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BID = 728775
mediasat Gerade angekommen
Beiträge: 15
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Geräteart : Waschmaschine
Defekt : kein Fehler, Prinzipfrage
Hersteller : AEG
Gerätetyp : Öko Lavamat 530
FD - Nummer : 070 92 4197
Typenschild Zeile 2 : 605 634 042
Kenntnis : Artverwandter Beruf
Messgeräte : Multimeter, Phasenprüfer
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Wie kann man den Motor der AEG Öko Lavamat 530 direkt über 230 Volt betreiben, möglichst mit unterschiedlichen Drehzahlen?
Motor: U 112 G 55
Die Maschine wurde wegen Heizungsdefekt und Lagergeräusch der Trommel geschlachtet. Alle elektrischen Teile sind noch vorhanden.
Der Motor hat 6 Anschlüsse, die zur Steuerelektronik gehen. |
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BID = 728959
usuallyusefulforyou Stammposter
Beiträge: 328 Wohnort: 79664 Wehr
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Indem man die Steuerung weitgehend nachbaut oder, noch besser, die vorhandene verwendet.
Oder eben mit einer Triacschaltung entsprechend betreibt- wie es original geschieht-
Schaltungsbeispiele müsste es im Netz oder hier für diese Allstrommotoren/Asynchronläufer reichlich geben,
W.G.
--Ach so, fast vergessen:
Die 6 Anschlüsse sind i.d.R.:
Tachogenerator = Stift1 + 2 (Drehzahlüberwachung)
Rotor(Kollektor)= Stift3 + 5
Stator(Wicklung)= Stift4 + 6
--bei manchen Motoren gibts auch noch eine 2. Anzapfung(fürlangsam/schnell)
= Stift 7 --
[ Diese Nachricht wurde geändert von: usuallyusefulforyou am 23 Nov 2010 23:55 ] |
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BID = 729077
mediasat Gerade angekommen
Beiträge: 15
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Ich danke Dir für Deine schnelle Antwort.
Sehe ich das so richtig:
- Es handelt sich bei diesem FHP Motor um einen Reihenschlussmotor?
- Wenn ein Reihenschlussmotor ohne ausreichende Last betrieben wird, wird die Drehzahl nicht begrenzt und er dreht bis zur Zerstörung hoch?
- Man muss also mangels mechanischer Drehzahlbegrenzung unbedingt den Tachogenerator dafür verwenden, bei Ausfall des Tachogenerators sollte der Motor stoppen und nicht hochdrehen?
- Das Übersetzungsverhältnis Motorriemenscheibe zur Trommelriemenscheibe im Lavamat ist 17,5, also muss die Motordrehzahl auf max. 17500 U/min begrenzt werden, dafür ist der Tachogenerator zuständig?
Wie erfolgt bei der Waschmaschine eigentlich die Umschaltung zwischen den 17500 Umdrehungen/min beim Schleudern und der niedrigen Drehzahl beim Waschen?
Der siebente Anschluss ist bei dem nicht vorhanden, die Drehzahl mittels Triacsteuerung auf geschätzt ein Hundertstel zu begrenzen, erscheint mir nicht sehr wahrscheinlich, weil dann das Drehmoment vermutlich zu gering wäre.
Könnte evtl. jemand meine Theorien bestätigen oder korrigieren? Die theoretischen Grundlagen findet man ja im Netz, aber praktische Erfahrungen sind bekanntlich viel wertvoller.
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BID = 731066
mediasat Gerade angekommen
Beiträge: 15
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Ich habe den Motor vorerst mal mit Kleinspannung von 8 bis 30 Volt betrieben. Bei allen Spannungen zieht er nur ca. 500 mA. Bei 30 Volt dürfte die Maximaldrehzahl (ohne Last) erreicht sein.
Die Schleifkohlen scheinen neu zu sein und sind auch leichtgängig. Zwischen den Rotoranschlüssen messe ich 4,1 Ohm, der Stator hat 1,3 Ohm.
Leider scheint das vordere Lager defekt zu sein. Da es staubgeschützt ist, kann man auch kein Öl einsprühen.
Welche Bezeichnung hat das vordere Lager?
Das hintere sollte ein 6201ZZ sein. Da die Welle aber vorne einen Durchmesser von 15,3 mm hat, sollte das vordere Lager größer sein.
