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BID = 31917
darkstar Schriftsteller
Beiträge: 700 Wohnort: Kirrlach
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Hallo,
rein interessehalber:
Ausgehend von 5 x 2.5mm^2 wird mit 3 x 25A sprich 5750 Watt ohmscher Last gegenüber N belastet. (wählen wir mal die Verlegeart sodass nach DIN n^n das das Maximum ist)
Dabei kommt es wegen der Phasenverschiebung zu keiner Belastung von N - soweit klar.
Sagen wir aber die erste Last ist Induktiv, die 2. Ohmsch, die 3. Kappazitiv. (Zugegeben rechtunwahrscheinlich, aber *IMHO* denkbar z.B. auf der Stufe der Stockwerksvertielung.)
Somit würden sich die Ströme addieren und es käme zu einer Überlastung von N.
- Hab ich irgendwo einen Denkfehler ??
- oder ist bei der Berechnungsgrundlage der Querschnittes noch so viel 'Sicherheitsluft' drinne ? |
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BID = 32055
joe Schreibmaschine
Beiträge: 1746 Wohnort: Ba-Wü
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Also einen Denkfehler hast du nicht drinne mit dem geschilderten Fall. Bei solch ungünstigen Vorgängen kommt es schon zu einer Überlastung des N-Leiters.
Sicherheitsluft ist in der Querschnittberechnung schon drinne aber nich so viel wie für deinen Fall.
Im Haushalt ist der von dir geschilderte Fall zu 99% unwahrscheinlich, denn wer hat schon kap. Lasten zu hause.
Auch sind alle Hausgeräte mit dem cos phi zwischen 0,98 und 0,95. Es wäre ja auch für den Endverbraucher nicht anders zumutbar.
Der von dir geschilderte Fall kann schon mal eintreten, auch durch oberwellen oder sonstige sachen kann es zu einer Überlastung des N-Leiters kommen. Dann ist der Strom im N-Leiter zu überwachen. Bei einer Überlastung sind dann die Phasen abzuschalten, der N braucht nicht geschaltet werden.
Nicht erlaubt ist eine Überstromschutzeinrichtung die nur den N-Leiter trennt.
Alles klar? Wenn nicht dann fragen.
mfg Joe
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BID = 32057
darkstar Schriftsteller
Beiträge: 700 Wohnort: Kirrlach
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Klar ist eine solch Dumme Last sehr unwahrscheinlich deswegen stand ja auch theoretisch drüber.
Mich wundert halt, dass sowas vorkommen kann, aber i.A. keine Schutzmassnahmen dagegen eingebaut sind zumindest was ich bisher gesehen hab. Und das, wo die VDE doch alle eventuell abgebrochenen Nasen berücksichtigt.
Wie würde ein Schtuz dagenen aussehen ? ein LS im N wiederspricht Deiner Aussage, ein LS in L1 der mit einem LS in L2 'verbunden' ist, währe mir neu..
Und vielen Dank auch, hab bisher wenige Elektriker gefunden, die mit einer kappazitiven Last überhaupt was anfangen konnten *g*.
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BID = 32060
joe Schreibmaschine
Beiträge: 1746 Wohnort: Ba-Wü
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In der VDE sind schon konkrete Aussagen drin wegen dem Neutralleiterstrom. Auch wegen der Abschaltbedingungen sind anweisungen drin.
Zitat :
| ein LS in L1 der mit einem LS in L2 'verbunden' ist, währe mir neu..
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Na einen 3pol. LS-Automaten hast du aber schon gesehen oder?
Und so ungefähr sieht der Spezial LS mit N Überwachung aus nur 4 pol. L1 L2 L3 und N wird da angeschlossen. Wenn der Strom im N zu hoch wird dann wird L1 L2 L3 abgeschaltet. N wird nicht geschaltet.
Wie gesagt im Haushalt (noch) nicht zu finden.
mfg Joe
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BID = 32077
meister Stammposter
Beiträge: 292 Wohnort: Gruß aus der Pfalz
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Meine Frage zu den Verbrauchern ist.
Ich dachte immer, dass nur bei Drehstromverbrauchern(Motoren
usw) kein Neutralleiterstom fliest.
Bei der geschilderten Situation werden aber doch die Phasen
einzeln mit den verschiedenen Lasten (ohmsche kapazit.indukt.)belastet. Wo fliest denn der Strom weg ,wenn
nicht ueber Neutral?
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BID = 32081
darkstar Schriftsteller
Beiträge: 700 Wohnort: Kirrlach
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@ joe, ja ich kenn die 3-er LS. Hab nur mal wieder zu kompliziert gedacht und noch Elektronik verwenden wollen
zum 'Abfliessen', wir haben hier Wechselstrom, somit ist abfliessen selbst bildlich verkehrt. (bitte nicht so ganz ernst, ich mach sicher auch Fehler in der Wortwahl)
Im geschilderten Fall hab' ich versucht eine Last von 75A auf N zu konstruieren. Generell alle gleich grossen Lasten an L1,L2,L3 mit gleichem cos phi lassen auf N keinen Strom fliessen.
