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Kurzschluss / Überspannung Suche nach: kurzschluss (6582) |
Problem gelöst
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BID = 705101
SveJan Gerade angekommen
Beiträge: 3 Wohnort: Bayreuth
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Hallo zusammen,
bin neu in diesem Forum und habe ein aktuelles Problem in der E-Installation.
Gestern hat es uns den FI ausgelöst und zusätzlich 2 Sicherungen.
Gestunken hat es auch (siehe Bilder 2 x Stromkasten, 2 mal Steuerung Fussbodenheizung)
Der Elektriker hat den verkohlten Überspannungsschutz ausgebaut und erst einmal gebrückt. Beim reindrücken der Sicherungen hat es diese sofort wieder rausgehauen. Der Elektriker hat einen Kurzschluss vermutet.
Diesen habe ich dann in der Steuerung der Fussbodenheizung im Obergeschoss gefunden.
:evil:
Haus: Einfamilienhaus Neubau
Baujahr: 2007
Einzug: Februar 2008
Installationen: somit ca. 2,5 Jahre alt
FI:
Hager CDA 440D / 40A/0,03A
Überspannungsschutz:
4polig
3K N PE combi controller
Imax: 50 kA
Sicherungen:
Hager MBS 116 B16
Mich interessiert vor allem:
1. Kann eine Überspannung durch einen Kurzschluss ausgelöst werden?
2. Warum verkohlt der Überspannungsschutz und löst nicht vorher aus?
3. Was war als erstes da: der Kurzschluss in der Steuerung oder erst die Überspannung und dadurch der Kurzschluss in der Steuerung?
4. Warum löst die Sicherung auf der Platine der Steuerung nicht aus?
5. Wie kann ich das in Zukunft vermeiden?
6. Weitere Infos zu disem Thema, da weder der E-Installateur noch der Sanitärinstallateur für den Schaden aufkommen werden.
Hoffentlich könnt Ihr mir weiter helfen.
SveJan
Bild eingefügt |
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BID = 705109
high_speed Schreibmaschine
Beiträge: 2073
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1. In diesem Fall nicht.
2. Der Überspannungsschutz ist parallel zu den Verbrauchern geklemmt.
Bei einer Überspannung wird er niederohmig und begrenzt die Spannung.
Bei einer Überlastung sind im Überspannungsschutz Sollbruchstellen
vorgesehen, die ihn dann vom Netz trennen und ein Kennmelder zeigt an, dass er
defekt ist.
War der Kennmelder von dem blauen Ableiter schon immer gelb?
Wenn ja, dann hat es in der Verteilung nur den Neutralleiter erwischt.
Man sollte prüfen, ob die Zuleitung zu der Verteilung noch in Ordnung ist.
(Isolationswiderstand messen.)
3. Die Überspannung.
Das Bauteil, was in der Steuerung kaputt ist, ist ein Varistor, der als
Überspannungsschutz dient.
4. Der Varistor liegt auf der Netzseite, vor der Sicherung.
5. Immer brav den Teller aufessen.
In eine Gegend mit weniger Gewitter umziehen.
Der Heizung noch einen Feinschutz spendieren.
MfG
Holger
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George Orwell 1984 ist nichts gegen heute.
Der Überwachungsstaat ist schon da!
Leider lernen die Menschen nicht aus der Geschichte,
ansonsten würde sie sich nicht andauernd wiederholen. |
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BID = 705112
kaidegen Gesprächig
Beiträge: 170
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Das sieht übel aus.
Aber: Ich verstehe die Beschaltung des Überspannungsableiters nicht. Sehe ich das richtig, dass vom FI kommend auf den Überspannungsschutz gebrückt war, und es dann von DORT AUS weiter zu den "Sicherungen" geht.
Der blaue Neutralleiter geht also zuerst auf N Anschluss des Überspannungsableiters und ist dort dann weitergeführt auf die N Schiene ??
Bzw. erst geht alles auf den Überspannungsschutz und dann weiter auf den FI ??
Er ist zwar paralell angeschlossen, wird aber als Klemmstelle benutzt !
(Keine gute Lösung in meinen Augen !!!!!)
Bei dieser Verschaltung (wie ichs vermute) fließt Betriebsstrom über den Neutralleiter der die deutlichen Wärmespuren aufweist.
