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BID = 405952
Wärna Gelegenheitsposter
Beiträge: 91
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Hallo,
ich hab noch mal ein paar grundsätzliche Fragen zum Anschluss von Telefon- und Netzwerkkabeln an den Hauptpotentialausgleich. Habe auch einiges zum Thema im Forum gefunden, aber teilweise widersprechen sich da anscheinend die Meinungen.
Situation:
Telefonanlage und Netzwerkswitch/DSL-Router im Keller. Von dort aus gehen die Telefon- und Netzwerkkabel in die einzelnen Räume. Bei drei Räumen befinden sich Netzwerk- und Telefonadern im GLEICHEN Kabel (nicht optimal, aber es ist nun mal so und es funktioniert sogar), bei zwei Räumen unter dem Dach werden Netzwerk und Telefon jeweils in getrennten Kabeln geführt (da konnte man das gut nachrüsten). Alle Kabel (Telefon + Netzwerk) sind geschirmt.
Ich will nun im Kellerraum alle Netzwerk- und Telefonkabel auf eine Pot.-Ausgleichsschiene auflegen, den Switch ebenfalls fort anschließen (DSL-Router und Tel.-Anlage haben keinen Anschluss), und das ganze mit der Hauptpotentialausgleichsschiene im anderen Kellerraum über 6 qmm PA-Leitung anschließen.
Zusatzinfo zur SAT-Anlage (siehe Frage 5):
Der Anschluss des im DG befindlichen Multischalters und aller ein-/ausgehenden SAT-Kabel an den Hauptpotentialausgleich (im Keller) wurde übrigens über einen 6 qmm PA-Leiter durchgeführt (SAT-Anlage braucht nicht geerdet zu werden, da sie direkt an der Hauswand befestigt ist, nicht über 1.5m herausragt und sich über 2m unterhalb der Dachunterkante befindet).
Fragen dazu:
1) Ist dies prinzipiell erst mal richtig?
2) Ist der Querschnitt der PA-Leitung OK?
3) Hab gelesen, dass man den Schirm der Netzwerkkabel nur einseitig auflegen sollte, um Ausgleichsströme bei Anschluss eines PCs zu verhindern. Würde also bedeuten, dass die Dosen nicht mit dem Schirm der Kabel verbunden werden (und somit nicht darüber nicht an den PA angeschlossen sind). Ist das korrekt?
4) Wenn ich die Schirme doch zweiseitig auflege, könnte es doch Querströme vom PA im Keller über den Schirm zum über die Schuko-Steckdose geerdeten PC geben, oder?
5) Wenn ich jetzt noch zusätzlich die SAT-TV-Karte des PCs an die SAT-Dose anschließe, bedeutet das, dass ich über die SAT-Dose zusätzlich noch eine Verbindung zum PA der SAT-Anlage (der ja über eine sehr lange PA-Leitung vom Keller ins DG gemacht wurde) herstelle.
Spätestens jetzt hätte ich doch das Problem von Ausgleichsströmen, oder?
Was meint Ihr dazu?
Vielen Dank + Grüße
Wärna
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Wärna am 11 Feb 2007 18:47 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: Wärna am 11 Feb 2007 18:48 ] |
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BID = 405967
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Bestand klingt soweit gut.
Querschnitte sind mehr als ausreichend.
Gemeinsame Führung Teflon/Daten lin der SELBEN Leitung ist normalerweise problemlos.
Schirme an Patchfeld UND Dosen auflegen.
Die Unterbrechung erfolgt dann üblicherweise dadurch, daß die verwendeten Anschlußleitungen (geräte-, also dosenseitig) den Schirm nicht verbinden!
Es könnte dann also nur zu zu Ausgleichströmen zwischen PE des Netzanschlusses des PC und seinem SAT-Anschluß kommen. Ist i.d.R. aber umproblematisch. Hängt davon ab, wie die Netzform der Stromversorung im Haus aussieht (TN oder TT, wenn TN, wo sitzt die PEN-Aufteilung?).
Ne Brummschleife könnte entstehen, die sollte aber nicht stören, solange nicht auch analoge Tonsignale zwischen den beteiligten Geräten ausgetauscht werden.
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???" |
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BID = 406040
Fentanyl Fentanyl mit Overkill Volle Kanne !
Beiträge: 1912
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Unbedingt auf beidseitige PE-Verbindung der Netzwerkleitung achten und auch nur Leitungen verwenden, die vollständig geschirmt sind! Relevante Ausgleichsströme auf den Netzwerkleitungen entstehen nur bei klassischer Nullung oder bei verzweigten und/oder nicht ganz optimal designten Installationen! Und wenn, dann fließt sicher nichts vom HPA zurück zur Steckdose, um dann wieder zum HPA zu fließen
Wenn du klassische Nullung hast, sieht es anders aus, dann sollte man aber zumindest eine Funkenstrecke in die Netzwerkleitung setzen, um extreme Potentialunterschiede zu vermeiden.
