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Bau einer Styroporschneidvorrichtung mit einem Drahtnetz |
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BID = 634698
chilli Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: vechta
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HHallo,
ich möchte einen etwas größeren Styroporschneider bauen und habe von der ganzen Sache im Grunde keine Ahnung….
Es sollen diese weißen Wärmedämmplatten geschnitten werden (1000x500mm), die es in jedem Baumarkt gibt. Daraus sollen 3 bis 6 kleinere Platten unterschiedlicher Größe entstehen. Die Platten sollen später als eine Art Isolierbox in Kartons eingesetzt werden. Da wir hiervon sehr viele benötigen, wäre es gut, wenn diese großen Platten in eine Vorrichtung gelegt werden und unten kommen dann zerkleinerte Platten raus. Es müssten also 2 Drähte in Längsrichtung und 3 vielleicht 4 Drähte entlang der kurzen Seite laufen. Insgesamt kommt man also auf eine Drahtlänge von ca. 4,5m.
Ich habe mir folgendes überlegt:
Die Platten werden oben eingelegt und liegen auf dem Schneiddrahtnetz. Durch das Eigengewicht der Platten werden sie durch das heiße Netz gedrückt und in die gewünschten Größen zugeschnitten.
Die jeweiligen Drahtenden können in Führungsschienen befestigt werden, um die Abstände variieren zu können, weil 7 verschiedene Netze benötigt werden. Als Längenausgleich bei der Erwärmung könnten Zugfedern an jedem Drahtende angebracht werden.
Soweit die Theorie…..
Und nun die Fragen:
Dürfen sich die kreuzenden Drähte berühren?
Welcher Draht ist zu empfehlen und wo bekommt man in her? ….. bei Ebay finde ich nichts. Auch keine Onlineshops….
Welche Leistung muss der Trafo haben, reicht einer aus? Ich dachte an so einem Labornetzgerät.
Dürfen 1-2 Drähte des Netzes bei bestimmten Zuschnitten einfach zur Seite geschoben werden, so dass sie nicht schneiden, während die anderen ihren Dienst verrichten?
Für Eure Hilfe wäre ich sehr dankbar.
LG,
Jens |
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BID = 634729
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| | Durch das Eigengewicht der Platten werden sie durch das heiße Netz gedrückt und in die gewünschten Größen zugeschnitten | Das wird nicht der Fall sein, es sei denn du hast sehr viel Zeit. Geschmolzenes Polystyrol ist eine zähe klebrige Masse und das Eigengewicht der Platten ist bekanntlich sehr gering.
Zitat :
| | Dürfen sich die kreuzenden Drähte berühren? | Nein.
Aber du könntest Gitter wie bei einem Eierschneider verwenden und mit Abstand anordnen bzw. die Schnitte nacheinander ausführen.
Ich fürchte allerdings, dass die auf diese Art getrennten Teile ohnehin hinter dem Heizdraht wieder zusammenkleben. |
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BID = 634736
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6440
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Hallo chilli,
das Einfache zuerst:
siehe PS
Aber das ist nicht das wesentliche Problem,
denn man kann ja die Längs- und Querdrähte
einige mm übereinander laufen lassen.
Bedenklicher ist das Schneiden unter "Schwerkraft",
da dann die Schnittgeschwindigkeit nicht reproduzierbar
ausfällt.
Du solltest den Schneidevorgang jedenfalls zwangsgeführt
vorsehen.
Ich vermute, für dein Problem dürfte es NC-gesteuerte
Styroporschneider geben.
Im Flugmodellbau werden äußerst komplizierte
Formen damit geschnitten.
Gruß
Georg
PS
Das mit den Kreuzungen ist unkritisch, solange die Drähte
rechtwinklig angeordnet sind und alle Ost-West-Drähte
bzw die Nord-Süd-Drähte in gleicher Richtung gespeist
werden.
Dann dürfen die Gruppen auch parallel gespeist werden,
nur sollte man für Nord-Süd bzw Ost-West getrennte
Wicklungen und Netzteile vorsehen. (galvanisch gestrennt)
Da man bei rechteckiger Anordnung ohnehin zwei verschiedene
Spannungen braucht, ergibt sich das fast von selbst.
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Dimmen ist für die Dummen
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 18 Sep 2009 13:19 ]
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BID = 634759
chilli Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: vechta
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[/quote]Vielen Dank für Eure Einschätzungen
Zitat :
perl hat am 18 Sep 2009 11:28 geschrieben :
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Zitat :
| | Durch das Eigengewicht der Platten werden sie durch das heiße Netz gedrückt und in die gewünschten Größen zugeschnitten | Das wird nicht der Fall sein, es sei denn du hast sehr viel Zeit. Geschmolzenes Polystyrol ist eine zähe klebrige Masse und das Eigengewicht der Platten ist bekanntlich sehr gering.
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Es sind ja diese leichten EPS-Styroporplatten mit 30mm Stärke ..... Das geht doch durch, wie das heiße Messer durch die Butter!?? Ich dachte, dass es nur wenig Druck benötigt. Wenn 15 bis 30 Platten übereinanderliegen könnte es doch klappen, oder? Zur Not könnte man oben auf die Platten noch Gewichte legen.
Ob sie nach dem Schneidvorgang zusammenkleben.... das wäre dann wohl blöd...
Wenn die Drähte an den Kreuzungen einen kleinen Abstand haben, befürchte ich, dass sie sich durch das Gewicht der Platten eh wieder berühren werden.
Jedenfalls laufen die Drähte rechtwinklig zueinander.
Das mit dem NC-System hört sich recht aufwendig an.... ich weiß nichma, was NC überhaupt bedeutet....
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BID = 634768
dl2jas Inventar
     