Zweite Frage: Wie bekommt man die Riemenscheibe herunter? Deren Hinterkante ist leider abgeschrägt, so dass vermutlich kein Klauenabzieher Halt fände.
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BID = 731084
Ewald4040 Urgestein
Beiträge: 10882 Wohnort: Lünen
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Gleiche Lager verbaut. Riemenscheibe erwärmen, und dann abziehen. Aufziehen der Riemenscheibe auf Herdplatte erwärmen, geht dann reibungslos.
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Bei Arbeiten am Gerät Netzstecker ziehen, Gerät spannunglos machen.
VDE Vorschriften einhalten. Die Verantwortung übernimmt immer die Person, die zuletzt am Gerät gearbeitet hat!
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BID = 731187
mediasat Gerade angekommen
Beiträge: 15
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Danke für die schnelle Antwort.
Reicht dazu die Lötlampe bzw. ein Butanbrenner oder brauche ich einen Schweißbrenner?
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BID = 731189
Mirto Schreibmaschine
Beiträge: 2236 Wohnort: Sardinien (IT)
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Willst Du die Riemenscheibe demontieren oder mit der Welle verschweißen?
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Fehler passieren immer wieder. Wichtig dabei ist, anschliesend noch in der Lage zu sein, davon berichten zu können!!
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BID = 731210
usuallyusefulforyou Stammposter
Beiträge: 328 Wohnort: 79664 Wehr
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Ehe du das Lager wechselst, dürfte sich ein Versuch -der bei mir (bis auf 1 mal) immer erfolgreich war- noch lohnen.
Motor hochkant, also Abtriebswelle nach oben
-auf den Tachogenerator unten- stellen und bei Kleinspannung
(bis 30 Volt) auf langsame -später wechselnde- Drehzahl/-en regeln.
Dann Mit Öler, Spritze oder ähnlichem normales Kfz-Motorenöl
(z.B. W15-40) in die Mulde nach und nach -anfangs einige mm hoch- einträufeln.
Es wird dann umgehend nach innen -Richtung Lager- verschwinden.
Die Pfeif- und Sirrgeräusche werden nach und nach abnehmen, bis sie ganz verschwunden sind.
Das kann schon mal 10-20 Minuten dauern, immer wieder etwas Öl nachträufeln.
Das nach innen durch das Lager durchgelaufene Öl kann später problemlos ausgeblasen/entfernt werden (Öl ist elektrisch nicht leitend).
Gleichzeitig kann es auch nicht schaden, das hintere Lager auch in dieser Weise zu behandeln -dazu von innen dementsprechend das Öl einträufeln-.
Auch ab und zu ein Kippen der Hochachse -des aufrecht stehenden Motors- um 20-30 Grad fördert die Aktion,
W.G.
+++NACHTRAG,WICHTIG:
Die Stiftbelegung kann auch -für den Rotor-
3+4 statt 3+5 sein,
dann wäre die Statorwicklung dementsprechend 5/6/7 +++
[ Diese Nachricht wurde geändert von: usuallyusefulforyou am 2 Dez 2010 21:59 ]
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BID = 732087
mediasat Gerade angekommen
Beiträge: 15
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Besten Dank für den Tipp, insgesamt habe ich den Motor wohl über 20 h laufen lassen, das Lagergeräusch wurde in der Tat immer leiser. Nach dem der Motor eine Weile stand, waren die Geräusche dummerweise immer wieder zurück. Ich werde die Behandlung also nochmals wiederholen.
Soviel ich weiß, ist in den Lagern werksmäßig immer ein Fettdepot, Motorenöl kann da sicher nur vorübergehend helfen. Durch die staubdichte Kapselung kann man ja leider den Lagerzustand nicht erkennen.
Die Anschlußbelegung ist in der Tat so, wie Du zuletzt gepostet hattest, aber das war für mich als gelerntem Schiffselektriker keine Hürde.
Mirto hat anscheinend noch nicht gemerkt, dass man eine Schweißbrennerflamme weit besser fokussieren kann als die einer Lötlampe. Es wird sicher niemand den blauen Kegel der Brennerflamme auf die Riemenscheibe halten.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: mediasat am 6 Dez 2010 16:13 ]
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