Hallo, ich kann ebenfalls nur von einem Siemens WT46W560/09 berichten aber der Fehler klingt genau so wie der, den wir hatten!
Reparaturanleitung Wärmepumpen-Wäschetrockner Siemens WT 46W560/09
Fehlermeldung: Kondenswasserbehälter voll, Gerät piepst
Auftreten des Fehlers: Nach dem Start des Trocknungsvorgangs läuft der Trockner mit der voraussichtlichen Trocknungszeit (wird im Display angezeigt) an, schaltet aber nach 3 bis 5 Minuten Laufzeit bereits auf Störung und zeigt eine Restlaufzeit von ca. 5 Minuten an. Gleichzeitig leuchtet das Symbol für den vollen Kondenswasserbehälter und das Gerät piepst.
Ursache: Verschmutzung im Wasserauffangbehälter in der Bodengruppe des Trockners. Durch eine Vielzahl von Flusen, die leider trotz mehrfacher Flusensiebe im Türbereich (4-fach Sieb) in den Wasserauffangbehälter in der Bodengruppe gelangen, hat die dort sitzende Kondenswasserpumpe Anlaufschwierigkeiten oder ist gar ganz defekt.
Lösung: Verschutzung im Wasserauffangbehälter in der Bodengruppe beseitigen, Pumpe reinigen, Gerät spülen. Gegebenenfalls aber auch Pumpe austauschen.
Vorgehensweise:
1)
Netzstecker ziehen
2)
Den Deckel und die von vorne gesehen rechte Seitenverkleidung demontieren. Hierzu die Schrauben (Torx) auf der Rückseite lösen und den Deckel abnehmen. Weiterhin die Schrauben auf der Rückseite, unterhalb des Deckels sowie auf der Geräteunterseite lösen und die rechte Seitenverkleidung abnehmen (diese vorsichtig nach hinten schieben, da sie mit Plastikklipsen am Frontblech eingehakt ist).
3)
Jetzt den Gummilaufriemen, der über der Trommel liegt, einfach vom Motorlaufrad aushängen. Hierzu den mit Federkraft gespannten Motor mit einer Kombizange am Gelenkblech leicht anheben und Laufriemen abnehmen.
4)
Nun hat man Zugang zur Wasserbehälterabdeckung und der dahinter liegenden Kondenswasserpumpe. Im Vordergrund muss der weiße Deckel mit dem darunter befindlichen Kontaktgeber für die Pumpe ausgebaut werden. Hierzu einfach die drei Schrauben lösen, den Kunststoffdeckel herausnehmen und den Stecker für den Kontaktgeber vorsichtig abziehen (auf Verriegelung achten). Ist der Deckel demontiert, kann man die Pumpe nach dem Abziehen des Gummischlauchs ebenfalls ohne weiteres Lösen von Schrauben, etc. heraus nehmen. Es geht zwar etwas eng zu aber man bekommt sie problemlos raus und sollte dann ebenfalls den Stecker abziehen.
5)
Jetzt sollte der Blick mittels einer Taschenlampe in den freigelegten Kondenswasserauffangbehälter in der Bodengruppe fallen und für gewöhnlich findet sich dort der Problemverursacher, nämlich Restwasser mit jeder Menge Flusen. Die gehören dort bei einem sich selbst reinigendem Gerät absolut nicht hin und leider gibt es auch trotz regelmäßigem (sprich nach jedem Trocknungsvorgang) Reinigen der Türflusensiebe und des Siebs im Kondenswasserauffangbehälter keine weitere Möglichkeit dieses Problem zu beheben (außer man führt die Reinigungsschritte nach eben dieser Anleitung durch).
6)
Jetzt empfiehlt sich an Zubehör ein Handtuch, ein Eimer, heißes Wasser und eine Handpumpe mit Schlauch. Letztere hat der Servicetechniker mitgebracht und sie sieht so aus wie eine überdimensionale Einwegspritze mit ca. 5 cm Durchmesser. Die Pumpe, die der Servicetechniker verwendete, stammt aus dem Medizinzubehörbereich (Modell mit 100 – 120 ml) und ist ggf. sogar über eine Apotheke erhältlich (siehe auch:
http://www.asid-bonz.de/index.php?id=343). Vorne dran an die Pumpe muss ein ca. 50 cm langer Gummischlauch, den man in jedem Baumarkt bekommen sollte. Zusätzlich wäre eine Flaschenbürste oder eine vergleichbare Bürste hilfreich.
7)
Es empfiehlt sich nun, die Maschine auf der linken Seite (dort wo die Seitenverkleidung noch moniert ist) etwas hochzustellen, z.B. indem man ein Stück Kantholz unter die Maschine legt. Dies hat den Zweck, dass das Wasser im Auffangbehälter der Bodengruppe zur geöffneten Seite hin fließt und sich so leichter abpumpen lässt.
