Siemens Mikrowelle integriert, Edelstahl Reparaturtipps zum Fehler: schaltet nach 22 sec ab Im Unterforum Haushaltsgeräte sonstige - Beschreibung: Geräte wie z.B. Microwelle, Mixer, Kaffeemaschine, Rasierer, Kaffeautomat
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BID = 1066294
Ventily Gerade angekommen
Beiträge: 4 Wohnort: Regensburg
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Geräteart : Microwelle
Defekt : schaltet nach 22 sec ab
Hersteller : Siemens
Gerätetyp : HF35M562, integriert, Edelstahl
S - Nummer : HF35M562/03
Kenntnis : Komplett vom Fach
Messgeräte : Multimeter, Gerätetester (VDE 0701/0702), Phasenprüfer, Duspol
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Hallo,
ich bin Physiker, arbeite seit ca. 30 Jahren mit Hochspannung ab 1 kV und entwickle seit 14 Jahren Mikrowellenverstärker. Verstehe also sowohl den Elektronik-Teil als auch die speziellen Gefahren von HV und µWave. Das nur vorab.
Zu meinem Problem: meine ca. 9 Jahre alte Siemens Mikrowelle versagt seit 2 Tagen den Dienst. Nach ca. 22 sec schaltet sie sich ab und setzt den Timer zurück. Erwärmung von Kochgut findet nicht statt.
Ich hab mir das zugehörige Service Manual durchgelesen und den Fehlersuche-Baum angeschaut. Demnach ist bei obigem Verhalten entweder das Magnetron, oder die Invertereinheit, oder die Kontrolleinheit defekt. Gemäß Manual habe ich (natürlich unter Berücksichtigung der Sicherheitsangaben im Service Manual) danach das Magnetron und die Inverterschaltung untersucht und durchgemessen. Das Magnetron zeigt ganz leichte Brandspuren, ist aber ansonsten OK. Bei der Invertereiheit habe ich die beiden IGBTs, den Brückengleichrichter und die zwei Hochvoltdioden vermessen und finde auch da keinen Fehler. Bleibt noch die Kontrolleinheit, zu der es keine Testempfehlungen im Service Manual gibt. Um einigermaßen eingrenzen zu können, ob eine der 3 Einheiten fehlerhaft ist, sollte ich lt. Service Manual das Testprogramm im Debug/Inverter Modus laufen lassen. Da komm ich aber nicht rein. Wer kann mir da einen Tip geben? Wäre sehr dankbar dafür.
Ach ja - mehr geht's hier nicht um Hochspannungsbastelei. Mir ist bewusst, dass ein Hochspannungspuls zur falschen Zeit das Herz zum Stillstand bringen kann. Deshalb verstehe ich den Null-Toleranz Ansatz der Forenleiter. Mir wäre wichtig, dass mir das Gerät verrät, was es weiß, ohne weitere Eingriffe. Und deshalb meine Bitte und Anfrage ... wie starte ich das zugehörige Testprogramm und kann mir dazu evtl jemand die Doku schicken.
Danke & Viele Grüße
Ventily
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Ventily am 10 Mai 2020 19:01 ] |
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BID = 1066346
silencer300 Moderator
Beiträge: 9895 Wohnort: 94315 Straubing / BY
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Hallo und herzlich willkommen im Forum.
Ein paar Tage werde ich Dich noch vertrösten müssen, da ich die Unterlagen nicht vorliegen habe. Seit der neuen Standardausrede (Corona) dauert auch das Anfordern der Dokumente per e-Mail komischerweise viel länger, oder ich bekomme gar keine Antwort.
VG
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Ich bin nicht faul, ich arbeite im eco-Modus. |
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BID = 1066427
derhammer Urgestein
Beiträge: 11129 Wohnort: Hamm / NRW
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Es gibt ein Testgerät, mit der man das Signal vom Inverter messen kann, hat aber nur der WKD.
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Bitte die geltenden VDE und Sicherheitsvorschriften beachten.
Ein Gerätebedienfeld ist kein Klavier. Nicht versuchen, ohne Kenntnisse ins Prüfprogramm zu gelangen
Haftung wird nicht übernommen. Jeder ist für sein Handeln selbst verantwortlich.
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BID = 1066595
Ventily Gerade angekommen
Beiträge: 4 Wohnort: Regensburg
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Servus
danke für die Hilfestellungen bislang. Das stimmt mich dann doch hoffnungsfroh, dass ich die Mikrowelle repariert bekomme. Ich hab mir jetzt ein Austausch-Magnetron auf Lager gelegt, zögere aber noch mit dem Tausch auf Verdacht, da es lt. Fehlersuchbaum eigentlich die Control Unit (Leistungsmodul) sein müsste. Zu deren Test sagt das Service Manual nichts weiter und somit baue ich auf einen Fingerzeig des Prüfprogramms. Für dessen Doku .. wäre ich sehr dankbar.
Kann mir jemand sagen, was man am Leistungsmodul überprüfen kann?