Um eine 10 mm² Leitung wie diese so zuzurichten ist einiges an "Energie" notwendig. Es ist nur geraten, aber vielleicht gab es an der Klemme Kontaktprobleme, somit entstand eine hohe Verlustleistung welche zu dieser Verformung führte.
Gab es noch anderswo im Haus Probleme ? Noch irgendwelche defekte ?
Was habt Ihr getan nach dem der FI gefallen war ? Wieder eingeschaltet ODER gleich den Elektriker gerufen ???
Wieder nur eine Vermutung: Sollte es durch Kontaktprobleme zu diesem Schaden am Neutralleiter gekommen sein, könnte es sein dass die Schäden an der Heizungsplatine durch die Sternpunktverschiebung und somit einer "Überspannung" in der Anlage entstanden sind.
Da der Neutralleiter vom FI als erstes auf den Überspannungsschutz geht, war am Überspannungsschutz selbst keine Überspannung erkennbar, erst danach durch den fehlenden Neutralleiter.
Die Kurzschlüsse die zum Auslösen der Sicherungen führten bzw. zum Auslösen des FIs könnten dann durch die -durch Überspannung zerstörten- Geräte zustande gekommen sein.
Aber mal abwarten was Erfahrende Leute dazu sagen !
Gruß Kai
[ Diese Nachricht wurde geändert von: kaidegen am 1 Aug 2010 16:11 ]
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BID = 705136
high_speed Schreibmaschine
Beiträge: 2073
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Zitat :
kaidegen hat am 1 Aug 2010 16:07 geschrieben :
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Er ist zwar paralell angeschlossen, wird aber als Klemmstelle benutzt !
(Keine gute Lösung in meinen Augen !!!!!)
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Und ich schreibe das Gegenteil.
Durch diese Verschaltung reduziert man die in der Anlage auftretende Überspannung.
Wenn man den Überspannungsschutz dagegen mit Stichadern anklemmt, stellen diese
Adern eine Induktivität da. ca. 1µH/m
Blitzstromanstieg: ~ 1kA/µs .. 10kA/µs
U = L * di/dt
U/l = 1000V/m .. 10kV/m
http://www.vde.de/de/Ausschuesse/Bl.....4.pdf
Noch Fragen?
MfG
Holger
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ansonsten würde sie sich nicht andauernd wiederholen.
[ Diese Nachricht wurde geändert von: high_speed am 1 Aug 2010 18:33 ]
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BID = 705179
Mirto Schreibmaschine
Beiträge: 2236 Wohnort: Sardinien (IT)
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Hallo SveJan!
Meiner Meinung nach hat sich das Problem folgendermaßen abgespielt.
- Hauptursache war wohl die Klemme des N am Überspannungsschutz.
(entweder nicht fest verschraubt oder anderweitig defekt)
- Diese Verbindung hat sich im Betrieb immer wieder erhitzt (vermutlich
über längere Zeit) bis schlieslich keine leitende Verbindung mehr
vorhanden war.
- Dadurch kam es zu einer Verschiebung des Sternpunkts, wodurch im ungünstigsten
Fall Spannungen zwischen Aussenleiter und N von bis zu 400V auftreten können.
- Dadurch wurde der Überspannungsschutz in der Steuerung der Fußbodenheizung
ausgelöst, welcher den Kurzschluss verursacht hat.
Wie kann man soetwas in Zukunft vermeiden? : Klemmen immer fest anziehen!!
Da die Feinsicherung in der Steuerung der Fußbodenheizung nicht durchgebrannt ist, besteht Hoffnung, durch Auswechseln des Varistors das Gerät "retten" zu können.
Gruß
Rainer
_________________
Fehler passieren immer wieder. Wichtig dabei ist, anschliesend noch in der Lage zu sein, davon berichten zu können!!
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BID = 705382
SveJan Gerade angekommen
Beiträge: 3 Wohnort: Bayreuth
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Hallo zusammen,
besten Dank für die raschen Antworten und Infos.
Werde dies mal mit dem Elektriker besprechen und schauen was er davon hält.
Sobald ich näheres weiß melde ich mich wieder.
SveJan
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BID = 705384
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ich schließe mich der Einschätzung von Mirto an,daß es sich hier nicht um eine von außen einwirkende Überspannung gehandelt haben dürfte, sondern um einen Installationsfehler an der Anlage (schwebender Sternpunkt durch schlechte Klemmstelle des durchgeschleiften N am Ableiter).