8)
Nun nimmt man den normalen Kondenswasserauffangbehälter aus der Maschine und schüttet in die große Öffnung (mit schwarzem Gummiring) heißes Wasser rein (ca. 2 bis 3 Liter). Das Wasser landet selbstverständlich im Kondeswasserauffangbehälter der Bodengruppe. Nun kommt die Handpumpe mit Schlauch zum Einsatz. Hiermit wird ganz einfach der Schmutz gelöst und immer wieder Wasser aus dem Auffangbehälter aufgezogen und anschließend wieder mit Hochdruck in den Behälter „geschossen“. So sollten sich alle Flusen nach und nach lösen, so dass sie mit der Handpumpe aufgesaugt und in den bereitstehenden Eimer befördert werden können. Dieser Reinigungsvorgang sollte mehrfach wiederholt werden und mit Hilfe einer langstieligen Bürste unterstützt werden. Ziel ist selbstverständlich den Behälter so sauber zu bekommen, wie irgend möglich.
9)
Abschließend sollte auch der Gummischlauch, der auf der Pumpe befestigt war, gespült werden. Die Pumpe selbst sollte auf Leichtgang geprüft werden (bei den neueren Modellen hat die Pumpe übrigens nur noch drei statt früher sechs Schaufelradspeichen, die man von unten sehen kann) und vor dem Wiedereinbau z.B. mittels einer alten Zahnbürste unter fließend Wasser gereinigt werden, natürlich nicht der elektrische Teil
.
10)
Jetzt kann umgekehrt alles wieder montiert werden, bis auf die Seitenverkleidung und den Deckel der Maschine. Zum Schluss findet nämlich noch ein maschineller Spülvorgang statt, der folgender Maßen funktioniert:
Der Kondeswasserbehälter wird nicht in die Maschine eingesetzt und man kippt abermals heißes Wasser in das Fach für den Kondenswasserbehälter. Aber diesmal nicht in die runde Öffnung mit dem schwarzen Gummiring, sondern einfach so in die offene Kunststoffschale. Diese hat ganz hinten nämlich einen Ab- bzw. Überlauf, der selbstverständlich auch in den Kondenswasserauffangbehälter der Bodengruppe mündet. Nun wird das Gerät wieder eingesteckt und ein Kurzprogramm gewählt. Da sich durch das Einfüllen von heißem Wasser dieses jetzt im Auffangbehälter der Bodengruppe befindet, fängt das gewählte Programm zunächst mit einem Pumpvorgang an, um den Auffangbehälter der Bodengruppe zu leeren. Da der Kondenswasserbehälter nach wie vor nicht eingesetzt ist, kann man bei aktivierter Pumpe in der Bodengruppe sehen wie hinten links das Wasser aus dem Behälter in der Bodengruppe in das Fach für den Kondenswasserbehälter gepumpt wird (der aber eben jetzt fehlt). Aber keine Sorge, auch wenn dieser nicht eingesetzt ist, fließt das Wasser – wie zuvor beschrieben – über die Ab-, bzw. Überlauföffnung sofort wieder zurück Richtung Bodengruppe, also ein einfacher Kreislauf!
Dieser Kreislauf sollte ein wenig in Betrieb gehalten werden damit alle verbauten Schläuche und Kanäle durch die Pumpe gespült werden können. Anschließend muss der Kondenswasserauffangbehälter wieder eingesetzt werden und der Spülvorgang erneut gestartet werden. Dies führt dazu, dass die gelösten Flusen nunmehr tatsächlich in den Kondenswasserauffangbehälter gepumpt werden und nicht nur im Kreis laufen. Dieser muss daher anschließend nochmals richtig ausgespült werden und das dortige Sieb gereinigt werden.
11)
So das war’s und nach Montage der Seitenverkleidung und des Deckels sollte dem störungsfreien Weiterbetrieb des Wäschetrockners eigentlich nichts im Wege stehen. Nur für den Fall, dass die Pumpe festsitzen sollte oder gar komplett defekt sein sollte, kann man diese über Siemens unter
www.siemens-eshop.de direkt als Endkunde bestellen und gemäß dieser Anleitung einbauen.
Zum Schluss:
Wie üblich wird von mir keine Garantie für die Vollständigkeit und Richtigkeit dieser Anleitung übernommen und selbstverständlich gilt der Grundsatz, dass Reparaturarbeiten an elektrischen Geräten nur von ausgebildetem Fachpersonal durchgeführt werden dürfen.
Na dann: Viel Erfolg!