafo. Hier ein Link:
http://www.conrad.de/ce/de/product/520639/
Der Link soll als Beispiel dienen, wenn man etwas sucht, gibt es die günstiger.
Eventuell reicht auch schon ein einfacher nicht einstellbarer Spartrafo für Ami-Spannung.
Wenn Du mit Kondensatoren experimentieren willst, würde ich vorschlagen, Du kaufst 10 für Netzspannung geeignete Entstörkondensatoren 0,22 µF. Die schaltest Du parallel, je nach Bedarf.
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 699878
GeorgS Inventar
Beiträge: 6450
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Offtopic :
| Zu Dionys mit dem Ventilator schlich
Damon, Kondensatoren im Gewande.
Verhilft mir das zum Nachtschlafe, sprich?
Fragte darauf der Dionys...
Es ist zu heiß.... |
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 2 Jul 2010 20:55 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: sam2 am 2 Jul 2010 21:04 ]
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BID = 699883
Mirto Schreibmaschine
Beiträge: 2236 Wohnort: Sardinien (IT)
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Hallo Dionys!
Man könnte dem Ventilator auch einen kleinen Trafo 230V=>115V (wie sie benutzt werden um US-amerikanische Geräte in Europa zu betreiben) vorschalten. Die gibt es mit bei nicht alzugrosser Leistung (ca 60 - 80 VA) schon recht günstig im Handel. Da es sich um Fertiggeräte handelt, entgeht man so auch etwaiger Probleme beim einhalten von Sicherheitsbestimmungen. Da der dreistufige Schalter erhalten bleibt, sollte sich eine brauchbare Drezahl einstellen lassen. Auch Brummgeräusche sind ausgeschlossen, da die Wellenform (sinus) nicht verändert wird
Mirto
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BID = 699892
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| Wenn ich mir die 60W Glühlampe nehme, so hat die ja theoretisch einen Widerstand von 885 Ohm bei 230V |
Aber dieser Widerstand ist stark temperaturabhängig. Kannst ja mal ein Ohmmeter dranhalten: Ich schätze dass der Kaltwiderstand 11-Mal geringer, also etwa 80 Ohm ist.
Viel schlimmer ist es, dass es sich dabei um einen ohmschen Widerstzand handelt, und ein Kondensator sich völlig anders verhält.
Wie schon erwähnt, ist es möglich durch Reihenschaltung des passenden Kondensators, Strom und Spannung am Motor so hochzujagen, dass der Motor durchbrennt.
Allenfalls kannst du mal, wenn die Glühlampe in Reihe mit dem Motor liegt, (den Strom, 140mA, kennen wir ja schon) die Spannungen an beiden Teilen messen.
Wundere dich nicht wenn die Summe deutlich höher als 230V ist!
Daraus kann man aber die Phasenverschiebung zwischen Strom und Spannung und letztlich den richtigen Kondensator berechnen.
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BID = 699912
ffeichtinger Schreibmaschine
Beiträge: 1050 Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut
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Ich frage mich grade welcher Motor das ist. In Ventilatoren sind ja oft Spaltpolmotoren verbaut. Aber warum sollte sich der mit einer Glühbirne als Vorwiderstand in der Drehzahl steuern lassen? Und wenn es mit einem Vorwiderstand klappt, warum klappt es dann mit einem Dimmer nicht.
Ich hab da mal einen kleinen FU speziell zur Drehzahlstellung von solchen kleinen Ventilatoren gebaut, aber der ist wohl nix zum Anfangen.
mfg Fritz
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BID = 699920
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| warum klappt es dann mit einem Dimmer nicht. |
Es klappt ja, so steht es geschrieben, nur eben nicht anständig und außerdem macht der Motor wegen der Impulse Lärm.
An den Impulsen kann man bei Verwendung einer Phasenanschnittschaltung nichts ändern, aber daß es nicht gut funktioniert, mag an einer geringen Unsymmetrie des Phasenanschnitts liegen.
Eine solche Unsymmetrie entpricht einem dem Wechselstrom überlagerten Gleichstrom.
Eine Glühlampe oder einen Universalmotor interessiert dieser Gleichstromanteil nicht, aber Spaltpolmotore kann man mit Gleichstrom sehr wirkungsvoll abbremsen.
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BID = 699937
ffeichtinger Schreibmaschine
Beiträge: 1050 Wohnort: Traunkirchen im Salzkammergut
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Zitat :
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aber Spaltpolmotore kann man mit Gleichstrom sehr wirkungsvoll abbremsen. |
Hmm, klingt plausibel. Der Gleichstrom bewirkt ein Gleichfeld auf den Rotor. Da dieser als Kurzschlussläufer ausgebildet ist entstehen Wirbelströme und er wird abgebremst...
mfg Fritz
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BID = 699942
Bartholomew Inventar
Beiträge: 4681
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Offtopic :
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Zitat :
GeorgS hat am 2 Jul 2010 20:51 geschrieben :
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Zu Dionys mit dem Ventilator schlich
Damon, Kondensatoren im Gewande.
Verhilft mir das zum Nachtschlafe, sprich?
Fragte darauf der Dionys... |
"Sie werden vom Lärm dich befreien!"
"Das sollte mich doch sehr freuen."
Wer dichtet weiter? |
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