MfG; Fenta
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BID = 406043
Primus von Quack Unser Primus :) nehmt ihn nicht so ernst
Beiträge: 7389
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@Fenta:
...woher weist du wie und wo der Strom fliesst
...wenn ein Fehlerfall auftritt kann der Strom an den unmöglichsten Stellen fliessen, ob dir das jetzt passt oder nicht
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...geguckt wird mit den Augen, nicht mit den Fingern!
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BID = 406052
faustian.spirit Schreibmaschine
Beiträge: 1388 Wohnort: Dortmund
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Netzwerkkarten arbeiten nicht ohne Grund mit einem Trafo... und bei den alten 10base2/5-Systemen (BNC/AUI) ist die Buchse auch auffälligerweise vom Rechnerchassis gut isoliert und ein noch größerer Trafo sowie ein DC-DC-Wandler ist auch auf den Karten zu finden (also: alte Netzwerkkarten nicht auf den Müll geben, da sind interessante und normalerweise eher teure Bauteile zu finden!)
Bei einem "ernsthaften" Ausgleichs- oder Fehlerstrom über den Schirm eines Datenkabels würde ich davon ausgehen, dass selbiges in Brand fliegt.
Ausser konsequentem FI-Einsatz auf allen Speisungen fällt mir da eh nichts ein, was wirklich gegen "Saft auf dem Schirm" versichern würde... Ob eher eine Sicherung oder ein LSS geht oder der Schirm hinter der Einspeisestelle und im schlimmsten Falle dem Berührungspunkt durchbrennt? Ich tippe da fast auf den Schirm, je nach Material.
Andererseits sollte man nicht vergessen, dass die Schirmung im nicht gestörten Betrieb dazu da ist, HF durch Erhaltung eines "stillen" Potentials an der Aussenseite der Leitung abzuschirmen, und wohl weniger als Schutzerde...
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BID = 406078
Wärna Gelegenheitsposter
Beiträge: 91
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Zitat :
Fentanyl hat am 11 Feb 2007 23:28 geschrieben :
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Unbedingt auf beidseitige PE-Verbindung der Netzwerkleitung achten und auch nur Leitungen verwenden, die vollständig geschirmt sind! |
Beidseitige PE-Verbindung hieße in diesem Fall:
Am 1. Ende im Keller an den PA angeschlossen, am 2. Ende an der Dose angeschlossen, die dann bei einem Anschluss des PCs Verbindung zum PE der Steckdose hat. Soweit korrekt?
Zitat :
Fentanyl hat am 11 Feb 2007 23:28 geschrieben :
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Relevante Ausgleichsströme auf den Netzwerkleitungen entstehen nur bei klassischer Nullung oder bei verzweigten und/oder nicht ganz optimal designten Installationen! Und wenn, dann fließt sicher nichts vom HPA zurück zur Steckdose, um dann wieder zum HPA zu fließen
Wenn du klassische Nullung hast, sieht es anders aus, dann sollte man aber zumindest eine Funkenstrecke in die Netzwerkleitung setzen, um extreme Potentialunterschiede zu vermeiden.
MfG; Fenta
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Nein, klassische Nullung hab ich nicht. Weiß nur nicht, ob es bei mir ein TN-C oder TT-Netz ist. Muss mal nachsehen...
Gruß
Wärna
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BID = 406079
Wärna Gelegenheitsposter
Beiträge: 91
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Zitat :
sam2 hat am 11 Feb 2007 19:14 geschrieben :
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Schirme an Patchfeld UND Dosen auflegen.
Die Unterbrechung erfolgt dann üblicherweise dadurch, daß die verwendeten Anschlußleitungen (geräte-, also dosenseitig) den Schirm nicht verbinden!
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Also die Patchkabel, die ich kenne, schleifen den Schirm komplett durch (hab's gemessen)...
Gruß
Wärna
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BID = 406406
Wärna Gelegenheitsposter
Beiträge: 91
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also zum TN- oder TT-Netz:
Ich kann nur folgendes sagen:
Das Haus ist Baujahr 2000, in der Steckdosenverkabelung ist durchgehend ein PE-Leiter vorhanden.
Vom Hausanschluss kommt ein dicker Leiter zur HPA-Schiene, daran angeschlossen ist der Fundamenterder und ein zweiter dicker Leiter zu allen Rohren.
Das war die Original-Installation. Mehr kann ich nicht erkennen, alles ist verplompt.