Dies ist wohl sicher bei Motorwicklungen oder bei einem Heizer, sagen wir Durchlauferhitzer der Fall.
Bei ungleichem cos phi / unterschiedlicher Last, fliesst ein Strom über N - die Formeln erspar ich Dir und mir
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BID = 32344
Bubu83 Schreibmaschine
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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Würde es wirklich überlasten?? Ich mein, man hat dann dafür ja Pausen. Also z.B. 20 ms (50 Hz) nen Stromimpuls von 32 Ampere, dafür wieder 20 ms lang Pause (Stromfluss = 0).
Müsste sich doch auch wieder ausgleichen, oder??
Bubu
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BID = 32346
darkstar Schriftsteller
Beiträge: 700 Wohnort: Kirrlach
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Ja, *imho* würde es, der resultierende Strom hat Sinusform mit 50 Hz
einfach mal mit maple oder Ähnlichem Plotten.
ist aber eigenltich klar, Du verschiebst den Sinus nur um 1/3 nach früh / spät, sodass er sich bei 1/3 addiert.
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BID = 32350
Bubu83 Schreibmaschine
Beiträge: 2824 Wohnort: Allgäu
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Aber dafür ist die "Pause" danach doch länger, oder??
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BID = 32353
darkstar Schriftsteller
Beiträge: 700 Wohnort: Kirrlach
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Nö, Wechselstrom macht keine Pause *lach*
<ernst>
durch die Induktivität & Kappazität wird der Strom ungünstigsten Falls um 120° verschoben, sodass es eignetlich 3 * L2 ist.
Die Skalierung in der Grafik ist entsprechend anzupasen, auch hab ichs mit sin & cos nicht ganz genau genommen.
</ernst>
Hochgeladenes Bild : 3phasen.jpg
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BID = 32354
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
darkstar hat am 17 Sep 2003 14:31 geschrieben :
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...Im geschilderten Fall hab' ich versucht eine Last von 75A auf N zu konstruieren. ....
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Versucht hast Du's schon, aber wie ich die Sache sehe, sinds nur 68,3A geworden.
Außerdem ist für so dicke Blindlasten imho doch wohl Kompensation vorgeschrieben.
Mögen die Elektriker etwas draus machen...
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Haftungsausschluß:
Bei obigem Beitrag handelt es sich um meine private Meinung.
Rechtsansprüche dürfen aus deren Anwendung nicht abgeleitet werden.
Besonders VDE0100; VDE0550/0551; VDE0700; VDE0711; VDE0860 beachten !
[ Diese Nachricht wurde geändert von: perl am 20 Sep 2003 1:34 ]
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BID = 32355
darkstar Schriftsteller
Beiträge: 700 Wohnort: Kirrlach
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okay, sinds nur 68,3A
im Prinzip gings mir um >> 25A, ich wollte einen Fall konstruieren, in dem mehr Strom fliesst, als die Leitung im Allgemeinen ausgelegt ist. Dass keiner solche extremem Lasten hat, ist mir wie schonmal gesagt, klar.
warum eingeltich nur 68,3A ? okay, es hat noch keiner die ideale Spule gewickelt...anderer Grund ?
in wiefern ist Kompensation ein Muss ? dachte bisher, es ist ein Soll und wers übertreibt bekommt einen netten Anruf vom Energieversorger
bitte um Korrektur, wenn ich irgendwo falsch liege.
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BID = 32357
perl Ehrenmitglied
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| warum eingeltich nur 68,3A ? okay, es hat noch keiner die ideale Spule gewickelt...anderer Grund ? |
Das sind 68,3A bei idealen Spulen und idealen Kondensatoren, die eine Phasenverschiebung von 90° liefern.
Mehr bekommst Du so nicht hin, aber weniger:
Wenn Du die Phasen für L und C , vertauscht, also den Drehsinn umkehrst, fließen durch den N nur 18,3 A !
Mal Dir mal das Zeigerdiagramm für Strom und Spannung auf, dann wirst Du sehen warum.
Das einzige, was Du zur Berechnung wissen mußt, ist
sin(60°) = Wurzel(3)/2
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BID = 32360
darkstar Schriftsteller
Beiträge: 700 Wohnort: Kirrlach
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okay okay, dann korrigiere ich hiermit auch das zugehörige Bild
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BID = 32362
joe Schreibmaschine
Beiträge: 1746 Wohnort: Ba-Wü
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Zitat :
| in wiefern ist Kompensation ein Muss ? dachte bisher, es ist ein Soll und wers übertreibt bekommt einen netten Anruf vom Energieversorger
bitte um Korrektur, wenn ich irgendwo falsch liege.
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In den Technischen Anschlussbedingungen (TAB) steht drinne wie und wo kompensiert werden muss. Elektrische Geräte fürn Haushalt sind kompensiert vom Hersteller.
Ein muss ist das schon am öffentlichen Netz.
mfg Joe
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