Beiträge: 9913 Wohnort: Kreis Siegburg
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Vorab, mit dem Gockel findest Du einige Selbstbauprojekte zum Thema Styroporschneider.
Du sprachst das Eigengewicht an.
Baue einen Rahmen mit den Schneidedrähten, der beweglich ist und in einer Führung sitzt. Dieser gleitet dann durch einen Stapel Styroporplatten. Du fragtest nach einem geeigneten Netzteil. Pauschal kann man die Frage nicht beantworten. Besorge geeigneten Widerstandsdraht, z.B. Konstantan. Mit einem kleinen Stück machst Du erste Versuche, bei welchem Strom und welcher Spannung der Schnitt optimal ist. Dann rechnest Du um auf die benötigte Länge der Drähte im zu bauenden Aparillo.
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 634769
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6440
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Hallo chilli,
Du hast das Wesen dieses Schneidvorgangs
anscheinend nicht verstanden!
Die Temperatur des Drahtes (ungefähr = Leistung/Länge)
und die Schnittgeschwindigkeit sowie die
Dichte des Styropor müssen zueinander passen.
Denn das Styropor weicht idealerweise vor dem
heißen Draht zurück (Strahlungserwärmung)
und die Schmelze wird in der Struktur aufgenommen.
Kommte dazu, daß Schmelze auf den Draht kommt,
dann verklebt alles. Wenn andererseits der Draht
zu heiß ist, läuft man Gefahr, daß der Schnitt
zu breit wird, oder das Material sich zersetzt,
im Grenzfall tritt Entflammung ein.
Zwischen diesen Faktoren muß man empirisch
den optimalen Weg finden, dabei ist eben auch die
Schnittgeschwindigkeit von Belang.
Gruß
Georg
PS
Konstantan ist für diesen Zweck ungeeignet,
Es gibt Nichromdraht dafür zu kaufen.
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Dimmen ist für die Dummen
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 18 Sep 2009 15:15 ]
[ Diese Nachricht wurde geändert von: GeorgS am 18 Sep 2009 15:16 ]
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BID = 634779
chilli Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: vechta
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Hallo Georg,
dann werden wir es wohl mal testen müssen und erst mal ein Trafo kaufen. Aber welcher würde hierfür ganz sicher ausreichen? z.B. der hier: Labornetzgerät SK-1731SBP5A 2x 30V 5A, also pro Kreis 30V 5A?
Hat der Nichromdraht noch einen anderen Namen? Ich finde ihn im Internet nirgends zu kaufen. Und welche Stärke sollte er haben?
Gruß,
Jens
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BID = 634787
dl2jas Inventar
     
Beiträge: 9913 Wohnort: Kreis Siegburg
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Das Netzteil ist die richtige Größenordnung.
Schaue, welcher Draht in den anderen Bauvorstellungen verwendet wird. Widerstandsdraht sollte ein geeigneter Suchbegriff sein.
Georg, warum ist Konstantan ungeeignet, Temperatur?
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 634788
dl2jas Inventar
     
Beiträge: 9913 Wohnort: Kreis Siegburg
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Hast Du das Netzteil?
Nur zum Probieren dürfte das ein teurer Spaß sein. Wenn Du die richtigen Werte ermittelt hast, kaufst Du einen simplen Trafo. Mit Dimmer (für induktive Lasten geeignet) davor, ist die Geschichte auch einstellbar.
DL2JAS
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mir haben lehrer den unterschied zwischen groß und kleinschreibung und die bedeutung der interpunktion zb punkt und komma beigebracht die das lesen eines textes gerade wenn er komplizierter ist und mehrere verschachtelungen enthält wesentlich erleichtert
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BID = 634789
perl Ehrenmitglied
       