Daher die Frage:
Wie alt ist die Installation und wer hat sie erstellt???
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"Das Gerät habe ich vor soundsoviel Jahren bei Ihnen gekauft! Immer ist es gegangen, immer. Aber seit gestern früh geht es plötzlich nicht mehr. Sagen Sie mal, DA STIMMT DOCH WAS NICHT???"
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BID = 705805
SveJan Gerade angekommen
Beiträge: 3 Wohnort: Bayreuth
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Hallo,
die Ihnstallation ist nicht älter als 3 Jahre, da ein Neubau. Erstellt wurde Sie von einer Elektroinstallationsfirma, die die komplette Hausverkabelung (SAT-Anlage, Wärmepunpe, Steckdosen, Licht,...) gemacht hat.
Der GF dieser Firma besteht darauf, dass es sich um einen Blitzeinschlag in der Umgebung, direkt im Haus oder durch eine Kabelbeschädigung aufgrund Baggerarbeiten handelt.
SveJan
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BID = 705816
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Das ist nach Lage der Dinge nicht anzunehmen!
Für mich ist die Sache ziemlich eindeutig (Installationsfehler).
Besteht denn eine Versicherung, die Überspannungsschäden (am Gebäude) abdeckt (z.B. eine Elementarschaden- oder evtl. eine Brandversicherung mit Einschluß)?
Wer hat die ausgebauten Teile in Verwahrung?
Ist der GF Elektromeister oder Ingenieur (oder "nur" ein Kaufmann, BWLler oder gar Jurist)?
Wenn Fachmann: Hat er den Schaden VOR Ausbau des Überspannungsschutzes persönlich begutachtet?
Wenn nicht: Welche Qualifikation hat der ausführende Mitarbeiter?
Gibt es Nachbarn?
Traten dort zum selben Zeitpunkt irgendwelche Schäden auf?
Gab es im fraglichen Zeitraum überhaupt ein Gewitter in Eurer Gegend (das kann man auch noch nachträglich sehr genau nachweisen, weil normalerweise alle Blitze in Deutschland protokolliert werden!).
Hast Du schon beim Versorgungsnetzbetreiber nachgefragt, ob denen irgendwelche Probleme/Schäden dort bekannt sind?
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BID = 705817
Mirto Schreibmaschine
Beiträge: 2236 Wohnort: Sardinien (IT)
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Hallo SveJan!
Einen Blitzschlag als Ursache kann man wohl ausschließen. Das könnte allenfalls den Schaden an der Steuerung der Fußbodenheizung erklären.
Die Erwärmung des N am Überspannungsableiter fand definitiv über längere Zeit statt.
Ein schwebender Sternpunkt, hervorgerufen durch ein beschädigtes Kabel ausserhalb des Hauses kommt jedoch in Betracht. Hier wäre jetzt ein Foto des gesammten Verteilers hilfreich, um zu erkennen an welcher Stelle der Überspannungsableiter verbaut wurde.
Außerdem sollte es recht einfach sein, festzustellen, ob am fraglichen Tag Baggerarbeiten mit anschließender Kabelreparatur in der Nähe des Hauses durchgeführt wurden.
Gruß
Rainer
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BID = 705924
sam2 Urgestein
Beiträge: 35330 Wohnort: Franken (bairisch besetzte Zone)
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Ähm, ich kann nicht nachvollziehen, wie ein durch Unterbrechung des N des Hausanschlusses (es müßte dann außerdem eine TT-Anlage sein) hervorgerufener schwebender Sternpunkt zu den Schäden an den N-Anschlüssen des Überspannungsableiters führen könnte.
Insofern (also auch um dieses Argument der Nicht-Blitzschlag-Einwirkung von außen zu entkräften) ist festzustellen, welche tatsächliche Netzform die Anlage hat. Hier können meist schon Bilder des (geschlossenen) Hausanschlußkastens Klärung bringen!
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BID = 705997
Mirto Schreibmaschine
Beiträge: 2236 Wohnort: Sardinien (IT)
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Offtopic :
| @ sam2:
Sorry. Hab mal wieder nur an die hier (Italien) übliche Netzform gedacht. Bei schwebendem Sternpunkt von ausserhalb würde ein nicht unerheblicher Strom vom N (Versorger) zum PE (Hausinstallation) über den Überspannungsableiter fließen. Einen PEN gibt es hier nicht! (PE = hauseigene Erdung) |
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