Kann man sicher nicht eindeutig einem TT- oder TN-C(S)-Netz zuordnen, oder?
Gruß
Wärna
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BID = 406640
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Doch, sieht ziemlich sicher nach einem TN-C-S aus.
Aber auch da kann es (im Gegensatz zur Behauptung von Fenta) Ausgleichströme geben, nämlich wenn Rechner hinter mehreren, nur vieradrig (und das ist leider die große Mehrzahl) angefahrenen Unterverteilungen im selben Gebäude miteinander vernetzt sind. Also z.B. auf mehreren Etagen.
Und:
Dann hast Du besondere Patchleitungen (die sind selten, gibts aber). Die brauchen dann zusätzlich eine durchverbundene Schirmung des Steckers (der hat außen ein Metallgehäuse). Übliche Patchleitungen besitzen dagegen einen Stecker nur aus Kunststoff mit lediglich den 8 Kontakten, können also den Schirm NICHT durchverbinden.
Aber Achtung:
Wie wurde gemessen? Nicht daß jene Verbindung über die Datenadern der Leitung und eine nicht vorhandene galvanische Trennung auf der Anschlußseite erfolgte...
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BID = 406653
Wärna Gelegenheitsposter
Beiträge: 91
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Zitat :
sam2 hat am 14 Feb 2007 08:51 geschrieben :
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Doch, sieht ziemlich sicher nach einem TN-C-S aus.
Aber auch da kann es (im Gegensatz zur Behauptung von Fenta) Ausgleichströme geben, nämlich wenn Rechner hinter mehreren, nur vieradrig (und das ist leider die große Mehrzahl) angefahrenen Unterverteilungen im selben Gebäude miteinander vernetzt sind. Also z.B. auf mehreren Etagen.
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Alles klar. Bei mir handelt es sich um ein ganz normales Einfamilienreihenhaus. Diese Probleme dürfte ich also nicht haben.
Zitat :
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Dann hast Du besondere Patchleitungen (die sind selten, gibts aber). Die brauchen dann zusätzlich eine durchverbundene Schirmung des Steckers (der hat außen ein Metallgehäuse). Übliche Patchleitungen besitzen dagegen einen Stecker nur aus Kunststoff mit lediglich den 8 Kontakten, können also den Schirm NICHT durchverbinden.
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Hmmm.... weiß nicht. Sind billige Cat5-Patchkabel vom Pollin.
Und an meinem Arbeitsplatz haben auch alle Patchkabel an ihren Steckern zumindest seitliche Metallzungen, die mit dem Schirm des Kabels verbunden sind. Diese werden dann wohl auch die Abschirmung der Netzwerkdose kontaktieren.
Zitat :
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Aber Achtung:
Wie wurde gemessen? Nicht daß jene Verbindung über die Datenadern der Leitung und eine nicht vorhandene galvanische Trennung auf der Anschlußseite erfolgte...
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Habe nur ein nicht angeschlossenes Kabel gemessen. Von Steckerschirmung zu Steckerschirmung.
Ist das wirklich so ungewöhnlich für Patchkabel?
Und was mach ich nun? Netzwerkkabelschirm doch auf die Dosen auflegen (da das mit den Ausgleichsströmen über angeschlossenen PC bei meinem TN-C-S-Netz offensichtlich unkritisch ist) oder lieber nicht?
Danke + Grüße
Wärna
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BID = 406657
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Auflegen!
Im Zweifelsfall nur die Erdungslaschen am PC-seitigen Leitungsende entfernen. Oder eben dort Anschlußleitungen mit nicht verbundenen Schirm verwenden.
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BID = 406722
Fentanyl Fentanyl mit Overkill Volle Kanne !
Beiträge: 1912
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Ähm, sorry Sam, aber geschirmte Patchkabel mit Metalleinlage im Stecker sind schon seit Ewigkeiten standard in der PC/Netzwerktechnik, selbst die billigsten Varianten haben dies! Üblicherweise wird der Schirm IMMER angeschlossen, bei Problemen weicht man normalerweise auf LWL aus oder nimmt korrekturen an der Installation vor. Bei Privatleuten kann man schon mal improvisieren, aber das offizielle Vorgehen ist das nicht!
Ich habe übrigens explizit Klassische Nullung bei meiner annahme ausgeschlossen (wegen deinem Einwand), also auch UV-Speisung als TNC!
MfG; Fenta
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BID = 407398
Wärna Gelegenheitsposter
Beiträge: 91
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Danke Euch!
Na dann werde ich die Netzwerk- und Telefonkabelschirme auch mit der Dosenschirmung verbinden.
Grüße
Wärna
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