Beiträge: 11110,1 Wohnort: Rheinbach
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Zitat :
| | Die Platten sollen später als eine Art Isolierbox in Kartons eingesetzt werden. Da wir hiervon sehr viele benötigen, |
....könnte man auch überlegen die Platten gleich in der gewünschten Grösse liefern zu lassen.
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BID = 634790
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6440
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Zitat :
| | Georg, warum ist Konstantan ungeeignet, Temperatur? |
Ach ja,
Konstantan. Jeder kennt den Namen, und weiß gar nicht, daß es für Widerstände kaum benutzt wird.
Der Widerstandsdraht für Präzisionswid. ist Manganin,
der wesentlich geringeren Thermospannung gegen Kupfer
wegen.
Konstantan wird fast nur für Themoelemente benutzt.
Hier in diesem Fall ist es im Wesentlichen dem höheren
spezifischen Widerstand des Nichroms geschuldet,
er erlaubt dickere Drähte und damit stärkere
mechanische Spannung. Daß man Nichrom bis zur
Gelbglut an Luft betreiben kann, ist das I-Tüpfelchen.
Das ergibt eine gewisse Reserve beim Experimentieren.
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 634869
Bartholomew Inventar
     
Beiträge: 4676
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Es geht doch hier schlicht darum, rechtwinklige Zuschnitte von Platten zu machen, richtig?
Warum genau ist eine schlichte Styroporsäge mit Parallelanschlag dafür ungeeignet? Ein Arbeitstisch, ein langer Draht, mehrere Platten übereinander, und das geht ratzfatz.
Oder wäre das zu einfach?
P.S.: Wassereimer daneben stellen, wenn sich der schneidende Praktikant mal die Pfoten verbrennt.
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BID = 634873
GeorgS Inventar
     
Beiträge: 6440
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Hallo Bartho,
Zitat :
| | Oder wäre das zu einfach? |
Vermutlich.
Zitat :
| | P.S.: Wassereimer daneben stellen, wenn sich der schneidende Praktikant mal die Pfoten verbrennt. |
Wie wendet man den Eimer an? Steckt man den
Praktikanten kopfüber hinein, wenn
seine Schmerzensschreie störend werden?
Gruß
Georg
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Dimmen ist für die Dummen
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BID = 634874
Kleinspannung Urgestein
     
Beiträge: 13386 Wohnort: Tal der Ahnungslosen
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Zitat :
Bartholomew hat am 18 Sep 2009 23:08 geschrieben :
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Ein Arbeitstisch, ein langer Draht, mehrere Platten übereinander, und das geht ratzfatz.
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Offtopic :
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Wie Recht du hast...
Früher haben wir zwei Nägel in die Werkbank gekloppt,Stück Kupferdraht dazwischengespannt,daran das (regelbare) KFZ-Ladegerät,aufgedreht bis der Draht schön glüht,eine großen Anschlagwinkel mit zwei Schraubzwingen dazu,etwas Gefühl in den Pfoten >>> fertig.
Man kann es natürlich auch kompliziert machen...
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Manche Männer bemühen sich lebenslang, das Wesen einer Frau zu verstehen. Andere befassen sich mit weniger schwierigen Dingen z.B. der Relativitätstheorie.
(Albert Einstein)
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BID = 634920
chilli Gerade angekommen
Beiträge: 6 Wohnort: vechta
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Zitat :
Bartholomew hat am 18 Sep 2009 23:08 geschrieben :
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Es geht doch hier schlicht darum, rechtwinklige Zuschnitte von Platten zu machen, richtig?
Warum genau ist eine schlichte Styroporsäge mit Parallelanschlag dafür ungeeignet? Ein Arbeitstisch, ein langer Draht, mehrere Platten übereinander, und das geht ratzfatz.
Oder wäre das zu einfach?
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Naja, es geht darum, dass jede Woche 300 dieser Platten geschnitten werden müssen, aus denen dann 1800 kleinere Platten entstehen. Die Menge wird sich insgesamt auf längere Zeit sicherlich vervierfachen.
Und wenn wir die passenden Größen zuschneiden lassen kostet es doppelt soviel. Außerdem ist man dann auch flexibler und kann andere Größen testen.
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