Viele Grüße
Ventily
Noch 5 Tage bis Vatertag:
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BID = 1066838
Ventily Gerade angekommen
Beiträge: 4 Wohnort: Regensburg
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Hallo,
da ich jetzt aus diesem Forum keine konkreten Tipps bekommen habe, das Service Manual in Richtung Leistungsmodul gedeutet hat und die Bauelemente dort keinerlei Auffälligkeit gezeigt haben (Dioden, Kondensatoren und Transistoren alle ok, Relais schalten, keine Hitzespuren und die Netz-Sicherung war natürlich auch ok), habe ich mich dazu entschlossen, auf Verdacht das Magnetron zu tauschen. Was mich dazu ermuntert hat, ist, dass nach dem Einschalten der Mikrowelle ganz leise Geräusche, wie von Funkenüberschlägen zu hören waren. Das könnte auf die HV-Bauelemente deuten. Der Inverter-Check (s.oben) hatte keine defekten Bauelemente erbracht und der DC Magnetron-Check auf Durchgang des Heizfilaments und Isolation zur Gehäusemasse war auch ok. Allerdings konnte ich natürlich keine Eigenschaften unter RF oder HV Bedingungen testen, weil mir Überleben wichtiger erschien.
Also - altes Magnetron gemäß Service Manual vorsichtig ausgebaut. Die leichten Brandspuren an der Magnetron-Antenne hatte ich ja schon beschrieben. Was mir dieses Mal neu aufgefallen ist: der pink-farbene Isolationszylinder der Mikrowellenantenne hat einen Riss (s. rote Pfeile im Bild), der wie eine leicht gold glänzende Spur auf dem pinken Zylinder aussieht.
Da das Magnetron eine Vakuumröhre ist, kann so ein Riss kein technischer Vorteil sein. Also hab ich das neue, modellgleiche Magnetron behutsam eingebaut, die Box wieder zusammengeschraubt, und ... die Schei*e geht!!
Bei den Magnetron-Checks heißt es immer, man solle eine visuelle Inspektion machen, z.B. auf gebrochene Permanentmagneten, und dann noch den Filamentdurchgang und dessen Isolation zum Gehäuse überprüfen. Wenn das alles OK wäre, dann wäre auch das Magnetron OK. Steht so auch im Service Manual. Stimmt so leider nicht: z.B. ein Vakuum-Leck wird damit nicht so einfach erkannt, ausser wenn es dazu führt, dass das Heizfilament abbrennt.
Noch eine bemerkenswerte Sache: das gerissene, pink-farbene Isolationselement ist, nachdem was ich gelesen habe, aus Berylliumoxid (Vorsicht: Stäube davon scheinen hochgiftig zu sein -> s. Berylliose),
und hat die Eigenschaft, dass es elektrisch hervorragend isoliert während es eine sehr gute thermische Leitfähigkeit besitzt, so dass Verlustwärme am Antennenkopf über dieses Element an das Magnetron-Gehäuse mit seinen üppigen Kühlkörpern abgegeben wird. Das neu eingebaute BSH Magnetron hat einen weißen Isolationskörper. Es entsteht zumindest der Eindruck, dass der Magnetronhersteller diese Schwachstelle erkannt und in einer Revision der letzten 10 Jahre den BeO-Isolationskörper durch ein anderes Material ersetzt hat, das den thermischen Zyklen des Alltagsbetriebs besser gewachsen ist und länger als 10 Jahre hält.
Es könnte sein, dass ich damit eine der zentralen Fehlerquellen dieser Geräte aus den 2010er Jahren (nach Mikroschaltern und Sicherung) aufgedeckt habe, zumal ich diesen Fehler bislang nirgends beschrieben gesehen habe und, wie mehrfach erwähnt, selbst die offizielle Reparaturanleitung (Service Manual) diesen nicht erwähnt.
Jetzt mach ich mir nochmal in der Mikro einen Kaffee heiß!
Viele Grüße
Ventily
Disclaimer: Ich bin Physiker und kenne mich mit Hochspannung und Mikrowellen aus. Wer keine entsprechende Ausbildung hat, muss sich helfen lassen. Hochspannung kann töten und Mikrowellenleistung kann schwere Verbrennungen verursachen! Man kann damit ja sogar kochen!
Bei gleichem Verhalten der Mikrowelle (schaltet nach 22 sec aus) sollte der obige Hinweis eine schnelle Fehlersuche ermöglichen und zu einer kostengünstigen Reparatur führen.
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BID = 1066845
silencer300 Moderator
Beiträge: 9895 Wohnort: 94315 Straubing / BY
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Die Abschaltung nach 22 Sekunden entspricht dem Fehlercode H98 ("Inverter in Funktion, aber kein Impuls vom Inverter.")
Eine entsprechende Fehlercode-Tabelle und die Dokumentation zum Debug-Mode habe ich Dir per Mail gesendet.
Den Fehler hast Du ja nun mittlerweile gefunden, Gratulation aber einen aufgewärmten Kaffee aus der Mikrowelle (Geschmacksache)..., da stellt es mir doch etwas die Nackenhaare auf.
VG
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Ich bin nicht faul, ich arbeite im eco-Modus.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: silencer300 am 24 Mai 2020 16:53 ]
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BID = 1066863
Ventily Gerade angekommen
Beiträge: 4 Wohnort: Regensburg
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Hallo silencer300,
vielen Dank für die Unterlagen! Super nett & VG
Ventily
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